Qualzuchten III

  • ... mein Hund soll toben, durch die Matsche rennen, in den See springen und mit anderen Hunden agieren..... das ist Leben... wenn ich ihn nur ausbremsen müsste, damit er mir zuliebe lebt.... nö.... Qualität, statt Quantität

    So waren auch meine Gedanken. Wenn ich mir hier meinen quirligen, lebensfrohen Zwerg angucke, der wirklich Freude da draussen hat, könnte ich es nicht ertragen, wenn er dabei so sehr leiden müsste.

    Ausbremsen muss ich ihn schon (oder macht er selbst) wenn es viel zu warm ist. Das ist noch händelbar und vergleichsweise easy, sich danach zu richten. Aber wäre das der Alltag, oder müsste er jeden Tag nach Luft ringen oder hätte er ständige untherapierbare Schmerzen, dann könnte ich ihn nicht aus egoistischen Gründen zu diesem Leben zwingen...auch wenn es mir das Herz brechen würde, ihn gehen zu lassen. Aber ich glaube, das wäre ich diesem wunderbaren Kerlchen einfach schuldig...

  • Aber dann müsste man Hunde im Rollstuhl auch einschläfern?

    Die Frage ist ja, ob die Hunde dann nicht ganz normal leben würden...

    Ohne Schwimmen halt.

  • Die Frage hab ich mir durchaus auch schon gestellt. Einerseits kenn ich Hunde die trotz Rollstuhl lustig durch die Gegend fetzen.

    Andererseits ist es trotzdem kein Vergleich zum Hund der ohne Rollstuhl rennen kann.

  • Aber dann müsste man Hunde im Rollstuhl auch einschläfern?

    Nee, find ich nicht. Diese Hunde sind zwar in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, leiden aber nicht permanent zb unter Schmerzen.

    Rocky zb ist eher der GeradeEbenenLäufer. Er springt nur wo rauf, wenn er muss und geht auch nicht ins Wasser. Für ihn würde das - so blöd das jetzt klingen mag - weniger Einschränkung bedeuten, als würde er unter ständiger Luftnot leiden.

  • Hm, dann ist das doch aber auf jeden Fall ne Individualentscheidung ?

    Luftnot sehe ich generell auch deutlich lebenseinschränkender als Bewegungsprobleme ... aber von Menschen weiß man, dass es sich gut mit Tracheostoma Leben lässt...

    Son Rollstuhl tut ja auch irgendwann weh und der Hund ist nicht ständig im Rollstuhl.

    Die Kanüle könnte er immer tragen.

  • Aber dann müsste man Hunde im Rollstuhl auch einschläfern?

    Das ist eine Einzelfallentscheidung würde ich sagen.

    Und es hängt wohl auch vom Menschen ab, es gibt welche die sind der Meinung jedes Leben ist erhaltens- und schützenswert, andere wiederum sind der Meinung ein Leben muss lebenswert sein. Und so verfährt man dann normalerweise auch mit seinem Hund.

    Dazu kommt die Umgebung. Hier ist zB alles Wald, durch die Pferde und den Regen sind die Wege so kaputt, dass ich schon mit dem Fahrrad und 2 HS davor kaum durch komme. Mit einem Rollstuhlhund könnte ich nur an der Leine durch den Ort rennen, große Runde: immer der gleiche 1 km an der Leine. Wenn ich mir das jetzt für den "Kleinen" vorstelle, der würde wahnsinnig.... und ich ehrlich gesagt auch...

  • Ich hab durch meine vorherige Hündin recht viel Kontakt bzw. Einblick in die "Szene" von HH mit schwer körperlich behinderten Hunden gehabt und muss ganz ehrlich sagen, dass sich da in meinen Augen viel schön geredet wird.

    Ich bin durchaus der Meinung, dass ein Hund unter gewissen Umständen auch im Rolli noch ein schönes Leben haben kann, aber man muss halt wirklich sehr genau abwägen.

    Es ist ja nicht nur der Rolli, da hängt ja noch ein Rattenschwanz dran. Die Inkontinenz, Fehlbelastungen durch den unphysiologischen Bewegungsablauf, Druckstellen bis hin zu offenen Wunden wenn der Rolli nicht 100% korrekt sitzt usw. Dazu ist die "Geländegängigkeit" mit Rollstuhl einfach stark eingeschränkt. Wurzeln auf dem Waldweg, Schlamm, schon ne huckelige Wiese oder etwas höheres Gras machen das Ganze für den Hund so anstrengend, dass es mit Gassi gehen nicht mehr viel zu tun hat.

    Ich finde ganz ehrlich, man muss nicht alles auf Teufel komm raus am Leben erhalten.

  • wir müssten uns damals bei Ringo III Gedanken machen ob Rolli ja/Nein wenn es mit der OP geklappt hätte.

    Es ist da ja nicht nur der Rolli die Frage, sondern auch wie der urin- und kotabsatz wäre. Kommt der überhaupt ohne Hilfe oder läuft der Hund aus?

    Bei ihm war die Frage einfach mit Nein zu beantworten. Bewegungstechnisch hätte das wunderbar geklappt, da wäre er nicht eingeschränkt gewesen, aber er war so ein kleiner pingelig Kerl, bei ihm lief der urin so raus und man hat echt gemerkt das er da angeekelt von war wenn er da auch nur eine Minute hätte drin liegen müssen (oder bei einer windel). Und da dann auch der Aufwand das alles sauber zu halten....

    Ich denke das sind wirklich einzelfallentscheidungen die man treffen muss hinsichtlich vom Charakter des Hundes und der Möglichkeiten die man selbst hat

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