Qualzuchten III

  • Dabei sind es doch der Züchter und Zuchtverband, die die Rasse erhalten wollen. Oder?

    Ich hoffe doch, dass wir alle ein Interesse daran haben, dass die Hunde nachhaltig gesund bleiben auch in zukünftigen Generationen.
    Und wenn es dabei hilft, wenn ich meinen Hund auswerten lasse, dann mache ich das gerne. Sogar ohne Kaution.
    Wir haben Jamie damals auch für HD auswerten lassen und das nur für uns um Gewissheit zu haben. Die Züchterin hatte nämlich bereits aus gesundheitlichen Gründen (also ihre eigene Gesundheit) die Zucht aufgegeben.
    Ich finde das damit einhergehende Risiko für einen gesunden Hund überschaubar.

  • Davon abgesehen weiß ich als Käufer/Halter eben auch nicht, ob das bei dem Züchter irgendwas ändert. Leitet der die Daten weiter? Wird die Rasse dann wirklich gesünder? Oder verschwinden die Daten sowieso, wenn sie nicht passend ausfallen?

    hast du eine Ahnung, wie das abläuft?

    Als ich Ares habe röntgten lassen, gingen die Bilder direkt anonymisiert vom Tierarzt zum Gutachter für die ganze Rasse. (Der Gutachter weiß also erstmal nicht, die Aufnahmen welchen Hundes er da gerade beurteilt.) Der Gutachter erstellt dann anhand der Röntgenbilder seine Ergebnisse zu HD/ED und Spondylose.

    Die Ergebnisse werden dem Rassezuchtverband mitgeteilt. Der hat sich dann bei mir, dem Eigentümer des Hundes, gemeldet und um Einsendung der Ahnentafel zwecks Eintragung der Ergebnisse und um Zahlung der Kosten des Gutachters gebeten.

    In dem Moment, in dem ich die Ahnentafel eingeschickt habe, wussten nur der Zuchtverband und der Gutachter das Ergebnis. Ich nicht.

    Erst als Ahnentafel und der Bericht übre das Gutachten dann bei mir waren, wusste ich auch davon.

    Der Züchter wurde (außer von mir) überhaupt nicht informiert. Der hat da nix mit zu tun und kann auch nix unter den Tisch fallen lassen. Wenn ich den Züchter nicht informiert hätte, dann hätte er es erst durch Veröffentlichung durch den Rassezuchtverband erfahren.

    Dabei sind es doch der Züchter und Zuchtverband, die die Rasse erhalten wollen. Oder?

    aber das nutzt halt nunmal nix, wenn sich die Eigentümer der Hunde quer stellen.. Man kann eben niemanden zwingen, seinen Hund untersuchen zu lassen..

    und welche Sachen soll denn ein Tierarzt weiter geben? Wenn sich ein Hund von mir nen Magen-Darm-Infekt einfängt? Sich an der Pfote verletzt?

  • ist ja auch nicht jeder Welpenkäufer dran interessiert.

    Besser wäre es wohl, der Züchter bietet an die Untersuchung(en) dessen Ergebnisse er gerne möchte selber zu zahlen.


    klar, dann zahlen halt die Züchter, die im Gebrauchshundebereich züchten, wo die Welpenpreise eh nicht besonders hoch sind, nur noch drauf..

    wieso sollte man das machen?

    Hier kostet die Untersuchung HD/ED, nebst offiziellen Gutachten quasi ein kleines Vermögen. Im Verhältnis fast ein Drittel des Kaufpreises vom Welpen :ka: Und für solch einen Kosten-Beitrag (nur die zuvor genannte Untersuchung) kann ich mind. mal 1 Welpen aus einem Anzeigenportal, manchmal sogar 2 kaufen. Denke, das dürfte sich im Verhältnis in D ganz ähnlich darstellen. Und es kämen ja sicherlich noch einige Untersuchungen obendrauf, je nach Rasse. Denke nicht, dass man das wirklich verlangen kann. Wünschen ja, aber verlangen :ka:

  • Die Käufer verlangen nunmal etwas was ohne deren Beitrag kaum schaffbar ist .

    Ich fänd es super wenn es möglich wäre das so in den Vertrag zu packen das es verpflichtend ist.

    Dann kaufen immer weniger Leute beim Züchter, wenn sie sich vertraglich an Folgekosten binden müssten.

  • Wenn ich doch Liebhaber einer Rasse bin, dann muss ich auch einen gewissen Einsatz leisten.

    Wenn nur der Züchter/Verband Interesse daran hat und zu wenig Daten reinkommen, nun gut, dann gibt's halt keine Welpen mehr, sondern erst Junghunde die untersucht wurden. Auf den Preis wird dann unterhält und Untersuchung etc bis zu dem Alter aufgeschlagen... :ugly:

    Mal von meinem persönlichen Punkt das ich wissen will wie es dem Hund geht (nennt mich Helikopterfrauchen, aber ich lasse auch so Check ups machen) finde ich Forderungen zur Untersuchung absolut legitim, auch wenn es mit zur Zucht geht.

    Der Zwerg ist ja auch von einem nicht mehr VDH Züchter, als privatwurf zum Gebrauch, von mir gekauft. Die "züchter" haben beim kennenlernen mit über die Untersuchungen gesprochen und angeboten die Kosten zu übernehmen. Auch nachdem untersucht wurde. Und das nicht weil die weiter vermehren/züchten, sondern einfach wissen wollen das der Nachwuchs ok ist um alles gesundheitlich im Blick zu haben.

    Für mich ist es dann so wer sagt "ich lasse den Hund nicht untersuchen, melde, etc." Muss dann nicht rumnölen wenn die Rasse gesundheitlich beeinträchtigt ist und das ja so sch*** ist.

    Weil (Logik und gesunder Verstand mal vorausgesetzt) je mehr Daten vorliegen, umso mehr kann geforscht werden was woran liegt. Wo sind über die Rassen verteilt gleichheiten das die und die Krankheit da eher auftaucht....

    Und da ist definitiv der Käufer mit im Boot die Daten zu liefern

  • Wenn ich doch Liebhaber einer Rasse bin, dann muss ich auch einen gewissen Einsatz leisten.

    Was ist denn ein Liebhaber einer Rasse bzw. was genau versteht man darunter?

    Ansonsten, als normal üblicher Rasseliebhaber auf Käuferseite: Nein, musst Du nicht.

    Du kannst Dich, wie bei jedem anderen "Artikel", den Du einkaufst auch auf den Standpunkt stellen, der Verkäufer ist verpflichtet, mir "ordungsgemässe Ware" zu verkaufen. Und wenn ich einen gewissen Preis zahle, erwarte ich Qualität. Wie die zustande kommt, interessiert mich nicht die Bohne und was ein "gewisser Preis" ist, das entscheidet bekanntlich der Markt (und der ist ziemlich global ...).

    Alles was darüber hinaus geht, ist dann schon eine Nummer mehr Rasseliebhaber oder man agiert freundlichschaftlich oder im Sinne des Tierschutzes ... wie immer man das auch nennen mag.

    Und ich finde, das muss man einfach in realistischen Verhältnissen sehen (Menschen lassen sich ja auch nicht so einfach verändern, geschweige denn Massen). Diejenige Käuferschaft, die bereit ist, für einen ordentlich gezogen Zuchthund Geld auf den Tisch zu legen, damit die Vorfahren möglichst alle Untersuchungen hinter sich hatten, nicht einfach was übereinander gewürfelt wurde, die Leistungen überprüft wurden ... usw., ist doch jetzt schon in einer schier überwältigenden Unterzahl :ka:.

    Wo sollen denn die ganzen Käufer jetzt auch noch herkommen, die nicht nur das zuvor genannte sind bereit zu zahlen, sondern auch noch mal dazu, 1/3 oben drauf zu legen. Das können doch irgendwie nicht mehr sein, als es jetzt sind. Und ich kann schlecht einschätzen, wie das übliche Verhältnis sein mag. Von denjenigen, die zumindest vom Züchter kaufen, sind es vl. 1 von 7 geschätzt, die bereit sind, das noch mal oben drauf zu legen.

    Und es ist doch nicht so, als wüssten die Käufer (also die, die beim Züchter kaufen) nicht, wozu eine solche Untersuchung gut ist und trotzdem lassen die meisten sie nicht machen. Viele erkennen nicht einmal den Nutzen, soweit geht die Rasseliebhaberei denn dann doch nicht. Und ganz eigentlich müssen sie sich auch nicht mit dem Thema Zucht beschäftigen ... denn sie züchten ja nicht. Und nun?

    (PS: War auch die einzige aus dem Wurf, die das gemacht hat ... und das auch noch freiwillig, ohne Kaution und Klausel ...)

    Und da ist definitiv der Käufer mit im Boot die Daten zu liefern

    Toi, toi, toi ... :bindafür:

  • da hast du recht, ich finde auch das beide Parteien da in einem Boot sitzen. Wer gesunde Zucht fordert, der muss auch mithelfen und nicht nur nehmen.


    Wenn es jetzt aber um Untersuchungen geht die nur in Vollnarkose gemacht werden können -
    Irgendwer hatte da den berechtigten Einwand des Narkoserisiko (was ich persönlich bei einem jungen Hund sehr niedrig sehe) eingeworfen. Gibt ja genug Leute die da sehr vorsichtig sind.

    Ich denke mir gerade, wenn man den Käufer mittels Vertrag dazu nötigen könnte seinem Tier so ner Untersuchung zu unterziehen und es dann in der Narkose verstirbt? Dann ist das Geschrei sicher groß, das der böse Züchter seine Käufer zu sowas nötigt thinking-dog-face Ist jetzt aber auch nur ein Gedankenspiel

  • Oder verschwinden die Daten sowieso, wenn sie nicht passend ausfallen?

    Das ist in einem seriösen Verband schlicht nicht möglich, wenn man auswerten lässt.

    Wieso hört man nicht einfach mal auf damit, diese alten Stammtischmärchen weiter zu verbreiten?

    Was öffentlich wird, liegt rein in der Hand des Welpenkäufers und das sollte man nicht müde werden, den Leuten das endlich mal zu verdeutlichen. Absolut NIEMAND kann einem da etwas verbieten und kann da etwas verheimlichen, so lange man eine offizielle Auswertung hat.

    Aber so lange den Leuten immer noch erzählt wird, die Züchter würden ja eh alle mauscheln und wären nur dran interessiert den Welpenkäufer über den Tisch zu ziehen, wird sich da in den Köpfen nichts ändern.

  • und bevor das als nächstes kommt: man braucht auch keine Zustimmung des Züchters zum Röntgen.
    man braucht die Ahnentafel, den Hund und ein Formular, dass man sich von der Seite des Zuchtverbandes ausdruckt.

    Das Formular kann man zum Teil selbst ausfüllen (Name, Adresse und sowas) zum Teil wird es vom Tierarzt ausgefüllt. Edit: und den entscheidenden Teil füllt natürlich der Gutachter aus.

    Weggeschickt werden die Bilder wie gesagt vom Tierarzt und die gehen dann direkt an den entsprechenden Gutachter des Verbandes.

    Der Züchter kann also auch nicht verhindern, dass man einen Hund röntgten lässt.

    Und wenn man ihm nichts erzählt, dann erfährt er auch erst, wenn der Verband die Ergebnisse veröffentlicht, dass seine Nachzucht geröntgt wurde.

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