Veggie, Vegan oder Omnivor - was interessiert Euch daran?
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Und wieder etwas gelernt. Danke, @pinkelpinscher !
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Hi
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Die einzige Erklärung für dieses Verhalten ist für mich ehrlich gesagt schon, dass man mit dem eigenen Verhalten doch nicht so ganz zufrieden ist und das auf den andern projiziert.
Da wird nach Fakten gerufen und gleichzeitig die Glaskugel gezückt...
Du hast doch allumfassenden Zugriff auf die Daten, wenn es dich ernsthaft interessiert. Ich muss in Unterlagen suchen die ich seit Jahren nicht angefasst habe nur um zu schauen ob ich die Studie als Datei oder Ausdruck oder wenigstens Link überhaupt noch habe, es tut mir leid das ich mit dem Suchen nicht sofort begonnen habe.
Ich bin raus, genau diese Art von Verhalten (für das ich gar keine Erklärung habe und auch nicht haben will) ist der Grund warum ich bei solchen Unterhaltungen regelmäßig einen Hals bekomme. Hauptsache persönliche Schiene fahren.
Äh nö, mit dem Versuch mir nun irgendetwas anzudichten, kommst du bei mir nicht weit.
Du hast Behauptungen aufgestellt und warst bei dem Thema der erste, der "persönliche Schiene gefahren" hat. Das brauchst du mir nun nicht anlasten.
Wenn ich Behauptungen aufstelle und so tue als könne ich die belegen, dann habe ich dazu Quellen parat oder besorge sie. Wenn du da einigermaßen fit bist, weisst du auch, dass es vollkommen ausreichend währe die DOI zu nennen. So einfach ist das.
Oder, ich habe die Quellen halt doch nicht und verbreite nur gefühlte Wahrheiten - und ja, dass war jetzt Glaskugel, dazu stehe ich aber auch. Wenn ich meine Meinung mit Fakten stützen kann, brauche ich mich nicht in Selbstmitleid suhlen wenn jemand nach meinen Quellen fragt.
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@Hostage
Wo ich schlichtweg das Problem sehe, und dabei keinesfalls sagen will: vegan ist doof und nichtvegan super, ist, dass, egal wofür man sich entscheidet, ALLES Einfluss auf Ökosysteme hat.
Es steht dabei völlig außer Frage, dass die Menschheit zuviel Fleisch isst.
Edit: jetzt sind da so viele Beiträge nachgekommen, dass ich gar nimmer genau weiß, worauf ich mich beziehen wollte.
Ich liebe Tofu. Wunderbar, Sojabohnen gibt es jetzt auch aus heimischem Anbau. Zunehmend auch aus Bioanbau zum menschlichen Verzehr.
Auch wunderbar. Geringe Fahrtwege. Nachhaltig. Vernünftige Produktionsbedingungen.
Bis auf den Punkt, dass Soja als gebietsfremde Pflanze sich gern mit biologischen Invasoren vergesellschaftet, wie Sonnenblumen und Mais auch. Je mehr angebaut wird, umso mehr wird Ragweed plötzlich zum Thema und wie dagegen vorgehen.
Plötzlich müssen ganze Ernten vernichtet werden, ein Riesenaufwand mit und ohne Unkrautvernichtungsmittel betrieben werden und das Lebensmittel Soja bringt im Anbau im "falschen" Ökosystem einen Rattenschwanz an negativen Auswirkungen. Bzw eher das Unkraut, das ihm quasi folgt und ein toppotentes Allergen per Pollen durch die Gegend schleudert.
Grundsätzlich betrifft dies erstmal den Futtermittelanbau. Soja als Futtermittel macht immer noch 80, 90 Prozent des weltweiten Anbaus aus. Sozusagen erst mal ein Fleischesserproblem.
Österreich ist EU weit führend unter den Biosojaanbauländern, auch und gerade für den menschlichen Verzehr. Insbesondere das Burgenland. 44% der dort geernteten Bohnen sind für den menschlichen Konsum bestimmt. Das schafft noch kein anderes (Bundes) Land.
Der Biolandbau darf nicht auf Glyphosat und Co zurück greifen, grad im Bereich Soja und Sonnenblumen
muss Unkrautvernichtung daher oft händisch oder maschinell erfolgen.
Das Burgenland hat mittlerweile ein erst zu nehmendes Ragweed Thema, besonders im Biobereich.
Das wird tatsächlich so intensiv diskutiert, dass ein eigenes RagweedGesetz in Planung ist, es Meldestellen und Leitlinien gibt.
Aus einer ansich begrüßenswert scheinenden Sache ergeben sich plötzlich Folgeprobleme mit unerwartet großer Dimension.
Mitunter lohnt sich erst recht wieder nur der Anbau im wirklich großen Stil, weil so große Investitionen zur maschinellen Ragweed Bekämpfung nötig werden. Oder der Umstieg auf konventionelle Landwirtschaft, wenn das "RagweedGesetz" 2020 wirklich kommt.
Der BioLandbau wird es sich nur schwer leisten können, Ragweedausbreitung einzudämmen.
Es nicht massiv zu bekämpfen hat aber nicht nur hohe Ernteausfälle zur Folge, sondern auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen.
https://www.ragweedfinder.at/Home/Info
Jetzt könnte man so ne nordamerikanische Ragweed fressende Käferart ansiedeln. So als biologischer Schutz. Man weiß nur nicht, welche Auswirkungen das auf heimische Arten hätte und wer da womöglich verdrängt wird. Was man aber weiß - der Käfer wird nicht nur Ragweed fressen, sondern auch Sonnenblumen. Dann brauch ich wieder nen Sonnenblumenschutz vor Ragweed einerseits und Käfern andererseits.
Es ist, salopp gesagt, alles scheißkompliziert bis auf: Wer A macht, verursacht auch B. Immer.
Bei jeder Ernährungsform, jeder Bewirtschaftungsform. Es gibt quasi keine Nebenwirkungsfreiheit.
Der massive Fleisch- und Fischkonsum und Futtermittelanbau verursacht derzeit weltweit gravierende Probleme. Ein Umstieg, selbst wenn er gelänge, irgendwann ebenfalls.
Ich begrüße es durchaus, wenn Menschen sich Gedanken machen. Finde weder Vegetarismus noch Veganismus per se ablehnenswert, und schon gar nicht die Person hinter einer Ernährungsform, auch wenn ich nicht so leben möchte, weil es für mich kein "Allheilmittel" ist.
Ich seh für mich die bedeutenderen Probleme nicht in "Tierische Produkte ja oder nein" und "Wer lebt besser", sondern sehr, sehr, sehr viel tiefgehender und breiter gefächert. Und nicht individuell lösbar.
Streng genommen geht mir Veganismus gar nicht weit genug. Aber zum Glück hab ich politisch und wirtschaftlich nix zu sagen. Mein favorisiertes Konsummodell täte sehr weh.
Bzgl. Studien Phonhaus
https://www.pnas.org/content/115/15/3804
Das ist eine davon. Ich habe nicht tief genug hinein gelesen um zu wissen, mit welcher Form der Landwirtschaft man das Ziel zu erreichen gedächte.
Schwierig für mich: Die Studie stammt von zwei Biologen, einem Umweltforscher, einem Klimatologen. Kein Agrarwissenschafter, Ernährungswissenschafter, Wirzschaftsökonom, Soziologe usw beteiligt. zb. Das bringt eine ganz andere Sicht in Sachen Machbarkeit.
In wie weit etwa in ein sehr theoretisches Modell einberechnet wurde/werden kann dass man nicht überall und immer alles anbauen kann etwa, bleibt u. a. sehr fragwürdig.
Es ist: ein spannendes theoretisches Konstrukt. Mehr nicht.
Der Ansatz, dass Hunger kein Problem der globalen Lebensmittelvorhandenheit ist, sondern ein finanzielles und soziales, müsst u. a. aus der Soziologie kommen.
Ungleichheit, Machtgefälle, finanzielle Ressourcen usw machen Hunger.
https://www.epo.de/index.php?o…unger&catid=91&Itemid=159
Bin mir irgendwie nicht ganz sicher, warum du ausgerechnet mich ansprichst, aber ich möchte mal antworten.
Ich stimme dir in den wesentlichen Punkten deines Spoilerbeitrags zu! Vor allem in dem, dass die Probleme sehr viel tiefer sitzen und viel breiter gefächert sind. Das ist zu 100% auch meine Meinung. Dennoch befreit mich das Wissen darum nicht von meinem Verlangen, auch als Individuum etwas in meiner Macht stehende zu tun. Denn leider kann ich die Weltwirtschaft und die Politik nur marginal selbst beeinflussen.
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@Hostage
Öhm. Ich weiß es auch nimmer.
Irgendwas hast Du oder irgendwer anderer geschrieben, das mich veranlasste, den halben Tag mit "Der Landwirt", "Ophraella communa" und
"The opportunity cost of animal based diets exceeds all food losses" zu verplempern.
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Da frag ich mich ob bei einen dieser, ich nenne es jetzt mal "extremeren" Formen, zu Mängeln kommt/kommen kann. Und da bleibt ja dann teilweise nur der Zusatz über Tabletten und Pulver, oder?
B12 muss supplementiert werden, ob über Tabletten, Spray, Tropfen ist egal.
Alles andere kann durch eine ausgewogene vegane Ernährung abgedeckt werden.
Hat bei mir zB nie geklappt in den 3 Jahren, in denen ich mich durchdacht und ausgewogen vegan ernährt habe. Seither bin ich mit solchen Aussagen sehr, sehr vorsichtig geworden. Man kann einfach nicht pauschal sagen, dass es abgedeckt werden kann. Ebenso wenig kann man sagen, dass automatisch supplementiert werden muss, weil jemand vegetarisch oder vegan lebt.
Ich glaube, dass größte Problem für Omnis ist, dass sie eben ihr eigenes Verhalten eigentlich nicht in Ordnung finden und es aus Gewohnheit tun - sie würden aber eigentlich gerne moralisch unverwerflicher leben.
Den Begriff mag ich echt gar nicht und ich finde es ne ziemlich mutige These, davon auszugehen, dass die ihr Verhalten nicht in Ordnung finden. Ich gehe bei einem mündigen Erwachsenen erstmal davon aus, dass der das, was er tut, auch okay findet.
Hat sich die Gesundheit von deinem Mann mit der Ernährungsweise verbessert?
Nö.
Ich glaube, er sieht das anders, aber über die Jahre gesehen gibt es keinen Unterschied.
Er hat insgesamt zugenommen (ca. 15kg) aber ich glaube nicht, dass das an der vegetarischen Ernährung liegt, sondern eher an der Essensmenge.
Finde ich aber interessant. Also mein gesundheitlicher Zustand hat sich im Rahmen vegetarischer und veganer Ernährung leider nie wirklich verbessert, nur verschlechtert.
Mit 7 habe ich aufgehört, Fleisch zu essen und nur sporadisch Phasen gehabt, in denen ich mal Fleisch gegessen habe, bis ich so 19 war, glaube ich.
Dann habe ich so ungefähr 3 Jahre sehr bewusst in Richtung Paleo/Low Carb gelebt und mir ging es bombastisch.
Dann hatte ich aus verschiedenen Gründen ne vegane Phase (ca. 2-3 Jahre, aber kannst mich auch nicht festnageln, eventuell hab ich die Zeitpunkte hier auch vermischt, aber ist ja auch egal) gehabt und esse aber seitdem nun wieder vegetarisch, überwiegend aus Gewohnheit. Ich muss mich wirklich überwinden, Fleisch zu essen, deswegen ist es für mich extrem anstrengend, mir das wieder langsam anzugewöhnen, aber die Lebensqualität, die da zurückkommt, ist krass und lohnenswert. Ich meine damit nicht Geschmack, sondern einfach wirklich, dass es meinem Körper und damit auch mir besser geht.
Ist eine unpopuläre Position, aber wenn man sich mal näher mit bestimmten Krankheitsbildern auseinandersetzt, dann die einzig logische. Für das chronisch kranke Individuum die einzig richtige Entscheidung, wenn auch nicht aus ökologischer oder ethischer Sicht. Da muss man sich dann aber irgendwann fragen, was einem wichtiger ist. Und da musste ich auch schmerzlich lernen, dass man "ICH BIN MIR WICHTIGER" sagen darf. Kenne viele, denen es so geht und die wieder angefangen haben Fleisch zu essen und damit ihre Erkrankung in den Griff bekommen haben (auch wenn es immer Leute gibt, die es besser wissen wollen und einem sagen, dass es VEGAN natürlich alles besser wäre).
Schleiche nun also langsam und bewusst tierische Produkte, insbesondere Fleisch wieder ein. Herkunft regional und von mir bekannten Landwirten, Gemüse etc. viel aus eigenem Anbau, Kartoffeln von meiner Mutter, Eier ebenso. Ein langwieriger Prozess, der aber dazu führt, dass es mir wieder besser geht.
Supplementieren muss ich derzeit noch hochdosiert, aber nicht mehr so hochdosiert wie noch vor einiger Zeit, Vitamin D, B12 und Eisen, wobei ich von letzterem eigentlich schnellstmöglich weg will und ich kann es auch einfach nicht täglich nehmen.
Und bevor jetzt zig Kommentare kommen: JA, auch bei ausgewogener veganer und/oder vegetarischer Ernährung. NEIN, ich möchte es nicht nochmal fleischlos versuchen.
Ich hatte und habe immer irgendwie nachvollziehbare Gründe für jede "Ernährungsform" und ich gehe davon aus, dass es bei anderen auch so ist.Und das darf man dann auch mal so stehen lassen.
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Dann habe ich so ungefähr 3 Jahre sehr bewusst in Richtung Paleo/Low Carb gelebt und mir ging es bombastisch.
Dann hatte ich aus verschiedenen Gründen ne vegane Phase (ca. 2-3 Jahre, aber kannst mich auch nicht festnageln, eventuell hab ich die Zeitpunkte hier auch vermischt, aber ist ja auch egal) gehabt und esse aber seitdem nun wieder vegetarisch, überwiegend aus Gewohnheit. Ich muss mich wirklich überwinden, Fleisch zu essen, deswegen ist es für mich extrem anstrengend, mir das wieder langsam anzugewöhnen, aber die Lebensqualität, die da zurückkommt, ist krass und lohnenswert. Ich meine damit nicht Geschmack, sondern einfach wirklich, dass es meinem Körper und damit auch mir besser geht.
Ist eine unpopuläre Position, aber wenn man sich mal näher mit bestimmten Krankheitsbildern auseinandersetzt, dann die einzig logische. Für das chronisch kranke Individuum die einzig richtige Entscheidung, wenn auch nicht aus ökologischer oder ethischer Sicht. Da muss man sich dann aber irgendwann fragen, was einem wichtiger ist. Und da musste ich auch schmerzlich lernen, dass man "ICH BIN MIR WICHTIGER" sagen darf. Kenne viele, denen es so geht und die wieder angefangen haben Fleisch zu essen und damit ihre Erkrankung in den Griff bekommen haben (auch wenn es immer Leute gibt, die es besser wissen wollen und einem sagen, dass es VEGAN natürlich alles besser wäre).
Schleiche nun also langsam und bewusst tierische Produkte, insbesondere Fleisch wieder ein. Herkunft regional und von mir bekannten Landwirten, Gemüse etc. viel aus eigenem Anbau, Kartoffeln von meiner Mutter, Eier ebenso. Ein langwieriger Prozess, der aber dazu führt, dass es mir wieder besser geht.
Supplementieren muss ich derzeit noch hochdosiert, aber nicht mehr so hochdosiert wie noch vor einiger Zeit, Vitamin D, B12 und Eisen, wobei ich von letzterem eigentlich schnellstmöglich weg will und ich kann es auch einfach nicht täglich nehmen.
Und bevor jetzt zig Kommentare kommen: JA, auch bei ausgewogener veganer und/oder vegetarischer Ernährung. NEIN, ich möchte es nicht nochmal fleischlos versuchen.
Ich hatte und habe immer irgendwie nachvollziehbare Gründe für jede "Ernährungsform" und ich gehe davon aus, dass es bei anderen auch so ist.Und das darf man dann auch mal so stehen lassen.
Auch diese Erfahrung ist wissenswert für mich. Jeder Mensch reagiert anders auf Ernährung. Gut einmal davon gehört zu haben.
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@pinkelpinscher
Danke für die Links, die gucke ich mir sehr gerne an. Als nur eine gaanz kleine Anmerkung: Ich esse fast nie Sojaprodukte, außer, ich koch mal für Gäste einen großen Topf Sojabolo (wenn die das explizit wollen). Oder ich bin irgendwo zum Grillen eingeladen, und da gibt es den Ersatz. Der ganze Fleischersatz war in meiner Jugend nicht zu haben. Und heute koche ich schon aus Gewohnheit meist ohne (ich hab von meiner Oma quasi Kriegsküche gelernt).Da ist mein Mann eher der Abnehmer, er verträgt mit seiner CU keine Milch und Soja am Besten von den Ersatzprodukten.
Und nochmal (da komme ich mir ein bisserl vor wie eine Schallplatte mit Sprung): Ich nehme für mich gar nicht in Anspruch, die global gesehen weniger schädliche Ernährung zu habenDeshalb finde ich (auch wenn ich das Thema interessant finde) es einfach mühsam, wenn gemütliche Gespräche so oft dann diesen Dreh machen.
Nichtsdestotrotz finde ich es interessant, wenn sich jemand möglichst klimaneutral ernährt und mir erklärt, wie man das macht. Allerdings musste ich die Erfahrung machen, dass es kaum jemand von den Leuten selbst praktiziert, die mir diese Ernährungsform als „besser als Vegetarier“ unterbreiten und mir es daher abgesehen von dem Gemeinplatz „möglichst regional“ auch gar nicht erklären können (ja, auch dieses Thema ist mir nicht neu
). Und das finde ich dann unbefriedigend.
Ein Buchtipp für alle, die nicht unbedingt Studien wälzen wollen, aber trotzdem mal grerne zum Thema Ernährungsvergleich schnuppern wollen: „Das Omnivoren-Dilemma“ von Michael Pollan. Ist nicht mehr so ganz taufrisch, erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit und den aktuellsten Forschungsstand und bezieht sich sehr auf die Verhältnisse in den USA. Dafür ist es undogmatisch, gut und unterhaltsam geschrieben und liefert Denkanstöße ohne Holzhammer, aber mit Witz und Selbstironie.
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Ich finde es sehr interessant Winkehund und verurteile niemand, für welche Essgewohnheiten er sich entscheidet. Vor Jahren hätte ich felsenfest behauptet, ich esse niemehr Fleisch. Ich könnte es mir aktuell nicht vorstellen, aber vielleicht eines Tages? Gerade in der Schwangerschaft, Stillzeit, Familienleben mit Kind, sind solche Zeiten, wo ich unsicher bin, ob Veggie/Ersatzprodukte wirklich die beste Variante (für mich) ist.
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Die einzige Erklärung für dieses Verhalten ist für mich ehrlich gesagt schon, dass man mit dem eigenen Verhalten doch nicht so ganz zufrieden ist und das auf den andern projiziert. Das man irgendwann mal irgendwo jemanden getroffen hat, der einen blöden Witz über das eigene Essen gemacht hat, kann doch da bitte keine Ausrede sein. Wenn ich mir da ansehe, was sich die Veganer und Vegetarier in meinem Bekanntenkreis oder sogar ich, die keines von beidem bin, an dümmlichen und übergriffen Sprüchen ungefragt (!) anhören müssen, könnten die da deutlich mehr vom Leder ziehen. Im Prinzip könnten die da Bullshit Bingo spielen mit immer wieder kehrenden schlauen Kommentaren. Das scheint aber irgendwie okay.
Ist vermutlich eine Kombination aus Umfeld, eigener Einstellung und Perspektive, "Anderssein" und Projektion durch Unzufriedenheit- so erkläre ich mir das zumindest. Aus meiner Perspektive sind auch tendenziell eher Vegetarier und Veganer die Zielscheibe. Wobei ich eben auch schon die missionierenden, kritischen, militanten "wenn du das nicht ganz genauso wie ich machst, bist du ja gar kein richtiger Vegetarier/Veganer/Menschenfreund/Umweltschützer" zur Genüge kennengelernt habe.
Und trotzdem haben mich schon öfter Menschen über "gesunde Ernährung" belehrt, die sich noch nie mit gesunder Ernährung auseinander gesetzt haben. Trotzdem hing mir früher ständig einer mit dummen Sprüchen im Ohr während des Essens, während ich niemanden belehrt habe.
Irgendwie hab ich da auch das Gefühl, dass es vielleicht zum Teil ein narzisstisches Problem ist. Personen provozieren, bis sie die absolut gerechtfertigte Gegenreaktion zeigen, damit man dann sagen kann: "Ja, siehste, ich wusste ja, dass du auch so einer bist!"
Ich durfte mir zum Beispiel jahrelang Witze auf meine Kosten anhören, trotz wiederholter Bitten, es zu unterlassen. Trotz Erklärungen. Bei jeder Mahlzeit. Jeder! Mahlzeit! Selbst wenn ich allein auf meinem Zimmer aß, kam noch ein Kommentar hinterher. Irgendwann hatte ich den Kanal voll und entgegnete "Esst ihr doch einfach eure Leichenteile und lasst mich endlich in Ruhe!" Und schwupps: einfach "Leichenteile" statt Fleisch zu sagen und mein lauter Ton waren ausreichend, dass ich von da an als "eine von denen" galt.
Dabei sind es strikt genommen nun einmal Leichenteile. Dabei hatte ich niemanden belehrt oder kritisiert, ihm angeekelt auf den Teller geschaut oder sonstiges. Mir wurde hingegen "aus Spaß" Fleisch ins Essen gemischt, wenn ich nicht hinschaute und dergleichen. Aber exakt ein Satz meinerseits reichte aus, um mich abzustempeln.
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Fleisch ins Essen mischen wenn man nicht hinschaut gehört für mich zur gleichen Liga, wie heimlich Alkohol ins Glas kippen, wenn man nicht hinschaut. Das ist so unglaublich erbärmlich. Da finde ich gar keine Worte für.
Im übrigen: Wenn man sagt, man ist Vegetarier bekommt man oft die gleichen/ähnlichen Sprüche von der Art her, wie wenn man sagt, man trinkt keinen Alkohol. Wie oft ich da schon gehört habe: Bist du schwanger? Das eine Mal hab ich dann auch geantwortet: Ja, dauerhaft seit 10 Jahren.
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