Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?

  • Hey :)

    Ich bin seit 25 Jahren Pescetarier und daher interessiert mich eure Diskussion ;)

    Wobei ich nur sehr selten Fisch esse und dann auch nur welchen der vertretbar ist. Also nicht überfischt, geangelt usw.

    Warum kein rotes Fleisch oder Geflügel? Zum einen steht hier ein unwürdiges kurzes Leben im Vordergrund und ich möchte niemanden quälen und essen der empfindet ...

    Tatsächlich glaube ich das dieser einfache Verzicht gut für mich, als Mensch, ist :)

    Anders als bordy schreibt, empfinde ich es als immer einfacher im Restaurant was zu bestellen.

    Gaaaaaanz früher gab es maximal Beilagen, heute hat eigentlich jeder vegetarische Gerichte auf der Karte. Man wird auch nicht mehr so komisch angesehen.

    Den Vergleich mit dem Serienkiller finde ich spannend. Ist nicht so falsch ;)

  • Schräg ist doch, auf wie vielen Seiten jetzt hier schon diskutiert wird, wie man Veganismus wohl am Ehesten einordnen muss.

    Nur mal paar Beispiele die auf den letzten Seiten immer mal wieder genannt wurden - teilweise ganz offen und manchmal zwischen den Zeilen.

    Veganismus

    - ähnelt einer Essstörung

    - hat Bezug zu sektenhaften, religiösen Gemeinschaften

    - wird nur von Leuten mit echten "first world problems" ausgelebt

    - ist eine reine Modeerscheinung via Instagram und ist nur ein vorüberziehender "Trend"

    - eine Folge von Menschen mit empathischen Komplexen, die nicht akzeptieren wollen, dass Fleischkonsum normal ist

    - hat einen schlechteren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion (bis jetzt wurde keine Studie genannt, die das belegt)

    - hat immer eine Doppelmoral, weil Regenwald, weil in Urlaub fliegen, weil Smartphone besitzen, weil, weil, weil ....

    Fremdschämen pur.

    Unglaublich wie viele Veganer hier noch sachlich diskutieren. Mir wäre das ja echt zu blöd.

  • Nun ja. Ich finde so eine Diskussion wertvoll und spannend, so lange man - wenn man von Gedanken oder Eindrücken dazu - von sich und seinen Ideen schreibt.


    Wenn man von vorneherein her das Verhalten oder die Ideen der Anderen wertet, dann wird es unschön. Das gilt aber für alle Seiten.


    Im Threadtitel heißt es „Was interessiert Euch ...?“ Natürlich kommen da Fragen zur Einordnung, wenn jemand dieses Ernährungsverhaltens erstmal als ungewöhnlich empfindet - dem gilt ja doch meistens das Interesse - also lädt das Threadthema dazu auch ein. :ka:


    So lange es Fragen sind - oder persönliche Eindrücke - kann ich als Vegetarier und könnte ich als Veganer damit leben. Dadurch fühle ich mich nicht angegriffen.


    Es gibt pbrigens einen (relativ) einfachen Grund dafür, warum ich nicht ähnliche Einordnungsmöglichkeiten des Fleischkonsums er- und hinterfrage: Es interessiert mich einfach nicht (bzw. weiß ich darüber, was ich darüber wissen möchte).

  • Mich mich würde umgekehrt auch sehr interessieren.

    Omni oder Pescetarier - was interessiert euch daran?

    Und dann mal mit Veganerfragen , nur auf Omnis umgemünzt.

    Wenn euch Fleisch so gut schmeckt, warum esst ihr es dann so oft in verarbeiteter Form mit Zusatzstoffen?

    Die Nutztierindustrie ist total unnatürlich, warum wollt ihr euch nicht natürlich ernähren?

    Warum müsst ihr eine Ernährungsideologie verfolgen, die darauf basiert, unterlegene Lebewesen ausnutzen und zu töten?

    Für Fleischkonsum muss massenhaft Soja eingeflogen werden ... ist euch regionale Ernährung denn total unwichtig?

    Es gibt so viele Erkrankungen, die durch omniernährung begünstigt werden, warum mutet ihr euren Kindern eine potenziell gefährliche Ernährung zu?

    Warum müssen eure Kinder von Anfang an Fleisch essen, obwohl sie noch garnicht verstehen, was dafür passieren muss?

    Warum drängt ihr euren Kindern so etwas auf?

    Es ist nicht fair dem Kind gegenüber, dass es von Anfang an für den Tod von Mitlebewesen verantwortlich ist.

    Ohne zu wissen, was sie da tun, können sie keine eigene Entscheidung treffen.


    Das sind jetzt nur einige Beispiele... aber eigentlich habe ich den Spieß gerade nur umgedreht. Und mich würden die Antworten wirklich interessieren.

  • "Umbringen" wird einen wohl kaum ein Zusatzstoff... sofort.(Außer man ist sehr allergisch oder so)

    Ein Freund von mir hat eine Ausbildung als Koch und meinte, er schmecke z.B. Glutamat sofort raus bei Gerichten und mag es überhaupt nicht.

    Ich dachte damals... "Hm... ok... . Muss ich mal drauf achten."(Gerade z.B. bei asiatischen Gerichten oder Fertigsaucen und son Kram)

    Mittlerweile schmecke ich es nicht immer raus - aber ich merke es danach. Ich habe dauernd Durst und es ist so eine Art leichtes "Brennen" da, mit sonem 'Belag'.

    Und leider haben sehr viele Ersatzprodukte eben "Aroma" "natürliches Aroma" usw. drin - was nichts anderes als Glutamat ist.

    Dass das nicht unbedingt gut ist, ist denke ich bekannt.

    Und - es kommt auf den Aufschnitt an - Kaliumnitrat ist nicht so gut - und ja, es gibt natürlich auch fleischhaltigen Aufschnitt mit Glutamat.

    In einer Sendung haben sie mal gezeigt, wie sie Aufschnitt 'traditionell' herstellen - und einmal die vegane Variante.(Oder war's Käse(?) Ich weiß es gar nicht mehr so genau)

    Jedenfalls musste bei der veganen Variante etliches Zeug reingekippt werden, was jetzt mit 'Natürlichkeit' nicht mehr soviel gemein hatte und die Leute beschrieben es als halbes Chemielabor.

    Die Rügenwalder-Aufschnitte hatte ich auch mal probiert und ein Kumpel von mir hat nicht mal n Unterschied geschmeckt - das kommt also ziemlich nah ran - aber ich fand's halt auch nicht toll, da dort wieder das schöne Glutamat drinsteckte - obwohl es ansich schon gut geschmeckt hat.

    Was Milch und Bauchweh&co angeht - wir sind ja auch die Einzigen, die erwachsen noch Muttermilch ner anderen Spezies zu uns nehmen - und ich denke Bauchweh ist dann eher auf die fehlende Laktase beruhend, die eben manche Menschen nicht mehr bilden.(Was ja eigentlich auch 'recht normal' ist)

    In asiatischen Ländern ist das z.B. noch viel verbreiteter.

    Ich möchte halt soweit es geht Glutamat meiden - und leider steckt es halt immernoch in vielen Ersatzprodukten (getarnt) drin.

    Je ursprünglicher das 'Ersatzprodukt' ist, desto weniger muss natürlich nachgeholfen werden.

    Hafermilch kann man ja z.B. auch ganz einfach selbst machen, da braucht man dann auch keinen Zuckerzusatz und co.

    Oder Gemüseaufstriche sind denke ich auch öfter mal ohne Glutamat anzufinden.

    Vermutlich ist auch einfach unser Geschmackssinn so sehr auf 'mehr Geschmack' gepolt, so dass es erstmal ne dolle Umgewöhnung wäre, weniger intensive Geschmacksbomben, die einem z.T. alles 'wegbrennen' zu sich zu nehmen.

    Wie gesagt - ich mag' ziemlich viel vegetarisches/veganes(z.B. Gemüse pur! :D) - aber wünschte mir wirklich, man würde mehr wirkliche Alternativen - statt Ersatzprodukte, die 1:1 imitieren sollen finden.

  • @blubbb

    Ich weiß nicht, ob andere antworten :smile: Aber aus den Phasen zwischendrin in meinen 34 Jahren, in denen ich Fleisch gegessen habe heraus kann ich antworten - ich versetze mich gerade mal in mein Ich zu Nonveggie-Zeiten


    1. Verstehe nicht ganz, was Du meinst - meinst Du so etwas wie Bratwurst? Fleisch pur schmeckt mir nicht, Würze und am Besten eine Sauce gehört dazu. Da ich beim Kochen von Fleisch auf den Geschmack meines Manns achte und da halt nur teilweise mitesse, achte ich nicht so darauf.


    2. Weil ich die Kenntnisse und Ressourcen nicht habe, zu jagen oder ein großes Stück Vieh aufzuziehen und selbst zu schlachten. Als Kompromiss gibts hier Fleisch in Bioqualität bzw. vom dörflichen Metzger mit Eigenschlachtung.


    3. Weil es schmeckt, aus Sozialisation und Gewohnheit. Den Begriff Ideologie würde ich nicht verwenden. „Unterlegene“ Lebewesen so auch nicht, das sind sie nicht, dazu haben wir sie definiert.


    4. Nein. Ist sie nicht. Trotzdem befolge ich deren Grundsätze nicht genau.


    5. Ich habe gar keine Kinder. Und - etwas über die eigentliche Frage hinaus geantwortet: Für mich selbst denke ich, dass ich eh an irgendwas sterben werde.


    6. und 7. Ist eigentlich eine Frage, oder? Antwort siehe 5: Ich habe keine Kinder


    8. Ist keine Frage, sondern eine Aussage.

  • Mejin


    Ich schmecke Glutamat auch oft und finde es schwer erträglich, wenn ich es stark rausschmecke. Mild dosiert geht es. Noch schlimmer finde ich Vanillinzucker.


    Bei Beidem kenne ich auch so ein leicht pelziges Gefühl im Mund und das Verlangen, was zu trinken. Vorzugsweise was Süßes.

  • Ich bin mir ziemlich sicher, würde ein Veganer/Vegetarier hier mal einwerfen, dass man ja weiss das gewalttätige Straftäter ihre Taten häufig an Tieren proben und im Prinzip, gibt man wenn man Fleisch isst ja eine Tötung in Auftrag und so... dann wären die Antworten sicher nicht auch "ja aber es hat ja keiner gesagt das alle Omnivoren Serienkiller sind, braucht sich den Schuh ja keiner anziehen und überhaupt stimmt es ja schon, dass viele Straftäter auch Fleisch essen" :pfeif:

    Ich würde dir sagen, dass der Vergleich ordentlich hinkt, da diese Serientäter daran Vergnügen finden zu quälen und zu töten und sonst keinen Nutzen daraus ziehen. Wer das Fleisch dagegen essen will akzeptiert eine simple Tatsache der Natur und nimmt es in Kauf zu töten um davon zu essen (Grundbedürfnis und so).

    Ich würde mir den Schuh (der Kommentar stammte ja von mir) tatsächlich einfach nicht anziehen, weil der Vergleich mMn Schwachsinn ist.

  • Javik, warum hältst du dir Hunde und nicht nur Topfpflanzen, wenn beide doch gleichwertige Lebewesen sind?

    Du bist nach deinen Erzählungen so aufgewachsen, dass es normal, notwendig und richtig ist, Tiere zu essen. Glaubst du, du hättest Schaden genommen, wenn du gelernt hättest, dass Tiere keine Nahrungsmittel sind?

    Und, wenn Pflanzen für dich auch leifensfähige Lebewesen sind, wie stehst du dazu, dass so viele davon an Nutztiere verfüttert werden? Und dann das Nutztier selber auch noch leidet?

    Würdest du deinen Kindern erklären, was passiert, damit sie ihr Schnitzel essen können? Würdest du ihnen erzählen, dass sie eine Wahl haben?

    Müssten deine Kinder auch Insekten essen, um alles mal gegessen zu haben?

    Ist Geschmack für dich ein hinreichender Grund, um ein Tier zu essen?


    Also, ja, ich finde die Antworten wirklich interessant.

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