Die DF-Bücherchallenge 2020

  • Ich aktualisiere auch mal. Gelesen habe ich mittlerweile 18 Bücher, einsortiert in die Challenge habe ich noch folgende:


    12. Lies das Lieblingsbuch eines anderen

    Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken (Note 1,0)

    Ich habe alle 4 Känguru-Bände als Hörbuch und höre sie jedes Jahr wieder. Der erste und der vierte Band sind mMn am Besten, jedes Mal wieder lustig und klug.


    14. Lies ein Buch, dessen Titel mit einem Artikel beginnt

    Mariana Leky, Die Herrenausstatterin (Note 4)

    Ich fands gruselig schlecht und habs nur fertig gelesen, weil ich eh unterwegs war und nichts anderes dabei hatte. Gut, dass ich das aus der Bibliothek hatte und da kein Geld für ausgegeben habe. (Es geht um eine Frau, die jung ihren Mann durch Unfalltod verliert, und wie sie damit umgeht. Hätte gut werden können. Hätte....)


    33. Autoren entdecken IV – Lass dein Herz berühren: Jodi Picoult, Jojo Moyes, Cecelia Ahern, Nicholas Sparks, Lucinda Riley, John Green, Jane Austen

    Jodi Picoult, Die Wahrheit meines Vaters (Note 3)

    Ich lese sie ja ganz gerne, dieses Buch war jetzt eines ihrer schwächeren. Thema: Kinder alkoholkranker Eltern und Kindsentführung. Wie immer gut recherchiert, aber seeeehr geschlechterstereotyp, das mag ich einfach gar nicht.


    44. Lies ein Buch, das keine Danksagung enthält

    Paul Maar, Der tätowierte Hund (Note 1,5)

    Wer Kinderbücher mag, könnte es lieben. Sprachlich einfach witzig und großartig, ein wirklich schönes, dünnes Büchlein mit Illustrationen des Autors.


  • Ich quäle mich für Aufgabe 5 gerade durch Lindqvist "Handling the Undead". Schande ist das langatmig und ich finde es immer wieder faszinierend, wie Autoren es schaffen, so viele unsympathische Charaktere in eine Geschichte zu stopfen.

    Ich hatte eigentlich überlegt, für Punkt 15 auch ein Buch von ihm zu lesen... ds überleg ich mir nochmal. Dieser 400+ Seiten Kaugummi lässt mich böses ahnen.

  • 16/36


    5. Lies ein Buch, das mit dem gleichen Buchstaben anfängt, wie dein Nickname - Lindqvist "Handling the Undead"


    Alter Schwede, was sollte das denn sein. :ugly:

    In Stockholm erheben sich nach einem seltsamen Phänomen alle Verstorbenen der letzten zwei Monate von ihrem Totenbett und kehren an ihnen bekannte Orte (meist nachhause) zurück.


    Der Ansatz einmal nicht die Killerzombies loszulassen, sondern weitestgehend frideliche Wiedergänger zu portraitieren und wie ihre Familien, die Gesellschaft und die Regierung damit umgeht, klingt vielversprechend und hätte viel Raum geboten, doch es ist eigentlich nur eins: schrecklich langweilig.

    Die handelnden Charaktere deren Schicksal verfolgt wird, sind allesamt furchtbar unsympathisch bis schlichtweg nervig. Schon der Anfang ist nervig, wenn das selbe Phänomen wieder und wieder und wieder und wieder beschrieben wird, bis alle Charaktere es in einem eigenen Kapitel erlebt haben. Zu keinem Zeitpunkt kann das Buch so etwas wie Spannung aufbauen, es plätschert vor sich hin, man wartet auf Sinn oder Tiefgang... das Ende soll wohl irgendwie poetisch sein, wirkt aber eher kitschig-lahm und man ist nur noch froh, dass es vorbei ist.


    Eigentlich hatte ich noch ein zweites Lindqvist Buch (das so hochgelobte "Let the right one in") auf der Challengeliste gehabt, aber ich glaube noch einmal will ich das Risiko nicht eingehen, mich durch über 400 Seite voller Langeweile und uninteressanter Charaktere quälen zu müssen.



  • Und wieder etwas weitergekommen. Die „verbotenen Bücher“ wollte ich klassisch mit den „120 Tagen von Sodom“ abhandeln. War sowas von langweilig, ich konnte es nicht weiterlesen. Eklig auch, aber in der Hauptsache zum Gähnen.


    Stattdessen also John Dos Passos mit „Manhattan Transfer“ - und das wiederum ist eine Entdeckung. Stilitisch und sprachlich genial, ein Portrait einer Stadt, die ihre Protagonisten mitreißt, gründlich durchkaut und ab und zu auf die Buchseiten spuckt. Fragmentarisch werden Episoden aus dem Leben verschiedener Menschen und ihrer Hoffnungen und Verluste beleuchtet. Das Buch endet in der frühen Zeit der Prohibition. Ganz anders als Steinbecks „Früchte des Zorns“, aber ein ähnlich großer Roman über Amerika von Amerikas linker Seite. Großartig.


    Dann wie versprochen die Kurzgeschichtensammlung von Neil Gaiman (Autor mit mehr als 7 Büchern). Die explizite Widmung einer Geschichte für Ray Bradbury wäre gar nicht nötig gewesen, die Atmosphäre zieht sich durch. Tatsächliche Kurzgeschichten ohne klaren Beginn und Abschluss (wer wie ich früher mal den Unterschied zwischen Kurzgeschichte und Novelle pauken musste erinnert sich zurück :lol:). Dazu Gedichte und Textexperimente. Ich mag die Atmosphäre, die Gaiman erzeugt und fühlte mich gut aufgehoben in diesem Band.


    Dann zur Kategorie 43 (Buch mit Tier): Noch ein Buch von der linken Seite Amerikas, diesmal aber Südamerikas. Ein Autor, der im Ansehen hinter den großen Namen der südamerikanischen Autoren seiner Zeit (Vargas Llosa, Cortazar ...) zurück geblieben ist und damit zu kämpfen hat: José María Ardeguadas. Das Buch „Der Fuchs von oben und der Fuchs von unten“ ist zum Teil Roman, zum Teil Tagebuch und dokumentiert seinen Entschluss zum Suizid, den er auch ausführt, bevor er das Buch beendet hat. Literarisch anspruchsvoll, gut erzählt und mit so viel südamerikanischer Machismo - Street Credibility, dass ich es beim besten Willen nicht genießen konnte :/.


    Für Kategorie 44 lese ich gerade „Das Monsterhaus“ von Danny King und fühle mich angenehm unterhalten.

  • Phonhaus darf ich peinlicherweise nachfragen, was mit der Machismo-Street Credibility gemeint ist? :ops:

    Gerne. Jede Frau ist eine Hure bzw. wird als solche bezeichnet, die teils spanischen, teils indiostämmigen ausgebeuteten Arbeiter reden gefühlt in jedem dritten Satz von ihren Eiern, Wichtiges spielt sich nur unter Männern ab, die verwendete Sprache ist schauderlich. Mit Sicherheit ein exzellentes Abbild der Gesellschaft und der Zeit der beginnenden Aufstände in Peru (zu der Zeit, in der Che nicht nur Kuba in seinen Bann gezogen hat), stößt mir aber ziemlich sauer auf.

  • Phonhaus darf ich peinlicherweise nachfragen, was mit der Machismo-Street Credibility gemeint ist? :ops:

    Gerne. Jede Frau ist eine Hure bzw. wird als solche bezeichnet, die teils spanischen, teils indiostämmigen ausgebeuteten Arbeiter reden gefühlt in jedem dritten Satz von ihren Eiern, Wichtiges spielt sich nur unter Männern ab, die verwendete Sprache ist schauderlich. Mit Sicherheit ein exzellentes Abbild der Gesellschaft und der Zeit der beginnenden Aufstände in Peru (zu der Zeit, in der Che nicht nur Kuba in seinen Bann gezogen hat), stößt mir aber ziemlich sauer auf.

    Oh je, ich glaube, diese ständigen Wiederholungen würden mir auch ziemlich auf die Eier gehen (ja, Absicht :D ).. habe gerade kurz gegoogelt (übrigens Arguedas, was hab ich mich grad gewundert, als bei deinem Namen satte 0 Treffer erschienen! :lol: das ist aber auch ein Name, holla), 1968/69 ist nun wirklich noch nicht so lange her, dass man da noch so in diesem Bild drinhängt :denker: War das wirklich noch so schlimm in Peru zu der Zeit?

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