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Das waren früher auch die gängigen Tipps von den Hebammen.
Ja, das ist aus "Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind". Ein Buch, geschrieben von einer Ärztin (was auch immer die befähigt ein Buch über Kindererziehung zu schreiben) aus der NS-Zeit. Das sind auch nicht die einzigen fragwürdigen Regeln, die in diesem Buch gepredigt werden. Das ganze Buch ist aus heutiger Sicht total grotesk. Und traurig.
ZitatDas Kind soll tags wie nachts in einem stillen Raum für sich sein. Die Trennung von Familie und Kind beginnt gleich nach der Geburt: Sobald der Säugling gewaschen, gewickelt und angezogen ist, soll er für 24 Stunden allein bleiben. Erst danach soll er der Mutter zum Stillen gebracht werden.
Wer mal den Kopf schütteln will, kann gern mal googlen.
Ist nicht nur grotesk, sondern inzwischen gibt es sogar Studien, die zeigen, dass es auch ganz massive Bindungsstörungen hinterlassen hat. So massiv, dass die teilweise noch mehrere Generationen (also bei heutigen Nachfahren) merkbar sind.
Eltern mit Bindungsstörungen geben das entsprechend oft (unfreiwillig) an ihre Kinder weiter. Einfach, weil der Umgang mit den eigenen Babys ebenfalls gestört ist.
Ist wirklich krass und traurig. Gute 70 Jahre später ist davon immer noch etwas zu merken.
Tatsächlich ist zum Glück der Großteil der Kinder in der NS Zeit dennoch nicht so krass wie da propagiert aufgewachsen.
Der größte Anteil der Anhänger dieser Frau (deren Namen mir gerade nicht einfallen will) war wohl (soweit mans nachvollziehen kann) im alten preußischen Gebiet und vermutlich insbesondere junge Frauen aus zerrütteten Familienverhältnissen (also ohne Mutter, Oma, Tanten etc, ohne Vorbilder).
Der Standard war zwar garantiert nicht so wie heute, aber auch bei weitem nicht so krass wie es in dem Buch beschrieben wurde (auch wenn es sehr viel verkauft wurde).
Man muss aber auch bedenken - es ging damals nicht wirklich darum gesunde Kinder aufzuziehen (auch wenn das die Allgemeinheit so dachte), sondern darum gute Soldaten zu ziehen.
Das heißt, es ist durchaus abzunehmen, dass diese Frau da schon eine gewisse Ahnung hatte, was diese Behandlung mit Babies macht. Das war nur erwünscht. Viel bessere Soldaten für den Führer.
(wir haben da ziemlich ausführlich in Psychologie - Eltern-Kind Bindung, Bindungsstörungen etc - drüber diskutiert)
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Johanna Haarer
Und ja, die Idee war wohl gute Soldaten zu ziehen.
Einerseits binden die Mütter sich nicht so stark und andererseits stumpfen die Kinder gefühlsmäßig schon ab
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Johanna Haarer
Und ja, die Idee war wohl gute Soldaten zu ziehen.
Einerseits binden die Mütter sich nicht so stark und andererseits stumpfen die Kinder gefühlsmäßig schon ab
DANKE! Ich hasse es, wenn mir Namen nicht mehr einfallen
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Was mich bei den ganzen gutgemeinten Ratschlägen gestört hat war der Ton. Ja klar, ich hab absolut kein Problem wenn man mir sagt "also XY hat bei uns damals gut geholfen". Aber sehr wohl habe ich ein Problem wenn man meine Entscheidungen nicht respektiert und kommt mit "na, also du MUSST das so und so machen".
Oder nach dem Motto, du musst nur das und das machen, dann klappt alles. Dass nicht alle Kinder gleich sind, wird gerne vergessen. Besonders gerne kommen solche Sachen von Eltern, die absolut unkomplizierte Kinder haben, die nicht aufmucken. Und die meinen dann, sie haben die Weisheit mit Löffeln gegessen.
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Und als mein Sohn ein paar Wochen alt war, hat sie gemeint, ich trage ihn zu viel.
Irgendwie gibts bei uns so viele Parallelen, stell ich immer wieder fest
Meine Schwiegermutter hat da ein richtig hysterisches Fass aufgemacht wegen "Kind in Trage/Tuch tragen". Das wäre alles zu eng, der Kleine würde keine Luft bekommen, das kann nicht gesund sein usw. usf. Auf meinen Einwand, dass es ja dann wohl auch nicht natürlich sei, überhaupt Kinder zu gebären, wo die doch 9 Monate in der engsten Ein-Zimmer-Wohnung wohnen, war sie dann super beleidigt. Wir haben damals halt noch 300 km entfernt gewohnt und wenn wir zum Heimatbesuch aufgebrochen sind, passte neben dem ganzen Krempel für Kind und uns und der Hundebox mit 2 Hunden eben nicht noch der Kiwa ins Auto und wir konnten nichts dafür, dass sie eigentlich nur beleidigt war, dass sie keinen Kiwa im Dorf umherschieben konnte...
Was war das für ein Theater, nee.
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Aber es ist erschreckend, dass jetzt für viele die erste Frage ist: Wie macht ihr das jetzt mit dem Hund?
Mich erinnert die Frage jetzt irgendwie an eine Situation von voriger Woche.
Und die geistert mir immer noch im Kopf herum.
Da hab ich ja Hilfe von meiner Mama gebaucht, weil mein Mann arbeiten musste, ich Magen/Darm hatte und mein Sohn so hohes Fieber hatte.
Jedenfalls ist dann meine Mama mit Amber spazieren gegangen und ein Nachbar von uns meinte zu meiner Mama ganz mitleidig im Gespräch:
„Ja, die Amber war ja mal ihr Baby bis ER kam…..“
Ich finds voll daneben.
Klar musste Amber zurück stecken aber so mitleidig braucht man da auch nicht zu tun.
Ich finde die Aussage einerseits total unangebracht und andererseits meinem Sohn gegenüber bisschen abwertend.
Dieses „bis ER kam“.
Er kennt doch den Namen von meinem Sohn.
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Und wer weiß, was unsere Kinder uns dann vorwerfen, was wir alles falsch gemacht haben.
Das sag ich echt oft…..
Es ändert sich vieles im Laufe der Generationen.
Meine Mutter hat vieles genau umgekehrt gemacht im Gegensatz zu mir.
Damals war es so - und nur so - richtig, heute genau das Gegenteil.
ZB Schlafen.
Heute unbedingt am Rücken schlafen lassen, damals unbedingt am Bauch schlafen lassen.
ZB Fieber.
Damals fest anziehen damit man alles ausschwitzt, heute ganz leicht bei hohen Fieber anziehen damit der Körper nicht überhitzt und die Wärme ab kann.
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Jetzt legt man Babys eigentlich auch auf die Seite/ den Bauch. Zumindest hier.
Und bei Fieber ja, ich bekam im KH auch gesagt das Kind auszuziehen wenn es fiebert.
Bzgl Tragen fand meine Schwiegermutter das erst auch komisch, wo man doch früher immer sagte dass Babys liegen müssen. Aber weil sie gerne Dokus schaut hat sie irgendwann eine Doku gesehen über so Naturvölker und die haben die Kinder auch immer umgebunden, ab da war es ganz OK und sie hat jedem stolz erzählt dass ihre Enkel getragen werden
Mini fand als Baby den Kinderwagen eh bescheiden und durchs Dorf flanieren ging sowieso nicht weil er nur gebrüllt hat im Wagen.
Genauso als wir mit Beikost gestartet hatten, früher gab es Brei, wir haben mit Stücken gestartet. Erst hatte sie sich gesorgt, dann hat sie gleich am Telefon ihrer Freundin erzählt wie das Baby kaut und mit den Händen isst.
Dafür helfen die Mittelchen von früher hier beim Zahnen. Beide Kids haben auf Brotkruste rumgekaut beim Zahnen. Zahngel kam bei Mini erst bei den letzten Backenzähnen, die haben ihm mega zu Schaffen gemacht.
Ich glaube nicht dass früher alles besser war, aber ich finde das Jetzt auch nicht so erstrebenswert. Also einerseits das Helikoptern und andererseits die komischen Erziehungsansätze a la Grenzen sind was schlimmes und das Kind muss sich entfalten können. Zum Glück ist das in Slowenien noch nicht ganz so arg. Aber da Minis Erzieherin mir eher...Hmmm...wie soll ich's sagen...gehemmt?... Erzählt hatte dass sie schon etwas mit ihm schimpfen musste weil er Blödsinn machte, glaub ich dass es hier auch langsam in die Richtung geht.
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Jetzt legt man Babys eigentlich auch auf die Seite/ den Bauch.
Echt??
Ne hier gar nicht wegen dem plötzlichen Kindstod und so.
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Jetzt legt man Babys eigentlich auch auf die Seite/ den Bauch. Zumindest hier.
Die Empfehlung ist Rücken bei uns. Wenn man es, meiner Meinung nach, richtig machen will, wechselt man, um eine einseitige Belastung zu vermeiden.
Bauch. Zumindest hier.
Und bei Fieber ja, ich bekam im KH auch gesagt das Kind auszuziehen wenn es fiebert.
Da muss man etwas schauen, beides ist richtig. Wenn das Kind auffiebert, die Beine z.B. kalt sind, der Kopf aber warm, dann bitte nicht ausziehen. Erstens kann man unterstützen, damit der Körper seine Arbeit machen kann, und zweitens wird das Kind sonst frieren. Klar, sagen kann es das meist noch nicht, aber wenn wir Schüttelfrost haben, decken wir uns auch zu und ziehen uns nicht aus. Wenn das Fieber sinkt, dann schwitzt das Kind, ist am ganzen Körper warm, dann kann man ausziehen und helfen die Hitze loszuwerden. Das alles natürlich nur, wenn das Fieber ein erträglichen Maß hat. Ab einer bestimmten Temperatur muss man natürlich anders reagieren, sonst wird es gefährlich.
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