Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Was an Grünfutter und Wasser nötig ist um Fleisch zu produzieren, da kommt man dann mit ner pflanzlichen Variante doch mit weniger Konsum aus, oder hab ich da nen Denkfehler?

    Ich vermute, dass gemeint ist, dass die Bilanz nicht automatisch besser wird, wenn man statt Fleisch aus Massentierhaltung Ersatzprodukte isst, die "aufwändig" hergestellt werden, damit sie schmecken/aussehen/riechen wie... .

  • Tatuzita

    Grob gesagt, ein vegetarischer odee veganer Lebensstil ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Die Produktionsbedingungen, die Vermarktng, all das unterliegt den selben Mechanismen wieFleisch essen auch. Spielt im selben durchgeknallten Welthandelszirkus mit. Je verbreiterer zb auch Biolebensmittel, umso inustrieller die Herstellung, umso mehr Gewinn Gewinn Gewinn. Nicht für die Bauern, für Handel und Börse.

    Der Konsum allgemein sinkt nicht wirklich, er verlagert sich hauptsächlich.

    Und das ist eigentlich ziemlich tragisch. Weil aus dem durchaus sehr sinnvollen Ansatz von weniger oder kein Fleisch nicht automatisch was Gutes raus kommt.

    Überproduktion. Lebensmittelvernichtung. Preisdruck. usw sind schon längst da und bleiben trotzdem. Und der Handelseinkäufer diktiert den Preis und wer überhaupt was verkaufen darf, oder wer pleite geht.

    Ähm ... ich versteh's trotzdem nicht.

    Und wo genau ist da jetzt der Nachteil für die lebensmittelliefernde Tiere?

  • Was an Grünfutter und Wasser nötig ist um Fleisch zu produzieren, da kommt man dann mit ner pflanzlichen Variante doch mit weniger Konsum aus, oder hab ich da nen Denkfehler?

    Ich vermute, dass gemeint ist, dass die Bilanz nicht automatisch besser wird, wenn man statt Fleisch aus Massentierhaltung Ersatzprodukte isst, die "aufwändig" hergestellt werden, damit sie schmecken/aussehen/riechen wie... .

    Da fehlen mir natürlich die Zahlen zu, obwohl ich vom Gefühl sagen würde, dass es trotzdem noch passt.
    Und wenn ich gerade so an Chicken Nuggets, Gouda, Mini Winni oder Leberkäse denke, dann kommt das ja auch nicht so aus dem Tier raus, sondern muss auch noch 'aufwendig' verarbeitet werden.
    Ich schreib das mal in anführungszeichen, weil ich keine Vorstellung davon hab wie fertige vegane Produkte ihren Geschmack und Konsistenz bekommen. Wie Protein oder ähnliches gewonnen wird.
    Aber zb in meiner bevorzugten Joghurtalternaitve (Soyade) ist Sojadrink und Joghurtkulturen drin. In der Bedda Frischecreme ist jetzt ausser das Mandelprotein und Kokosöl auch nicht viel anderes drin, als im normalen Frischkäse.
    Kann mir nicht vorstellen das die damit noch irgendwelche chemischen energieraubenden Experimente machen für Konsistenz und Geschmack, kann es aber auch nicht ausschließen.

  • Kannst du das etwas ausführen? Pinkelpinscher hat das ja auch etwas angekratzt.
    Wie gesagt, eben erst hier eingesprungen, ich kann mir fast vorstellen, das die DIsskussion schon existiert. Also falls du da schon näher drauf eingegangen bist, kansnt du da vielleicht hin verlinken?

    Das Problem ist, daß wir in den Industrieländern in der Regel ziemlich beeinflussbare Konsumenten sind. Veganismus, Vegetarismus sind keine Erfindungen der Neuzeit und es gibt auch nicht nur schwarz oder weiß.

    Genau so wird aber in unserem Kulturkreis häufig angesetzt: Das Gute, das Schlechte und Trends werden gesetzt, durch Medien, systemtreuen Autoren.

    Vieles begann mit einer guten Idee, Fair Trade zb oder auch Bio. Dann kam die Werbung, die Beeinflussung der Massen, "Man" isst heutzutage Bio/Vegan/Low-Carb/ blablubb und eine große Masse läuft mit.

    Damit unterstelle ich niemandem hier Mitläufertum, sollte sich da jemand angegriffen werden.

    Aber letztendlich geht es nur um Geld. Ist die eine Diät/Ernährungsform lang genug am Markt, kommt eine neue, denn viele verdienen daran, daß sich der Durchschnittsmensch stark beeinflussen läßt.

    Die Masse will Bio in solchen Mengen, daß es realistisch zu diesen Dumpingpreisen gar nicht mehr hergestellt werden kann. Bio kommt aus China, Neuseeland, Boierdbeeren im Winter im Supermarkt, oft ist Bio gar kein wirkliches Bio, aber hauptsache es steht drauf. Sinn macht das alles nicht, ein paar wenige verdienen sich eine goldene Nase an der Gier nach Konsum, der Rest, einschl. Umwelt, zahlt drauf.

    Fair Trade ist schon längst kein Fair Trade mehr. Und natürlich gibt es findige Leute, die veganen Kram vermarkten, um die Masse zu erreichen und in dem Moment, wo nur noch für die Masse produziert wird, geht die Umwelt flöten und Arbeitsbedingungen, Bezahlung usw.

    Ist mit Fleisch natürlich das selbe, es soll kein Angriff auf eine spezielle Ernährungsform sein.

    Ein anderes Beispiel: https://www.daserste.de/information/po…mwolle-100.html


    Letztendlich, diese "Gegenspielerei", wer ist besser/schlechter, so einfach ist es nicht. Und es betrifft auch alle, egal wie sie sich ernähren oder leben. Gegenseitige Vorwürfe finde ich da wenig hilfreich. "Ich töte keine Tiere", ja doch, tut man dennoch, aber anders, weil das Leben nicht so einfach gestrickt ist.

    Ich finde, es gibt soviel Dinge, in die man verstrickt ist, einfach weil man in einem reichen Industrieland lebt, das die Preise diktiert und vom Elend anderer Menschen lebt, anders wäre unser Reichtum gar nicht möglich, da ist es für mich unglaublich schwierig, einen Weg zu finden.

  • Michael Pollan zieht da die Bilanz, dass es am Verbrauchsgünstigsten wäre, wenn die Menschheit das Erdöl zur (Körper-) Energiegewinnung direkt saufen könnte und würde :lol:


    Und Spaß beiseite: Eine weit greifende vegane oder vernünftig vegetarische Ernährungsweise ist, wenn nicht zum Ausgleich des Fleischverzichts Äonen zusätzlicher Produktions- und Transportenergie verbraten wird, natürlich günstiger in der Bilanz. Alleine schon dadurch, dass dafür die Zahl der für die Massentierhaltung produzierten Tiere drastisch abnehmen würde. Nun wird ja auch nicht für jedes Pfund verzichtete Fleisch ein Pfund handgeklöppeltes Soja aus China eingeflogen - und in der Bilanz ist einfach noch das an Energie abzuziehen, was nicht „durchs Tier gegangen“ ist.


    Die Notwendigkeit zur generellen Umstellung des Konsums sehe ich auch. Das ist nur einfach kein Argument gegen den Fleischverzicht bzw. den Verzicht auf tierische Produkte.


    Oleniv


    Mein Tipp an Dich wäre übrigens genau an dieser Stelle, nicht in die gedankliche 100% Falle zu tappen (wenn es für Dich denn eine sein könnte). Wenn denn im Urlaub auf dem Biohof ein Stück Steak ganz laut ruft, dann könntest Du Dir doch erlauben, es auch mit Genuss und Bewusstsein zu verspeisen. Besser, als wenn Du verzichtest, Dich darüber dann aber so frustest (oder Deine Familie), dass Ihr das Experiment Ernährungsumstellung ein halbes Jahr später komplett über den Haufen werft.


    Und wenn dann jemand sagt: Ja, aber


    - dann seid ihr keine richtigen Vegetarier/Veganer

    - das ist dann ja Heuchelei/Doppelmoral

    - dann tust Du das ja nur für Dein Image ...


    So what. Es verpflichtet Dich trotzdem nichts und niemand dazu, ab sofort dann wieder täglich Fleisch zu essen :smile:

  • @zweizylinder In der Doku wird ein Bezug von den Pestiziden zu Fehlbildungen bei Tieren (Schweine, Kühe) sowie bei Menschen genommen. So werden Bauern gezeigt, die ohne Schutzanzug ihre Kühe nicht mal mehr melken können. Die Bauer wurden ernsthaft krank und mussten ihren Hof aufgeben. (in Deutschland)
    Dann werden noch behinderte Kinder gezeigt in den Anbaugebieten von dem Kraftfutter. (Argentien, usw....) Da werden ebenfalls die Pestizide als Ursache genannt.

  • @zweizylinder In der Doku wird ein Bezug von den Pestiziden zu Fehlbildungen bei Tieren (Schweine, Kühe) sowie bei Menschen genommen. So werden Bauern gezeigt, die ohne Schutzanzug ihre Kühe nicht mal mehr melken können. Die Bauer wurden ernsthaft krank und mussten ihren Hof aufgeben. (in Deutschland)
    Dann werden noch behinderte Kinder gezeigt in den Anbaugebieten von dem Kraftfutter. (Argentien, usw....) Da werden ebenfalls die Pestizide als Ursache genannt.

    Au weia.:ugly:

  • @zweizylinder 
    Dann werden noch behinderte Kinder gezeigt in den Anbaugebieten von dem Kraftfutter. (Argentien, usw....) Da werden ebenfalls die Pestizide als Ursache genannt.

    Schön unterstützt von der EU, die gezielte Freihandelsabkommen macht, um das billige Fleisch dort abzugreifen. https://ec.europa.eu/germany/news/2…delsabkommen_de

    Und alle jaulen rum, weil die Bauern heute in ganz Deutschland unter anderem auch DAGEGEN demonstrieren..... :( :

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