Macht das Internet uns irgendwann handlungsunfähig?

  • Wie geht ihr mit facebook und co um?

    Chillig, weil ich nicht auf diverse Seiten gehe und bestimmten Gruppen nicht beitrete.

    Man muss dort nicht jeden Mist lesen, sich an jeden Mist beteiligen und überall dabei sein. Weniger ist oft mehr.

    Man hat dort alles selbst in der Hand, was man zulassen möchte und was nicht.


    Wie seht ihr das, beeinflusst facebook Entscheidungen im echten Leben?

    Nein.

  • Ich bin 29 Jahre und habe einen FB Account. Ich bin da nicht sonderlich aktiv. Ich lese in 4 verschiedenen Gruppen mit:

    Pflanzenbestimmung (sehr nützlich für Kaninchenhalter finde ich)

    Grusel Gruppe (Ich mag Horrorfilme)
    und 2 Anime Gruppen


    Ich war mal in einer Hundegruppe, aber als es da seitenweise drum ging das es doch vollkommen Ok ist einen Welpen auf ein Pad zu trainieren, weil man sein Hinterteil nun mal nicht so oft raus bewegen will wie nötig, wurde ICH gekickt.


    Kurz und knapp: Ich lese mehr wie das ich schreibe und meine 80 Jahre alte Oma ist aktiver auf FB wie ich.

    Ja, richtig gelesen! Meine Oma ist auf FB. xD Und ja, sie ist definitiv aktiver ^^

  • Das Problem bei Facebook ist das die Leute teilen ohne zu lesen. Da wird ein Foto gesehen, eine Schlagzeile und gepostet. Ohne zu schauen wer der Verfasser ist, den Text genau zu lesen oder wie alt der Beitrag ist. Deshalb kursieren auch immer wieder uralte Kamellen.


    Ich teile nur noch Beiträge von Leuten die ich persönlich kenne, meist irgendwelche Hundeveranstaltungen o.ä. , aber nicht oft. Selten Hunde unseres Vereines, weil ich meine Freunde nicht nerven möchte. Manchmal ein fröhliches Hundefoto. Private Dinge überhaupt nicht. Kommentiere selten etwas, ärgere mich manchmal über dumme Menschen, möchte ihnen aber keine Aufmerksamkeit oder Raum in meinem Leben schenken . Facebook hat für mich reinen informativen Charakter, wie eine Zeitung.


    Unabhängig von Facebook. Ja ohne Internet ist man jetzt schon handlungsunfähig.

  • Ich hab FB und Insta - und nutze beides auch in einem gewissen Rahmen.

    Generell bin ich schon ein "social media Kind" - also ich kann mich da sicher nicht ganz freisprechen.


    Aber ich habe auch die nötige Intelligenz (sorry, wenn das jetzt eingebildet klingt, ich hoffe es kommt rüber was ich sagen will), dass ich mich bei bestimmten Dingen einfach zurückhalte. Ich poste auch nichts wirklich Privates - meist nur unbedeutender Hundekram. Ich bin in einigen Gruppen, und davon nerven mich echt einige ... (ist ein bisschen wie bei einem Unfall, man sollte einfach wegschauen, aber geht nicht).


    Also manchmal schaue ich einfach paar Tage gar nicht rein, weil mich alles so dermaßen annervt, haha. Aber man ist eben auch unheimlich vernetzt und ich habe dadurch schon wahnsinnig interessante Bekanntschaften gemacht. Daher mag ich mich auch nicht von FB trennen. Außerdem finde ich so immer wieder interessante Hunde, Züchter und Veranstaltungen ... es hat auch seine Vorteile!


    Aber um mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen - ja, mir macht das manchmal auch alles Angst. Vor allem wenn man diese grenzenlose Selbstgerechtigkeit, Dummheit, Naivität und diesen durchschlagenden Hass mancher Shitstorms mitbekommmt. Da kann man wirklich schon mal am grundlegenden Verstand unserer Spezies zweifeln.

  • Die Gefahr sehe ich selber halt im Menschen, weil er Mensch ist. Ich möchte gar nicht wissen wie viele Menschen im Mittelalter gelyncht wurden, weil sie sich den falschen zum Feind gemacht haben.


    Bei Menschen gab es schon immer welche die den Anstoß gemacht haben, viele die einfach mitmachen und der große Rest der wegschaut. So entstand schon immer Mobbing.

    Das einzige was sich mit dem Internet ändert ist die Reichweite, ansonsten der Mensch hat schon immer gerne gehasst.

  • Wenn du wissen willst, was Internet wirklich anrichtet, dann schau dir mal den Film "Cambridge Analyticas Großer Hack" an. Hunde und Co sind dabei wohl eher unser geringstes Problem

  • In diesem Fall haben ja Leute den Schaden, die selber womöglich gar nicht auf Facebook usw unterwegs sind - nämlich ein Tierarzt und das Vet-Amt. Und das macht mir schon Sorgen. Also daß man ganz unabhängig von der eigenen Nutzung massiv betroffen sein kann.


    Was mir auch wirklich Sorgen macht sind Menschen, die ein Hundeleben über alles andere stellen und dabei jeden Maßstab verlieren. Der Chico-Effekt, aber es gab auch vorher schon solche Tendenzen.


    Was mich persönlich betrifft, ich achte schon sehr darauf, was ich wo poste und wie öffentlich das ist.


    Dagmar & Cara

  • Ja ohne Internet ist man jetzt schon handlungsunfähig.

    Das mag so erscheinen, mich macht der Satz recht nachdenklich.


    Ich nutze es hier, für Nachrichten per Mail und frage mich manchmal: ich hab doch auch davor mein Leben interessant gestaltet, hatte Freunde, Kontakte, bekam Informationen? Einkaufen konnte ich auch so ganz ohne.


    Ich bin ohne I-net aufgewachsen und bis ich Mitte 40 war, brauchte ich es nicht.

    Wie hab ich das hinbekommen? Erscheint ja im Nachhinein unmöglich. Ging aber und zwar gut.


    Das soll kein Vorwurf sein, das Leben erscheint mir nur in der Erinnerung un-hektischer.

    Das geht nicht mehr?:ka:

  • ich hab doch auch davor mein Leben interessant gestaltet, hatte Freunde, Kontakte, bekam Informationen? Einkaufen konnte ich auch so ganz ohne.

    Das ging mir auch so, und ich habe mich dem auch lange verweigert. Allerdings wurde es zunehmend unbequemer und schwieriger, als der Informationsfluß sich immer mehr ins Internet verlagerte und wer kein Internet hatte, für den mußten umständlich Extrawürstchen gebraten werden mit Papier und Post. Das fiel dann irgenwann weg, dann wurde von allen erwartet, daß sie per E-Mail erreichbar sind bzw sich im Internet informieren, wenn nicht, Pech gehabt.

    Ab einem gewissen Zeitpunkt brauchte man Internet, um nicht abgehängt zu werden.


    Nehmen wir nur mal die "Gelben Seiten" - was war das früher für ein dicker Wälzer und heute ist nur noch ein schmales Heft übriggeblieben. Wer was sucht, googelt eben im Netz.


    Dagmar & Cara

  • Das Vet-Amt beschlagnahmt sicherlich nicht zum Spaß Hunde, dass man als Verursacher von Elend dann in der öffentlichen Kritik steht, sollte man heutzutage wissen.


    Ansonsten liegt es an jedem persönlich, vorsichtig mit Facebook u. Co. umzugehen und dort nicht zu viel Privates preis zu geben. Ich finde es befremdlich, dass manche Menschen ihr gesamtes Privatleben im Internet breit treten und sich dann wundern, wenn es zu Übergriffigkeiten durch andere kommt. Vieles kann man verhindern, indem man auf Privatsphäre achtet und vor dem Posten nachdenkt.

    Blos würde ich im vorliegenden Fall sagen, dass nicht unbedingt derjenige in der Kritik steht, der das Elend verursacht hat (also die Pflegestelle), sondern derjenige, der dann die Entscheidung treffen musste, was nach dem ganzen Elend passiert (nämlich Tierarzt und Vet.Amt). Allerdings bin ich sicher, der ganze Aufstand hätte genauso gut in die andere Richtung laufen können, ala Auslandstierschutz ist völliger Schwachsinn etc., was ja genauso sinnfrei gewesen wäre. Es ist eben einfach Glückssache, welche Seite da eine Welle lostritt. Das Ganze ist weder vorhersehbar, noch vermeidbar oder steuerbar.

    Wie geht ihr mit facebook und co um?

    Chillig, weil ich nicht auf diverse Seiten gehe und bestimmten Gruppen nicht beitrete.

    Man muss dort nicht jeden Mist lesen, sich an jeden Mist beteiligen und überall dabei sein. Weniger ist oft mehr.

    Man hat dort alles selbst in der Hand, was man zulassen möchte und was nicht.

    Im vorliegenden Fall waren die beiden betroffenen Parteien nicht auf facebook, aber wenn der shitstorm eine gewisse Größe erreicht hat, schwappt er ins echte Leben über. Wenn 700 mal geteilt wird, dass man da anrufen und schreiben soll (samt Telefonnummern, Adressen und Emails) um die "Mörder" zur Rede zu stellen, dann lässt sich das nicht ignorieren und dann hat man auch nicht mehr in der Hand was über einen geschrieben und veröffentlicht wird.

    -+5Das Problem bei Facebook ist das die Leute teilen ohne zu lesen. Da wird ein Foto gesehen, eine Schlagzeile und gepostet. Ohne zu schauen wer der Verfasser ist, den Text genau zu lesen oder wie alt der Beitrag ist. Deshalb kursieren auch immer wieder uralte Kamellen.


    Ich teile nur noch Beiträge von Leuten die ich persönlich kenne, meist irgendwelche Hundeveranstaltungen o.ä. , aber nicht oft. Selten Hunde unseres Vereines, weil ich meine Freunde nicht nerven möchte. Manchmal ein fröhliches Hundefoto. Private Dinge überhaupt nicht. Kommentiere selten etwas, ärgere mich manchmal über dumme Menschen, möchte ihnen aber keine Aufmerksamkeit oder Raum in meinem Leben schenken . Facebook hat für mich reinen informativen Charakter, wie eine Zeitung.


    Unabhängig von Facebook. Ja ohne Internet ist man jetzt schon handlungsunfähig.

    Danke für den Post. Dass es so "leichtlebig" ist, war mir nicht so bewusst. Wahrscheinlich sehen viele nur das süße Foto und die Schlagzeile "Hundemörder" und schon ist es geteilt. Echt irre eigentlich.

    Wenn du wissen willst, was Internet wirklich anrichtet, dann schau dir mal den Film "Cambridge Analyticas Großer Hack" an. Hunde und Co sind dabei wohl eher unser geringstes Problem

    Danke für den Tipp. Den Film kenne ich noch nicht. Mir geht es auch nicht explizit um die Hunde, das ist eben das einzige Thema über das ich in Foren, facebook etc. lese, ansonsten bin ich bis auf die Nachrichten kaum im Internet unterwegs.

    Mir gehts eher um die Macht und die Frage was das mit unserer Gesellschaft macht. Es treffen ja nicht nur Amtstierärzte Entscheidungen, die irgendwem nicht passen, sondern auch Politiker, Polizei, Jugendämter etc. etc. Und wenn aus Angst vor solchen Folgen irgendwann niemand mehr eine Entscheidung trifft, dann liegt unsere Gesellschaft doch lahm.

    Ich würde im Moment auch sagen, facebook beeinflusst mein Leben und meine Entscheidungen nicht. Ich schreibe da nicht, ich lese da kaum. Aber solche Fälle machen mich schon sehr nachdenklich. Wenn man eine derartige Welle einmal abbekommen hat, sagt man das dann immer noch? Trifft man seine Entscheidungen dann wirklich noch frei? Der "Chico"-Fall war schon so gruselig. Aber diesesmal, wo es in der eigenen Stadt ist und man die Betroffenen zumindest entfernt kennt, ist es nochmal eine andere Hausnummer.

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