Qualzuchten III

  • In Vereinen herrscht Demokratie. Wenn genug Engagierte für moderate Erscheinungen da sind, dann wird sich auch was ändern. Wenn man aber nur "kaufen" möchte, ohne sich zu engagieren, dann muss man eben mit dem Angebot leben, was da ist. Da ist kein Verein für Verantwortlich zu produzieren. Auch kein VDH. Das sich trotzdem entsprechende Produzenten finden, können wir ja aktuell beobachten. Wer das ist, wissen wir hier denke ich alle.

    Ich kann diese Aussage in Bezug auf Qualzucht schwer nachvollziehen. Es stimmt, dass ich mich nicht in der Hundezucht engagieren. Wenn ich das täte hätte ich natürlich mehr Einfluss, (würde aber auch wahrscheinlich schnell rausgeschmissen werden).

    Aber heißt das, weil Menschen, die Möpsen die Luftnot ersparen wollen, sich nicht engagieren (also nicht züchten) tragen die Züchter, die dies tun, keine Verantwortung? Und ich muss eben einen Mops mit Atemnot nehmen, oder eben gar keinen, weil die Züchter das so gut finden?

    Merkwürdig!

    Qualzucht ist gesetzlich verboten, wird aber nicht durchgesetzt. Das ist ein ganz anderes Thema, als wenn Züchter im Rahmen der aktuellen Gesetzeslage einfach nicht für eine bestimmte Käufergruppe züchten.

    Ein Verein kann dich nicht einfach so rausschmeißen. So funktionieren Vereine nicht. Du kannst deine Anträge stellen und die werden dann eben von der Mehrheit angenommen oder abgelehnt.

    Ehrlich, ich kann dieses geschmipft nicht mehr hören. Es steht jedem frei, einen eigenen Verein zu gründen oder in die Zucht einzusteigen und den Markt mit moderaten Rassevertretern seiner Wahl zu versorgen. Warum sind dafür immer "die Anderen" zuständig? Solange man sich im gesetzlichen Rahmen befindet darf man als Verein eben plüschige Collies, immer elegantere Pudel, immer stärker gewinkelte Schäferhunde oder immer pflegeaufwendigere Begleithunde toll finden, als Zuchtziel haben und prämieren.

    Davon ausgenommen natürlich eine gesetzlich verbotene Qualzucht und andere Zuchtformen.

  • Und um mal eine Relation zu schaffen, was Qualzucht angeht:

    Im VDH sind bei der Rasse Mops 2019 gerade mal 272 Welpen gefallen. Die gesamte Mopszucht ist im VDH rückläufig. Bei der französischen Bulldogge gerade mal 131 Welpen im Jahr 2019.

    Die Qualzuchten die man so sieht, kommen halt in erster Linie vom Vermehrer.

    Nachtrag: Und auch moderate Rassen im VDH sind rückläufig. Nehmen wir zum Beispiel den Airedale Terrier. Ein toller, moderater Allrounder, ohne Extreme. Da haben sich die Welpenzahlen seit 2005 halbiert. Viele Terrier sind rückläufig.

  • Die Tasso-Zahl für 2019 beläuft sich für die französische Bulldogge übrigens auf 12.346 Neuanmeldungen!

    Wenn man über Qualzucht spricht, spricht man halt einfach nicht über Hunde aus seriöser Zucht.

  • Die Tasso-Zahl für 2019 beläuft sich für die französische Bulldogge übrigens auf 12.346 Neuanmeldungen!

    Wenn man über Qualzucht spricht, spricht man halt einfach nicht über Hunde aus seriöser Zucht.

    Doch, auch Möpse und Frenchies und andere Rassen aus seriöser Verbabds-Zucht können Qualzuchtproblematiken aufweisen....

  • auch Möpse und Frenchies und andere Rassen aus seriöser Verbabds-Zucht können Qualzuchtproblematiken aufweisen

    Ich glaube, das war mehr quantitativ gemeint. Wenn man über Qualzuchten redet, kommen diese zu circa einem Prozent aus den VDH-Verbänden. Und zu 99% eben von Vermehrern. Deswegen greift da wohl auch eine Regulation über den VDH und VDH-Hundeshows eher wenig.

  • Na ja, die Bulldoggen und Möpse sogenannter seriöser Züchter sind aber auch kein Stück besser dran als die "Vermehrerhunde" :ka:

    Mag ja sein, dass sie nur einen kleinen Teil der Kurznasen ausmachen, die man auf der Straße sieht, das macht es aber nicht besser, dass eben auch unter dem Gütesiegel VDH solche Hunde produziert werden.

    Und auch, was Übertypisierung betrifft (auch wenn's vielleicht noch keine QZ ist), sieht's bei den angeblich seriösen Züchtern doch auch nicht besser aus.

    Und ob Hunde mit
    Fellbergen, massig loser Haut, kurzen Stummelbeinen etc. nun vermehrt werden, weil man Ausstellungserfolge will und die scheinbar mit moderaten Hunden nicht zu bekommen sind, oder ob man schlicht Kohle scheffeln will, ist doch auch völlig egal. Egoismus auf Kosten der Hunde ist beides.

  • Ich finds immer wieder krass, wie sehr sich das Bild von (hauptsächlich) Besitzern da verzerrt.

    In einer FB Gruppe hab ich gestern einen Vergleich gesehen zwischen einer FB komplett ohne und eine recht moderate mit ganz ordentlich Nase.

    Die Kommentare dann voll mit Leuten, die so tun als wären damit alle Probleme der Rasse gelöst.

    Und einige Leute, die ihr ,,Positivbeispiel“ posten :lepra:

    Super, da hat der Hund dann tatsächlich eine Nase, die gemessen vielleicht 2 statt -0,5 cm wäre und das wird gefeiert? :doh:

  • auch Möpse und Frenchies und andere Rassen aus seriöser Verbabds-Zucht können Qualzuchtproblematiken aufweisen

    Ich glaube, das war mehr quantitativ gemeint. Wenn man über Qualzuchten redet, kommen diese zu circa einem Prozent aus den VDH-Verbänden. Und zu 99% eben von Vermehrern. Deswegen greift da wohl auch eine Regulation über den VDH und VDH-Hundeshows eher wenig.

    Genauso war es gemeint. Danke. Man muss bei den 99% ansetzen. Solche Regelungen würden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die 1% aus seriöser Zucht treffen. Aber andersrum wird das nicht der Fall sein.

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