Hund kämpft (spielerisch) mit unfairen Mitteln

  • Hallo Leute,


    ich habe jetzt noch einmal eine Frage zum Spielen / Kämpfen von Hunden miteinander. Ich habe ja ein weißes Schäferhund-Mädel. Ihr Lieblings-Spielpartner ist ein ca. 1,5 Monate älterer weißer Schäferhund-Rüde. Aber auch andere Hunde aus der Nachbarschaft und der Hundeschule. Und ja, ich finde es gut, dass sie mit allen Hunden zurecht kommt und spielen möchte. Bei älteren Hunden spielt sie weniger heftig als bei anderen jungen Hunden ihrer Größe.


    Aber in letzter Zeit beobachte ich sehr Stark ein Verhalten, das ich bei anderen Hunden nicht sehe. Während die anderen Hunde vor Allem ihren Fang benutzen, benutzt meine viel öffter auch ihre Pfoten. Oder weicht aus. Greift der Hund sie von vorne an, springt sie zur Seite und schubst den anderen Hund mit den Pfoten seitlich um.


    Oder wenn sie einen anderen Hund "umhauen" möchte, kriecht sie ihm zwischen die Vorder- und Hinterbeine und steht dann mitten drin auf, hebt den Hund also in der Mitte an und schmeißt ihn dann von ihrem Rücken runter. Als ich das das erste Mal gesehen habe, ist mir die Kinlade runtergeklappt. Hunde-Wrestling.


    Und als ein älterer Hund sie zurechtweisen wollte und deshalb zu ihrer Schnauze gesprungen ist, ist sie ausgewichen. Beim zweiten Sprung ist sie auch gesprungen, dann lag der andere ältere Hund auf ein Mal auf dem Boden und hat relativ verdutzt geguckt.


    Und die anderen Hunde? Dem anderen weißen gefält dieses Verhalten. Und auch andere junge Hunde haben nichts dagegen. Und von Rüden im "mittleren" alter ist meine beeindruckt und macht da nichts. Der Rüde knurrt ein Mal und schon liegt meine auf Rücken.


    Und die Frage wäre jetzt, ob ich dieses Verhalten eher fördern oder unterbinden sollte? Auf der einen Seite gefällt es mir durchaus, dass sie wohl intelligenter kämpft, als andere Hunde. Nur habe ich auch etwas Angst, dass sie da mal an den falschen Hund geraten kann.

  • Ich kenne das Verhalten von meinen beiden Hunden, die Hündin meiner Mutter macht das auch.


    Es gibt Hunde, die mit dem ganzen Körper spielen.


    Wenn es zu heftig wird, ist es deine Aufgabe es zu unterbrechen und es nicht anderen Hunden zu überlassen deinen Hund zu erziehen. Denk dran, dass dein Hund groß und schwer wird....

  • Cleveres Mädchen, sie erkennt ihren Vorteil und nutzt ihn.


    Ich würde da nichts großartig machen, außer darauf achten und daran denken, dass dieses sehr körperliche Spiel für andere Hunde sehr schnell bedrohlich wirken und sie stressen kann. Bevor der Punkt erreich ist, solltest du eingreifen und abbrechen, gerade wenn es körperlich unterlegene Spielpartner sind.

    So lange aber erkennbar ist, dass es für alle Beteiligten weiter Spiel ist, würde ich nichts machen.

  • Das Risiko hast du jeden Tag, dass deine Hündin mal an einen Hund gerät der mit ihrer Art zu spielen nichts anfangen kann oder dass ein Spiel "kippt". Ich bin der Meinung, dass Hunde nicht mit allen anderen Hunden spielen müssen und habe die Erfahrung mit meinen Hunden gemacht, dass sie das auch nicht mehr machen je älter sie werden.


    Aber wenn der Spielpartner zu deiner Hündin passt und auf ihre Art zu spielen eingeht würde ich das weder fördern noch unterbinden. Ich würde es unterbinden wenn du in Zukunft die Erfahrung machst, dass andere Hunde deine Hündin vermehrt massregeln und das Spiel mit ihr abbrechen. Aber ich fördere das Spielverhalten meiner Hunde nicht. Die wissen am Besten wir man als Hund spielt.

  • Zusätzlich zu den Tipps, die du jetzt schon bekommen hast, würd ich dir gern noch folgendes ans Herz legen ... übe einen Abruf aus dem laufenden Spiel. Der kann Gold wert sein, insbesondere dann, wenn eine Situation mal kippen sollte.


    Mein Schäfimädel kippt bei Renn- bzw. Jagdspielen extrem schnell, deshalb darf sie das nur mit ausgewählten Hunden UND an der Schleppleine machen. Wenn mein Rüde im Freilauf ist, muss sie bei mir bleiben und wird an Ort und Stelle beschäftigt, weil Spiel mit den beiden früher oder später insofern ausartet, dass sie ihn über den Haufen rennt, über die Wiese jagt (!) und dabei völlig überdreht. Er schafft es leider auch nicht, sich da selbständig rauszunehmen, daher ist es um so wichtiger, dass sie als "Verursacherin" auf einen Abbruch reagiert und dann aufhört. Bis sowas sitzt, dauert's aber natürlich ... und für das "Installieren" des Abbruchs werd ich auch mit einer Hundetrainerin zusammenarbeiten.


    Also, kurzum: hab weiterhin ein Auge drauf, greif ein, wenn es zu ernst wird/wenn das Spiel kippt und übe einen Abruf aus dem laufenden Spiel. Der wird dann mit ihrem Lieblingsspieli, einem supermegaleckeren Guddi oder anderen Dingen, die sie hammergeil findet, belohnt. Bei uns sind Käsewürfel das Superleckerli... :nicken:

  • Bevor der Punkt erreich ist, solltest du eingreifen und abbrechen, gerade wenn es körperlich unterlegene Spielpartner sind.

    So lange aber erkennbar ist, dass es für alle Beteiligten weiter Spiel ist, würde ich nichts machen.

    Bevor der Punkt erreicht ist?

    Also ich sehe momentan folgendes bei den Hunden in meiner Nachbarschaft: Ein Schäferhund-Mix und ein Labrador steht einfach auf und geht weg, wenn es ihm zu viel wird. Und eine Aussie Dame (13) legt sich dann auf den Rücken. Und dann hört meine auch auf. Und bei dem anderen weißen.... Wenn es einem zu viel ist, wird das Spiel unterbrochen. Dann laufen die zusammen etwas herum. Schnüffeln, kuscheln zwischendurch auch mal. Und dann geht es irgendwann weiter.

  • ... übe einen Abruf aus dem laufenden Spiel. Der kann Gold wert sein, insbesondere dann, wenn eine Situation mal kippen sollte.

    .....

    ... und für das "Installieren" des Abbruchs werd ich auch mit einer Hundetrainerin zusammenarbeiten.

    Ja, ich weiß, deshalb übe ich ihn auch jeden Tag, wenn sie mit anderen Hunden spielt. Dann gibt es fürs Kommen Leberpastete zum Lecken.


    Ich rufe sie ab, dann gibt es die Belohnung und kurze Zeit später darf sie dann weiter spielen.


    Klappt es zuverlässig? Noch nicht ganz! Aber wir sind am Üben. Mit Schleppleine in der Übung bzw. dann ohne Leine beim Spielen.

  • Und die Frage wäre jetzt, ob ich dieses Verhalten eher fördern oder unterbinden sollte? Auf der einen Seite gefällt es mir durchaus, dass sie wohl intelligenter kämpft, als andere Hunde. Nur habe ich auch etwas Angst, dass sie da mal an den falschen Hund geraten kann.

    Das muss nur unterbrochen werden, wenn der "Gegenpart" zu alt zu unsportlich, zu klapperig oder zu klein und zu jung ist. Denn dann wird das gefährlich für den "Gegner".


    Zu wildes "Gespiele" behalte ich eh im Auge. Normaler weise spielen Hunde, dann machen sie Pause, dann machen sie "Hundedinge", dann spielen sie wieder...ect....

    Sie müssen sich nicht täglich bis zum Umfallen spielprügeln.

  • Das muss nur unterbrochen werden, wenn der "Gegenpart" zu alt zu unsportlich, zu klapperig oder zu klein und zu jung ist. Denn dann wird das gefährlich für den "Gegner".

    ...

    Sie müssen sich nicht täglich bis zum Umfallen spielprügeln.

    Ich habe sie noch nie mit anderen Welpen spielen lassen, die jünger waren, als sie. Würde mich tatsächlich mal interessieren, was sie macht. Vor 3 Monaten hätte ich da tatsächlich noch Angst um die Welpen, mittlerweile würde ich aber sagen, dass sie zurückhaltender geworden ist.


    Hm... Was heißt bis zum Umfallen?

    Nehmen wir den anderen weißen Rüden. Da der Hund in der gleichen Straße wohnt, treffen wir uns entsprechend oft. Fast immer morgens um 7 Uhr. Dann spielen beide mit einander. Frauchen des Rüden fährt danach zur Arbeit und ich habe dann 2-3 Stunden bis zu meinem ersten Termin.


    Während der Rüde zu Hause wohl umfällt und danach ein paar Stunden schläft (was auch im Interesse des Frauchens ist), ist meine zu Hause immer noch recht aktiv. Liegt aber wohl an der Kondition des anderen weißen.

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