Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund

  • Dann passt aber zumindest der Threadtitel nicht.

    Leinenaggression allein isses ja nicht.

    Eher angstmotiviertes nach vorne gehen bei Mensch und Tier nebst bzw wegen ungenügender Sozialisation beim Tierschutzhund.

    Ad: mal wieder Gedanken Hundundmehr les ich ja gern, auch die anderer, selbst wenn sie mir mal widersprechen sollten. Bloß die Antworten fallen meist dürftig aus, wenn überhaupt.

    Diese Textmonster dauern zwischen Tür und Angel am Handy getippt immer ewig. Ich schramme bereits an der Vernachlässigung von Haus und Hof, Kind und Kegel. Aber Hauptsache, dem Hund geht's gut.

  • Bzgl. Freilauf

    Er darf ja u.a. deshalb frei laufen, obwohl kein Kandidat für sorglosen Freilauf, weil es mir völlig kontraproduktiv vorkäme, ihm das zu verwehren, wofür er gebaut ist. Tauben erschrecken und Mäuse jagen dürfen

    sie ja auch, als Ersatzhandlung für echtes Hetzen und Beute machen.

    Aber sein Erregungslevel war doch ziemlich hoch. Nach dem laufen.

    Währenddessen auch. Diesmal durften wieder beide gleichzeitig. Was dann manchmal in wilden Jagden endet, die beim Junior noch spielerisch wirken, beim Galgöchen dagegen nicht mehr. Er fällt dann ins abdrängen und würde wohl den Laufpartner zwicken.

    Das passiert nicht immer und nicht überall. Womöglich sollt er vorerst wenn, dann aber wieder nur alleine laufen.

    Mir gefällt einfach nicht, dass er in solchen Momenten nicht zufrieden pumpend zurück kommt, sondern angespannt zitternd und sich das ewig nicht legt.

    Gut, seine Sprintkondition ist bestimmt noch nicht die Beste. Trotzdem wirkt er in Bezug auf die Referenzhunde teilweise zu drüber nach solcher Raserei. Er fällt ja auch sofort ins Hetzen, wohingegen der Junior zb aus Spaß an der Freude gemütlich joggt und "echte" Rennflashs ohne eher jagdlichen Hintergrund einfach anders aussehen.

  • Bloß die Antworten fallen meist dürftig aus, wenn überhaupt.

    Alles gut :bussi:

    Es macht mir Freude, hier zu schreiben, wenn ich was zu schreiben habe.

    Auch ohne einen Wort-für-Wort und Satz-für-Satz- Austausch über mein Geschreibsel habe ich nicht das Gefühl, du liest es nicht.

    Außerdem stimmt dein Eindruck, du würdest zu wenig (oder gar überhaupt nicht) auf das Geschriebene eingehen, nicht so wirklich.

    Meine Gedanken finde ich nämlich in deinem nachfolgenden post durchaus wieder :smile:

    Mir gefällt einfach nicht, dass er in solchen Momenten nicht zufrieden pumpend zurück kommt, sondern angespannt zitternd und sich das ewig nicht legt.

    Dopamin.

    Die volle Dröhnung.

    Du leinst ja anschließend an und sorgst so dafür, dass dieses "sich ewig nicht legen" nicht zu originellen anderen Verhaltensweisen führen kann. Weiter unten mehr dazu.

    Gut, seine Sprintkondition ist bestimmt noch nicht die Beste. Trotzdem wirkt er in Bezug auf die Referenzhunde teilweise zu drüber nach solcher Raserei.

    Evtl. ist das gar nicht abhängig von seiner Kondition, sondern er RENNT tatsächlich bis kurz vorm Umfallen? Auch das Muskelzittern setzt sich nicht aus EINEM, sondern mehreren Faktoren zusammen. Ich halte es für möglich, dass er auch in einem Jahr, wenn er ein richtiger Muskelprotz ist, noch immer einen solchen Rennflash macht bis die Muskeln zittern. Vielleicht nicht mehr so stark, weil die Muskelermüdung dank Kondition nicht mehr so schnell kommt, aber immer noch im Hirn: "Boah :herzen1:- sooooo GEIIIIIL, sich ma richtig die Lunge auße'm Hals zu rennen!". Ich sehe da einen ganz wichtigen Aspekt, schreibe ich nach dem nächsten Zitat was zu.

    Er fällt ja auch sofort ins Hetzen, wohingegen der Junior zb aus Spaß an der Freude gemütlich joggt und "echte" Rennflashs ohne eher jagdlichen Hintergrund einfach anders aussehen.

    Das finde ich z. B. nicht ungewöhnlich - denn in seinem Vorleben konnte er diesen Bedarf an "Rennen bis die Lunge platzt" doch nur ausleben BEI DER JAGD.

    Der wichtige Aspekt, den ich sehe und oben erwähnt habe, ist dieser:

    DU erkennst intuitiv sein Bedürfnis, sich "Ausrennen" zu können, wohlwissend, dass dies auch mit Risiken verbunden ist - seine Ansprechbarkeit in dem Moment z. B., und das Wissen, dass er dadurch in einen sehr, sehr hohen Erregungslevel kommt.

    Meiner Meinung nach lehrst du ihm aber genau dadurch etwas eminent Wichtiges: Er macht gerade die Erfahrung, dass DU ihm dieses "Erlebnis Rennflash" VERSCHAFFST, und zwar OHNE KOPPELUNG an die Jagd.

    Er wird bei diesen Rennflashs nicht zu einem immer kleiner werdenden Pünktchen am Horizont, sondern bleibt in deinem Umfeld (ob man das als "in deiner Nähe" ausdrücken kann, weiß ich nicht, aber zumindest bleibt er ja wohl ungefähr in dem Bereich, den du für diesen Rennflash ausgesucht hast).

    Das wird dauern, auch die Lösung der Koppelung "Jagd und Rennflash" - aber dass er BLEIBT, ist schon mal ein Teilerfolg, den ich persönlich nicht zu klein bewerten würde.

    Ich finde, du erhöhst damit ungemein die Chance auf das LERNZIEL, dass DIESER Hund irgendwann die Lektion gefressen hat: ICH brauche nicht nach Gelegenheiten SUCHEN, bei denen ich mir diesen Rennflash selber besorgen kann - mein MENSCH sorgt dafür, dass ich das bekomme. Ich muss nur manchmal warten.

    Genau das macht unsere Hunde dann für uns einschätzbar.

    Es ist dabei UNSERE Aufgabe, die Grenzen dessen was für den Hund möglich (im Sinne von umsetzbar) ist, zu erkennen.

    Ich finde, du gehst mit sehr viel Intuition an das Galgöchen ran.

    Wenn ich meine, einen Gedanken zu haben der Futter für deine Intuition sein könnte, dann schreibe ich das.

    Ob das ein Puzzleteilchen ist, welches in DEIN Gesamtbild passt, kannst nur du entscheiden - denn DU lebst und erlebst das Galgöchen im Reallife.

    Mir macht es Spaß, hier zu schreiben :smile:

  • Mir macht es Spaß, hier zu lesen. Einsichten zu verteilen habe ich nicht, aber ich finde es sehr spannend. Danke dafür! Wollte das nur mal kurz sagen. Jetzt lese ich wieder still mit :ops:

  • Kann man ja nochmal überlegen, wie man den Thread umbenennt. Ich finde es aber auch gut, dass der nicht in den Pfototalks untergeht, weil er wunderbar zeigt, wie man Probleme angeht, sich anpasst, mit Fortschritten und Rückschritten und Überlegungen ... und das auch noch mit Schreibtalent und Humor rübergebracht.

    Kann nicht jeder und ist eine gute Art Menschen Mut zu machen und sie zu ermuntern die Sache anzugehen, ganzheitlich. Lernen am Modell, selbst wenn das Problem nicht das selbe ist.

    Kurz gesagt, der Thread ist schon besonders und muss (das) unbedingt bleiben!

    Danke fürs teilhaben lassen!

  • Die Odyssee des Galgöchen - Sozialisierung eines Tierschutzhundes

    ... oder so ähnlich käme mir als neuer Threadtitel in den Sinn :ka:;)

    Ich glaube das mit dem Freilauf ist schon die richtige Richtung. Wenn das für ihn immer noch etwas besonderes ist, ist es ja klar wenn er zu schnell hochpusht.

    Das zu schnell drüber sein und dann mit der Energie nicht umgehen zu können scheint ein Hauptproblem für angstaggressive, reizreduziert aufgewachsene Hunde zu sein.

    Hier gibt es auch einen Schalter und Boom.

    Den Frust abrennen nutze ich nun auch. Tatsächlich effektiver als die Ruhetage.

    Und Galgöchen als Schmuseanfänger draußen. Sehr schön. Gib ihm die Chance seine neuen Seiten zu zeigen / auszuprobieren. Wenn man mit dem Hund soviel Arbeit hat, überfühlt man manchmal die guten neuen Momente.

    Schönes Wochenende euch!

  • Vielleicht den Threadtitel nur ergänzen?

    "Ausgeprägte Leinenaggression beim neuen Hund - und wie er sich entwickelt"

    Vielleicht auch ein "positiv entwickelt" da mit rein, denn das tut er ja.

    Ich finde die Entwicklung auch sehr spannend, und vor Allem: Mut-machend!

    Weil es eine Entwicklung ist, bei welcher der Blick auch auf Teilerfolge gerichtet ist, ohne die Rückschläge zu verschweigen und die Baustellen zu beschönigen.

    Es gibt eben keinen "Knopf", den mensch nur drücken muss, damit hund funktioniert.

    Lesens-wert :smile:

  • Als stummer mitleser nur eine kurze Zwischenfrage: Du kochst mit Feuerwehrhelm?????

    Vermutlich eher das Kleinpinkelpinscherchen .... xD

    Wobei: Als ich das erste Mal "Kleinpinkelpinscherchen" gelesen habe, habe ich auch verzweifelt überlegt, welcher pinscherähnliche Hund denn da noch im Haushalt von Pinkelpinscher rumläuft, und wieso mir das entgangen ist :???:

    Da hat mir mein Hirn aufgrund des Wortteils "pinscher" tatsächlich nur ein Lebewesen auf vier Pfoten, mit Rute hinten und Fang vorne, suggeriert, auf eine andere Idee bin ich gar nicht gekommen (obwohl ich eigentlich sehr gut bin im Erkennen/Ableiten von Wortspielereien).

    Fällt wohl in die Rubrik "voll hundegeschädigt :ugly: ...

    Erst ein Beitrag von BettiFromDaBlock hat mir die Erleuchtung gebracht :lachtot:

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