11 jähriger Hund, schlimmer als Pubertät?

  • Mein Flat war immer ein ziemlich braver Hund, außer so von 1 auf 2.
    Aber er ist weit ausgebildet und kommt fast um vor will to please.
    Jedenfalls bis so vor 6 Monaten.
    Er macht ganz einfach, was er will.
    Zb gräbt er riesengroße Löcher im Garten, obwohl er genau weiß....seit Jahren.... dass das verboten ist. Kaum hab ich geschimpft und mache mich dran, den Schaden zu beheben, gräbt er an anderer Stelle.
    Oder ...mitten beim Spaziergang reißt er mir die Leine aus der Hand und rast wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend.
    Arbeiten will er auch nicht mehr, also jedenfalls nicht so wie ich das will.
    Das wäre ja nicht so schlimm, er braucht nicht arbeiten. Aber er will schon mit zum Dummytraining, er will auch seine Aufgaben...aber er will er lösen wie er das denkt, zb tauschen findet er meeeega unterhaltsam im Moment ( der Hund ging bis o).
    Sitzt, Platz und komm hat er komplett vergessen.
    Er klaut Essen vom Tisch und hat neulich fast ein halbes Glas Wein von mir ausgesoffen, als ich kurz auf Toilette war.
    Neulich war es warm, da kam er auf die Idee, draußen zu schlafen.
    Ich musste ihn fast reintragen
    Das nächste Problem: das ist alles sooooooooooo süß und er schaut so glücklich aus bei diesen ganzen Unsinn, dass es mir schwer fällt, ernst und souverän zu bleiben
    Also, wie macht ihr das?

  • Meine ältere Hündin wird jetzt nächste Woche 9. Abgesehen von einem bombensicheren Steh und Jagdverbot sowie dass sie mit zum Gassi muss, auch wenn sie keine Lust hat, muss sie im Alltag gar nichts mehr. Die war aber schon immer so ein Charakterkopf.


    Ich finde sie unglaublich niedlich und witzig und freu mich, wenn sie mich keck angrinst und ihre 5 Minuten hat oder herrlich süß versucht einen zu manipulieren. Solange das Zusammenleben klappt und hier gewisse Regeln eingehalten werden, habe ich damit überhaupt kein Problem und freu mich, wenn sie sich freut. Im Gegenteil, seitdem der "du musst dies und das"-Druck raus ist, kommen wir noch besser miteinander klar.


    Allerdings wird hier auch nichts vom Tisch geklaut oder Wein gesoffen. Das find ich wiederum nicht witzig.

  • Mein Senior (15,2) testet, seit er etwa 14 ist, seine Grenzen neu aus.
    Es wird beim Gassi mal gebockt wenn der Weg nicht passt (Pfoten in den Boden rammen und grimmig gucken :lol: ), seit Jahren geklärte Sachen (betteln, klauen) werden noch mal zur Diskussion gestellt. :roll: Man kann sich auch nicht mehr entscheiden, ob man nun raus auf die Terrasse möchte -oder doch lieber auf die Couch. Wunderbar, dass ich (und mein Freund) so willige Untertanen sind und ihm ständig die Tür öffnen oder in die Couch rauf/runter heben. :roll: :lol:
    Der Gehorsam sitzt sonst noch ziemlich gut, er ist zwar inzwischen taub, aber er reagiert gut auf Handzeichen.


    Hört und sieht dein Senior denn noch gut? Eine beginnende Demenz könnte auch sein, für einen großen Hund hat er ja schon ein gutes Alter.


    Mein Pflegi hatte Demenz, er zeigte viele neue, überraschende Verhaltensweisen.
    Er raste auch manchmal plötzlich los beim Gassi, nach dem ersten Durchstarten gab es dann dauerhaft die Leine, war zu gefährlich. Er versuchte das auch noch, nachdem er blind und taub geworden war. :fear:

  • Das nächste Problem: das ist alles sooooooooooo süß und er schaut so glücklich aus bei diesen ganzen Unsinn, dass es mir schwer fällt, ernst und souverän zu bleiben

    Dann nimm es weiterhin mit Humor. xD

    Also, wie macht ihr das?

    Nichts, ich habe die Altersmacken hingenommen oder eher, nehme sie bei Opi (im 18 Lebensjahr) immer noch so hin. :herzen1: Diskutieren mag er leider nicht und außer das er nur noch ans Fressen denkt und uns öfter im Weg steht, geht es ihm prima damit.
    Manchmal flackert sein früheres Ich durch, dann legt er kurze Spurts mit anderen Hunden hin oder rennt plötzlich kläffend einer Amsel nach, obwohl neben ihm ein Eichhörnchen am Baum hockt und uns anglotzt, das sieht er nicht mehr..... da wäre früher die Baumrinde explodiert. :lol:


    Mein verstorbenes Bernsteinäuglein Buffy hatte auch einen ausgeprägten Altersstarrsinn aber so charmant, wie es eben eine alte, würdevolle Dame nur kann. :cuinlove: Ich erinnere mich an ihre Blicke, wenn ihr etwas nicht passte ... hach ja mein geliebtes, altes Mädchen, 9 Monate ist es nun schon her und mein Herz krampft immer noch. :verzweifelt:


    Ich koste einfach jeden Tag mit Opi aus, denn die Zeit wird nun mehr endlich.


    Fussel mit seinen 11 Jahren ist noch so verrückt wie immer, hoffe es bleibt noch ein paar Jährchen so! :D


    LG Sabine

  • Mein letzter Doggerich hat mir im Alter von 7 sein 'Nö' beigebracht. Der graubärtige Riesenwelpe hatte dann immer so nen Blick.


    Spontanes Stehenbleiben, nö, keinen Schritt weiter, keinen Schritt darüber, nö. Kein Bock.


    Alternativ spielen. Im Kreis rennen. Qiuekjaulen so dass mich Fremde der Polizei melden wollten :ugly:


    Einfach hinlegen... Oder drauflegen. Wenn ich auf der Couch eingeschlafen bin krabbelte der Kerl auf mich drauf. Der hatte auf der Couch aber nix zu suchen. War aber trotzdem schön Arm in Arm aufzuwachen :pfeif:


    Ist wie mit Menschen, im Alter werden sie komisch.

  • Ist wie mit Menschen, im Alter werden sie komisch.

    ...oder dement.
    Mein letzter Hund ist im Alter an Demenz erkrankt. Er war nicht stur, sondern hat in der Anfangszeit der Erkrankung (je nach Tagesform) ganz elementare Dinge von einem Moment auf den anderen vergessen und sich im Wesen verändert.
    Behandelbar war die Erkrankung nicht, aber zu wissen, dass er nicht stur ist und somit nicht anders kann, hat ihm und mir das Leben leichter gemacht. Ich würde den Tierarzt beim nächsten Routinecheck mal darauf ansprechen.

  • Ist hier auch so. Die Ohren stehen im Freilauf oft auf Durchzug. :lol: Will to please gibbet nur noch, wenn es sich für den Oppa lohnt.
    Verfressen ist er, lässt aber stehen, wenn er meint, es ist das falsche Futter. Gab es früher auch nicht. Es wurde alles inhaliert.


    Ja, die Macken im Alter.

  • @Juno2013 hat schon Recht - mal ansprechen, schadet nix.



    Aber ich glaube, es ist einfach der Eigensinn im Alter.


    Dass sehr viele Hunde so etwas entwickeln, merkt man nur nicht, weil die Besitzer meist sehr genau wissen, wann sie eh nicht mehr rufen (bringt ja nix). ;) Du machst, was dein Hund will und keinem fällt auf, dass du es eigentlich anders geplant hattest.


    Der letzte Hund meines Vaters war super gut erzogen und sehr verlässlich. Das letzte Lebensjahr? Ich fand es teilweise absurd. Wenn er beim Gassi nach links abgebogen ist, dann gab es die Runde am alten Steinbruch vorbei. Ist er nach rechts gelaufen? Die über den Radweg. Hat er die Nachbarin gehört? Ist er vom Grundstück gelaufen um ein Leckerli abzustauben. (Hat er immer gemacht, aber nur wenn's keiner gesehen hat.)

  • ...oder dement.Mein letzter Hund ist im Alter an Demenz erkrankt. Er war nicht stur, sondern hat in der Anfangszeit der Erkrankung (je nach Tagesform) ganz elementare Dinge von einem Moment auf den anderen vergessen und sich im Wesen verändert.
    Behandelbar war die Erkrankung nicht, aber zu wissen, dass er nicht stur ist und somit nicht anders kann, hat ihm und mir das Leben leichter gemacht. Ich würde den Tierarzt beim nächsten Routinecheck mal darauf ansprechen.


    Der Vorgänger war dement. Menschen auch. Der Knabe wurde einfach nur komisch. Mich hat das alles nie gestört.


    Ich nehme wie es kommt.


    Besagter Doggerich wurde fast 10.
    Und Tierarzts Liebling :herzen1:

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