Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Zum Thema Wärme und Hitze generell - ich denke hier muss man doch ein wenig davon unterscheiden, ob ein Hund etwas leisten kann und will, oder ob es nicht leisten kann, aber eigentlich WILL, oder ob er es schlicht leisten kann, aber nicht will
Bei uns ist es bei hohen Temperaturen leider definitiv ein nicht-können. Er nimmt sich dann auch wirklich selbst zurück, und das hat nichts mit nicht-wollen zutun, wenn ich es damit vergleiche, wie aktiv und ausdauernd er bei kühleren Temperaturen ist.
Das ist das, was ich weiter oben schon ausdrücken wollte.
Genau. Und das ist ja das was ich mit gestörter Thermoregulation meine. Und das darf so einfach nicht sein. Und deiner ist vermutlich noch eher von der fitteren Sorte.
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Genau. Und das ist ja das was ich mit gestörter Thermoregulation meine. Und das darf so einfach nicht sein. Und deiner ist vermutlich noch eher von der fitteren Sorte.
Ja richtig. Er ist ansonsten nicht eingeschränkt.
Das nicht-können zeigt sich auch nicht in irgendwelchen Atemgeräuschen (das scheint ja bei vielen das Hauptkriterium zu sein), sondern darin, dass er einfach schnell erschöpft ist und auch beim Laufen den Schatten sucht und Pausen einfordert.
Und er hat ansonsten eine wirklich gute Kondition, deswegen fällt das auch sofort auf.
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Was sind denn Referenzwerte für gesunde Hunde hinsichtlich Atmung und Puls in Belastung und Ruhe? Sind diese 10 Minuten Zeit der normale Abstand um zu schauen ob ein Hund wieder auf "Normal" runter ist?
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Was mich bei dieser Diskussion immer wieder stört ist, dass es sich leider nur auf wenige Faktoren einschießt.
Wenn ein Hund bei höheren Temperaturen nicht mehr will oder kann, ist das für viele furchtbar schrecklich schlimm. (Und ich meine damit ausdrücklich nicht die Extremfälle, bei denen organische Einschränkungen die Atmung ab mehr als 15°C so erschweren, dass quasi keine körperliche Aktivität mehr möglich ist, die Tiere nicht ohne Röcheln atmen können oder einen Tubus toll finden.)
Andererseits ist es mittlerweile für viele normal, dass ein Hund erstmal darauf trainiert werden muss, sich zu entspannen. Ruhig zu sein. Dafür werden sogar Boxen angeschafft, die Hunde weggesperrt, Wohnungen mit Gittern abgetrennt. Manche müssen lernen, nicht absolut alles in Sicht- und Geruchsweite zu fressen. Sich nicht selbst zu Tode zu rennen, weil Dosenöffner bei 30°C im Schatten halt 2 Stunden in der prallen Sonne Fahrradfahren will. Normal? Gesund? Für mich nicht. Sondern klares Zeichen für fehlenden Selbsterhaltungstrieb.
Da hab ich lieber meine Hunde. Die bleiben stehen, wenn sie nicht mehr wollen oder können. Die hören auf zu fressen, wenn sie satt sind. Die schlafen, wenn sie müde sind. Und zeigen die Mittelkralle, wenn sie was doof finden.
Hunde eben. Lebewesen eben. Lebewesen, die gesunde Instinkte haben und die auch durchsetzen. Und nicht nur Spielball sind und hinter dem Besitzer herhetzen, selbst wenn es sie das eigene Leben kostet.
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Und das hat jetzt was genau mit Qualzucht zu tun?
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Was mich bei dieser Diskussion immer wieder stört ist, dass es sich leider nur auf wenige Faktoren einschießt.
Wenn ein Hund bei höheren Temperaturen nicht mehr will oder kann, ist das für viele furchtbar schrecklich schlimm. (Und ich meine damit ausdrücklich nicht die Extremfälle, bei denen organische Einschränkungen die Atmung ab mehr als 15°C so erschweren, dass quasi keine körperliche Aktivität mehr möglich ist, die Tiere nicht ohne Röcheln atmen können oder einen Tubus toll finden.)
Andererseits ist es mittlerweile für viele normal, dass ein Hund erstmal darauf trainiert werden muss, sich zu entspannen. Ruhig zu sein. Dafür werden sogar Boxen angeschafft, die Hunde weggesperrt, Wohnungen mit Gittern abgetrennt. Manche müssen lernen, nicht absolut alles in Sicht- und Geruchsweite zu fressen. Sich nicht selbst zu Tode zu rennen, weil Dosenöffner bei 30°C im Schatten halt 2 Stunden in der prallen Sonne Fahrradfahren will. Normal? Gesund? Für mich nicht. Sondern klares Zeichen für fehlenden Selbsterhaltungstrieb.
Da hab ich lieber meine Hunde. Die bleiben stehen, wenn sie nicht mehr wollen oder können. Die hören auf zu fressen, wenn sie satt sind. Die schlafen, wenn sie müde sind. Und zeigen die Mittelkralle, wenn sie was doof finden.
Hunde eben. Lebewesen eben. Lebewesen, die gesunde Instinkte haben und die auch durchsetzen. Und nicht nur Spielball sind und hinter dem Besitzer herhetzen, selbst wenn es sie das eigene Leben kostet.
Da wirfst du jetzt aber einiges durcheinander.
Was ist jetzt genau der Bogen zum Thema Qualzucht?!
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Was sind denn Referenzwerte für gesunde Hunde hinsichtlich Atmung und Puls in Belastung und Ruhe? Sind diese 10 Minuten Zeit der normale Abstand um zu schauen ob ein Hund wieder auf "Normal" runter ist?
Hängt natürlich von Größe und Gewicht ab.
Normale Referenzwerte in Ruhe:
großer Hund: 60-80 Herzschläge
kleiner Hund: 80-120 Herzschläge
Atmung 20-40 Atemzüge pro Minute
In Belastung wird schwieriger, kommt halt auf die Intensität der Belastung, den Trainingszustand und die Außentemperatur an. Ich schätze aber einfach mal, dass sich bei einem gesunden Hund und unter normalen Temperaturen, abhängig von der zuvorigen Belastung nach ca. spätestens 10-20 Minuten wieder alles annähernd normalisiert haben sollte. Dazu gibts bestimmt Literatur und Studien. Müsste ich mal raussuchen.
Wie siehts bei den Zughunden aus? Da gibts doch bestimmt Richtwerte und Check-Ups bei den Langstrecken? Vielleicht weiß das hier jemand.
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Andererseits ist es mittlerweile für viele normal, dass ein Hund erstmal darauf trainiert werden muss, sich zu entspannen. Ruhig zu sein. Dafür werden sogar Boxen angeschafft, die Hunde weggesperrt, Wohnungen mit Gittern abgetrennt. Manche müssen lernen, nicht absolut alles in Sicht- und Geruchsweite zu fressen. Sich nicht selbst zu Tode zu rennen, weil Dosenöffner bei 30°C im Schatten halt 2 Stunden in der prallen Sonne Fahrradfahren will. Normal? Gesund? Für mich nicht. Sondern klares Zeichen für fehlenden Selbsterhaltungstrieb.
es sind typische Charakterzüge von bestimmten Gebrauchshunderassen..
und für diese Rassen ist es durchaus auch normal. Das hat aber auch einen gewissen Hintergrund.
Ich habe es ja heute Morgen schon mal geschrieben: diese Rassen werden eben auch vermehrt bei der Polizei und beim Militär eingesetzt. Und da braucht man eben Hunde, die immer dann arbeiten, wenn sie eingesetzt werden und zwar so lange, bis man ihnen sagt, dass es jetzt reicht.Da werden Hunde eben oftmals eingesetzt, um Menschenleben zu retten oder zu schützen. Und daher braucht man dann eben Hunde, die ihren Job einfach erledigen, wenn man sie darum bittet..
um das Beispiel von heute Morgen noch mal aufzugreifen: wenn ein Gebäude nach Sprengstoff abgesucht werden soll, um damit Menschenleben zu retten, dann soll der Hund das auch bitte machen. Und nicht 'die Mittelkralle zeigen', weil er nun mal gerade keinen Bock darauf hat. Bleibt der Flughafen halt solange gesperrt, bis einer der Sprengstoffspürhunde (bzw zwei, es wird ja doppelt abgesucht), gerade Bock hat.
ja, bei viele Rassen sind anders, weil sie eben für einen anderen Zweck gezüchtet worden.
Aber noch mal: das Gebäude des Gebrauchshundes ist in der Regel sehr funktional. Denn er soll ja im besten Fall immer und überall Leistung bringen können.
Ich sehe halt nicht, worin da die Qual bestehen soll.. Worin der Hund eingeschränkt sein sollte..
Es ist eben eine Charaktereigenschaft. Ist auch der Jagdtrieb eines durchschnittlichen Jagdhundes dann Qualzucht? Nur weil der vlt mehr Jagdtrieb hat als ein Begleithund?
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Ich sehe halt nicht, worin da die Qual bestehen soll.. Worin der Hund eingeschränkt sein sollte..
Es ist eben eine Charaktereigenschaft. Ist auch der Jagdtrieb eines durchschnittlichen Jagdhundes dann Qualzucht? Nur weil der vlt mehr Jagdtrieb hat als ein Begleithund?
Den grundsätzlichen Gedanken dahinter verstehe ich schon. Die Qualzucht bezieht sich dann halt nicht auf die körperlichen Eigenschaften des Hundes, sondern aufs Wesen. Hunde die durch Selektion so weit gebracht werden, dass sie den Selbsterhaltungstrieb hinter die Bereitschaft zur Arbeit zurückstellen würden passen einfach nicht in jedermanns Bild vom modernen Hund. Sehe ich anders, aber ich kann durchaus verstehen wenn nicht jeder ein Freund davon ist das Hunde im Dienst durchaus auch mal verheizt werden und nicht Fifis Wohlergehen über allem steht.
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Ich sehe halt nicht, worin da die Qual bestehen soll.. Worin der Hund eingeschränkt sein sollte..
Es ist eben eine Charaktereigenschaft. Ist auch der Jagdtrieb eines durchschnittlichen Jagdhundes dann Qualzucht? Nur weil der vlt mehr Jagdtrieb hat als ein Begleithund?
Den grundsätzlichen Gedanken dahinter verstehe ich schon. Die Qualzucht bezieht sich dann halt nicht auf die körperlichen Eigenschaften des Hundes, sondern aufs Wesen. Hunde die durch Selektion so weit gebracht werden, dass sie den Selbsterhaltungstrieb hinter die Bereitschaft zur Arbeit zurückstellen würden passen einfach nicht in jedermanns Bild vom modernen Hund. Sehe ich anders, aber ich kann durchaus verstehen wenn nicht jeder ein Freund davon ist das Hunde im Dienst durchaus auch mal verheizt werden und nicht Fifis Wohlergehen über allem steht.
aber trifft das dann zb auch auf Hunde, mit großem Jagdtrieb zu? Die hetzen ja durchaus auch bis zur körperlichen Erschöpfung.
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