Die DF-Bücherchallenge 2020

  • Na super. Wenn mann mit fast 50 versucht, Bücher rein aus dem Gedächtnis zu beschreiben :lol: Danke für die Korrektur, ich habe ein erbärmliches Namensgedächtnis.


    Erstens ja. Und zweitens ist der Machismo auch heute noch reichlich ausgeprägt, vor allem auch in ärmeren Schichten.


    Die Situation der beschriebenen Arbeiter war ja auch wirklich erbärmlich. Harte Arbeit in unsicheren Verhältnissen, ausgebeutet von Fremden für Hungerlöhne, untergebracht in Baracken, ohne Bildung, mit Alkohol und Bordellen bei der Stange gehalten (sollte kein Wortwitz sein:ugly:). Da gabs sonst nicht allzu viel, worauf man stolz sein konnte.

  • Fertig gelesen:


    19. Lies ein Buch, in dem der Protagonist freiwillig eine Reise, einen Urlaub oder einen Roadtrip macht

    Adam Nevill – The Ritual (3,5)


    Vier alte Unifreunde wollen eine Rucksacktour durch Schweden machen, es regnet ununterbrochen, sie verlaufen sich, streiten die ganze Zeit, einer verletzt sich, sie kommen kaum voran und unheimliche Dinge passieren.

    Ich wollte mich mal wieder etwas gruseln, aber das Buch hat sich doch ziemlich gezogen. Das beste daran war noch das wirklich stimmungsvolle Cover.

  • Nesa8486


    Kleine Frage: Für Kategorie 47 würde mich „Der Blumensammler“ interessieren. Nach der Vorschau bekommt der Protagonist den Brief aber nicht zugestellt, er findet ihn. Zählt das auch?

  • 17/36


    28. Lies ein Buch, das einmal in der Leserunde zur Auswahl gestellt, aber nicht gewählt worden ist. - Truddi Chase "When rabbit howls" (Aufschrei)


    Die Autorin wurde seit Kleinstkindesalter vom Stiefvater sexuell missbraucht und von der Mutter misshandelt worden und beschreibt in dem Buch, wie sie sich im Rahmen einer Therapie bewusst wurde, dass sie nicht allein in ihrem Kopf ist, sondern dass sie eine multiple Persönlichkeit entwickelt hat, ums ich selbst vor dem Erlebten zu schützen, abzuschirmen und im Leben weiter zu funktionieren und wie immer mehr Persönlichkeiten den Weg an die Oberfläche und ihre Stimme finden und ihr helfen (oder besser sie zwingen) sich an immer mehr Einzelheiten aus ihrer Kindheit zu erinnern.


    Das Buch ist eine Herausforderung in mehr als einer Hinsicht. Das Thema an sich und die beschriebenen Misshandlungen sind schon schwer zu verkraften und der Schreibstil, der dadurch, dass die einzelnen Persönlichkeiten zu Wort kommen und es mit der Zeit immer mehr agierende Charaktere werden, ist es bisweilen ein echter Kraftakt, zu folgen. Manche Passagen verführen dazu, das Ganze ins Reich der Fiktion zu schieben (zB das Thema mit dem elektrischen Problemen), doch das würde diesem schweren Thema viel nehmen.


    Als nächstes brauche ich jetzt aber etwas weniger bedrückendes.


  • Helfstyna Ich fand vor allem die Aussagen, dass sich je nach Persönlichkeit die Form der Wangenknochen oder sogar die Augenfarbe ändern können, oder dass die eine Person Diabetes haben kann, die andere nicht, wahnsinnig schwierig, nicht als ausgedacht abzustempeln. Wahnsinnig faszinierend, aber ich tu mir so schwer damit, das zu glauben.. (das wurde doch in dem Buch berichtet, oder verwechsle ich grade was? :ops: )

    Ich finde die Krankheit wahnsinnig faszinierend, das Buch ist wirklich keine leichte Kost, gerade wenn man sich eben bewusst wird, dass das alles real ist, aber - für mich, als psychologisch Interessierte - wirklich faszinierend. Und traurig natürlich zugleich, dass Leuten - Kindern! - so unsagbares Leid widerfährt, dass sich ihre Psyche so heftig aufspaltet. Aber rein rational betrachtet und die Emotionen außer Acht gelassen wirklich äußerst spannend

  • Was man halt bei den Aussagen nicht vergessen darf - über die bin ich auch stark gestolpert zu Beginn - dass das ganze Buch eben von der "Patientin" geschrieben wurde. Ob also "Stanley" wirklich gesehen hat, dass sich Augenfarbe und Co änderte oder ob es nur die Erzählerin an sich selbst durch den Filter der einzelnen Persönlichkeiten so wahrnahm und er nur die Veränderung in Wesen, Körpersprache und Stimme gesehen hat, sei mal dahingestellt. Ich glaube das Diabetes Thema war aus "Split", im Buch erinnere ich aktuell nur Kopfschmerzen, Erkältung und solche Dinge)

    Das Thema der MPS (oder DIS wie es heute wohl korrekt heißt) ist ja ein sehr umstrittenes und kritisch betrachtetes in der Psychologie, machte das Buch aber nicht weniger bedrückend.

  • Was man halt bei den Aussagen nicht vergessen darf - über die bin ich auch stark gestolpert zu Beginn - dass das ganze Buch eben von der "Patientin" geschrieben wurde. Ob also "Stanley" wirklich gesehen hat, dass sich Augenfarbe und Co änderte oder ob es nur die Erzählerin an sich selbst durch den Filter der einzelnen Persönlichkeiten so wahrnahm und er nur die Veränderung in Wesen, Körpersprache und Stimme gesehen hat, sei mal dahingestellt. Ich glaube das Diabetes Thema war aus "Split", im Buch erinnere ich aktuell nur Kopfschmerzen, Erkältung und solche Dinge)

    Das Thema der MPS (oder DIS wie es heute wohl korrekt heißt) ist ja ein sehr umstrittenes und kritisch betrachtetes in der Psychologie, machte das Buch aber nicht weniger bedrückend.

    Danke, aus der Sichtweise hab ich das noch nicht betrachtet, spannend! Aber wie sollte denn der Patientin auffallen, dass sich Augenfarben oder Form der Wangenknochen ändert? Wenn sie sich im Spiegel betrachtet, klar, aber dann wären das doch auch sehr fassbare Dinge? Oder meinst du, sie hätte es sich irgendwie eingebildet? DIS grenzt für mich ja nicht wirklich an eine Krankheit, die etwas mit Einbildung zu tun hat, weswegen ich da nie auf den Gedanken kam, die würden sich da etwas einbilden. :denker:

    Ach, ja, das mit Split kann sein, den Film habe ich tatsächlich im Kino gesehen, der war ja aber Fiktion, zwar recht gut umgesetzt, aber ob man da alles glauben kann, denk ich nicht, da werden die sich schon künstlerische Freiheit genommen haben, auch wenn ich die Krankheit auch ohne ausgedachte Sachen interessant und bestaunend genug finde, um daraus einen spannenden Film zu machen. Wäre aber wirklich auch der Hammer. Ist auch schon eine ganze ganze Weile her, dass ich das Buch gelesen habe und ich tu mir ja leider schon schwer, mich ans letzte Buch vernünftig zu erinnern :verzweifelt: eigentlich sogar schon beim Aktuellen :roll:

  • Ich würde nicht sagen, sie hat es sich eingebildet, sie hat es so gefühlt, dass es sich verändert. Sie hat sich ja auch von zB Mean Joe begleitet und beschützt gefühlt, ohne ihn gesehen zu haben, aber beschreibt sehr deutlich, wie er mit ihr ins Lokal ging oder wie zum ersten Mal mehrere der Charaktere sich mit ihr unter der Bettdecke versteckten.

    Sprich sie wusste, wie sie in dem Moment wenn zB Catherine am Steuer saß, "aussieht".

    Schwer zu erklären, ich hoffe du verstehst, was ich meine.

  • Beim zweiten Teil wusste ich dann, was du meinst, ja, anfangs war ich verwirrt, weil das für mich doch zwei unterschiedliche Dinge sind. Also ob sie mit der Person zusammen in ein Café geht und diese Person dabei sieht, oder ob sie sich selbst, die Hülle der Personen sozusagen, mit unterschiedlichen Augenfarben sieht. Hab ich das verständlich ausgedrückt? :ops:

    Ich dachte allerdings, in Erinnerung zu haben, dass sie schrieb/-en, dem Psychiater oder anderen Leuten wäre das aufgefallen, aber wie gesagt, schon ewig her, ich glaube dir da definitiv deutlich mehr als meinem Gedächtnis :lol:

    Es soll auch einen Film über sie geben.. oder mit ihr? Ein langes Interview? Irgendwas war da. Aber nur auf englisch, hab mich noch nicht getraut.. Mal gucken, ob da Untertitel dabei sind, ich verstehe akustisch leider nicht immer alles :( : aber bei Untertiteln achte ich dann mehr auf den Text als auf die Bilder, dabei wäre das ja gerade das Spannendste :fear:

  • Mir wäre nicht in Erinnerung, dass je geschrieben wurde, dass Stanley es gesehen hat.

    Es hießt immer nur (sinngemäß) "die grünen Augen traten hervor". Stanleys Wahrnehmung wird immer nur in Zusammenhang mit kindlicher Stimme, Haltung der Hände etc explizit erwähnt.


    So und wenn morgen mein Kindle wieder geladen ist, gehe ich der Frage auf den Grund, ob John wirklich stirbt am Schluss.

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