Was haltet ihr von Vor- und Nachkontrollen?

  • Krankheit und Unfall kann immer passieren, dann findet man Lösungen. Aber als Grundvoraussetzungen, wollten wir natürlich nicht gleich, bei einem uns dann noch fremden Hund, nach Lösungen umschauen müssen, für Probleme dir wir als ist-Situation einfach nicht wollten.

    Ist doch doof, wenn vier Hunde übers Grundstück wetzen und der neue das niemals darf und dann separiert werden muss. Wenn vier Hunde die Treppen hoch düsen und der neue nur unten bleiben darf. Wenn man nur einen Hund hat, ist das leichter.


    Lg

    Und insbesondere den letzten Satz möcht ich nochmal hervorheben.. Hab ich bereits einen oder mehr Hunde wird man zwangsläufig anders an die Hundeanschaffung gehen als wenn man nen Hund holt der Einzelhund wird.

    In Bezug auf die interne Dynamik, darauf das möglichst keiner arg zurück stecken muss, das die Interessen nicht völlig konträr sind und die Gruppe nicht zu unruhig wird und unharmonisch.


    Das man da dann halt anders guckt und weniger Abstriche machen kann idt ja jetzt nicht so überraschend

  • Manche fühlen sich moralisch unterlegen sozusagen und dann wird eben lieber gegen den TS geheizt als zu sagen "Ja, ich wollte halt lieber einen Welpen mit gut untersuchten Eltern und ner ordentlichen nachvollziehbaren Prägung"

    Nun ja - und das bezieht sich jetzt nicht auf dich, straalster , das ist nur eine allgemeine Erfahrung die ich persönlich gemacht habe - genau diese "moralische Unterlegenheit" wird gerne als Pseudoargument genutzt bei Menschen, die sich einen Hund aus guter Zucht holen wollen oder schon geholt haben.


    Genau mit diesem "Argument":

    Fällt halt leichter, etwas auf andere zu schieben als sich eventuell dem "Wie kannst du nur kaufen, anstatt zu retten" zu stellen.

    Wieso sollte ich etwas auf andere schieben wollen?

    Ich hole mir einen Hund vom Züchter mit genau dieser Argumentation:


    "Ja, ich wollte halt lieber einen Welpen mit gut untersuchten Eltern und ner ordentlichen nachvollziehbaren Prägung"


    Weil ich genau DAS unterstützen will: Seriöse Zucht.

    Weil nur seriöse Zucht das bietet, was jeder Hund meiner Meinung nach verdient: Den bestmöglichen Start ins Leben.

    Dabei nehme auch ich eine Kontrolle hin, denn nur ein seriöser Züchter wählt aus, wem er seine Welpen gibt.

    Anders will ich es auch nicht.


    In gewissen Lebens und umfeldsituationen fehlt einem einfach der Spielraum, jeden Hund toll, süß, passend zu finden.

    Deine konkreten Vorgaben gefallen mir sehr gut. Sie sind klar, überlegt - und gewährleisten eine Lebensstellung für den Hund.


    Auch bei mir ist es dabei so, dass ich - einmal zu einem Hund "Ja" gesagt - ALLES tue, um diesem Hund ein möglichst gutes Leben an meiner Seite bis zu dessen Lebensende zu ermöglichen. Dabei gibt es keine Garantie auf lebenslange Gesundheit.


    Ich persönlich empfinde es als unsinnig, mir von Beginn an einen Hund ins Haus zu holen bei dem ich wüsste, dass er meine Lebenssituation komplett über den Haufen werfen würde. Das lasse ich mir auch nicht von anderen "aufdrücken".

    Entwickelt sich das aber im Verlauf des Lebens bei einem Hund so, dann trage ich diese Verantwortung. Ein Hund ist für mich keine Sache, die ich durch etwas anderes ersetze, wenn sie ihre "Funktion" nicht mehr erfüllt.


    .....................


    Was mich an dieser Diskussion jetzt interessiert:


    Wie KÖNNTEN denn standardisierte Abläufe bei der Vermittlung von Hunden aus dem Tierschutz aussehen?

  • Krankheit und Unfall kann immer passieren, dann findet man Lösungen. Aber als Grundvoraussetzungen, wollten wir natürlich nicht gleich, bei einem uns dann noch fremden Hund, nach Lösungen umschauen müssen, für Probleme dir wir als ist-Situation einfach nicht wollten.

    Ist doch doof, wenn vier Hunde übers Grundstück wetzen und der neue das niemals darf und dann separiert werden muss. Wenn vier Hunde die Treppen hoch düsen und der neue nur unten bleiben darf. Wenn man nur einen Hund hat, ist das leichter.


    Lg

    dann weisst du doch selber warum der hund nicht zu euch gepasst hat, das hat dann ja in dem sinne auch (nicht nur) was mit dem grundstuecksbegrezung zu tun, sondern das ihr einfach nicht die ideale Familie seit.


    und an der stelle hat die VK dann doch auch genau das erbracht was sie soll: herausfinden ob das Tier zur Familie passt.

    Ich haette nach Tommy auch sagen koennen “Jetzt hat das nicht geklappt so ein Mist!” und den Kopf in den Sand stecken koennen, aber stattdessen habe ich weiter gesucht und den perfekten Hund fuer mein Leben gefunden.


    Allerdings war ich auch bereit mit “richtigen” Angsthunden zu arbeiten, was ich leider (zum Glueck) nicht durfte.

  • straalster


    Wenn ein Verein etwa Direktimporte direkt vermittelt. Vorallem von Sheltern weg.

    Das ist auch mit Vorkontrolle komplettes Glücksspiel. Was interessiert jemanden die Familiensituation und ob die Angaben stimmen? Es weiß sowieso keiner, ob der Hund da rein passt.


    Ich weiß aktuell nicht, wie verbreitet das noch ist, kenn aber ne Menge Hunde, die so kamen. Und Vermittler, die von Traces und Co. bis heute wahrscheinlich noch nix gehört haben.


    Das istn Hundelieferservice, mehr nicht.


    Wenn dann nicht mal ne halbwegs vernünftige Anzahl halbwegs vernünftiger Pflegestellen vorhanden ist, jedenfalls vernünftig in Relation zur Zahl der importierten Hunde.


    Ehrlich, wenn ein Verein mehr verlangt, als er bieten kann, wozu das Drumherum? Seriosität und "Organisationscharakter" womöglich vermitteln, aber mehr, als Hunde her bringen, ist dem Verein sowieso nicht möglich.


    Oder wenn Vereinszentrale die Hundemessiewohnung selber ist (Ja, hatte ich auch) oder 30 und mehr Hunde im Privattierheim hausen, bis das aufgelöst wird, weil dort längst nimmer alles passt.

    Bei so wenig Selbstreflexion sind Vorkontrollen natürlich ein Witz.


    Das heißt nicht, das es immer so läuft, aber ich bin nicht sehr weit in die Materie eingetaucht um trotzdem genau an sowas auch zu geraten (Neben deutlich besser arbeitenden Vereinen).


    Also natürlich nicht nur. Aber da waren Dinge dabei, wo ich schon sag, bevor hier jetzt irgendwer irgendwelche Forderungen stellt, kriegt mal Euren eigenen Scheiß auf die Reihe. Bis dahin müsstet ihr sehr froh sein, über jeden, der nen Hund nimmt. Passt es nicht, landet der sowieso im Tierheim. Ihr könnt ihn eh nicht wieder nehmen.


    Jedenfalls in Österreich könnten die gesetzlichen Änderungen Besserung gebracht haben, auch wenn sie die Dinge wahnsinnig verkomplizieren (Teilweise zum Glück sag ich), aber so ein paar tauchen immer noch auf, die theoretisch gar keine Hunde mehr vermitteln dürften und es trotzdem tun. Mit und ohne Umgehungskonstrukte und Zusatzvereinen bzw "geborgten Tierheimzulassungen".


    Ehrlich, da amüsiert mich, was theoretisch von Interessenten verlangt wird. Weiß eh keiner was über den NitraHund, der mit 7 anderen ausm Kofferraum quasi vermittelt wird.



    Oh und natürlich hab ich bei Vorkontrollen auch schon gelogen. Oder nennen wir es: erzählt, was der andere hören wollte.

    Wenn die Vergabe nicht an objektiven Kriterien festgemacht werden kann, sondern an Dingen wie Sympathie und wer "Fellnase" am lieblichsten aussprechen kann (Musste ich üben), ja dann... wird man halt auch angelogen.

    Oder wenn manche Meinungen in Tierschutzkreis X sehr verpönt sind. Ich bin doch nicht blöd, und sage z. B. , dass ich bei nichtkommerziellen Hunderennen als Sport überhaupt keine Nervenkrise krieg, sondern sag natürlich brav "Ganz, ganz arg!" wenn wer direkt fragt (und das wurde man ne Weile, plus Schutzvertragsklausel. Ganz ganz klarer Ausschlussgrund, wenn man da das Falsche sagte. Hat sich etwas geändert. Aber wenn nicht offen über kontroversielle Dinge gesprochen werden kann. Naja. Braucht sich keiner wundern.)


    Am Besten gefahren bin ich übrigens bisher mit Vereinen, wo genau das möglich war. Offen über unterschiedliche Zugänge zum Thema Hund zu reden oder die NichtRosaSeiten. Da brauchte es dann auch keine Vorkontrolle.

  • Hää? Welcher Hund denn? Wir hatten Vereine angeschrieben mit unseren Daten und wünschen ob sie einen passenden Hund haben. Wir!!!! hatten uns keinen Hund ausgesucht oder uns für einen Hund interessiert. Denn Farbe, aussehen, felllänge war uns egal.

    Es gab keinen Hund für den wir uns speziell interessiert hatten.


    Lg

  • Ich finde auch eine Haltung: "Zuchthund kaufen ist böse - Tierschutz Hund retten ist super" sehr befremdlich und vor allem sachlich nicht nachvollziehbar.

    Ich kann nicht verstehen aus welchen Gründen sich da eine "Seite" über die andere erheben können sollte.

    In meinen Augen betreiben beide Hundehalter aktiven Tierschutz. Als Käufer beim Züchter unterstützt man die Züchter darin die nächste Generation Hunde, so gut wie Menschen möglich, gesund an Leib und Seele großzuziehen; in dem man den Welpen die nicht in die Zucht gehen ein schönes zu Hause gibt. Züchter könnten ja niemals allen ihrer Welpen selbst ein lebenslanges zu Hause geben. Von daher wäre ihr Platz-, Kraft- und Zeitressourcen schnell erschöpft, wenn nicht die Welpen vermittelt würden.

    Kauft man im Tierschutz hilft man einem Tier das jetzt aktuell Hilfe braucht.

    Ich kann nicht sehen, warum das eine besser sein sollte als das andere.

    Zu dem sollte man, dem Hund zu Liebe, die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen realistisch einschätzen.

    Im Tierschutz sind halt überwiegend Hunde die in irgendeiner Hinsicht besondere Erfordernisse haben. Da muß ich als Halter doch ehrlich sagen ob ich das leisten kann.

    Ich selbst bin da, denke ich, sogar ein recht gutes Beispiel. Mein Mann und ich sind beide (fast) Vollzeit berufstätig. Wir leben in einer Gegend mit sehr hoher Hundedichte. Die Gebiete zum spazieren gehen, die direkt vor der Haustür liegen, sind von Menschen, Kindern, Sportlern und anderen Hunden recht stark frequentiert. Unser Hund muß also sehr wohl mit anderen Menschen sehr gut klar kommen, als auch mit Kindern, Sportlern und definitiv auch mit anderen Hunden gut klar kommen. Zu dem sollte er ( für mich ) aktiv sein und Freude daran haben mit mir gemeinsam etwas zu tun.

    So einen Hund im Tierschutz zu finden dürfte schon nicht einfach sein. Denn der Art unkomplizierte Tiere werden häufig auch im Vorfeld privat an bekannte Personen vermittelt. Dann würde es noch einmal eine Ewigkeit dauern bis ich an der Reihe wäre. Für solche Hunde gibt es dann mit Sicherheit sehr viele Bewerber. Zumal viele Tierheime an niemanden vermittelt bei dem der Hund "Fremdbetreut" werden muß.


    LG


    Franziska mit Till

  • Bei so wenig Selbstreflexion sind Vorkontrollen natürlich ein Witz.

    Wobei ich hier mal anbringe, manche Vereine sind tatsächlich so abgezockt, so etwas als scheinbares "Qualitätsmerkmal" anzubringen ("WIR!!! machen VORKONTROLLE!"), um dem Klientel Seriosität vorzugaukeln.


    Ich habe tatsächlich mal einen Verein erlebt, dem man anhand der von ihm auf der HP veröffentlichen Daten nachweisen konnte, dass er als reiner Vermittler von Auslandshunden im großen Stil fungierte - und dann plötzlich ein "Gütesiegel" auf der HP hatte: "Wir werden kontrolliert von: (Logo einer mit klangvollem Namen versehenen Stiftung)" ....

    .... und sich bei der Recherche nach dieser "Stiftung" herausstellte, dass diese vom Vereinsvorsitzenden des "Auslandshundimportes" ins Leben gerufen wurde ... und sie ist bis HEUTE nicht genehmigt.

  • Wieso sollte ich etwas auf andere schieben wollen?

    Ich hole mir einen Hund vom Züchter mit genau dieser Argumentation:


    "Ja, ich wollte halt lieber einen Welpen mit gut untersuchten Eltern und ner ordentlichen nachvollziehbaren Prägung"

    Du machst das, andere denken aber sie müssten sich rechtfertigen - obwohl das Quatsch ist.


    Ich sehe da wirklich viele Parallelen zu dem Thema Veganer/Vegaterier vs. Fleischesser. Oder auch "ich kaufe nur regional und betreibe Zero Waste" vs. "Ich geh halt in den Supermarkt und kaufe da auch Sachen, die eingeflogen wurden und in Plastik verpackt sind".


    Manche begeben sich sofort in eine Rechtfertigungshaltung und ja, schieben es eben auf andere - da muss das Gegenüber nicht mal schief geguckt haben aber die Rechtfertigung kommen wie aus der Pistole geschossen.


    Also ich hätte ja ein Tier aus dem TS genommen, aber


    die waren da alle doof

    total übergriffig

    hatten die irrwitzigsten Vorstellungen und Ansprüche

    die sind da ja so eine Tierhandelsmafia, die wollen doch nur Geld machen

    etc pp


    Dass sich irgendjemand für die Entscheidung zum Züchter zu gehen rechtfertigen müsse, hat hier übrigens keiner behauptet.


    Es gibt dazu auch die passende Gegenseite. Leute die auf Zwang ein Tier aus dem TS holen, damit sie sagen können, sie haben es gerettet. Dass das Tier bei demjenigen völlig fehl am Platz ist und beschissen behandelt wird ist erstmal egal - denn es wurde ja GERETTET. Das soll mal hübsch die Pfoten still halten und dankbar sein dafür. Hätte da mal jemand vorher und nachher kontrolliert, wären da ziemlich sicher keine Tiere hingekommen.


    Aus diesem Grund bin ich ja auch dafür, dass es einfach überall VK und NK gibt. Denn weder der "teure" Kauf beim Züchter oder Vermehrer, noch der billige Kauf /Rettung aus TS oder vom Discount-Vermehrer sprechen für eine gute Haltung oder überhaupt auch nur für die Eignung, ein Tier zu halten.

  • Mich stört, dass die Bandbreite des Angebots so breit ist. Es ist als Interessent teilweise nicht nachvollziehbar, wer was kann und weiß.

    Wenn wer das gut begründen kann und offensichtlich was drauf hat, mach ich mich bereitwillig nackig. Aber zeig mir Deins, dann zeig ich Dir meins.


    Mir ist es mittlerweile insoweit egal, als ich behaupte, mit dem Hundetyp, der mich interessiert, kenn ich mich aus. Und mit potentiellen Problemen auch. Sprich: find ich den Hund theoretisch passend, würd ich ihn von überall her nehmen. Ich brauch die Nachbetreuung tendentiell nicht und den Plan B hab ich mir auch immer selbst gefunden.

    Blöder ist es für Leut, denen diese Erfahrungen noch fehlen.


    Nur ist es irrsinnig schwer raus zu kriegen, an wen man gerät. Von super kompetent bis eher gar nicht.


    Teilweise weiß man nicht mal, woher die Hunde kommen, die vermittelt werden. Wer da Vorkontrolle macht und warum. Wer zum Verein gehört und wer nicht und was der dort macht und warum. Letztlich ist da auch von Interessentenseite viel Vertrauensvorschuss dabei.


    Ich mein, man nimmt ja doch eher an, dass einem eine "Organisation" auch zur Seite steht, wenn was ist. Oder dass mindestens irgendwer profundere Erfahrung mit Angsthunden hat oder MMK oder dass Pflegestellen Hunde einigermaßen beurteilen können oder oder oder.


    Ob und wie das ist, findest aber als Interessent manchmal auch nur auf dem harten Weg raus.


    Und da krankt der weitestgehend privat organisierte Tierschutz meiner Meinung nach schon öfter mal.

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