Hundekauf ja oder nein.
- sarah_87
- Geschlossen
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Dazu fällt mir der Klassiker von Fritz Riemann ein "Grundformen der Angst". Laut Riemann gibt es 4 Grundformen, auf die jede Angst zurückzuführen ist, darunter die Angst, sich festzulegen. Das scheint mir hier der Fall zu sein. Die Frage ist, ob man daran etwas ändern will oder ob man es dabei belassen und sich von der Angst bestimmen lassen will.
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Vielleicht gibt es in diesem Fall ja auch noch eine "Zwischenlösung", mit der du besser leben kannst? Immerhin gibt es zwischen eigenem Hundewelpen und nix mehr mit Hunden zu tun haben ja noch so einige Möglichkeiten. Zum Beispiel im Tierheim als Gassigängerin erst mal Erfahrungen damit sammeln, wie das Zusammensein mit einem Hund so ist?
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mit so einem schlechten Gefühl sind das doch keine guten Voraussetzungen
Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen. Denk aber bitte daran, dass das Leben eines Lebewesens von deiner Entscheidung krass beeinflusst wird. Du entscheidest nicht für dich allein, sondern für ein Hundebaby mit.
Für dich ist es vielleicht nur ein Versuch, einen Hund in dein Leben zu integrieren, weil es immer schon dein Traum war. Für den Hund ist eine Abgabe in ein paar Wochen, wenn du merkst es ist doch nicht das Wahre, eine neue gravierende Umstellung in einer wichtigen Prägephase.
Überlege und geh nochmal in dich, mach eine Pro und Contra Liste, und dann entscheide dich. Und dann ziehe deine Entscheidung durch, ohne zurückzublicken.
Vielleicht ist auch für dich in deiner aktuellen Lebensphase noch nicht der richtige Zeitpunkt für einen Hund gekommen, wer weiß. Wenn du jetzt den Welpen nicht nimmst, heißt das nicht, dass du in 10 Jahren nicht eine tolle und lernfähig Ersthundehalterin werden kannst. Du bist, so wie ich das verstanden habe, noch jung, und es ist noch nichts in Stein gemeißelt.
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Hm. Wenn du eh jemand bist der sich (zu)viele Gedanken macht, dann würde ich mir auch überlegen, ob du diese dieses Mal Angst bewusst wahrnimmst und für die Warnung dankbar bist - aber dann die Entscheidung nicht aufgrund der Angst triffst. Gefühle sind eine schlechte Entscheidungsgrundlage. Sie sind ein Signal, eine Warnung genau hinzuschauen. Aber keine Entscheidungsgrundlage.
Was wäre das Worst Case Szenario? Wie realistisch ist das?
Würde es dein Selbstvertrauen stärken, da nun trotz Angst ja zur Verantwortung zu sagen und dann zusammen zu wachsen? Das Leben ist ein Risiko. Es kann jederzeit enden. Fehler sind spannend. Es gibt immer Lösungen.
(Übrigens gings mir ähnlich die Woche vor Übernahme. Heute bin ich unfassbar froh an mich geglaubt zu haben.)
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Bei mir handelte es sich zwar um einen zweiten Hund, aber die Wochen kurz vor der Abholung schwankte ich immer zwischen "Ich freue mich so sehr!" und "Ich sage jetzt sofort ab!". Insbesondere den Tag davor war ich nur am grübeln. Dabei habe ich mich seit zwei Jahren intensiv damit beschäftigt, monatelang gespart und gehibbelt, wann die Welpen kommen und ob einer für mich dabei sein wird. Ich war direkt verliebt und mehr als zufrieden mit der Züchterin, aber trotzdem waren da Zweifel. Ich zerdenke auch sehr viel und das macht einfach viel kaputt.
Ich weiß natürlich nicht, ob das bei dir der Fall sein wird, aber nach ein paar Tagen Eingewöhnung, und während der Abholung sowieso, war ich einfach nur glücklich. Ich bin unendlich verliebt und hätte ich ihn nicht geholt, würde ich es sehr bereuen. Es ist anstrengend, aber es erfüllt einem mit so viel Freude.
Natürlich solltest du aber bedenken, dass es eine große Verantwortung ist, die man im Idealfall 10 bis 15 Jahre hat.
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Vielleicht gibt es in diesem Fall ja auch noch eine "Zwischenlösung", mit der du besser leben kannst? Immerhin gibt es zwischen eigenem Hundewelpen und nix mehr mit Hunden zu tun haben ja noch so einige Möglichkeiten. Zum Beispiel im Tierheim als Gassigängerin erst mal Erfahrungen damit sammeln, wie das Zusammensein mit einem Hund so ist?
Sie hat ja keine Angst vor Hunden, sondern vor der Verantwortung, wenn ich das richtig verstanden habe. Könnte man jetzt sagen: Nimm doch erstmal eine Katze oder einen Gassihund. Aber das ist nicht dasselbe, bzw. wäre eine Ausflucht. Wenn man da durch will, muss man sich der Angst stellen.
Das ist jetzt nur mal so aus der Hüfte geschossen, ich kenne die TE ja nicht.
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Es geht dabei auch nicht um Angst vor Hunden. Sondern vielmehr darum: Wenn sie regelmäßig mit Hunden unterwegs ist, und nicht nur auf die Ferne davon träumt, dann ist das eine prima Chance dem eigenen Grundgefühl auf die Spur zu kommen. Zu sehen, freu ich mich auch bei Regen darauf mit dem Hund zu gehen? Oder wird es mir zu viel, war der Traum von "mit Hund wäre ich jetzt draußen" doch mehr Illusion als Realität? Wie fühlt es sich überhaupt an, mit einem Hund zusammen zu sein?
Kurz gesagt, eine Gelegenheit für den Wunsch, entweder deutlich hervorzutreten oder aber an Glanz zu verlieren.
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Zu sehen, freu ich mich auch bei Regen darauf mit dem Hund zu gehen?
Also ganz ehrlich: Wer freut sich denn schon auf JEDES Gassigehen? Ich kenne niemanden, der nicht auch mal KEINE Lust hat und sich überwinden muss. Ist halt so. Ein Hund erfordert auch ein bisschen Disziplin. Da kannst du nicht gemütlich den ganzen Sonntag im Bett bleiben wie mit einer Katze, die sich praktisch von alleine versorgt. Sondern da ist dann ein Wesen, das etwas von dir verlangt. Und wenn du das nicht gewöhnt bist und man dir das vielleicht sogar madig gemacht hat (der Kinderwunsch nach einem Hund wird ja gerne niedergeschlagen mit dem Hinweis, wie problematisch das alles ist), kann ich mir schon vorstellen, dass das nicht so einfach ist.
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Wenn du doch nun aber nicht weißt, was bei dir wirklich stärker wiegt - der Wunsch, gegründet auf rein theoretische Gedanken, oder die Skepsis, was das wohl bedeuten mag - was würdest du denn dann vorschlagen, um da ein wenig Realität rein zu bringen? Ein klares Gefühl dafür zu entwickeln, wo du nun wirklich stehst? Würdest du tatsächlich sagen, "du weißt zwar gar nicht wie sehr du das wirklich willst, aber schaff dir mal einen Welpen an?"
Mir geht es nur darum, einen Weg aufzuzeigen wie sie sich dem Gefühl annähern kann, wie ist das eigentlich? Ist es so toll wie ich es mir vorstelle, ist es so schlimm wie ich es mir vorstelle? Und das ganze, bevor ein kleines, abhängiges Wesen einzieht. Denn diesen Aspekt sollte man nicht vernachlässigen: Über den ganzen Stress, den die Hundehaltung nun mal auch mit sich bringt, über all die Zweifel, die auch dazu gehören, hilft in der Regel vor allem eines hinweg: Das Wissen, dass es einem das wert ist. Der Wunsch muss so groß sein, dass er all das überwiegt. Und wenn jemand sich nicht sicher ist, finde ich es gut sich da klar zu werden bevor der Welpe einzieht. Ebay-Verkäufe wegen "hab mir das doch viel einfacher und schöner vorgestellt" gibt es schon viel zu viele.
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Kann man in dem Fall nicht wissen, wenn man es nicht macht. "Ein wenig Realität" geht halt nicht. Denn die Realität wäre der konkrete Hund, an den man sich binden will - oder eben auch nicht. Ignoriert sie die Zweifel und es entsteht eine Bindung, werden die Zweifel verschwinden. Ignoriert sie die Zweifel und es entsteht keine Bindung, werden die Zweifel wiederkommen.
Nimmt sie erstmal einen Gassihund, es entsteht eine Bindung und sie nimmt dann einen Welpen, kann das mit dem Welpen wieder ganz anders aussehen. Nimmt sie einen Gassihund und es entsteht keine Bindung, hat sie vielleicht keine Lust mehr auf einen eigenen Hund, auch wenn es mit dem eigenen schön geworden wäre.
Die Frage ist vielleicht weniger "wie sehr will ich das?", sondern "kann ich mich darauf einlassen und das beste daraus machen?"
Über den ganzen Stress, den die Hundehaltung nun mal auch mit sich bringt, über all die Zweifel, die auch dazu gehören, hilft in der Regel vor allem eines hinweg: Das Wissen, dass es einem das wert ist.
Ja, das existiert mMn nicht abstrakt, sondern mit der Bindung an einen konkreten Hund bzw. zumindest der Bereitschaft dazu, sich auf eben diesen einzulassen.
Raten kann man da schlecht etwas.
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