Qualzuchten III

  • Wenn in einer bestimmten Rasse Krankheit XY gehäuft auftritt, ist das eine andere Baustelle, die mit der Qualzucht-Problematik erst mal nichts zu tun hat.

    Das sieht aber der §11 und das Qualzuchtgutachten anders.

    Nein, so einfach ist es nicht einmal in dem Gutachten zur Auslegung und das hatte ich zitiert, diese Passage. Es spielt nicht nur eine Rolle, was unter Schmerz ... etc. pp. (die vielen Begriffserläuterungen) zu verstehen ist, sondern es ist auch eine gewisse Absicht gefordert, um dem § 11 Vollzugsmacht einzuräumen. Es reicht eben nicht aus, bei ein paar Begriffserläuterungen mit der eigenen Interpretation zum Gesetz aufzuhören.

    Das ist in etwa so, als würdest Du bei einem Gutachten zur Körperverletzung - ganz allgemein (egal jetzt mal welche, nehmen wir mal zum Zweck, die Höhe üblicher Schadensausgleiche/Strafen festzuhalten) in Deiner Interpretation dabei aufhören, wenn in einem Auslegungsgutachten die Begriffe erläutet werden, was denn überhaupt unter "verletzt", "Schmerzen", "Folgen" zu verstehen sei, Dich hinstellen und sagen:

    Aha, einer hat jetzt die Knochen gebrochen. Es steht fest, das ist mit Schmerz verbunden, kostet so und so viel, wird so und so bestraft, also steht jetzt ein Mitbeteiligter in der Haftung, Strafbestand Körperverletzung erfüllt, ohne zu klären, ob der überhaupt absichtlich, wissentlich oder fahrlässig gehandelt hat. :ka:

  • Zumindest der AAH spricht und schreibt immer von "Schlägen" und nie von Rassen. Unter Rassehundezucht wird nunmal gesellschaftlich die viel größere und präsentere, moderne Showzucht verstanden. Da denken ja schon die wenigsten an irgendwelche unterrepräsentierten Leistungs- und Arbeitszuchten.


    Mir war jetzt wirklich nicht bewusst, dass ich hier tatsächlich sprachlich sowas wie Koolies und Altdeutsche Hütehunde aussortieren muss, nur weil ich von Rassehundezucht schreibe. Die sind doch auch gar nicht FCI anerkannt. :denker: Ich kenne die als "Zusammenfassung von verschiedenen Hütehundschlägen".

    Der Altdeutsche Hütehund ist die Rasse. Die Schläge sind im Prinzip die unterordneten Varianten. Den Begriff Rasse hat die FCI nicht erfunden bzw. die Idee ein Tierart auf bestimmte Merkmale hin zu selektieren. Daher ist die Showzucht eigentlich das "kleine unbedeutende Anhängsel" bei allen Rassen, egal, ob die Showzucht zugeschlagen und sich bedient hat oder nicht.

    Meine Border Collies musst Du übrigens auch aussortieren. ;)

    Generell kaufen die Menschen bei gar keinen Züchtern, sondern bei Leuten, die ... mmh, ja, ich möchte nicht züchten sagen, sondern zufällig was vermehren. Manchmal Hunde die sich sehr ähnlich sind, weil irgendwer mal die selben Ziele hatte und manchmal halt bunt durcheinander. Das ist tatsächlich die große Masse an Hunden, die da draußen rumläuft. Bei mir in der Hundeschule landen ja nun schon die engagierteren und informierteren Käufer. Und selbst da ist der Prozentsatz an FCI-Hunden ein Witz.

  • Na ja, interessanter, weil weiter gedacht und nicht nur im Kreise, ist das Thema jetzt allemal.

    Wobei es natürlich einfacher ist immer dieselben Rassen zu bemitleiden/anzuprangern, weil diese in das eigene Verständnis fallen. Auch diejenigen, welche das Gesetz gemacht haben gehen nach mehr oder weniger subjektiven Empfindungen, sonst würde auf dieser Ebene viel mehr passieren und es gäbe diese Rassen schon gar nicht mehr in der Form.

    Schade ist es, dass es nicht möglich ist Gedankengänge einfach als solche wahrzunehmen und zuzulassen, sondern sofort in eine, teils etwas "mitdemfußaufstampfende" Gegenwehr zu gehen, anstatt jeden Gedanken zu nutzen um daraus Modelle zu erstellen wie es vielleicht gehen könnte. Gerade diese vielen verschiedenen Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und das Wissen in der Materie wären ideal dafür. Aber so plätscher das Thema weiter dahin, nachdem nun deutliche geworden ist, dass andere Gedankengänge nicht gewünscht werden (was so nicht gesagt wird, aber wenn Andersdenkende so in eine Ecke gedrängt werden wie es gerade passiert, braucht es dazu keine direkte Aussage).

  • Krebs ist aber bislang doch immer noch nicht hinreichend erforscht , man kann sich doch nicht mal sicher sein was da jetzt genetische Komponente ist und was externer Faktor.

    Und den gibt es bei vielen Rassen , natürlich will das niemand aber es nimmt zu. Nicht nur bei Hunden

  • Schade ist es, dass es nicht möglich ist Gedankengänge einfach als solche wahrzunehmen und zuzulassen, sondern sofort in eine, teils etwas "mitdemfußaufstampfende" Gegenwehr zu gehen, anstatt jeden Gedanken zu nutzen um daraus Modelle zu erstellen wie es vielleicht gehen könnte. Gerade diese vielen verschiedenen Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und das Wissen in der Materie wären ideal dafür. Aber so plätscher das Thema weiter dahin, nachdem nun deutliche geworden ist, dass andere Gedankengänge nicht gewünscht werden (was so nicht gesagt wird, aber wenn Andersdenkende so in eine Ecke gedrängt werden wie es gerade passiert, braucht es dazu keine direkte Aussage).

    Mmh. Ich finde, dass gerade hier im Forum immer sehr viel darauf hingewiesen wird sich einen Hund aus seriöser Zucht zu holen - also dort, wo man die gesundheitlichen Probleme einer Rasse im Auge hat und versucht sei zu vermeiden - und auch sowohl für diejenigen, die sich vor dem Kauf informieren, als auch die, die eine Rasse haben, immer viel darauf hingewiesen wird eine Rasse rassegerecht zu halten. Wo dann eben auch dazu gehört, dass ich ein Umfeld und eine Erziehung schaffe, die den Hund nicht im Dauerstress lässt.

  • Schade ist es, dass es nicht möglich ist Gedankengänge einfach als solche wahrzunehmen und zuzulassen, sondern sofort in eine, teils etwas "mitdemfußaufstampfende" Gegenwehr zu gehen, anstatt jeden Gedanken zu nutzen um daraus Modelle zu erstellen wie es vielleicht gehen könnte. Gerade diese vielen verschiedenen Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und das Wissen in der Materie wären ideal dafür. Aber so plätscher das Thema weiter dahin, nachdem nun deutliche geworden ist, dass andere Gedankengänge nicht gewünscht werden (was so nicht gesagt wird, aber wenn Andersdenkende so in eine Ecke gedrängt werden wie es gerade passiert, braucht es dazu keine direkte Aussage).

    Mmh. Ich finde, dass gerade hier im Forum immer sehr viel darauf hingewiesen wird sich einen Hund aus seriöser Zucht zu holen - also dort, wo man die gesundheitlichen Probleme einer Rasse im Auge hat und versucht sei zu vermeiden - und auch sowohl für diejenigen, die sich vor dem Kauf informieren, als auch die, die eine Rasse haben, immer viel darauf hingewiesen wird eine Rasse rassegerecht zu halten. Wo dann eben auch dazu gehört, dass ich ein Umfeld und eine Erziehung schaffe, die den Hund nicht im Dauerstress lässt.

    Ja, irgendwie klingt das alles so, als würde man so etwas niemals besprechen ... (sei auch ein wenig minderbemittelt und ahnungslos, zumindest verblendet oder leide unter Realitätsverlust) und es würde draussen nix passieren, in der Züchter-Szene, in der gesamten Hundeszene, inkl. TA und Haltern. Dabei findet sich das nahezu in jedem Strang zur Rasseberatung, wie auch in speziellen Threads wieder (wenn der freie Raum dort offensichtlich auch nicht so genutzt wird, wie gefordert oder angeregt bzw. angekündigt oder in Aussicht gestellt).

    Oder man diskutiert das einfach hier weiter

    Was soll mit den nicht empfehlenswerten Rassen passieren?

    Und lässt diesen Thread für das, wozu er gedacht war. Qualzuchtrassen.

    (Gibt auch noch andere, wurden schon mehrfach hier im Thread verlinkt).

    Gerade wenn andere denken, "Du, ja, wir kennen den Missstand, aber das gehört hier nicht rein, sollte man gesondert betrachten", ist es einfach sich auf den Standpunkt zu stellen: "Andere verbieten mir, mich mit dem Thema zu beschäftigen (warum auch immer..), dabei wäre das doch ideal, um sich weitere Gedanken um Modelle zu machen, so ein schönes Thema, schade, dass wir nicht dürfen."

    Jow, dann kommt ein (oder mehrere) Links, wo es besser passen würde und immer wieder die Anregung: "dort, macht doch ..." und was passiert? In der Regel? Nix! Warum ist das so?

    Der Thread ist eh im Eimer (aus meiner Perspektive). Und mir ist auch langsam die Zeit dafür zu schade. Man könnte ja mal ein Experiment machen. Alle, die das befürworten bleiben, die anderen halten sich zurück (warum auch nicht). Nach einer Woche schauen wir dann mal, wie das so ausgegangen ist, ungestört, wurscht, obs eigentlich noch dazu gehört.

    Und mich würden Eure Modelle zu solch angeführten Beispielen, wie der Golden zum Thema Krebs und Zucht unter dem Aspekt "Qualzuchtmerkmal" und seine juristischen Folgen schon interessieren ...

    Und ganz eigentlich, Terry geht es gar nicht um erweitertes Denken, Modelle, Lösungen oder das angeblich hier im DF immer wieder unter den Tisch fallende so "unbekannte Universum Problem in der Zucht" sondern darum, anderen vorzuschreiben, wie sie Qualzucht, den Qualzucht-§ und das dazugehörige Gutachten zur Deutung zu verstehen hätten und in welchem Thread. Denn von Lösungsmodellen oder auch nur Ansätzen dazu, las ich nix. Wo?

  • Nun ja, *Das Rosilein*, dass was du schreibst ist keine Einbahnstraße, denn genauso empfinde ich es. Das Vorschreiben was wie zu definieren sei (auch wenn eine Definition des Gesetzgebers vorliegt und das Gutachten sehr umfangreich ist) und das doch sehr durch "oben herab" vermiest einem von vornherein überhaupt ausführlicher über Gedankenmodelle zu schreiben. Nichts ist so sicher wie das (wenn auch höfliche) drauf kloppen, wie man an den Reaktionen auf die Gedanken von "straalster" gut sehen kann. Jede Frage, jede Antwort zielt allein darauf darlegen zu können, wie dumm, unwissend und fern der Realität der andere doch sei. Meinethalben könnt ihr euch weiter im Kreise drehen, ich werde mich hier wieder auf das mitlesen beschränken.

  • Wenn in einer bestimmten Rasse Krankheit XY gehäuft auftritt, ist das eine andere Baustelle, die mit der Qualzucht-Problematik erst mal nichts zu tun hat.

    Das sieht aber der §11 und das Qualzuchtgutachten anders.

    Naja die Frage ist was man als "In Kauf nehmen" definiert aut dem Gesetz.

    Testet man und züchtet man mit zum Zuchtzeitpunkt gesunden Hunden... nehme ich dann in Kauf oder hatte ich dann einfach Pech?

    Ich denke, das Gesetz folgt da den gängigen Gerichtsurteilen zum Thea Erbkrankheiten, hat man alles getan, um die Krankheit zu vermeiden, dann hat man die Krankheit nicht in Kauf genommen. Denke die Argumentation beim Schadensersatz dürfte auch für den Qualzuchtparagraphen gelten.

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