Wie transparent ist die Rassehundezucht wirklich?

  • Alleine die Unterscheidung Krankheit durch Zucht oder Krankheit die zum Leben dazu gehören scheint für einige schwer zu sein.

    Darum geht es mir doch gar nicht. Lebewesen können krank werden und sterben irgendwann. Egal, wie gewissenhaft sie gezüchtet werden.

    Mein Thread zielt drauf ab, wie man die Spreu vom Weizen trennt.

    Wann sollte ich als Interessent hellhörig werden und wie erkenne ich an den Unterlagen, dass da gehudelt wurde.

    Gehen wir davon aus, dass ich das Typische ( Züchter und Elterntiere besichtigen und auf rassebedingte Krankheiten checken- bei den Hunden natürlich, nicht die Züchter) erledigen werde. Gibt s da noch was?

    Ich habe auch nicht dich gemeint, aber es gibt diese Menschen. Die dann ihre "Erfahrung" mit ihrem "kranken" Hund auf Facebook teilen a la kauft dort nicht der züchtet kranke Hunde!


    Ich habe schon oft gehört das jemand kranke Hunde züchtet, aber um welche Krankheiten es sich handelt weiß ich nicht. Wenn aber selbst Bindehautentzündung von manchen auf sie Zucht zurück geführt wird muss man auch mit diesen Berichten vorsichtig umgehen.

  • Ich bin mit einigen Züchtern befreundet, es handelt sich um verschiedene Rassen und ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte da keinen Bock drauf auf diese Klüngeleien.

    Da gönnt der eine dem anderen das schwarze unter den Fingernägeln nicht. Wenn irgendwas negatives vererbt wird war es natürlich nie der eigene Hund sondern immer der andere.

    Eine Bekannte hört jetzt auf Grund solche Sachen auf mit der Zucht.

  • Wenn ich zum Autohändler gehe und ich möchte ein Auto kaufen und der Händler fragt mich wie es sein soll und ich antworte: Rot und mit Auspuff bitte...... dann bin ich genau so, wie die von mir beschriebenen Hundekäufer.

  • Fiktiver Fall: Ich züchte Schäferhunde. Ich bitte die Welpenkäufer nach einem Jahr die Hüfte der Tiere zu röntgen. Werden diese Ergebnisse nur bei mir als Züchterin erfasst oder auch dem Verband gemeldet?

    Trotz großer Sorgfalt hätten jetzt von 7 Welpen 3 einen Befund. Meldet sich dann der Verband?

    Oder alle meine Hunde sind arbeitsuntauglich, weil sie komplett instabil sind. Kommt dann jemand und fragt nach, was ich da gemacht habe?


    Kann man sagen, dass Hunde von Züchtern, die nur wenig ausstellen und deren Hunde nicht oder nur geringfügig sportlich geführt wurden, eher unsichere Kandidaten sind? Weil es eben wenig Dokumentation zu den Hunden gibt?

  • Wenn ich zum Autohändler gehe und ich möchte ein Auto kaufen und der Händler fragt mich wie es sein soll und ich antworte: Rot und mit Auspuff bitte...... dann bin ich genau so, wie die von mir beschriebenen Hundekäufer.

    also ich hätte keine Lust, erst mal 2Jahre lang Stammbäume und keine Ahnung was zu studieren, bis ich dann als absoluter Laie wüßte, was nun wahr ist und was nicht und wer sich wem den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnt, weil Gott spielen und Größenwahn wichtiger ist als das Leben, mit dem rumgespielt wird.


    Ich mach das aber auch beim Autokauf nicht. Ich suche ein paar Erfahrungen und Meinungen zum Auto meiner Wahl, ein paar Tüv-Berichte, rechne ein wenig die Kosten durch und das wars.


    Schlimm finde ich die Lügerei, weil es um Lebewesen geht, aber das bestärkt eh meine Meinung in "ihr wisst schon was und ich spreche es nicht mehr aus ;-) "

  • Ein gutes Indiz ist auch, wenn der Züchter bereit ist Kontakt zu früheren Welpenkäufern im Umkreis des eigenen zu Hauses herzustellen. Da kann man dann noch mehr Hunde aus seiner Zucht kennenlernen und bekommt die Sichtweise der Welpenkäufer über die Züchter auch gleich erzählt.

  • Ein gutes Indiz ist auch, wenn der Züchter bereit ist Kontakt zu früheren Welpenkäufern im Umkreis des eigenen zu Hauses herzustellen.


    Jein.

    Lehnt der Züchter ab, heißt das noch lange nicht, dass er was zu verheimlichen hat, sondern schlicht, dass er sich ans Datenschutzgesetz hält, wenn die Welpenkäufer keine Lust darauf haben, dass ihre Namen und Adressen weiter gereich werden.


    Ich habe guten, freundschaftlichen Kontakt zu zwei von meinen drei Züchtern, würd aber zur rasenden Wildsau werden, wenn da einfach meine Nummer weitergegeben würde und bei Nachfragen, ob da Besuch oder was kommen darf, würd ich auch nein sagen, weil ich da keinen Bock drauf hab. Wer will kann sich meine Hunde beim Training ansehen, aber privat will ich da bitte meine Ruhe haben und nicht, weil ich kranke oder schlechte Hunde gekauft hab.


    Fiktiver Fall: Ich züchte Schäferhunde. Ich bitte die Welpenkäufer nach einem Jahr die Hüfte der Tiere zu röntgen. Werden diese Ergebnisse nur bei mir als Züchterin erfasst oder auch dem Verband gemeldet?

    Trotz großer Sorgfalt hätten jetzt von 7 Welpen 3 einen Befund. Meldet sich dann der Verband?

    Oder alle meine Hunde sind arbeitsuntauglich, weil sie komplett instabil sind. Kommt dann jemand und fragt nach, was ich da gemacht habe?

    Wer die Unterlagen zu sehen bekommt, hängt einzig und allein vom Eigentümer des Hundes ab. Wenn der sagt, es wird offiziell ausgewertet, bekommt der Verband die Aufnahmen. Will der eigentümer das nicht, dann bekommt er sie nicht.


    Ob da der Zuchtwart das Gespräch sucht, hängt von der jeweiligen LG ab und von der Befundart. Und mal böse gesagt, wenn ein Wurf trotz aller Sorgfaltspflicht daneben geht, dann ist das halt auch einfach mal Pech. Ob man dann die Eltern gleich aus der Zucht nehmen muss, ist allerdings fraglich.

    denn in dem Beispiel wurde ja nichts gemunkelt und gemauschelt, da wurden zwei gesunde Hunde verpaart und es ging ohne Voransage grandios in die Binsen.

    Das ist eben Genetik und die ist manchmal schlicht ein A**loch, das kann einfach mal passieren. Aber in der heutigen Zeit sind viele Leute halt einfach nur glücklich, wenn sie jemandem die Schuld geben können.

  • Fiktiver Fall: Ich züchte Schäferhunde. Ich bitte die Welpenkäufer nach einem Jahr die Hüfte der Tiere zu röntgen. Werden diese Ergebnisse nur bei mir als Züchterin erfasst oder auch dem Verband gemeldet?

    Trotz großer Sorgfalt hätten jetzt von 7 Welpen 3 einen Befund. Meldet sich dann der Verband?



    wenn man die Röntgenergebnisse offiziell auswerten lässt läuft das so ab:


    als Besitzer des Hundes sucht man sich einen Tierarzt, der für den entsprechenden Zuchtverein röntgen darf. Dort lässt man den Hund dann in Narkose röntgen.

    Man bespricht kurz mit dem Tierarzt das Ergebnis und der schickt das dann, mit ausgefülltem Begleitbogen, an den offiziellen Gutachter des Vereins. Bzw das wird wohl mit einer speziellen Software in so einem Portal eingestellt. Da haben dann nur der rötngende Tierarzt und der Gutachter Zugriff drauf.


    Der Gutachter kontaktiert dann den Zuchtverband.
    Dann wird man, als Besitzer, vom Zuchtverband informiert, dass das Ergebnis da ist und man solle doch die Ahnentafel einschicken, damit es eingetragen wird. Dann wird es vom Zuchtverband in die Ahnentafel eingetragen. Die wird dann dem Besitzer zusammen mit dem Ergebnisbogen zugeschickt.



    Der Züchter ist dabei außen vor. Das läuft zwischen Verein - Gutachter und Besitzer des Hundes.



    Edit: so lief es zumindest bei Ares ab. Vlt wird das ja in anderen RZV anders gehandhabt :ka:

  • Jein.

    Lehnt der Züchter ab, heißt das noch lange nicht, dass er was zu verheimlichen hat, sondern schlicht, dass er sich ans Datenschutzgesetz hält, wenn die Welpenkäufer keine Lust darauf haben, dass ihre Namen und Adressen weiter gereich werden.

    So lief das bei uns nicht ab. Die Züchter meinten sie hätten schon aus Wurf X einen Welpen in unsere Nähe vermittelt und könnten gerne unsere Kontaktdaten weitergeben. Darauf haben sich die Welpenkäufer gemeldet, wir haben einen gemeinsamen Spaziergang gemacht, noch mehr Hunde der Rasse kennengelernt und sind als Dummy-Helfer eingespannt worden. Ist ja im Prinzip das gleiche wie das Zuschauen beim Training, nur eben abseits des Platzes.

  • Werden diese Ergebnisse nur bei mir als Züchterin erfasst oder auch dem Verband gemeldet?

    Natürlich, die Ergebnisse gehen vom TA direkt zum Verband, in meinem Fall zum KfT.

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