Trainingsdisks konditionieren, ja / nein

  • Das Klimpern sagt dem Hund genau gar nichts.

    Damit es den erwünschten Effekt hat müssen die Discs vorher konditioniert werden. Du schreibst das, aber ich glaube nicht, dass dir klar ist was das bedeutet.

    Die Konditionierung muss sitzen, von ein Mal abwerfen wird der Hund nicht denken die Welt bricht zusammen.

    Im Klartext heißt das, du musst den Hund an verschiedenen Orten in unterschiedlichen Situationen (damit er es nicht mit einem Ort, Person oder Situation verknüpft sondern generalisiert) aus dem Nichts heraus mit mehreren Discs beschmeißen und zwar so heftig, dass der Hund das wirklich richtig schlimm findet. Das ist je nach Hund unterschiedlich wie doll man werden muss.

    Man muss wirklich höllisch aufpassen, Wissen über Lerntheorie und ein super Timing haben damit das nicht total in die Hose geht und man hinterher einen verstörten Hund hat der panische Angst vor dir oder irgendetwas was gerade zufällig in der Nähe war hat.

    Man muss ganz genau wissen bei welchen Hunden man sowas überhaupt machen kann und vor allem wie.

    Das Ziel des Ganzen ist, dass der Hund beim Klimpern sofort dieses schreckliche Gefühl verspürt. Bei jedem Klimpern der Discs wird der Hund denken ihm fällt wieder der Himmel auf den Kopf. Hört sich lustig an, aber das ist Psychoterror!


    Wegen einer Lappalie wie Kackefressen so massiven psychischen Druck, Stress und Angst auszulösen ist absolut daneben!

    Das darfst du auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.


    Natürlich kann man dem Hund auch einfach eine Disc vor die Füße scheppern wenn er zur Kacke läuft. Das ist nicht ganz so schlimm für den Hund wie wenn man das Klimpern richtig konditioniert.

    Der Effekt wird aber auch nicht unbedingt der Erwünschte sein, also lass es einfach und trainiere das vernünftig.


    Mein Hund hat übrigens so einen Abbruch bei dem ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Ich habe lange abgewägt ob ich es mache und mich aus diversen Gründen schweren Herzens dafür entschieden.

    Das Konditionieren (nicht mit Discs, ich habe ihn anders in Angst und Schrecken versetzt und das ganze auf ein Wort konditioniert) war für mich die Hölle. So, nun ist dieses Wort konditioniert und weißt du wofür ich es verwenden würde? Ganz sicher nicht für Kacke fressen, Leinenpöbeln, Hausschuhe zerkauen. Sondern ausschließlich dann wenn der Hund sich oder andere in Lebensgefahr bringt und über Gehorsam nicht mehr zu stoppen ist. (Rennt zB auf eine Straße zu o.ä.)

    Das ist der einzige Moment in dem es wirklich nötig ist den Hund nochmal so zu terrorisieren, dass er auf den Burstwarzen zurückgekrochen kommt. Sonst nichts. Und zwar gar nichts! Erst recht kein Kackefressen weil der Mensch zu blöd ist ihn davon abzuhalten und zu faul ein ordentliches Alternativverhalten aufzutrainieren.


    Krieg deinen Hintern hoch und bring deinem Hund auf nette Weise bei was er machen soll!


    Edit: Falls das nicht rüber kam: das soll keine Anleitung sein!!! Es soll verdeutlichen, dass es für den Hund richtig schlimm ist und auf gar keinen Fall zur Erziehung eingesetzt werden soll solange es noch irgendeine andere Möglicjleit gibt!

  • Die Frage ist halt inwiefern deinen Schäferhund solche Discs überhaupt interessieren, auch wenn du sie ihm an dem Kopf wirfst...

    Mir sind meinem Kleinen im zarten Alter von 3-4 Monaten mal mein (ziemlich gut bestückter) Schlüsselbund direkt aufs Schnäuzchen gefallen. Reaktion, mich dumm angeschaut, Spätfolgen, nicht vorhanden.

    Den alten Mann dagegen musste ich in der hintersten Gartenecke einsammeln und quasi mit Gewalt durch die Haustüre schieben.

    Es gibt Hunde die reagieren massiv auf sowas und ich kann absolut verstehen warum Besitzer solcher Hunde die Dinger als ganz was Schlimmes betrachten. Es gibt aber auch genug Hunde die das einen Dreck interessiert.


    Aber ich denke auch, dass es generell falsche Weg ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in Zukunft einfach nur schneller wird ist ziemlich hoch. Falls es ihn überhaupt interessiert...

    Vor allem scheint es ja nur ein einziger Haufen zu sein.

  • Ich habe auch nichts von Werfen geschrieben.

    Wenn er es bei Walnüssen versteht: super. Aber der Kackhaufen hat vielleicht eine ganz andere Wertigkeit für Chip und ist ja was ganz anderes. Stichwort Generalisierung.

  • Damit es den erwünschten Effekt hat müssen die Discs vorher konditioniert werden. Du schreibst das, aber ich glaube nicht, dass dir klar ist was das bedeutet.

    Die Konditionierung muss sitzen, von ein Mal abwerfen wird der Hund nicht denken die Welt bricht zusammen.

    Ich möchte mal aus dem Buch "Hundeerziehung" von Sabine Winkler zitieren:

    Trainingsdisks:

    Der Hund lernt, schon das Geräusch der Scheiben zu meiden. Geworfen werden die Discs nur in Ausnahmefällen und nie direkt auf den Hund. Geben Sie dem Hund einige Leckerchen, indem Sie ihm diese zeigen und sie dann vor dem Hund auf den Boden legen, bis er Ihrer Hand jedes Mal erwartungsvoll nach unten folgt. Dann legen Sie das nächste Leckerchen nicht mehr wirklich auf den Boden, sondern tun nur so als ob. Klimpern Sie mit den Discs, während Sie die Hand nach unten bewegen, dann lassen Sie sie neben der Hundenase auf den Boden fallen. Statt Leckerchen liegen nun die Discs auf dem Boden. Der Hund wird enttäuscht herumsuchen. Wiederholen Sie dies, bis der Hund auf das Klimpern hin zurückweicht und nicht mehr nach dem Futter sucht.

    Als "Test" legen Sie dann ein Leckerchen gut sichtbar auf den Boden und klimpern dabei. Der Hund wird wahrscheinlich einen großen Bogen um das Leckerchen machen und so tun, als ob er es gar nicht sieht. Versucht er doch daran zu gehen, werfen Sie die Discs vor seine Nase und nehmen das Leckerchen schnell wieder weg. ... Viele Hunde zeigen das gewünschte Meideverhalten schon nach wenigen Würfen, einzelne bleiben völlig unbeeindruckt.


    Das ist das, was in der Literatur steht. Für mich hört es sich viel harmloser an, als deine Beschreibung.

  • Ähm. Du hast hier nach Meinungen gefragt. Unisono sagt man dir, dass man das - besonders wegen soner Lapalie - kacke findet. Also entweder glaubste jetzt einfach mal den Leuten mit Erfahrung. Oder eben nicht- dann kannste dir aber auch so einen Thread schenken.

    Solche Anleitungen sind nur eins: Theorie. Na klar unter den bestmöglichen Bedingungen kann das schon klappen. Aber du bist offenbar nicht in der Lage, diese Bedingungen zu schaffen. Denn ehrlich - und das meine ich nicht so von oben herab wie es klingt - dann würdest du wegen eines einzelnen Kackhaufens keinen Schreckreiz verwenden wollen. Er hat es doch auch kapiert bei Walnüssen und so weiter. Denkst du jedenfalls.

  • Ja, das ist einfach ein Abbruchsignal. Dazu braucht es keine Discs, das kann man mit allem anderen auch machen bzw einfach ein Wort nehmen. Wieso man dazu nun Discs braucht erschließt sich mir nicht und ich bezweifle, dass dein Hund sich mit diesem Vorgehen von einem Kackhaufen abhalten lässt.:ka: Dazu ist der für ihn viel zu wichtig. Da die Reaktion auf die Discs mit diesem Vorgehen antrainiert ist und das Klimpern keine Strafe und das Ignorieren keine Konsequenzen nach sich ziehen die schlimm genug wären um den Haufen madig zu machen, wird dein Hund sich über das Klimpern wahrscheinlich genauso hinweg setzen wie über dein Nein.

    Mit dieser Herangehensweise sind die Discs auch nichts womit "der Himmel über dem Hund zusammenbricht", höchstens bei den ganz sensiblen Pflänzchen.

    Es sei denn, du steigerst langsam die Anforderungen und belohnst die richtige Reaktion auf die Discs hochwertig.

    Aber dasselbe kannst du auch einfach mit deinem "Nein" machen, die Discs mitzuschleppen ist bei der Herangehensweise völlig unnötig. :ka:


    Aufgrund deiner Beschreibung bin ich davon ausgegangen, dass der Hund damit gestraft werden soll und "der Himmel bricht zusammen" ist für mich so ziemlich die allerletzte Stufe der Strafe und um das zu erreichen hätte man mit den Discs (oder anderen Dingen oder Schlüsselworten) wie oben beschrieben sehr heftig werden müssen. Das wäre wegen eines Kackhaufens wie gesagt mehr als unangebracht.

    Da haben wir wohl einfach unterschiedliche Auffassungen dieser Redewendung gehabt und daher das Missverständnis.

  • Aber auch wenn diese Vorgehensweise nicht das ist was ich deiner Beschreibung nach verstanden habe bleibe ich dabei, dass ich sowas nicht über madig machen sondern über freudige Kooperation lösen würde.


    Mein Hund würde bei der obigen Herangehensweise folgendermaßen reagieren:

    Brav auf die Discs reagieren solange das Fressbare nicht reizvoll genug ist. Beim leckeren Kackhaufen würde er sich über das Klimpern hinwegsetzen und trotzdem reinhauen. Bei den fliegenden Discs würde er kurz zurückzucken, wenn überhaupt. Vom Haufen ablassen würde er trotzdem nicht.

  • Um mit massiven Strafreizen sicher und sinnvoll zu arbeiten, braucht es so einiges an Voraussetzungen:

    • Genaue Kenntnis der Lerngesetze
    • Genaues Lesen des Hundes
    • Punktgenaues Timing
    • Kontrolle über sämtliche Umstände (um Fehlverknüpfungen zu vermeiden)
    • Kontrolle über das Auftreten des unerwünschten Verhaltens - der Strafreiz muss zuverlässig jedes mal erfolgen, wenn das Fehlverhalten auftritt
    • Zuverlässige und angemessene Dosierung des Strafreizes

    So, und nun mal ehrlich: Wer das alles so weiß und kann, und die Umgebung so gestalten kann - der kriegt es in aller Regel auch anders hin, oder?

  • Die erste Stufe wäre ja, mit den Disks einfach zu klimpern. Der Ton ist ja hauptsächlich das, was der Hund negativ verknüpft.

    Nein, eine Trainingsdisk wird nicht über Eskalationsstufen aufgebaut, sondern sofort geworfen, und zwar so lange, bis der Hund das Geräusch generalisiert hat und dann am Ende nur auf das leise Klimpern reagiert. Also praktisch andersrum als du es im Kopf hast.

    Allerdings ist das wirklich ein völlig übertriebenes Mittel für so eine Lappalie, die man auch ganz anders hinbekommt, nämlich über konsequentes Training mit schrittweiser Steigerung des Reizes. Nur muss das Training dann auch kontrolliert aufgebaut werden und darf nicht ständig so schief gehen wie es bei euch gerade läuft.

    Wenn es dir eh schon etwas an Gespür für das richtige Training mangelt, hast du mit solchen aversiven Methoden je nach Charakter entweder bald einen völlig verstörten Hund oder du findest dich in einer Abwärtsspirale an "lauter, schneller, heftiger" wieder, weil sich der Hund einfach an die Reize gewöhnt. Mein Terrier zum Beispiel lacht sich tot über Trainingsdisks, deswegen fange ich sowas gar nicht erst an.

  • Sind das nur zufällig ähnliche Threads wie von LL0rd?

    Und zufällig lesen beide Bücher von Sabine Winkler?

    :???:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!