Warum überwiegend Rüden im Tierheim? Regional bedingt?

  • Lt. Auswertungen von Bissstatistiken sind Rüden bis ca 3 Jahre, neben Tieren aus Mehrhundehaltung, "Hochrisikogruppe" in Sachen möglicher Beißvorfälle.

    Möglich, dass das auf ähnlichen Gründen basiert, wie beim Menschen, wo junge Männer auch "problematischer" sind, jedenfalls statistisch gesehen.

    Testosteron u.a. macht "aggressiver".

    Rüden hängt also begründet - und oft unbegründet - das Stigma des Schwieriger seins nach. Bei Second Hand Hunden vermutlich deutlich mehr.

    Abgabealter spannenderweise auch sehr oft an der Schwelle zum psychischen Erwachsenwerden.

  • @Woodland ja wahrscheinlich hast du recht und wenn man sich selbst so mit dem Thema auseinandersetzt tut man sich immer wieder schwer vorzustellen, dass es HH gibt die weder Zeit noch Energie in die Erziehung stecken wollen/können. Man hängt so sehr in der eigenen Welt fest wenn man es nicht tagtäglich vor Augen hat.

    Und vielleicht nur ganz vielleicht sind wir zum Beispiel auf einem guten Weg und ich habe trotzdem das Gefühl es ist zu wenig aus Sorge, dass mir mein rüde nochmal um die Ohren fliegt.

    @pinkelpinscher sowas in die Richtung kam mir als erstes in den Kopf. Nur Mädels werden in der Pubertät ja auch zickig und anstrengend. Dadurch, dass mir aber auch die Praxis im zusammen leben mit einer Hündin fehlt lässt sich da der Teenie Vergleich vielleicht nicht auch einfach übertragen.

  • :???: Hmm... Probleme ist her Pubertät gab es hier nie.

    Ich habe mir aber auch eine nette Rasse ausgesucht bzw die Angehörigen der zweiten Rasse brauchen keine Pubertät um "verhaltenskreativ" zu sein.:hust:

    Aber die Sheltierüden? Keiner von den dreien hätte jemals sowas wie ne Pubertät gezeigt. Ich glaube Lucca würde sich eher im Gartenteich ertränken als sich auf nen Machtkampf mit mir einzulassen. Das Einzige was ich bei ihm an Hormonen merke: Schatzi ist eh schon kein Blitzmerker. Aber die kleine Hohlbirne hat noch immer die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege :hust::hust:

  • Hier gibt es das sogenannte Frühlingswelpen-Phänomen. :verzweifelt:

    Im Frühjahr, wenn es warm wird, sprießen hier überall Welpen und Junghunde unter 6 Monaten aus dem Boden, wie Schneeglöckchen. Alle Besitzer total glücklich, tolle Hunde, sooo lieb und sooo nett.

    Im Laufe des Jahres werden es immer weniger, man sieht die Leute plötzlich ohne Hund spazieren gehen und wenn sie einen sehen, wird der Blick abgewandt und schnell vorbei gehuscht.

    Letztes Jahr waren es - in meinem Stammgassigebiet - 8 Welpen/Junghunde. Bis in den Winter hat es nur einer geschafft. :verzweifelt: Und das ist jedes Jahr das Gleiche, wobei dieses Jahr die halb erwachsenen Auslandshunde dominieren.

    O-Ton eines Neuhalters, als ich anmerkte, dass sein ausgesuchter Hund sehr nach einem Herdenschutzhund aussieht und das nicht wirklich das ist, was sie wollen. Sie haben einen netten Hundewiesenspielhund gesucht: "Ja, jetzt spielt er doch auch und mit genug Liebe wird das schon. Die Leute im Shelter haben gesagt, er ist total verträglich." - unkastrierter, 1,5 jähriger Herdenschutzhund..... :flucht:

    Lg Catsanddog

  • @iinas Diese Sorgen, nicht genug (vom Richtigen) zu machen, kenne ich auch gut; bei meinem Hund aus etwas anderen Gründen als bei dir. Solange man sich diese Sorgen macht, kannes aber doch nicht ganz schlimm sein mit dem Hund...?! :-)

  • Ich muss ja sagen, ich find Rueden einfacher. Die stehen halt irgendwann auf und denken sich, sie sind jetzt King Kaes und koennen anderen Kerlen eine aufs Maul hauen. Ich find das aber recht easy zu haendeln.

    Die Weiber dagegen mit dem staendigen Hormonschwankungen.. Dieses Gezicke, das 'ich mach dich kaputt, wenn du nicht sooooofoooort deine Nase von meinem Hinterteil nimmst!!', das 'Fass mich nicht an! Naaaahaaaaaain! Nicht anfassen! Hilfe ich werde misshandelt!!1!11' :roll:

    Somit verstehe ich nicht, wieso es anscheinend mehr Rueden als Weiber im TH gibt :nixweiss:

  • Ich wollte immer nen Rüden, hatte aber nur Hündinnen. Nun hab ich nen Rüden und finde es schon sehr anders. Mag auch am anderen Temperament der Rasse selbst liegen, aber dieses gegockel und Jäckchen zurecht rücken sobald ein Hund in Sichtweite kommt find ich irgendwie ganz drollig. Witziger und charmanter find ich den Rüden allerdings auch, aber gleichzeitig auch nervig diese Testosteron gesteuerte Hohlbirne die an manchen Tagen nicht so recht weiß was sie mit sich anfangen soll und nichtmal mit ner Kneifzange anzupacken ist.

    Beim Rüden ist das alles so wischiwaschi, obwohl der auch eines morgens aufsteht und neue total tolle Ideen hat wie er nun die Welt von sich überzeugen kann, aber es ist bisher irgendwie nie konstant, sondern nach ein paar Tagen dann wieder so ganz anders (Mit 13 Monaten weicht er jedem Rüden aus und will bloß keinen Streit, mit 15 Monaten krempelt er die Ärmel hoch und will jedem Rüden an den Kragen, nun mit 17 Monaten fängt er wieder an zu differenzieren und findet halt manche doof und andere toll, etc.). Meine Hündinnen: mimi ich werde läufig, mimimi ich bin läufig, 3 Wochen sind um: so komme wer will, aber ich finde euch alle kacke und zeig euch das auch, fertig.

    Aber grundsätzlich denke ich auch, wenn man nen jungen Rüden nicht auch ein Stück weit mit Humor nehmen kann, dann kann einen vieles im Verhalten echt tierisch nerven oder manche sicher auch überfordern. Viele junge Rüden wissen ja selbst nicht wirklich wer sie sind und sind von der Geruchswelt gefühlt mehr erschlagen als es Hündinnen meist so sind und kommen daher irgendwie "gemässigter" rüber.

  • Wie "schlimm" das ganze wird ist ganz stark von der eigenen Einstellung, der Vorerziehung und der Fähigkeit den Hund zu lesen abhängig.

    Ich hab mir bei Grisu ja auch schon ein paar mal gedacht, ich würde so gerne noch mal von vorne anfangen, ich würde so viel anders und (hoffentlich) besser machen...

    Ich hab die Hündinnen hier bei mir, so unterschiedlich sie auch waren/sind, auch durch die Bank als deutlich einfacher im Teenager-Alter empfunden. Sie wurden erwachsener, ernsthafter, aber ohne plötzliche Special Effects... Wobei mich Grisu auch zugegeben überrumpelt hat und ich vieles so nicht mehr handhaben würde und der Rest nach ihm sicher davon profitiert hat (bzw. ich :pfeif: )

  • Ich muss ja sagen, ich find Rueden einfacher. Die stehen halt irgendwann auf und denken sich, sie sind jetzt King Kaes und koennen anderen Kerlen eine aufs Maul hauen. Ich find das aber recht easy zu haendeln.

    Die Weiber dagegen mit dem staendigen Hormonschwankungen.. Dieses Gezicke, das 'ich mach dich kaputt, wenn du nicht sooooofoooort deine Nase von meinem Hinterteil nimmst!!', das 'Fass mich nicht an! Naaaahaaaaaain! Nicht anfassen! Hilfe ich werde misshandelt!!1!11' :roll:

    Somit verstehe ich nicht, wieso es anscheinend mehr Rueden als Weiber im TH gibt :nixweiss:

    Meine Weiber können auch zicken, selbst die Shelties. Aber es ist das: zicken. Wobei meine Hunde zickenderweise niemanden kaputt machen und es für sie ok ist, wenn sie dann in Ruhe gelassen werden. Das reicht mir völlig, stresst mich nicht und sie nehmen es gut an, wenn ich zeige, brauchst dich nicht kümmern, mache ich. Mit dem einzigen Rüden in meinem bisherigen Leben hab ich da vermutlich das gegenteilige Extrem gezogen und würde aus meiner Erfahrung "heut mal nett, morgen mal zicken" immer "aufs Maul, du passt mir nicht!!" vorziehen. Aber hier ist es wohl die Ernsthaftigkeit, die dahinter steckt, die hat hier niemand außer Grisu und die liegt mir nicht. Da bin ich selbst zu weich und zu nett für...

  • Ich empfinde meine Jungs als deutlich entspannter, wenn meine Hündin etwas ernst meinte, dann meinte sie es bis in alle Ewigkeit ernst.

    Meine Jungs prügeln sich schlimmstenfalls kurz und 10 Sekunden später gehen sie gemeinsame Sache machen :ugly:

    Ich finde Rüden auch viel kuscheliger und im allgemeinen mehr Prollo aber weniger Ernsthaft eher so Machomäßig. Ich mag das. :herzen1:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!