Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Für alle die es wirklich interessiert, einfach mal das Dobermann Diversity Projekt besuchen.
Erklär mal bitte... in einfachen Worten.... ich finds spannend
So jetzt hab ich Zeit.
Kurz zum Überblick in Sachen DCM. Man weiß in der Forschung mittlerweilen, dass es nicht das eine (oder zwei, drei, fünf) Gene für die Entstehung gibt, sondern es sich um eine Anhäufung von Schadgenen handelt und man weiß auch schon ziemlich genau, in welchem Bereich des Genoms sich die Übeltäter tummeln. Was man (noch) nicht weiß, ist, ob es einen Schwellenwert X gibt, ab dem die Krankheit ausbricht oder ob man noch zusätzlich einen genetischen Trigger braucht. Der Frage geht man aktuell nach und an dieser Stelle hängt sich das Diversity Project jetzt daran, dass nicht ausschließlich auf die DCM Problematik abzielt.
Im Diversity Projekt wird ein umfassender Gentest und eine Sequenzierung durchgeführt, so zu sagen eine genetische Personalakte für den Hund.
Es geht darum Risikowerte zu ermitteln und zu versuchen anhand der genetischen Kartierung Zuchtempfehlungen zu geben, um zu verhindern, dass sich der Flaschenhals noch weiter zu zieht. Die Überlegung dahinter in Hinsicht auf die DCM ist, dass wenn man die Anhäufung von Schadgenen verhindert, die Kranheit zurück gedrängt wird. Es geht nicht darum, alles und jeden, der einen kranken Hund in der Verwandschaft hat auszuschließen, sondern darum, das Erbgut durch Selekiton der Zuchtpartner wieder so zu kombinieren, dass man diese Spitzen die zur Kranhei führen, nicht erreicht.
Führt zu Wurfplanungen, die einem teils abenteuerlich vorkommen, aber die Zeit wird zeigen, ob sich die Methodik bewährt und vor allem wird eben nicht nur auf Krankheit A geschaut und beim Versuch der Herr zu werden die nächste Megabaustelle in die Rasse gerissen, es wird im Screening immer das Gesamtbild betrachtet.
Ist halt nicht die einfache, schnelle Lösung, die viele immer gern haben wollen, aber eben ein Langzeitansatz mit solidem wissenschaftlichen Hintergrund und wenn München/Bern jetzt noch die Antwort findet ob es eine Frage des Schwellenwerts oder des Triggers ist, ist man da auf keinem so schlechten Weg.
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Also kann es im Bezug auf DCM auch so sein, dass ein Hund der diese Schadgene in sich trägt aber diese (noch unbekannte) Trigger fehlt nicht erkrankt, wohin gegen wenn der Trigger da ist, es ausbricht?
Verstehe ich das so richtig (war eine niete beim Thema Vererbung)
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Also kann es im Bezug auf DCM auch so sein, dass ein Hund der diese Schadgene in sich trägt aber diese (noch unbekannte) Trigger fehlt nicht erkrankt, wohin gegen wenn der Trigger da ist, es ausbricht?
Verstehe ich das so richtig (war eine niete beim Thema Vererbung)
Dass ist das große Problem, man weiß es nicht wieso Hund X erkrankt und mit vier Jahren stirbt, wieso Hund Y erkrankt und bis ins hohe Alter keine Probleme hat und Hund Z bis zum Lebensende gesund bleibt.
Ob es jetzt an der Menge oder vielleicht auch der Kombination der Gene liegt oder man eben noch das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem I obendrauf braucht, weiß man aktuell nicht.
Es sind aktuell alle drei Möglichkeiten noch im Spiel und man versucht herauszufinden, was genau es ist.
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Klingt, als könnte es erfolgversprechend sein.
was meinst du zum Beispiel mit abenteuerlichen Wurfplanungen? -
was meinst du zum Beispiel mit abenteuerlichen Wurfplanungen?
Blutlinien bei denen man nie daran gedacht hätte, die zusammenzuführen.
Die Showinzucht in Kombi mit dem Outcross Leistungsrüden zB. Genetisch sicher in vielen Fällen die vernünftigere Wahl, aber eben etwas was vor dem Projekt kaum jemand gewagt und auch nur wenige gekauft hätten.
Und das ist eben auch ein wichtiger Punkt. Man muss verkaufen können, was man da züchtet und v.a. auch an andere Züchter. Früher wurden solche Linienzusammenführungen belächelt. Mit der Auswertung des DDP im Hintergrund verstehen jetzt immer mehr Käufer den Sinn und die Möglichkeiten dahinter und auch interessant daran ist, dass jetzt auch für mehr Züchter mehr Rüden aufgrund der ermittelten Genetik und nicht durch Show- oder LIestungstitel interessant werden.
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was würde man sich denn mit so einem Linienmix ins Haus holen? Sind das bei Dobermännern zwei so entgegengesetzte Richtungen das sich da die Gene für die Eigenschaften irgendwie selbst im Weg stehen (wie bei bestimmten Ebaymischungen die gar nicht zusammenpassen) oder betrifft das eher den Bereich für den Sportgebrauch?
Für mich passt da auch das Thema Qualzucht und Dobermann kopfmäßig nicht ganz zusammen, ist aber gerade da auch zu verknotet um das irgendwie ausdrücken zu können
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Verstehe....
Das Problem scheint sich ja nicht auf gewisse Linien zu beschränken...... diese könnte man ja dann durch enge Linienzucht rausfiltern und dann aus der Zucht nehmen.....
Aber so wie du das beschreibst ist das ja unheimlich komplex und forschungsintensiv. Aber der Weg scheint die einzige Möglichkeit zu sein. Wahnsinn, wie weit man in der Genforschung schon ist und doch sind noch so viele Fragen offen. -
Damit man eine Vorstellung hat, von welchem Zeitraum wir hier reden, es hat gute 10 Jahre gedauert, die Art des Erbgangs zu identifizieren und den Genort zu lokalisieren. Also nix mit "da wird nichts gemacht", aber wenn man es vernünftig macht, dauert es halt.
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Ich lege mich gerade bei Instagram mit Hunter an. Sie haben ein Produktfoto mit einer FB gepostet und ich habe darauf geantwortet, dass ich es schade finde, mit Qualzuchten zu werben. Antwort: Keine Sorge, der Hund ist fit und freiatmend.
Bisher kam noch keine Antwort auf meine Reaktion, dass man dennoch keine Begehrlichkeiten an solchen Rassen wecken sollte, indem man sie öffentlich als Werbeträger vermarktet. Bin gespannt, ob noch ne Antwort kommt.
Sollte noch jemand bei Insta sein, könntet ihr ja das Bild auch kommentieren. Vielleicht ignorieren sie es dann nicht weiter weg.
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Diesee bully sieht doch wirklich gut aus. Der ist nicht fett und hat sogar ne schnauze die man sehen kann.
Wenn man Werbung mit dieser Rasse macht dann ist es doch super das sie so einen Vertreter davon zeigen anstelle von dem was man sonst gerne zu sehen bekommt.
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