Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?

  • Fuer die Leute, die wirklich auf Zucht angewiesen sind wuerden viel weniger Zuechter ausreichen (mit einer hoeheren Qualitaet).

    Deine Vorstellung von Zucht ist ein bisschen naiv.


    Weniger Züchter, weniger Zuchttiere, kleinerer Genpool - schlecht.


    Schon heute ist die Zuchtbasis vieler Rassen zu klein. Ganz abseits dieser merkwürdigen "TS gegen Zucht" Einteilung, ist das in meinen Augen das große Problem mit der Zucht - die Reinzucht von mehr und mehr Rassen, da wird ein Farbschlag abgetrennt, da in Lang und Kurzhaar geteilt usw.


    Weniger Züchter ist also nicht automatisch höhere Qualität.


    Und ob man den geeigneten Hund im TS immer findet - ich sehe verdammt viele ungeeignete Hunde bei allen möglichen Leuten. Verängstigte Hunde, bei Leuten, die das nicht mal sehen, Herdenschutzhunde im Reihenhaus usw.

    TS definierst du als schlechte, unserioese Auslandsorganisationen. Dann sollte Schwarzzucht genauso als Zucht gelten. ??‍♀️Wenn du die Schwarzzucht raus nehmen willst darfst du auch nicht von unserioeser TS ausgehen.

    Irgendwie ist diese ganz Logik so quer und verschwurbelt...das ist ja nur ein Beispiel von vielen.

    Und dann wird sich gewundert, wenn man an das Thema Tierschutz mit Vorsicht rangeht.

    Mir sind da schon so viele Leute mit einer verquasten Einstellung begegnet, ähnlich wie deiner, klar wird man dann irgendwann vorsichtig.


    Ich finde es bewundernswert, wenn Menschen wirklich selbstlos Hunden helfen wollen. Dazu gehört dann aber auch, wirklich die Bedürfnisse des Hundes vorne an zu stellen. NICHT zu erwarten, dass der schlecht sozialisierte, traumatisierte Hund sich gefälligst ins Familienleben im Reihenhaus einzufügen hat.

    Nein, für das typische deutsche Vorstadtleben sind nicht viele der importierten Auslandshunde geeignet, und noch weniger erfüllen die Wünsche nach einem unkomplizierten Begleiter. Und immer dieses "Suchen nach dem passenden Hund" - das ist doch unrealistisch. Die Beschreibungen sind meist nicht aussagekräftig oder irreführend für Anfänger - und unerfahrene Halter haben doch keine Chance, den passenden Hund zu erkennen, selbst wenn sie ihn auf der Pflegestelle sehen.


    TS ist für mich, Hunden zu helfen, und nicht rosarote Blümchenstories zu verbreiten. TS ist für mich einzugestehen, dass es für einen rumänischen Strassenhund hier in D nicht einfach ist, und für seine Halter auch nicht, zumindest Anfang.

    TS ist nicht, zu erzählen, der passende Hund für jedermann wartet an der nächsten Ecken, das ist einfach nicht wahr und schürt völlig falsche Erwartungen. Das ist unseriös.

  • Phrasen wie „Mischlinge sind gesünder“ oder „Auslandstierschutz produziert nur weitere Hunde nach“ ignoriere ich mittlerweile. Meist gründen diese Thesen im blinden Vertrauen in den TS oder der VDH-Zucht.

    Also ist die Tatsache das es weiterhin Tierschützer gibt die Hunde aufkaufen einfach was, Einbildung? Halluzination? Schräges Wunschdenken um ein Gegenargument zu haben? :???:

    Ich unterhalte mich mit diesen Leuten nicht mehr über diese Dinge, versucht habe ich es ja.

    Aber wenn man genauer nachfragt, woher diese Erkenntnisse stammen, dann kommt nur „ist halt so“, „hat mir XY gesagt“ oder „hab ich mal im Internet gelesen“.

    Ja, und manchmal kommt es mir so vor, als wenn die Leute nur möglichst viel dieser Phrasen sammeln, um ihre Entscheidung (Hund vom TS oder Hund vom Züchter) zu untermauern.


    Für Argumente mit Hand und Fuß bin ich immer zu haben, aber solche Unterhaltungen kommen eben nur ganz ganz selten zu Stande.

  • Es gibt sowohl im Tierschutz als auch in der Zucht vernünftige und unseriöse Menschen.

    Einfach weil: Menschen sind nunmal nicht alle mit den gleichen Intentionen ausgestattet.


    Vernünftige Zucht und vernünftige Tierschützer „bekriegen“ sich mEn nicht. Zumindest im echten Leben habe ich das noch NIE irgendwo gesehen oder gehört.

    Dieses Phänomen kenne ich nur aus dem Netz oder von sehr wenig differenzierten Menschen, die dann oft (keinen Kausalzusammenhang lesen bitte) auch aus meiner Sicht keine(n) vernünftigen TS/Zucht betreiben

  • Gehe ich richtig in der Annahme, dass mein Zitat nur versehentlich da oben gelandet ist? Ich kann nämlich keinen Zusammenhang dazu herstellen.

  • Vernünftige Zucht und vernünftige Tierschützer „bekriegen“ sich mEn nicht. Zumindest im echten Leben habe ich das noch NIE irgendwo gesehen oder gehört.

    Absolut genau das!


    Woran erkennt man einen schlechten Züchter, schlechten Tierschützer?


    Daran, dass sie über andere herziehen. Sich selbst besser machen, indem man andere runtermacht.


    Schlechte Züchter oder schlechten TS konkret kritisieren, ja. Aber dieses pauschale "Zucht ist schlecht/TS ist schlecht" wird man von vernünftigen Leuten nicht hören, und um jemanden, der mir so kommt, würde ich einen Bogen machen.


    Es gibt nur eine "richtige" Seite - nämlich die, die Gutes für die Hunde will.

  • Ich möchte die Entscheidung, welchen Hund aus welcher Herkunft ich für meine Lebensverhältnisse als passend empfinde, gern selbst treffen, danke sehr. Und keinesfalls stimme ich zu, dass eine moralische oder sonstige Verpflichtung besteht, meine Ansprüche danach auszurichten, was "der Tierschutz" dazu meint. Wenn ich ein Tierschutztier aufnehme, ist das voll und ganz meine Entscheidung, und ich werde auf jeden noch so "subtilen" Zwang allergisch reagieren. Der steht absolut niemandem gegenüber mir oder anderen Hundeinteressenten zu!

  • TS definierst du als schlechte, unserioese Auslandsorganisationen. Dann sollte Schwarzzucht genauso als Zucht gelten. ??‍♀️Wenn du die Schwarzzucht raus nehmen willst darfst du auch nicht von unserioeser TS ausgehen.

    Der Begriff Zucht ist nicht dazu da um auf Seriosität hinzuweisen.

    Hinter Zucht steckt ein Planziel, man möchte etwas damit erreichen und setzt daher zwei bestimmte, ausgewählte Tiere aufeinander in der Hoffnung zu erreichen was man will. Das kann, und sollte, ein Prozess über mehrere Generationen hinweg sein.

    Es gibt gute Züchter und schlechte, keine Frage und damit meine ich sowohl Talent/Können wie auch moralische Werte.

    Vermehrung hat damit jedoch nichts zu tun, außer dass dort auch Welpen geworfen werden.

    Die originale Doodlezucht ist zB durchaus eine Zucht, keine anerkannte, aber es ist eine. Jemand der auf den Zug aufspringt um sauteure Mischlinge zu verkaufen macht fast das Gleiche, ist aber keine Zucht.


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    Zum Thema selbst, nun ja, es ist typisches Gruppenverhalten von Menschen. Und eine der Gruppen hat zusätzlich noch ein paar sehr radikale Untergruppen.

    Im Endeffekt zeigt sich genau das Verhalten das man erwarten würde.

    Es ist nur schade. Anstatt sie gegenseitigen Respekt zu zollen und sich gegenseitig als seriös anzuerkennen (schwarze Schafe hat jede Gruppe, darüber sollte man den großen Rest aber nicht definieren) sollte man geneinsam gegen den wahren Feind angehen, er ist eh schon übermächtig.

  • Tierschutz hat doch erstmal nichts damit zu tun, dass Hunde/ Katzen zwingend vermittelt werden sollen. Tierschutz fängt da an, wo man mit vernünftigen Mitteln versucht Tierleid langfristig einzuschränken. Sprich z.B. im Ausland für Aufklärung der Bevölkerung, sorgt und Straßenhunde/Katzen kastriert, impft, versorgt. Tierschutz heißt auch im eigenem Land hinzuschauen und aufzuklären.

    Tierschutz betrifft auch die Zucht von Hunden. Ein verantwortungsvoller Züchter sollte keine Qualzuchten unterstützen, nur weil grade die Nachfrage da und damit damit der Rubel fließt. Ein verantwortungsvoller Züchter möchte hoffentlich gesunde Hunde züchten und seine Welpen nur an verantwortungsvolle Hundehalter abgeben.


    Meine beiden ersten Hunde kamen übrigens aus dem Tierheim und Betty von privat.

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