Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Bei anderen Tieren wo ich dann unwissend davor steht, TA, TK irgendwer wird wissen was man machen muss.

    Darauf hätte ich mich auch verlassen, ich hatte mal ein Eichhörnchen in der Wochnung, ganz oben im Dachgibel. Habe überall rumtelefoniert, Wohnung verlassen, Nüsse ausgelegt. Als ich stunden später wiederkam, hing es etwas tiefer an der Wand und war deutlich geschwächt.

    Ich konnte es einfach und habe es wieder rausgesetzt.

    Für einen Igel bin ich vor zwei Jahren sogar 1 Stunde einfach zu einer Ingel-Pflegestelle gefahren.

    Also ich hätte etwa gemacht, aber keine Ahnung was ich gemacht hätte, wen mir niemand geholfen hätte!!!

  • Was genau kannst du nicht nachvollziehen?

    Das hier:

    Das Tierleid in der Haltung wird versucht zu vermeiden.


    Hm. 98 % Massentierhaltung. Meinst du die zwei Prozent unkonventionelle Haltung ?

    Ich weiß immer noch nicht, was Du unter "Massentierhaltung" verstehst.

    Und ich kann z. B. nicht nachvollziehen, wo bei Dir z. B. hochmoderne Modul-Ställe für die Rinderhaltung eingeordnet werden, die den Tieren Bewegungsfläche, Licht, Luft, Sonne, Klimareize bieten, in denen aber nun mal größere Tierbestände gehalten werden. Ist das für Dich auch "Massentierhaltung"? Oder zählt das zu den unkonventionellen Haltungsformen? Dann kämen aber die 2% nicht hin.

    Bei sich auf landwirtschaftliche Nutztiere beziehenden Zahlen muss man immer schauen, welche Nutztierarten da impliziert sind.

    Die Gesamtnutztierzahl in Statistiken birgt da wenig Aussagekraft - aufschlussreicher ist es, sie nach Tierarten aufzuschlüsseln.

    50.000.000 Hühner, Puten, Gänse, etc. können da die seit Jahren steigende Tendenz der immer tierfreundlicher werdenden Rinder- und Milchviehhaltung (ca. 11.500.000 Tiere) komplett verschleiern. Nur als Beispiel - es ist weitaus einfacher, Rindfleisch aus tierfreundlichen Haltungsformen zu bekommen, als z. B. Schweinefleisch, weil in der Schweinehaltung in Sachen Tierfreundlichkeit noch extrem hohe Auflagen in Bezug auf Seuchenhygiene ins Spiel kommen und grad jetzt, mit der zunehmenden Ausbreitung der ASP die Umstellung auf Bio/Weidehaltung von Schweinen wegen der zu erwartenden Probleme schlichtweg gestoppt ist.

    Was ich will: darauf aufmerksam machen, dass man Zahlen auch immer ein wenig hinterfragen sollte.

    Das ist so ähnlich, wie bei der Wolfsthematik, wo immer gern die im Wolfskot nachgewiesenen "1%" Nutztierrisse deklariert werden - wobei vollkommen ausser Acht gelassen wird, dass bei einem Wolfsübergriff auch mal 50 - 70 Schafe gerissen werden können (surplus killing), die einfach bloss tot da rumliegen und nicht gefressen wurden. Wenn in solchen Diskussionen wie hier Zahlen genannt werden, sollen die ja i. d. R. irgendwas bewirken - und da macht es dann Sinn, sich zu fragen, woher die Zahlen stammen und wie sie entstanden sind.

  • Bin gerade fasziniert, dass bei doch so einigen Menschen hier und vielen Menschen draußen Empathie nur vorhanden ist, wenn es nicht um einen eigenen Nutzen geht. Die erste Frage ist für Einzelne nur "profitiere" ich davon (und damit meine ich jetzt nicht den überlebenswichtigen Teil), dann wird Tierleid entschuldigt oder ist mehr oder weniger egal. Und dann kommt auch noch das Totschlagargument, dass es ja schließlich auch Menschenleid gibt, welches natürlich Vorrang hat. Eigentlich wäre das recht witzig, wenn es nicht so traurig wäre. Menschen und Tiere leiden, weil andere Menschen profitieren wollen (übrigens, es geht immer noch nicht um den überlebenswichtigen Teil, dem jedes Lebewesen unterworfen ist).

    Und ich gebe zu: Für mich stehen ausgenutzte Tiere, Menschen und die Umwelt immer noch im Vordergrund (falls sich da jetzt gern jemand aufhängen möchte: Menschen, Tiere, Umwelt; Umwelt, Tiere, Menschen oder...na ja, kann ausgetauscht werden wie jeder will). Ach ja, und es geht immer noch nicht um den überlebenswichtigen Teil.

    Umwelt, Tiere, Menschen (kann wieder umgestellt werden wie will) überleben nicht, weil es (tierquälerische) Tierversuche oder Massentierhaltung gibt oder weil sich Einzelne berufen fühlen einen gegen den anderen auszuspielen. Letztendlich wird wohl die Erde (das Leben), so wie wir sie (es) kennen, genau deswegen schneller die Vernichtung erleben. Ist der Erde (dem Leben) wurscht, das Ganze wird sich neu sortieren.

  • Schwierig zu beschreiben.

    Für mich ist es Massentierhaltung oder konventionelle Haltung , wenn das Tier zum Ding wird.

    Kurz gefasst: Alles was nicht draußen auf ner Wiese steht, grundlegend erstmal. Dazu dann alles, was von seinen Kindern getrennt wird oder seiner Körperteile beraubt wird, um nicht gefährlich zu werden.

    Das Kuhhaltung sich sehr verbessert hat in den letzten Jahren ist mir durchaus bewusst, Schweinehaltung war schon immer großer Mist, wie gut das es mittlerweile bio gibt ...

    Und selbst Biohaltung ist fragwürdig.

    Deshalb .. kommt das für mich auch nicht mehr in Frage, das Fleisch essen. Auf lange Sicht wohl mehr ...

  • Aber faszinierend, das man wilde Tiere töten lassen will, nachdem man deren zuhause selbst zerstört hat, also 100% für ihr Leid verantwortlich ist, aber Tiere die für einen Nutzen über Jahrtausende vom Menschen geschaffen wurden um jeden Preis retten will vor einem Schicksal was nicht persönlich geschaffen wurde sondern der menschlichen Entwicklung geschuldet ist.

    Hä?

    Es wäre "undenkbar" Rattenbabys nicht zu helfen, aber es ist vollkommen okay, der Ausbeutung und Tötung anderer Tierarten zuzustimmen und diese auch noch aktiv durch Konsum zu unterstützen?

    Und der Unterschied liegt darin, dass

    a) ich nicht an der Zucht der Tierarten beteiligt und auch die Schlachthäuser nicht gebaut habe, bei den Ratten aber es sich um Wildtiere handelt und ich das Nest mit meinen eigenen Händen kaputt gemacht habe?

    und

    b) ich mit eigenen Augen gesehen habe, dass die Rattenbabys in Not waren, während das bei andere Tieren hinter verschlossenen Türen geschieht, ich aber GENAU weiß, WAS da passiert?

    Im Klartext also: die einen haben mehr Recht auf Leben, nämlich die Ratten. (Da könnte man übrigens auch debattieren, zum Thema Schädlinge, Kulturfolger usw., aber gut). Und die anderen weniger, nämlich die Kühe, Schweine, Hühner usw.

    Der Grund ist, dass die mal so gezüchtet wurden. Das heißt zwar nicht, dass die sich das selbst ausgesucht habe und weniger Empfinden haben, aber sie haben halt das Pech an falscher Stelle geboren zu sein und deshalb müssen sie halt damit klarkommen, ausgebeutet werden und weniger wert zu sein.

    Edit by Mod - Textteil entfernt

    Und der andere Grund ist, dass ich bei dem einen fein die Augen zumachen und entspannt meine Salamischeibe aus der Verpackung puhlen kann und bei dem anderen leider die armen kleinen nackten Rattenbabys vor Augen habe, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.

    (Ich würd halt auch sagen, dass man 100% (siehe Zitat) daran Schuld ist, die Salamischeibe die Fleischindustrie zu unterstützen, wenn man die Salamischeibe isst, aber gut.)

    Im Ernst?

  • Ich fand das von Zauberpony jetzt ziemlich gut und durchaus weiter diskutierbar.

    Aber ich stimme da einfach nur zu und bedanke mich.

  • Neenee, ich wollte hier auch wirklich gar nichts sprengen, sorry ^^ ich fand die Ausführungen einfach nur so schräg. Vielleicht habe ich das ja aber auch falsch verstanden, ich lasse es mir gern nochmal anders erklären!

  • Das Rattenbabybeispiel.

    Ich würde den Hund dran lassen. Wär der nicht mit, würd ich sie wahrscheinlich selbst an Ort und Stelle töten. Oder sie auch einfach dort lassen.

    Tierarzt und einschläfern. Nett. Wer zahlt ihn? Tierliebe ist auch eine Geldfrage. Soll der Tierarzt gefälligst tierlieb sein und für lau machen, oder?

    Handaufzucht würd ich sehr wahrscheinlich keine machen. Dabei mag ich Ratten. Entferne trotzdem keine Giftköder im Keller oder sonstwo, wo mehr Rattenbabies drauf gehen, die ich aber nicht persönlich sehe. Dafür fehlpräge ich die auch nicht. Und ehrlich, wer nimmt Wildratten, wenn sie erwachsen sind? Auswildern? Äh... funktioniert bei Handaufzuchten oft auch nur begrenzt bis nicht.

    Hab mehrmals schwer verletzte Tauben und Krähen zum Tierarzt oder in die Klinik gebracht. Würde ich nicht mehr tun. War für die Tiere bloß extra stressig, die dann erst recht ewig in nem Karton ausharren mussten und was dann gemacht wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Begeisterung über mein Tun hielt sich auch tierärztlicherseits in Grenzen. Bei 100.000en Stadttauben wirds irgendwann wirtschaftlich eng, wenn jeder daher kommt und sagt "Machen Sie bitte was. Ich hab jetzt aber bloß 3 Euro mit.".

    Heute würd ich wieder tun, was ich vor zuviel Zeit in Tierforen verbracht, getan hätte: dem offensichtlich leidenden Tier mit einem Handgriff das Genick brechen. Oder ich ließe den Hund ran.

  • Hab mal n schwer verletzten Igel gefunden ... einschläfern hat 35 € gekostet.

    Wer sagt denn bitte, dass die Tierärztin das ohne Bezahlung machen soll?

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