Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?

  • Jein.

    Lehnt der Züchter ab, heißt das noch lange nicht, dass er was zu verheimlichen hat, sondern schlicht, dass er sich ans Datenschutzgesetz hält, wenn die Welpenkäufer keine Lust darauf haben, dass ihre Namen und Adressen weiter gereich werden.

    So lief das bei uns nicht ab. Die Züchter meinten sie hätten schon aus Wurf X einen Welpen in unsere Nähe vermittelt und könnten gerne unsere Kontaktdaten weitergeben. Darauf haben sich die Welpenkäufer gemeldet, wir haben einen gemeinsamen Spaziergang gemacht, noch mehr Hunde der Rasse kennengelernt und sind als Dummy-Helfer eingespannt worden. Ist ja im Prinzip das gleiche wie das Zuschauen beim Training, nur eben abseits des Platzes.


    Aber eben auch nur möglich, wenn die Welpenkäufer es wollen und es sagt im Grunde Null und nichts über die Qualität des Züchters aus, wenn diese das ablehnen.

  • Jein.

    Lehnt der Züchter ab, heißt das noch lange nicht, dass er was zu verheimlichen hat, sondern schlicht, dass er sich ans Datenschutzgesetz hält, wenn die Welpenkäufer keine Lust darauf haben, dass ihre Namen und Adressen weiter gereich werden.

    So lief das bei uns nicht ab. Die Züchter meinten sie hätten schon aus Wurf X einen Welpen in unsere Nähe vermittelt und könnten gerne unsere Kontaktdaten weitergeben. Darauf haben sich die Welpenkäufer gemeldet, wir haben einen gemeinsamen Spaziergang gemacht, noch mehr Hunde der Rasse kennengelernt und sind als Dummy-Helfer eingespannt worden. Ist ja im Prinzip das gleiche wie das Zuschauen beim Training, nur eben abseits des Platzes.

    Das hat ein Züchter den ich dann allerdings nicht genommen habe auch gemacht, finde ich auch richtig toll.

  • Cauda Equina Kompressionssyndrom ist leider doch wesentlich komplexer, weil ein Krankheitskomplex.


    Verschiedene Ursachen machen die selben Probleme. Übergangswirbel sind ein Risikofaktor. Aber kein zwingender Auslöser.


    Im Prinzip muss man grad bei größeren Rassen immer irgendwie damit rechnen.


    Hunde, die schnell beschleunigen, viel springen, mehr Gewicht mitbringen, eine biomechanisch ungünstige Winkelung von Kruppe oder Hinterhand haben, haben einfach aufgrund der Tatsache, dass da enorme Kräfte im Lumbosakralbereich wirken, ein zusätzliches Risiko für Verschleiß.


    "Cauda Equina" ist oft (aber nicht immer) eine Verschleißbegleiterscheinung und eher Thema bei älteren Hunden. Da sind sie womöglich längst nimmer in der Zucht.

    Es gibt so viele Krankheiten/Befunde, bei denen eine erbliche Komponente allenfalls vermutet wird - wo ziehe ich da die Grenze? Wenn alles, was irgendwo mal als verdächtig erwähnt wurde raus ist - womit züchtet man dann noch? Fängt doch schon bei HD an - deutliche erbliche Komponente ist gesichert, aber der Erbgang selber bleibt weiterhin ungeklärt. Kommt noch die Unsicherheit, bzw Länderabhängigkeit der Auswertung dazu - aber mit HD B bist du in manchen Kreisen schon raus, C ist immer unterirdisch und krank... Dass der Stammbaum dann bald von Cousins und Cousinen nur so wimmelt, ist egal, Hauptsache HD A!


    Ist es besser, einen Deckrüden mit unauffälligem Röntgenbild zu haben, dessen sportliche Betätigungen sich auf den Showring beschränkt haben, oder einen, der stark belastet wurde und daher gewisse Verschleisserscheinungen im Röntgenbild zeigt? Ein Verschweigen auf Nachfrage eines ernstlichen Interessenten würde ich nie gutheissen, aber dass man nicht alles auf die HP stellt oder bei einer unverbindlichen Anfrage gleich erwähnt, kann ich bei der leider auch in Züchterkreisen oft grassierenden üblen Nachrede schon verstehen....

  • Ich wuesste jetzt auf die Schnelle keinen nachweislich kranken Hund, der in der Zucht ist. Geschwister kranker Hunde, ja. Hunde, die kranke Nachkommen gebracht haben, ja. Hunde, die im Alter krank wurden, ja. Aber keine Hunde, die in der Zuchtzeit selber krank sind.


    Ja, Geschichten gibts ueber fast jeden Zuechter. Da gibts wahre Geschichten (Deck- und Geburtsdatum gefaelscht, tote Welpen verschwiegen, usw.) und Bullshit (zuechtet Hunde mit BSE).

    Die Zuechterwelt ist sehr...eigen :hust:

  • So, Neues von der Front!:D

    Ich habe nun mit ein paar Züchtern (unterschiedlicher Rassen) Kontakt aufgenommen und bin etwas irritiert: Ist das immer so, dass der Züchter den Welpen aussucht und man da null Mitspracherecht hat? In einem extremen Fall sogar nicht einmal das Geschlecht betreffend?

  • Nein, das ist nicht immer so. Meist entscheiden Züchter und Käufer gewissermaßen zusammen. Ich lasse recht gerne den Züchter (mit)entscheiden, der kennt seine Welpen am besten. Nur Geschlecht lege ich doch gerne fest, außer selbst das ist mir egal. (War es bisher allerdings nicht).

    Ich habe zwei Hunde die ich mit Hilfe des Züchters ausgesucht habe und zwei Hunde die der Züchter mir ausgesucht hat, nachdem er wusste was ich wollte und suchte. Passen alle sehr gut, bis auf den einen selbstausgesuchten. Aber Hund und ich haben uns irgendwie zusammengerauft.


    Lg

  • Gammur Danke für deine Erfahrung. Wie hast du dann deutlich gemacht, dass du gerne Mitsprache hättest?

    Ich hatte den Eindruck, die Welpen werden schon direkt vor/bzw. nach der Geburt auf die späteren Halter "verteilt", weil es wohl bei vielen Foto-Updates usw. gibt.

    Weißt du, nach welchen Kriterien ein bestimmter Welpe für dich ausgesucht wurde?

  • Wir haben den einen Hund selbst ausgesucht und den anderen hat die Züchterin nach unseren Wünschen zugeteilt.

    Der zugeteilte Hund ist exakt das was wir wollten, der selbst ausgesuchte Hund ist exakt das was wir eigentlich nicht wollten.


    Bei einer Stichprobe von jeweils 1 ist das natürlich mäßig aussagekräftig, aber wir haben uns für Hund 2 bewusst auch für eine Züchterin entschieden, die von Anfang an gesagt hat, dass sie normalerweise erst recht spät (nicht vor Woche 6, bei uns Woche 7) die Welpen zuteilt und man zwar natürlich Mitspracherecht hat, aber sie doch die passenden Hunde raussucht. Sie kennt die Welpen, wir haben nur ein paar wenige Momentaufnahmen mitbekommen, da vertraue ich ihr gerne.


    Natürlich gehört da aber dann auch Vertrauen, dass der Züchter weiß was er tut dazu.

    Und für mich wäre eine gewisse Vorauswahl treffen zu dürfen auch wichtig - also das Geschlecht zumindest will ich auf jeden Fall wählen dürfen. War bei uns aber auch kein Problem. Wir durften auch Farb Präferenzen angeben, auch wenn das am Ende wegen der Farbverteilung im Wurf nicht geklappt hat.

  • Gammur Danke für deine Erfahrung. Wie hast du dann deutlich gemacht, dass du gerne Mitsprache hättest?

    Ich hatte den Eindruck, die Welpen werden schon direkt vor/bzw. nach der Geburt auf die späteren Halter "verteilt", weil es wohl bei vielen Foto-Updates usw. gibt.

    Weißt du, nach welchen Kriterien ein bestimmter Welpe für dich ausgesucht wurde?

    Ich kenne es von Züchtern so, dass die Welpen direkt nach der Geburt nach Optik vergeben werden (anders geht es ja nicht in dem Alter).

    Das ist bei Rassen die reine Begleithunde werden und/oder bei Haltern die keine besonderen Ansprüche an ihren zukünftigen Hund haben an und für sich auch kein großes Problem.


    Wenn man jetzt einen Special Effects Hund daheim hat (wie wir zB), dann braucht es aber einen bestimmten Typ Hund dazu und da wäre mir diese Art der Zuteilung zu riskant. 100% Sicherheit hat man natürlich eh nie, aber je kleiner man die Möglichkeit hält den "falschen" Hund zu bekommen umso besser.


    Unsere Züchterin hat direkt von Anfang an klar gemacht, dass sie in Absprache mit den Besitzern aussucht. Sie hat auch gesagt, dass es kein "nimm oder stirb" ist, aber das sie bisher noch keine Beschwerden hatte.

    Und dann halt in einem langen Gespräch gefragt was wir suchen, wie unser Ersthund so drauf ist, was sie ihrer Erfahrung nach meint, was für ein Charakter passen könnte etc.

    "Unser Wurf" war letztlich sehr homogen (bis auf den einzigen Blue Merle Rüden - unsere favorisierte Farbe -, der als einziger eher nicht gepasst hat :lol:). Sie hat uns letzten Endes beim Aussuch-Besuch einen der Welpen in den Arm gegeben und gesagt "den hier sehe ich am meisten bei euch!". Dann wars eh vorbei |):herzen1:

    Recht hatte sie auch (wobei wir wahrscheinlich mit allen Welpen glücklich geworden wären, aber wir hatten eh keine wirkliche Präferenz und von Anfang an klar gemacht, dass der Charakter weit über der Optik steht).


    Im Moment würde ich Züchter die direkt bei der Geburt zuteilen ausschließen, auch wenn sie eigentlich gute Hunde züchten.

    Wenn mein Spinner nicht mehr ist könnte ich es mir vorstellen. Zumindest beim Collie. Da kann man nicht so viel falsch machen, Extremfälle sind doch eher Ausnahmen.

    Und beim Wolfsspitz sehen eh alle Welpen erstmal gleich aus und die meisten Züchter verteilen erst später.

  • Gammur Danke für deine Erfahrung. Wie hast du dann deutlich gemacht, dass du gerne Mitsprache hättest?

    Ich hatte den Eindruck, die Welpen werden schon direkt vor/bzw. nach der Geburt auf die späteren Halter "verteilt", weil es wohl bei vielen Foto-Updates usw. gibt.

    Weißt du, nach welchen Kriterien ein bestimmter Welpe für dich ausgesucht wurde?

    Ich kaufe bei erfahrenen Züchtern von arbeitshunderassen. Da muss man meiner Erfahrung nach nichts deutlich machen. Menschen, die nur nach Optik kaufen, verirren sich zu diesen Züchtern meist nicht hin und somit geht es mehr um Abstammung, Wesen, Charakter und Eigenschaften der Welpen.

    Bei Nevis Wurf waren noch 2 Rüden zu vergeben, da ich schon einen intakten Rüden daheim hatte, gab ich an, den weicheren, sanfteren der beiden Rüden haben zu wollen, um eben keinen stunk ins eigene Rudel zu holen. Die Züchterin hat mir dann den der beiden ausgesucht, der besser passte. Fertig. Bei Reeba hat mir die Züchterin die alltagstauglichste rausgesucht, also den arbeitshund der am gemäßigtsten war. Meine Angabe war nur, dass ich eine Hündin wollte. Passt super.


    June hat mir vom Foto gut gefallen, beim ersten Besuch war sie so, wie ich gehofft hatte. Zurückhaltend, distanziert, wenig an fremden interessiert. (Ich musste den ersthund ausgleichen mit gegensätzlichen Eigenschaften). Habe dann wöchentlich geschrieben, ob sie noch so ist, wie gewünscht, sonst wäre ich auf eine andere Hündin aus dem Wurf umgeschwängt. Hat aber gepasst, so zog sie ein und hat mehr als gepasst.


    Hudson ist der einzige Hund, der nicht vom arbeitslinienzüchter kommt und mehr nach aussehen ausgesucht wurde. Er passt nicht so wirklich, aber wird trotzdem geliebt.


    Lg

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