Wie macht man Unterschied zwischen "Alternative" und "Belohnung"?

  • Moin,


    ich hab da mal eine theoretische Frage. Im Moment lesen, schauen und hören wir ziemlich viel über Erziehung, damit wir für den Welpen nächsten Monat ein wenig vorbereitet sind.


    Was wir jetzt oft gelesen und gesehen haben ist, dass man dem Hund eine besser Alternative anbieten soll, wenn er gerade etwas macht, dass er nicht machen soll. Nehmen wir also mal als Beispiel, dass der Welpe genüsslich an meinem Schuh herumkaut, ich ihm deshalb lieber den leckeren Kauknochen hinschiebe und er dann darauf herumkaut. Im ersten Moment hab ich mein Ziel sicherlich erreicht, mein Schuh ist sicher. Was ich mich dann frage: Bringe ich ihm dann nicht bei, dass wenn er meinen Schuh auseinander nimmt er einen Kauknochen bekommt?!

  • Bringe ich ihm dann nicht bei, dass wenn er meinen Schuh auseinander nimmt er einen Kauknochen bekommt?!

    Nö.

    Kann ja auch ein kleines Plüschi sein oder Dein Finger :smile:


    Alternative:

    Ich reg mich auf und will den Idioten dort vermöbeln weil der ist sooooo blöd und ich reg mich auf und grrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!

    Ich darf den aber nicht genüsslich vermöbeln, also schlage ich in meinen Sandsack.


    Belohnung:

    Mein Trainer, der nebem Sandsack steht, stopft mir einen Keks in den Mund, weil ich zum Sandsack komme anstatt zu dem Idioten gehe...

    Dabei ist es unerheblich ob er mich (ganz zuerst) lockt, (später) ruft oder ich (das ist das Ziel) von ganz alleine zu ihm herkomme.

  • Bei Alternative und Belohnung wird wohl schon automatisch deine Körpersprache und Stimmlage jeweils anders sein.


    Ich jedenfalls kann mir niemanden vorstellen, der, wenn Welpi grade den teuren Designerschuh zerlegt, glücklich quietscht und "Ja, so ists fein!" ruft. Da wird man wohl eher kommentarlos hingehen, den Schuh wegnehmen und das Alternativangebot in die Schnute stecken...


    Andersrum, wenn der Hund was macht, was er wirklich soll, freut man sich aus tiefstem Herzen und das kommt auch rüber.


    "Authentisch sein" nennt man das!

  • du kannst den Hund ja umlenken.

    Dadurch, dass Hunde immer nur im Moment leben, wird dann der Kauknochen die Alternative. Zb kannst du, wenn Hund den Schuh hat, durchaus "*Name!* Nein!" sagen. Dann kannst du zb "Schau, *Name*, Hund wird schauen, und fürs schauen und evtl. Herkommen gibt's den Knochen.


    Es gibt allerdings intelligente Hunde, die das tatsächlich verknüpfen, und dann den Schuh anschleppen, weil sie wissen, dann gibt's Knochen :D, das sind aber eher ältere Junghunde und keine Welpen mehr.


    Dann muss man mehrere Zwischenschritte einbauen, also zb Nein, Schuh wegnehmen, Hund rufen, herkommen lassen, Sitz machen lassen, und dann Knochen geben. Dann gibt's den Knochen fürs Sitz machen und hergekommen sein und der Schuh liegt schon in weiterer zeitlicher Entfernung und ist besonders bei einem Welpen schon lange wieder vergessen.


    Man wird aber auch sehr ordentlich, wenn man einen Welpen daheim hat, sag ich dir aus eigener Erfahrung... dog-face-w-sunglasses

  • Dann muss man mehrere Zwischenschritte einbauen, also zb Nein, Schuh wegnehmen, Hund rufen, herkommen lassen, Sitz machen lassen, und dann Knochen geben.

    Donnerwetter. Der Zwerg kann dann also schon Nein, den Rückruf und das Sitz. Übt das vorher schon der Züchter? Oder wie geht das?


    Ich verbiete es einfach, wenn meine es Falsches ankauen.

  • Dann muss man mehrere Zwischenschritte einbauen, also zb Nein, Schuh wegnehmen, Hund rufen, herkommen lassen, Sitz machen lassen, und dann Knochen geben.

    Donnerwetter. Der Zwerg kann dann also schon Nein, den Rückruf und das Sitz. Übt das vorher schon der Züchter? Oder wie geht das?


    Ich verbiete es einfach, wenn meine es Falsches ankauen.

    Na klar,meine Hunde kamen alle schon fertig programmiert zu mir dog-face-w-sunglasses


    Natürlich muss man das aufbauen , aber meine Hunde hatten das alle schnell drin. Und ist übrigens kein Grund, sich lustig zu machen :smile:


    Der Name war nach ein bis zwei Tagen drin, wenn mit -- *Name* - Hund schaut- begeistertes Lob und Party-- der Hund den Namen mit sich selbst verknüpft hatte.


    Sitz ging immer über Intuition, Finger über das Welpennäschen halten, Sitz sagen, und falls er's nicht kapiert, Hand auf den Pöppes gelegt - Hund sitzt - feiern.


    Nein ist im Grunde selbsterklärend, weil man das intuitiv strenger ausspricht. Lässt der Welpe los, kriegt er immer Bestätigung.


    Das ging bei uns tatsächlich ziemlich schnell anfangs... ok Pubertät und so kommt auch noch... aber ja, ich glaub, Nein, Name und Hinsetzen ging hier immer ziemlich flott. Nicht dass ich das jederzeit und auf große Distanz abrufen hätte können, aber der Welpe wusste ziemlich schnell, was ich wollte.

  • Die Alternative Anzunehmen wird bei uns nochmal belohnt mit einem Keks. Wer sagt denn, dass der Kauknochen besser ist als der Schuh?

    Die meisten Welpen verneinen das jedenfalls. Sie lernen nur dank Alternative und Belohnung, WO sie herumkauen dürfen.

    Dass sie es machen MÜSSEN steht ausser Frage- zum Herunterkommen, weil die Zähne plagen, zur Zahnpflege und weil Hunde nun einmal Hunde sind. Also muss man ihnen beibringen, wo man Kauen darf.

  • Für die Zeit der Welpenzähne und des Erkundungsdrangs verräum ich alles "Wertvolle". Erwische ich den Hund in flagranti, lenk ich den kurz ab und gebe ihm was was er kauen darf (auch wenn der Hund das nicht unbedingt besser findet), beschäftige mich ggf. mit ihm und räum sein voriges verbotenes Teil weg. Gerade in der Welpenzeit gehts um aktive Kontrolle/Aufsicht und nicht darum, erst zu reagieren wenn der Welpe schon Quatsch macht. Im Idealfall muss ich nur einmal eingreifen (da ich ja eh alles Verbotene erstmal ausser Reichweite packe), lernen tut der Hund "nach dem Schuh gibt es einen Knochen" wenn diese Situationen regelmäßig identisch vorkommen.

  • Ich nehme einen Stock/Ball/ Spielzeug - zeige es dem Hund und werfe es augenscheinlich in die Wiese, hund startet oder nicht (das ist Alternativ) - der Puls des Hundes beschleunigt - den ball habe ich aber nach angetäuschter Wurfhandlung immer noch in der Hand...


    Belohnung: der Ball fliegt auch in die Wiese und der Hund sprintet nach.

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