Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Puh, also Dexter (27,5cm Stockmaß, 3,6kg aktuell) war bei einer 20km Wanderung topfit, ist hin und her geflitzt, und wäre am Ende durchaus noch weiter gelaufen. Der findet sowas großartig!
Max, ein Kilo leichter und 5cm kleiner, hatte nach etwa 10km eine Pause auf dem Arm nötig, lief danach aber auch problemlos weiter.
Wir gehen gemeinsam joggen, und unser aktuelles Maximum von 6km Strecke liegt alleine an meiner Kondition. Die Jungs könnten mehr...
Also ich finds schon hart, wenn man kleinen Hunden solche Strecken garnicht zutraut...
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Danke für eure Erklärungen.
Man muss also unterscheiden ob ich einen Gebrauchshund oder „Schosshund“ habe.
Bei ersteren ist Arbeit grundlegend wichtig um den Bedürfnissen der Rasse nachzukommen und die Verantwortung liegt in der Dosierung durch den Halter.
Bei Mops und Co ist einfach nur die Optik Priorität des Halters und dadurch sind zuchtbedingt gesundheitliche Einschränkungen gegeben die wissentlich in Kauf genommen werden?
Das eine ist selektive Zucht auf ein nachvollziehbareres, Praktisches (Arbeitseinsatz-)Ziel und das andere (wenn man so will) der Accessoirwut und Modetrends geschuldet?
Letzteres ist dann für mich definitiv Qualzucht, egal wie man es dreht und wendet.
was man auch bedenken sollte: ja, so ein Gebrauchshund geht 'über seine Grenzen'. Aber wenn man das nicht von ihm fordert, dann hat er keine Einschränkungen.
Er hat keine Atemnot, er ist nicht kurzatmig oder dergleichen.
Genau das Gegenteil ist ja schließlich auch gewollt: der Hund soll ja körperlich überdurchschnittlich leistungsfähig sein.
Es ist einfach nur ein spezieller Charakterzug, keine grundlegende körperliche Einschränkung, die der Hund tagein und tagaus mit sich rumschleppt.
beim Mali, und anderen Rassen mit diesen Einsatzgebieten, ist das halt durchaus gewollt..
wenn der Hund ein Gebäude nach Sprengstoff absuchen soll, um Menschenleben zu retten, dann ist es halt Mist, wenn der Hund nach 5 Minuten aufhört, weil ihm die Temperaturen gerade nicht passen.
die Frage ist dann doch eher: Kippt der Mali nach diesen 5 Minuten anstrengender Tätigkeit bei zb 35 Grad um? Oder kann ein gesunder Mali das kurzfristig leisten ohne Schaden? (ich vermute jetzt mal letzteres). Ich glaube, es ging nicht darum, ob der Hund dann noch Bock hat.
Und im Gegenzug hat man dann Hunde, die bei 25 Grad nach 500 Metern schon am Ende sind
es ging ja drum ob diese 'bedingungslose Leistungsbereitschaft' auch schon in Richtung Qualzucht geht.
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Vielleicht sollten wir auch noch mal explizit unterscheiden, was der Hund BRAUCHT... Oder was der Hund KANN... Das ist ja nicht beides immer das gleiche!
Und ich finde tatsächlich, auch wenn ich mich wiederhole, das jeder Hund es können sollte, täglich zwei Stunden spazieren zu gehen, oder sich eben auch bei hohen Temperaturen ohne Einschränkung bewegen zu können, oder auch mal ne Wanderung von 5 oder 6 Stunden zu machen. Das sich viele auch ohne das zufrieden geben steht da ja auf einem ganz anderen Blatt. (genau so sollte ein gesunder Hund auch mal 2 wochen ruhe halten können, ohne durch zu drehen)
wobei auch das mit dem brauchen so eine Sache ist. Denn meiner Meinung nach gehört zu einem gesunden Hund nicht nur ein gesunder Geist, sondern eben auch eine gesunde Muskulatur und ein gutes Körpergefühl. Und das bekommt ein Hund nun mal nicht vom Nichtstun.
Genau das!!!
Wir Halter gesunder, funktionaler Hunde gehen ja nicht täglich 3h wandern und zusätzlich zwei Mal die Woche 20km Rad fahren.
Aber die Hunde würden es körperlich leisten können! Und das ist der große Unterschied zu den Qualzuchten.
"Keinen Bock" dagegen ist für mich kein Kriterium.
Mein Zwergschnauzer hat keinen Bock auf Radfahren. Also so gar nicht. Er sieht es überhaupt nicht ein an all den verlockenden Schnüffelstellen vorbei zu hetzen. Also lasse ich es, gehe normal Gassi und er ist glücklich.
Zwinge ich ihn aber angeleint am Rad zu laufen, dann kann der das ohne den Hauch einer Einschränkung zu zeigen.
Und das können die Chins (und andere Brachyzephale) sicher nicht. Die wollen vielleicht nicht (was soweit noch okay ist), aber die können es auch nicht (und das ist definitiv nicht okay).
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Kann man einen gesunden(!) Hund der warmes Wetter (25°+) überflüssig findet denn daran gewöhnen auch dann (gerne) zu arbeiten/aktiv zu sein? Also nicht nur um seinen Menschen zu gefallen. Gibt es da Anleitungen zu, evtl. für Leute die umziehen/auswandern? Ich habe hier so ein Exemplar das ab 25° keine Lust hat zu arbeiten, bzw. aktiv zu sein. Dafür sind Temperaturen im Minusbereich völlig egal.
Körperlich kann sie durchaus, aber wenn sie die Wahl zwischen Aktivität und im Schatten gammeln hat wird gegammelt. Ich glaube auf beiden Seiten wird oftmals können und wollen verwechselt.
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Ich kenn das fast ausschließlich genau andersrum. "Uuuui, Sommer, 30°C im Schatten - perfekt um den Hund auf heißem Asphalt laufen zu lassen, ihn ins Auto zu sperren, den absolut untrainierten Hund ans Fahrrad zu hängen oder ihn in der prallen Sonne anzuketten." Jedes Jahr wieder. Die Hunde kommen bei "schlechtem" Wetter so lange raus, wie es dem Dosenöffner nicht allzu sehr auf den bemützten Kopf regnet. Aber pralle Sonne und brennende Temperaturen unter den Pfoten - da muss der Hund plötzlich überall mit hin. Oder zumindest im Auto sitzen. Was auch immer das bringen soll.
Weil es nicht bei den Leuten ankommt, dass man auf die Körpersignale des Hundes achten soll, sondern nur, dass Training ab 25° böse ist und man das seinem Hund auf keinen Fall antun darf.
Ja, mir graut jetzt schon wieder vor dem Frühling, wenn alle ihre Hunde wieder in Kühlwesten packen und den Spaziergang an den Rand des Tages schieben, weil man ja überall hört, dass der Hund nicht überhitzen darf. Es ist erschreckend, wie wenig gesunder Menschenverstand da noch herrscht und wie schnell die Panikmache in den Medien um sich gegriffen hat und alle Leute glauben, dass ein junger, gesunder Hund einer normalen Rasse Gefahr läuft tot umzufallen, wenn die Sonne rauskommt und er mal sein normales Pensum arbeiten muss.
Mir ist auch kein Fall geläufig in dem ein Hund nach einer der Großveranstaltung im Sommer da Probleme gehabt hätte. Mit Verschweigen ist da ja nix, wenn Starter X auf der DM kollabiert, das weiß 5 Minuten später die ganze Welt.
Keine Ahnung ob das allgemeine Massenhysterie ist, oder ob man das auch der Mops und Bulldoggen Mode zu verdanken hat, dass sich in den Köpfen der Leuten festsetzt, dass Hunde aus Zucker sind und körperlich nicht mehr leistungsfähig und mit Hitzschlag und Atemnot umfallen, wenn sie bei Temperaturen über 20° mehr machen müssen, als röchelnd im Garten zu liegen.
Da darfst du aber auch nicht verwechseln, dass es Hunde wie Menschen gibt - die sind unterschiedlich. Manche sind gut trainiert. Manche nicht. Manche reagieren auf Hitze empfindlich. Andere fühlen sich bei Kälte unwohl. Manche musst du bei Kälte anziehen. Andere nicht.
Ich finde kein Klein(st)hund, gerade aus der Begleithundegruppe, muss die gleiche Leistung bringen wie ein großer Sporthund.
Genauso wie der normale Familienhund im Sommer nicht mehr Rad fahren oder trainieren muss.
Nö, aber eine halbe Stunde Gassi gehen (auch bei 30°) ohne danach ein Sauerstoffzelt und eine Kühldecke zu brauchen, sollte bei jedem Hund körperlich möglich sein. Alles andere ist schlicht körperlich nicht gesund.
Und auch für einen Menschen ist es nicht normal, wenn er bei normaler körperlicher Bewegung im Sommer zusammenbricht.
Ich wäre auch in gesunden Zeiten ein Kandidat gewesen, der bei 30°C im Schatten zusammenbricht. Dafür kannst du mich bei sonstwas für Minusgraden aussetzen - macht mir nix. Andere sind eingemummelt bis zum geht nicht mehr - mir reicht ein leichtes Shirt. Aber die Menschen und Tiere in wärmeren Regionen meiden nicht umsonst die Aktivität zu den extremsten Zeiten. Sondern weil das durchaus gesund und sinnvoll ist. Nicht einmal Vögel zwitschern in der prallen Mittagssonne während solcher Hitze. Die suchen keine Nahrung. Hüpfen nicht auf Wegen rum. Die packen sich in den Schatten und sind ruhig, weil alles andere Ressourcen verschwendet.
Für mich ist es eher "erschreckend", wenn ein hund streikt irgendwann.
Was ist daran "erschreckend"?
Ernst gemeinte Frage, denn ich finde das bei meinen Hunden perfekt. Ich kann nicht mehr- ich geh nicht mehr. Find ich besser als "ich mach dann mal, bis ích umfalle."
Das ein Lebewesen sowas zeigt und durchsetzt st für mich besser als Kadavergehorsam.
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Wenn der Hund Idealgewicht hat, die Unterwolle gut rausgeblowert ist und er grundsätzlich eine gute Grundkondition hat glaube ich nicht, dass man das umkonditionieren kann.
Also körperliche Erleichterung schaffen (oben genanntes plus nass machen vor dem Training zB) auf jeden Fall, aber den Hund zum wärmeliebenden Energiebündel umerziehen wohl eher nicht.
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Hm, im Gegensatz zu mir lieben die Jungs Hitze. Rein von der Temperaturtoleranz passen wir nicht so super zusammen
Es kommt sicher auch darauf an, wo man unterwegs ist, wenn es um die 30° hat.
Wald, Strand mit Wasser oder See, Grasflächen mit etwas Bäumen immer wieder - garkein Thema!
Aber Asphalt ohne Ende, das kann sich auf Dauer eben auch an den Pfoten rächen.
Wir haben hier fast nur Asphaltwege, und das wird teils einfach von unten irre heiß, heißer als die Luft ist oder etwas Sonne von oben.
Die Diskussion hatten wir woanders schonmal, es gibt unterschiedliche Asphaltierungen. Einige heizen sich abartig stark auf, sodaß man davon Verbrennungen bekommen kann, andere bleiben realtiv kühl.
Wir haben auch einen Betonplattenweg hier, der ist total angenehm auch in der größten Hitze. Den Weg davor, die geteerte Straße, kann man barfuß kaum laufen.
Beim Joggen hab ich es leider auch gemerkt bei den Jungs. Als es so heiß war, haben sie sich die Ballen wundgelaufen auf dem Asphalt.
Ist es kühler passiert das einfach nicht.
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Ich kenne deine Hunde nicht. Aber du kannst mir gern ein Video mit Ton drehen, in Ruhe und gern in Belastung und dann können wir den "Fitnessstand" deiner Hunde gern diskutieren. falls du das willst.
Aber darum ging es mir nicht. Sondern nur um deine Definition von dem was deiner Meinung nach "jeder Hund" schaffen soll, und was für dich schon in die Kategore "abverlangen" fällt.
was meinst Du mit *in Belastung*?
Hab hier mal eins vom Toben hochgeladen, da war mein kleiner vom Profilfoto 4 Monate
Damit meine ich den Vergleich von Hund in Ruhe (also ohne Aufregung, Spiel oder körperliche Betätigung) und dann nach 15-20 Minuten flotten Traben/Rennen. Spielvideos sind eher ungeegnet. Zudem wäre es interessant einen mindestens dreijährigen, ausgewachsenen Hund zu sehen, da Welpen/Junghunde, oftmals noch nicht oder noch nicht so stark betroffen sind von den Folgen der Brachycephalie. Das ist ja auch immer die Krux mit den ganzen "angeblich freiatmenden Frenchies und Bullies", die mit 1 noch recht fit und vital sind und dann plötzlich mit 2-3 Jahren aufwärts die typischen Probleme entwickeln.
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Zum Thema Wärme und Hitze generell - ich denke hier muss man doch ein wenig davon unterscheiden, ob ein Hund etwas leisten kann und will, oder ob es nicht leisten kann, aber eigentlich WILL, oder ob er es schlicht leisten kann, aber nicht will
Das Wärmeempfinden ist auch bei uns Menschen sehr unterschiedlich. Ein Hund, der körperlich fit ist, aber keine Lust hat sich bei 30 Grad übermäßig zu bewegen ist doch vollkommen ok und gesund, im Gegenseatz zu einem, der wirklich an messbare Grenzen seiner physiologischen Thermoregulation kommt - und das bei minimaler Belastung.
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Zum Thema Wärme und Hitze generell - ich denke hier muss man doch ein wenig davon unterscheiden, ob ein Hund etwas leisten kann und will, oder ob es nicht leisten kann, aber eigentlich WILL, oder ob er es schlicht leisten kann, aber nicht will
Bei uns ist es bei hohen Temperaturen leider definitiv ein nicht-können. Er nimmt sich dann auch wirklich selbst zurück, und das hat nichts mit nicht-wollen zutun, wenn ich es damit vergleiche, wie aktiv und ausdauernd er bei kühleren Temperaturen ist.
Das ist das, was ich weiter oben schon ausdrücken wollte.
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