Hund bellt, wenn Frauchen sich beim Spaziergang entfernt

  • Wir üben seit dem Einzug von unserem Hund (Eurasier, Rüde, ~3 Monate alt, seit etwas über einem Monat bei uns) das alleine sein. Im Haus ist es kein Problem, am Anfang waren auch kurze Ausflüge (Müll raus bringen, Post holen, etc.) kein Problem. Das längste was er alleine bleiben muss, sind aktuell 15 Minuten, wenn meine Frau unseren Sohn vom Kindergarten abholen muss. Das läuft eher durchwachsen.


    Jetzt haben wir noch eine neue Situation, die wir so noch nicht hatten. Wir haben einen Ausflug gemacht: Ich, Frau, Sohn, meine Eltern. Das ganze war in einem Wald auf einem Berg, mit eher engen Wegen. Erst hatte meine Frau unseren Hund geführt und irgendwann habe ich die Leine übernommen. Meine Frau ist dann voraus gegangen und unser Hund ist ausgerastet, sie war keine 2m entfernt und unser Hund ist immer wieder in sein Geschirr gesprungen und hat gebellt. Ich kniete mich dann zu ihm runter, hab ihn versucht zu beruhigen und bin weiter als er sich kurz hinsetzte und ruhig war.


    Seit dem ist das noch einige male passiert (nicht so extrem, aber merklich). Hauptsächlich wenn meine Frau sich von ihm entfernt (sie kümmert sich auch größtenteils um ihn), aber auch, wenn er bei meiner Frau ist und ich weg gehe. Dann in leicht abgeschwächter Form. Ich weiß jetzt nicht, ob er uns einfach nur zusammenhalten möchte oder ob er einfach Angst hat, dass eine Person geht... oder etwas ganz anderes.


    Jemand eine Idee, wo wir da was falsch gemacht haben könnten? Vielleicht Vorschläge, wie man ihn am besten daran gewöhnen kann?

  • "Bleib" haben wir schon recht gut geübt. Zumindest vor dem Füttern lassen wir ihn immer bleiben und er geht erst an sein Futter, wenn wir ihn los schicken.

  • Ich kenne sehr viele Hunde, die so reagieren, wenn sich die Familie trennt.

    Mein Hund geht übrigens keinen Schritt weiter, wenn jemand nicht gleich nachkommt.


    Die Hunde aus meinem Bekanntenkreis würden ohne Leine sogar hin- und her laufen zwischen den einzelnen Personen, nur um diese nicht zu „verlieren“.


    Wie man das Trainieren kann, keine Ahnung.

    Ich würde vielleicht ein Wort oder einen kurzen Satz einführen.

    Zum Beispiel „ich komm gleich“, damit der Hund die Routine kennen lernt und weiß, dass diese Person auch gleich wieder zurück kommt.

  • Ist hier auch so. Was meinst Du was das für ein Geschrei ist, wenn wir als Familie z.B. in die Stadt fahren und einer mit Oliv vor dem Geschäft wartet (Leni ersparen wir diese Ausflüge). Die jammert und ist ganz unglücklich, weil sich die Herde getrennt hat (im übertragenen Sinn...;))


    Sie kann aber super allein bleiben, ist kein Problem. Nur wenn alle zusammen aufbrechen, sollen auch alle zusammen bitte wieder heim kommen. :smile:


    Ich mache da genau gar nichts. Stört mich nicht, ist halt so, kommt sehr selten vor. :ka:


    Ich würde weiter am allein bleiben arbeiten, das ist ja nun schon wichtig. Dann wird es unterwegs wahrscheinlich besser, also in dem Sinn dass er keine Verlustängste hat. Und dann kann man ja das kleine Ritual, welches Ihr fürs zu Hause allein bleiben habt, auch unterwegs anwenden. Damit er weis, was los ist.

  • Mich interessiert da vielmehr: Was meinst du mit "wenn deine Frau 15 Minuten weg ist läuft das durchwachsen"?


    Wie ist er? Was tut er? Und was genau (!) tut er, wenn deine Frau wiederkommt?

  • Für mich sind das auch zwei völlig unterschiedliche Sachen. Zu Hause bleiben ist zu Hause bleiben und Rudel trennt sich draußen eben was Anderes.


    Wenn Hund Probleme hat wenn sich draußen die Gruppe trennt gibt es meiner Meinung nach 2 große Ursachen.

    Einmal kontrollieren wollen und sich dafür verantwortlich fühlen das niemand verloren geht. Verbiete ich schlicht und ergreifend ist nicht Hunds Aufgabe.

    Und Angst alleine zurückgelassen zu werden. Hier hilft einfach ignorieren und das als ganz normales Ereignis verkaufen. Wobei ich solche Situationen beim Welpen einfach vermeiden würde. Verwächst sich oft und wenn nicht, kann man es dann immer noch üben. Solange Hund das nicht als traumatische Erfahrungen abgespeichert hat, weil es zu oft vorgekommen ist.



    Das zu Hause allein Problem hat da deutliche Priorität. Was heißt denn die Ergebnisse sind durchwachsen?

  • Ich tippe eher auf Frust als auf ein "Alleinbleibproblem", wenn die Familie sich trennt.

    Ich hab auch so ein Frustmotzi wenn ich gehe :roll:


    Die bellt dann, manchmal auch erst wenn ich zurück komme. Will mich dann massregeln und versucht mich anzuspringen :roll:.... nur doof, dass Frauchen so dumm ist und erst den letzten Schritt zum Hund hin macht, wenn das Tier wieder sich ordentlich benehmen kann.

  • du hast nichts falsch gemacht. Euer Hund ist einfach noch sehr klein und 15 Minuten alleine bleiben ist echt schon eine ordentliche Hausnummer! Da müsst ihr weiter ganz kleinschrittig üben. Vielleicht hilft es auch dem Kleinen was zu kauen zu geben wenn deine Frau zur Kita geht. Aber aufpassen es darf nichts sein was er abschlucken kann.



    Das andere Problem haben viele Hunde. Rudel trennt sich ist schwer zu verstehen. Aber das kann man auch üben. Zuerst solltest du auch mehr mit dem Zwerg machen, damit er dich auch für voll nimmt. Bring ihm ein oder zwei tricks bei und belohne ihn tüchtig, schmuse mit ihm und geh auch mal alleine regelmäßig mit ihm raus. Du musst nicht ewig raus aber 10 Minuten was gemeinsam machen wäre super toll für euch. Und erst dann kommt deine Frau wieder mit ins Spiel und da könnt ihr dann auch mal zeigen was ihr beiden geübt habt und dann noch mehr Belohnung von dir. Ihr könnt ab und an auch mal üben ihn zwischen euch hin und her zu rufen. Das ist auch ein bissl Rückruftraining gleich mit.


    Im Ganzen müsst ihr einfach Geduld haben. So ein Hundekind lernt ja erst alles.

  • "Bleib" haben wir schon recht gut geübt. Zumindest vor dem Füttern lassen wir ihn immer bleiben und er geht erst an sein Futter, wenn wir ihn los schicken.

    Nehme an, da steht jemand in unmittelbarer Nähe des Hundes?

    Bleiben und Mensch entfernt sich ein Stück (drinnen oder draußen) ist da noch mal was anderes. Das übt man in kleinen Schritten, mit kleinen Abständen, kurzen Zeiten -und verlängert dann Dauer und Abstand mit Übung und Alter. Er kann so lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn der Mensch sich paar Meter entfernt aufhält, es lohnt sich sogar.

    Wie ist es zu Hause, hängt er da die ganze Zeit in eurer Nähe? Erträgt er eine geschlossene Tür?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!