Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?
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Wenn sie das getan hätten, hätten sie aber bestimmt nicht 1kg Hülsenfrüchte/Gemüse mit 1kg Fleisch verglichen.
Dann sollte es eher um Energie gehen, die verglichen wird. Und auch da ist es schwierig, da Fleisch nicht gleich Fleisch ist. Ein Huhn schädigt die Umwelt beispielsweise deutlich weniger als eine Kuh.
Genau das meine ich ja, diese Studien müssen irgendeinen Vergleich nehmen, Energiegehalt, Masse, Fläche, Wasserverbrauch, oder oder oder. Erst wenn man alle Daten in Zusammenhang nimmt ergibt sich ein ernsthaft belastbares Bild. Solch umfassende Studien findet man aber nicht im Mainstream diskutiert sondern in wissenschaftlichen Fachpublikationen, die kaum jemand zu rate zieht.
Und dennoch kglaubt jeder Otto-Normal er wisse ganz genau das vegetarisch/vegan Leben soviel besser und so viel gesünder ist.
Irgendwo wurde hier oder im anderen Thema mal gesagt das man sich beim CO² Ausstoß nie über das Thema Viehzucht gesprochen werde, stimmt, einfach weil die Experten wissen das es quark ist weil eben die Einsparungen kaum Relevanz haben bzw. durch andere Effekte wieder aufgefressen werden. Für den Einzelnen mag es tatsächliche Einsparungen geben wenn ich anstelle der Kuh im Garten auf Hülsenfrüchte umsteige, aber für die Weltbevölkerung in ihrer Gesamtheit klappt das einfach nicht.
Du hast schon im andern Thread eigentlich nur deine Thesen in den Raum geworfen, aber auch auf Nachfrage keine Quellen genannt. Ich habe Zugang zu den meisten wissenschaftlichen Suchmaschinen, wenn du da also Studien hast, bzw Quellen benennen kannst (zumindest ist es recht offensichtlich das du zu verstehen geben möchtest, dass du es besser weisst), dann nur zu - mit hoher Wahrscheinlichkeit kann ich darauf zugreifen.
ansonsten windest du dich meiner Meinung nach einfach etwas. In dem andern Thread habe ich schon von Wirkungsgrad gesprochen, dann kamst du daher das stimmt nicht, ich habe dir Quellen genannt, dann kam hier jetzt irgendwann der Wasserverbrauch aber keinerlei Faktenlage. Wenn du da doch schlauer seien möchtest als der Rest hier, dann nenn deine Quellen doch.
Ich kann dir sogar nochmal im kurzzeitigen Abriss erklären, warum man mit "Tierbasierter" Ernährung eben nicht mehr Menschen ernähren kann als mit pflanzlicher. Der Wirkungsgrad bezieht sich auf die Energie, die am "Ende" ankommt, sollte das nicht klar sein.
Wenn Untersuchungen also ergeben, dass bei der Erzeugung von Fleisch je nach Tierart ein Wirkungsgrad von 5-10% (dafür habe ich dir schon extra eine eher konservative, offen zugängliche Quelle verlinkt) anzunehmen ist, dann heisst das, dass ich mindestens 10 Mal mehr Energie investieren muss, als ich am Ende dann nutzen kann. Die Energie geht dann z.B. "verloren" (nach der Energieerhaltung ist sie ja nie komplett weg) über Wärme usw. Ich muss also viel mehr pflanzliches Anbauen, um meine Nutztiere zu füttern, dafür das der größte Teil dann verloren geht. Daran gibt es eigentlich auch nichts zu rütteln.
abgesehen von der westlichen Welt gibt es übrigens auch diverse Nationen die zeigen, dass es eben sehr wohl geht auch viele Menschen mit wenig Fleisch zu ernähren. In Indien zum Beispiel gibt es sehr große Bevölkerungsgruppen, die allein schon aus religiösen Gründen keine oder kaum tierische Produkte zu sich nehmen (häufig Vegan mit Ausnahme von Ghee). Natürlich gibt es da auch mangelernährte Menschen, aber die können sich da einfach weder Fleisch noch pflanzliches leisten. Fleisch in größeren Mengen ist in der Hindu, Sikh (wobei diese nicht zwingend Vegetarier sein müssen) Öffentlichkeit eher ein Trend der aus dem Westen herüberschwabbt.
Ich esse im übrigen durchaus Fleisch - ich habe per se kein moralisches Problem damit Tiere für mich zu nutzen, vorausgesetzt es wird sich hierbei an gewisse Standards gehalten. so komplett ohne Nutztiere geht es in unserer Art der Landwirtschaft auch nicht.
Ich versuche für mich gerade den "unnützen" Konsum von Fleisch einzuschränken. Ich esse höchst selten mal Wurst aufs Brot, Snacks mit unnötig tierischen Bestandteilen gibt es nicht mehr, die meisten Gerichte die einem so serviert werden gehen auch wunderbar ohne Fleisch. Der Nährwert, sowie das Geschmackliche Erlebnis des bisschen Massentierhaltungsfleisches was einem so in der Universitätsmensa serviert wird, dürfte eh zu vernachlässigen sein
Ich esse damit deutlich weniger Fleisch als die meisten Menschen um mich herum, aber für mich gefühlt immer noch relativ regelmäßig. Langfristig möchte ich das weiter reduzieren. Ich persönlich denke auch nicht, dass unser "Problem" ist, dass die meisten Menschen 1-2 Mal die Woche ein Gericht mit Fleisch verzehren, sondern das es in unserm Kulturkreis damit quasi morgens schon los geht (viele, die sagen sie essen nur wenig Fleisch, klammern Wurst etc komplett aus) und dann auch noch massenhaft weggeworfen wird. Das muss einfach nicht sein.
Ich fühle mich auch nicht angegriffen, wenn hier jemand sagt er kann die Nutztierhaltung moralisch nicht mit sich vereinbaren. Ist ja sein gutes Recht, es gibt genügend Gründe dagegen. Jemandem, der auf Nachfrage (!) diese ehrliche Antwort gibt vorzuhalten, er würde ja die "Moralkeule" schwingen.. da macht man sich die Welt schon auch, wie sie einem gefällt. Die einzige Erklärung für dieses Verhalten ist für mich ehrlich gesagt schon, dass man mit dem eigenen Verhalten doch nicht so ganz zufrieden ist und das auf den andern projiziert. Das man irgendwann mal irgendwo jemanden getroffen hat, der einen blöden Witz über das eigene Essen gemacht hat, kann doch da bitte keine Ausrede sein. Wenn ich mir da ansehe, was sich die Veganer und Vegetarier in meinem Bekanntenkreis oder sogar ich, die keines von beidem bin, an dümmlichen und übergriffen Sprüchen ungefragt (!) anhören müssen, könnten die da deutlich mehr vom Leder ziehen. Im Prinzip könnten die da Bullshit Bingo spielen mit immer wieder kehrenden schlauen Kommentaren. Das scheint aber irgendwie okay.
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Hi
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Aber in deinem Beitrag urteilst du ziemlich eindeutig über deine Familie. Genau das ist ja schon kein "zwischendenzeilen"-Kritisieren mehr.
Ich verbinde Ursache und Wirkung. Alles, was ich tue, hat Konsequenzen. Ernähre ich mich hochwertig, werde ich mit etwas Glück lange gesund leben können. Ernähre ich mich ungesund und esse zu viel und das Falsche, entwickelt mein Körper entsprechende Krankheiten und wiegt zu viel.
Ich möchte gesund leben, soweit es diverse genetisch bedingte Unpässlichkeiten bei mir zulassen, und achte besonders darauf, was in meinen Körper hineinkommt.
Natürlich treffe ich eine Auswahl für mich, wäge ab , bewerte und urteile, das tun wir alle. Ich sehe etwas und ziehe daraus meine Schlüsse und handle entsprechend (anders).
Und wenn dann das Gejammer wieder groß ist, weil ernährungsbedingte Erkrankungen bei gewissen Personen auftreten, dann sag ich nichts und denke mir meinen Teil. Wenn das urteilen ist, ja, dann urteile ich.
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PS: und ich gebe zu, es nervt mich tierisch, immer als abgedrehte Biotante dargestellt zu werden in unserem Umfeld, wenn mir einfach nur die eigene Gesundheit und die meiner Familie wichtig und wertvoll ist und ich mir halt Gedanken um Pestizide und Umweltbelastungen und letztlich auch den Geschmack mache. Einen gewissen Ärger kann ich da nicht ganz verleugnen
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Ich finds gar nicht schlimm, dass mein Umfeld mich Ökotante nennt. Sehe ich gar nicht negativ und kann mich damit identifizieren.
Allerdings meint das bei mir auch keiner böse.
Ich folge einem Youtuber schon ein paar Jahre, der vorletztes (?) Jahr ganz plötzlich eine Krankheit/Allergie etc. nach der nächsten bekommen hat, unmengen an Tabletten schlucken musste und 2x im Monat eine super teure Spritze brauchte.
Eine Ernährungsberaterin hat ihm dann zu einer radikalen Ernährungsumstellung geraten. Seitdem er nun einige Zeit Vegan lebt, sind seine Krankheiten nach und nach vollständig verschwunden und er braucht auch keinerlei Medikamente mehr.
Manchmal ist Vegane Ernährung also auch tatsächlich Notwendig, um ein lebenswertes Leben führen zu können, auch wenn das wohl absolut seltene Fälle sind.
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In dem Zusammenhang empfehle ich die Dokumentation "Forkes over Knives" (auf Netflix z.B.) die sich mit dem Thema beschäftigt. Hochinteressant.
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Hat sich die Gesundheit von deinem Mann mit der Ernährungsweise verbessert?
Nö.
Ich glaube, er sieht das anders, aber über die Jahre gesehen gibt es keinen Unterschied.
Er hat insgesamt zugenommen (ca. 15kg) aber ich glaube nicht, dass das an der vegetarischen Ernährung liegt, sondern eher an der Essensmenge.
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Die einzige Erklärung für dieses Verhalten ist für mich ehrlich gesagt schon, dass man mit dem eigenen Verhalten doch nicht so ganz zufrieden ist und das auf den andern projiziert.
Da wird nach Fakten gerufen und gleichzeitig die Glaskugel gezückt...
Du hast doch allumfassenden Zugriff auf die Daten, wenn es dich ernsthaft interessiert. Ich muss in Unterlagen suchen die ich seit Jahren nicht angefasst habe nur um zu schauen ob ich die Studie als Datei oder Ausdruck oder wenigstens Link überhaupt noch habe, es tut mir leid das ich mit dem Suchen nicht sofort begonnen habe.
Ich bin raus, genau diese Art von Verhalten (für das ich gar keine Erklärung habe und auch nicht haben will) ist der Grund warum ich bei solchen Unterhaltungen regelmäßig einen Hals bekomme. Hauptsache persönliche Schiene fahren.
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Na, @Dakosmitbewohner , den Schuh musst du dir selbst anziehen.
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@Hostage
Wo ich schlichtweg das Problem sehe, und dabei keinesfalls sagen will: vegan ist doof und nichtvegan super, ist, dass, egal wofür man sich entscheidet, ALLES Einfluss auf Ökosysteme hat.
Es steht dabei völlig außer Frage, dass die Menschheit zuviel Fleisch isst.
Edit: jetzt sind da so viele Beiträge nachgekommen, dass ich gar nimmer genau weiß, worauf ich mich beziehen wollte.
Ich liebe Tofu. Wunderbar, Sojabohnen gibt es jetzt auch aus heimischem Anbau. Zunehmend auch aus Bioanbau zum menschlichen Verzehr.
Auch wunderbar. Geringe Fahrtwege. Nachhaltig. Vernünftige Produktionsbedingungen.
Bis auf den Punkt, dass Soja als gebietsfremde Pflanze sich gern mit biologischen Invasoren vergesellschaftet, wie Sonnenblumen und Mais auch. Je mehr angebaut wird, umso mehr wird Ragweed plötzlich zum Thema und wie dagegen vorgehen.
Plötzlich müssen ganze Ernten vernichtet werden, ein Riesenaufwand mit und ohne Unkrautvernichtungsmittel betrieben werden und das Lebensmittel Soja bringt im Anbau im "falschen" Ökosystem einen Rattenschwanz an negativen Auswirkungen. Bzw eher das Unkraut, das ihm quasi folgt und ein toppotentes Allergen per Pollen durch die Gegend schleudert.
Grundsätzlich betrifft dies erstmal den Futtermittelanbau. Soja als Futtermittel macht immer noch 80, 90 Prozent des weltweiten Anbaus aus. Sozusagen erst mal ein Fleischesserproblem.
Österreich ist EU weit führend unter den Biosojaanbauländern, auch und gerade für den menschlichen Verzehr. Insbesondere das Burgenland. 44% der dort geernteten Bohnen sind für den menschlichen Konsum bestimmt. Das schafft noch kein anderes (Bundes) Land.
Der Biolandbau darf nicht auf Glyphosat und Co zurück greifen, grad im Bereich Soja und Sonnenblumen
muss Unkrautvernichtung daher oft händisch oder maschinell erfolgen.
Das Burgenland hat mittlerweile ein erst zu nehmendes Ragweed Thema, besonders im Biobereich.
Das wird tatsächlich so intensiv diskutiert, dass ein eigenes RagweedGesetz in Planung ist, es Meldestellen und Leitlinien gibt.
Aus einer ansich begrüßenswert scheinenden Sache ergeben sich plötzlich Folgeprobleme mit unerwartet großer Dimension.
Mitunter lohnt sich erst recht wieder nur der Anbau im wirklich großen Stil, weil so große Investitionen zur maschinellen Ragweed Bekämpfung nötig werden. Oder der Umstieg auf konventionelle Landwirtschaft, wenn das "RagweedGesetz" 2020 wirklich kommt.
Der BioLandbau wird es sich nur schwer leisten können, Ragweedausbreitung einzudämmen.
Es nicht massiv zu bekämpfen hat aber nicht nur hohe Ernteausfälle zur Folge, sondern auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen.
https://www.ragweedfinder.at/Home/Info
Jetzt könnte man so ne nordamerikanische Ragweed fressende Käferart ansiedeln. So als biologischer Schutz. Man weiß nur nicht, welche Auswirkungen das auf heimische Arten hätte und wer da womöglich verdrängt wird. Was man aber weiß - der Käfer wird nicht nur Ragweed fressen, sondern auch Sonnenblumen. Dann brauch ich wieder nen Sonnenblumenschutz vor Ragweed einerseits und Käfern andererseits.
Es ist, salopp gesagt, alles scheißkompliziert bis auf: Wer A macht, verursacht auch B. Immer.
Bei jeder Ernährungsform, jeder Bewirtschaftungsform. Es gibt quasi keine Nebenwirkungsfreiheit.
Der massive Fleisch- und Fischkonsum und Futtermittelanbau verursacht derzeit weltweit gravierende Probleme. Ein Umstieg, selbst wenn er gelänge, irgendwann ebenfalls.
Ich begrüße es durchaus, wenn Menschen sich Gedanken machen. Finde weder Vegetarismus noch Veganismus per se ablehnenswert, und schon gar nicht die Person hinter einer Ernährungsform, auch wenn ich nicht so leben möchte, weil es für mich kein "Allheilmittel" ist.
Ich seh für mich die bedeutenderen Probleme nicht in "Tierische Produkte ja oder nein" und "Wer lebt besser", sondern sehr, sehr, sehr viel tiefgehender und breiter gefächert. Und nicht individuell lösbar.
Streng genommen geht mir Veganismus gar nicht weit genug. Aber zum Glück hab ich politisch und wirtschaftlich nix zu sagen. Mein favorisiertes Konsummodell täte sehr weh.
Bzgl. Studien Phonhaus
https://www.pnas.org/content/115/15/3804
Das ist eine davon. Ich habe nicht tief genug hinein gelesen um zu wissen, mit welcher Form der Landwirtschaft man das Ziel zu erreichen gedächte.
Schwierig für mich: Die Studie stammt von zwei Biologen, einem Umweltforscher, einem Klimatologen. Kein Agrarwissenschafter, Ernährungswissenschafter, Wirzschaftsökonom, Soziologe usw beteiligt. zb. Das bringt eine ganz andere Sicht in Sachen Machbarkeit.
In wie weit etwa in ein sehr theoretisches Modell einberechnet wurde/werden kann dass man nicht überall und immer alles anbauen kann etwa, bleibt u. a. sehr fragwürdig.
Es ist: ein spannendes theoretisches Konstrukt. Mehr nicht.
Der Ansatz, dass Hunger kein Problem der globalen Lebensmittelvorhandenheit ist, sondern ein finanzielles und soziales, müsst u. a. aus der Soziologie kommen.
Ungleichheit, Machtgefälle, finanzielle Ressourcen usw machen Hunger.
https://www.epo.de/index.php?o…unger&catid=91&Itemid=159
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