Warum überwiegend Rüden im Tierheim? Regional bedingt?

  • Verstehe ich soweit dann kommt mir aber direkt die nächste frage in den Kopf. Als ersthundehalter (und wir versuchen wirklich unser bestes bei der Erziehung) kann man im Prinzip ja gar nicht wissen was da alles kommen kann oder? Also rüdenunverträglich hört man oft, hypersexuelle (wobei ich da jetzt zum Beispiel auch nicht wüsste wie ich gegen trainieren sollte). Was packen die denn alles so aus? Wird Ressourcenverteidigung schlimmer? Werden auf einmal die Halter als Ressource wahrgenommen obwohl das 16 Monate lang kein Thema war. Ich glaube wie gesagt da fehlt mir auch noch so ein bisschen das wissen was an Vielfältigkeit alles möglich ist abgesehen von den zwei ob genannten :fear:

    Anderen Haltern von Rüden gehts da ja wahrscheinlich nicht anders?

  • Verstehe ich soweit dann kommt mir aber direkt die nächste frage in den Kopf. Als ersthundehalter (und wir versuchen wirklich unser bestes bei der Erziehung) kann man im Prinzip ja gar nicht wissen was da alles kommen kann oder? Also rüdenunverträglich hört man oft, hypersexuelle (wobei ich da jetzt zum Beispiel auch nicht wüsste wie ich gegen trainieren sollte). Was packen die denn alles so aus? Wird Ressourcenverteidigung schlimmer? Werden auf einmal die Halter als Ressource wahrgenommen obwohl das 16 Monate lang kein Thema war. Ich glaube wie gesagt da fehlt mir auch noch so ein bisschen das wissen was an Vielfältigkeit alles möglich ist abgesehen von den zwei ob genannten :fear:

    Anderen Haltern von Rüden gehts da ja wahrscheinlich nicht anders?

    Ich kann da jetzt nur von Casper reden.

    Als sein Testosteron stieg, hing er den Hündinnen mit der Nase nur noch am Hintern. Mittlerweile macht er das nicht mehr.

    Mit Rüden versteht er sich auch, aber wenn Rüden versuchen ihn einzuschränken, lässt er es sich nicht gefallen. Er zeigt aber keine Zähne und beißt auch nicht.

    Anfangs war er bei den Gerüchen in seiner eigenen Welt und teilweise nicht mehr ansprechbar. Mittlerweile ist er wieder ansprechbar.

    Zum Thema Ressourcen hat sich nichts verändert. Casper brachte mir als Welpe schon oft seine Kauartikel, damit ich sie halte. Das macht er auch heute noch.

  • Ich kann von meinen Erfahrungen sprechen. Henry ist ja mein erster Hund und damit nicht so lange her. Ich habe viel gelesen, dass die Pubertät nicht einfach wird und man sich durch "kämpfen" muss.

    Aber als Welpe war Henry so lieb, brav und wollte so sehr gefallen. Da habe ich es doch deutlich unterschätzt. Vor allem heißt es die Pubertät beginnt sehr früh und mit einem Jahr ist man im gröbsten draussen. Mag vielleicht auf kleine Rassen stimmen (bin mir da aber nicht sicher). Henry hat halt von einem Tag auf dem anderen halt mit zwei Jahren echt dicke Dinger herausgebracht.

    Die Pubertät fing schon früher an, aber richtig heftigt wurde diese mit etwa 2 Jahren.

    Die Frage ist halt wie geht man damit um? Generell muss ich sagen, auch wenn es sich ändert, die Gesellschaft ist immer noch so drauf, wenn es schwierig ist gib das Tier ab, kannst ja ein neues holen.

    Zu mindestens haben mir Ausbilder an einem Umschulungsort mir Nahe gelegt und es als total normal empfunden.

    Ich habe halt die Zähne zusammen gebissen und mich durch gekämpft und nun ist Henry ja entspann und Fremde glauben mir gar nicht, dass er mal "schlimm" war. Aber wenn ich an meine Hundeschulezeit denke und an den Sportverein mit dem Gehorsamkeitstraining. Es gibt halt schon einige Menschen die langsam reagieren, keine klaren Signale setzten können und Anleitungen nicht richtig folgen können. Wenn dann noch "Faulheit" Zuhause dazu kommt, verschwinden viele und ich befürchte, dass einige der Hunde dann im TH landen.:verzweifelt:

    Zum Thema Ressourcen hat sich nichts verändert. Casper brachte mir als Welpe schon oft seine Kauartikel, damit ich sie halte. Das macht er auch heute noch.

    Das macht Henry auch oft :D finde ich immer total süß:herzen1:

  • Rüden können in einem gewissen Alter zu den reinsten A***Löchern mutieren. Man weiss es vorher einfach nicht. Rüde Nr. 1 war keins, Rüde Nr. 2 war ein Riesena***, Rüde Nr. 3 ist bisher auch keins. Sie können einen in den Wahnsinn treiben. Manch einer ist davon leider überfordert und gibt den Hund dann ab. Ist für den Hund nicht immer die schlechteste Option...

  • Es kommt einfach darauf an - der Testosteronwert steigt - die Tiere werden stärker - kriegen muskeln und machen eben ihre Sachen.

    So einen kleine Halbstarken beim Schnuppern zu stören, oder weiterzuzerren, ab einer Gewissen Größe kaum möglich...Noch dazu kommt das Interesse an hündinnen, das ewig lange Schnuppern irgendwo und das kräfte messen wollen mit Rüden. Es legt sich ja auch alles wieder - ab 2-3 Jahre wird es wieder besser - aber es ist eben eine Harte schule.

  • Ich empfehle die Junghundproblemthemen zu lesen, da ist das ganze Spektrum an möglichen Verhaltenskreativitäten und derer Lösungen dargelegt.


    Wie "schlimm" das ganze wird ist ganz stark von der eigenen Einstellung, der Vorerziehung und der Fähigkeit den Hund zu lesen abhängig.

    Ich habe einen pubertierenden Rüden einer sehr großen, durchsetzungsstarken und diskussionsfreudigen Rasse.

    Der würde sich gerade aufführen wie Graf Koks wenn ich ihn ließe. Aber da er engmaschig geführt wird fällt von außen betrachtet kaum auf, dass er gerade wirklich anstrengend ist.


    Man kann den Rüden einfach machen lassen und dann rumjammern wie schlimm er ist, dass er nur noch nach Hündinnen(pipi) geifert, nicht mehr hört und aufmüpfig ist.

    Oder man etabliert bevor diese Phase kommt einen sauberen Abbruch, trainiert Alternativverhalten auf, legt Wert auf höfliches Verhalten anderen Hunden gegenüber.

    Und das fordert man in den schwierigen Phasen dann ein und setzt es durch. Kein Pipi lecken, kein festschnüffeln, kein Stalken von Hündinnen, wenn der Rüde aufmüpfig wird bekommt er ruhig und souverän Grenzen aufgezeigt.

    In diesem Alter brauchen die Rüden eine sehr engmaschige Führung, mit dem Treffen kluger Entscheidungen und dem selbstständigen Einhalten von Regeln sind viele maßlos überfordert. Also sagt man ihnen genau was sie zu tun und zu lassen haben, setzt sie keinen Situationen aus die sie überfordern aber meidet die Schwierigkeiten nicht komplett.

    Sie müssen lernen läufige Hündinnen auszuhalten, nicht einen auf Prollo-Arsch zu machen, dass immer noch diesselben Regeln gelten wie gestern.

    Man muss einfach gute Vorarbeit leisten und dann konsequent aber verständnisvoll dranbleiben bis das Hirn wieder funktioniert.

  • Obwohl Leo jetzt mit seinen 4 Jahren und nach vielen Tiefs und Hochs wirklich super zu handeln ist hat sich das bei mir erstmal auch eingebrannt und momentan bin ich auf dem Stand "erstmal kein Rüde mehr einer eh schon unverträglichen/tendenziell arschkrampigen" Rasse.

    Nicht weil ich es mir nicht zutraue, das tue ich derzeit eigentlich schon weil ich durch Leo das ganze Spektrum an geschlechterbasierender Unverträglichkeit mitgemacht habe, auch durch mangelnde Erfahrung meinerseits muss man dazu sagen. Ich WILL es einfach lieber nicht mehr haben. Mich nervt das Geprolle, Gescharre, sich aufspielen, abchecken, steif umeinander rumschleichen wenn der Kontakt nicht vermieden werden konnte usw. Und das pauschal weil halt auch Rüde. Nervt mich, eben alles was so dazu gehört einen Rüden zu haben der sehr selbstbewusst ist und immer Management brauchen wird mit anderen Rüden.

    Sein Verhalten hatte mit sechs Monaten schon angefangen und war so bis/um 1,5 Jahre auf dem absoluten Höhepunkt. Bis 2,5 war es weiter extrem, mit 3,5 habe ich ihn erst chippen und dann kastrieren lassen weil es ihm einfach viel besser ging und die extreme Anpannung weg war. Davor habe ich 3 Jahre an seiner Ansprechbarkeit bei Rüdensichtung gearbeitet ohne wirklichen Erfolg....mit Chip von einem Tag auf den anderen entspannt und souverän als hätte er seit Jahren gewusst was ich will aber es eben nicht umsetzen können.

    Ich bin da leider traumatisiert und freue mich nur noch auf Hündinnen hier |) Hündinnen können genauso Zicken sein aber so weit ich weiß basiert das meistens im normalen Ausmaß auf gegenseitiger Antipathie mit individuellen Hündinnen als pauschal weil halt gleiches Geschlecht.

    Sein Verhalten mir gegenüber ist dagegen immer besser geworden über die Jahre, viel verschmuster, verkuschelt, vertraut mir mehr. Die Bindung ist eben einfach gewachsen. Mit Ressourcen hatten wir nie Probleme daheim.

  • Der Rüde steht eines morgens auf, bemerkt seine Klöten und ist plötzlich im Hormonchaos. Hat man damit nicht gerechnet und nicht vorausschauend erzogen als der Hund noch nett und harmlos war steht man dann ziemlich dumm da.

    Alleine wenn wenn man die ganzen "Hilfe, mein Rüde ist hypersexuell/findet andere Rüden plötzlich scheiße/knurrt seit neuestem" - Threads hier im Forum anguckt fällt doch auf, dass die Leute mit Problemen wesentlich öfter Rüden als Hündinnen haben.

    Oh ja! Ich denke mir bei den ganzen "mein Rüde war immer super verträglich und plötzlich hört er nicht mehr und will er jedem an den Hals, wie kriege ich ihn wieder richtig? Ach ja, es ist ein 1-2 jährger Akita/DSH/Mali/Aussi/insert Rasse mit Tendenz zu Unverträglichkeit oder Eigensinnigkeit" auch immer unter welchem Stein die leben |)

    Ari ist wahrscheinlich kein gutes Beispiel, der war als Welpe so schrecklich, dass ich das Junghundealter im Großen und Ganzen als angenehmer empfunden habe. Aber eigentlich war er bis er etwa 2 Jahre alt war furchtbar und dann hat nur noch er ein paar Erwachsenwerdensachen ausgepackt, die im Verhältnis gut zu regeln waren. Da hatte ich dann aber auch schon Übung.

    Spitze sind aber auch sehr diskussionsfreudig und durchsetzungsstark, wenn auch zum Glück nicht so riesig (mit 24kg ist er aber auch nicht klein). Da muss man schon gucken, dass der Hund nicht beschließt, dass er jetzt macht worauf er Bock hat. Oder sich mithilfe seiner Zähne durchsetzt.

    Cashew gehört zum Glück auch einer netten und höflichen Rasse an und trotzdem hätte ich den Collie im Frühjahr ab und zu gern an einen Baum gebunden, weil einfach nichts mehr durch kam (von den Ohren zwischen die Beine ist es halt auch ein langer Weg |)). Da hab ich mich auch manchmal zum schönen ersten Jahr zurückgesehnt als er noch auf den ersten Piep gehört hat. Ist aber ahlt so und er wurde in der Zeit engmaschiger geführt und halt entsprechend gemanaged und er kam halt nicht mehr so oft von der Leine. Muss man durch.

    Hündinnen hab ich im Vergleich auch völlig anders erlebt.

    Allerdings finde ich es bei den Rüden eher einen schleichenden Prozess und bei den Hündinnen so richtige Punktveränderungen. Mit jeder Läufigkeit einen riesiegen Sprung in Richtung Erwachsenwerden und dazwischen recht gleich. Jungs entwickeln sich halt Phase um Phase und das geht ineinander über - eine Wachstumskurve des Hirns halt :lol:

  • Als Halter eines 18 Monate alten Rüden kann ich persönlich sagen, sie werden ... lustig. :ugly: Zumindest meiner und der gehört einer eher netten Rasse an.


    Oder man droht ihnen jeden Tag an sie gegen die Wand zu klatschen und geht dann zum Heulen in den Keller. :lachtot:

    wir sagen immer wir bringen dich zum Chinesen.. .. und auf einmal sind die Knoten aus den Ohren weg xD

  • Dass die mit dem Alter ernster werden ist, finde ich zumindest, ganz normal. Das mal Grenzen hinterfragt werden oder neue Methoden versucht werden um den eigenen Kopf durch zu setzen auch. Sind aber doch alles keine Gründe den Hund abzugeben. Ich glaube mir fehlt da einfach das wissen und Vorstellungsvermögen was für verhalten zur Abgabe führen kann. Ob es wirklich so schlimm ist oder die null bock Einstellung der Halter überwiegt. Die können doch nicht alle so eine vollkatastrophe sein

    Du glaubst an das Gute im Menschen! Ich wohne hier in einer Gegend mit vielen Hunden, habe also viel "Anschauungsmaterial".

    Die Besitzer sind oft gut gestellte urbane Kleinfamilien. Viele scheinen zu denken, dass so ein Hund halt "dazu gehört" - ist ja auch "sooo schön für die Kinder".

    Es bedarf keiner großen Interpretationskunst, um festzustellen, dass ziemlich viele von den Hunden kein schönes Leben haben. Die Mühe, sich mit Ihnen auseinander zu setzen und sie zu trainieren, machen sich viele nicht!! Die Hunde werden dann an der Flexi durch ihr Leben gezerrt, und viele kommen nach einigen Monaten (max. bis Pubertät) wieder weg, die sieht man dann einfach nicht mehr. Irgendwo müssen die ja hin.

    Die Naivität von Neuhaltern, mit denen ich mich ab und zu unterhalte, ist zum Haareraufen. Und das gepaart mit so ner Konsum- und Anspruchshaltung und nicht dem Wissen, dass man jetzt mal ordentlich dazu lernen muss. :-(

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