Kleiner Hund - dumme Sprüche


  • Neufundländerhündin, mehr wie genug Fell und trägt trotzdem einen Regenmantel, da sie Probleme mit der Wirbelsäule ect. hat
    Da darf ich mir auch immer Sprüche anhören :fear:

  • Ich wollte zu dem, was vorher geschrieben wurde, dass man nämlich selbst in der Hand hat, wie man reagiert oder eben nicht reagiert, sondern auf Durchzug schaltet, noch anmerken, dass man manchmal aufgrund seiner eigenen Geschichte nicht in der Lage ist, sich zur Gänze freizumachen bzw noch besser, zu schützen von den von Tätern intendierten Verletzungen und Demütigungen.


    Googelt man Täter- Opfer- Dynamik, findet man dazu weiterführenden Lesestoff.


    Das passt zu dem, was Hummel geschrieben hat, dass es Menschen gibt, die strahlen unbewusst etwas aus, was mobbende Menschen wahrnehmen und ausnutzen.

    Dabei geht es nicht darum, einem Menschen, der schlecht behandelt wird, die Schuld dafür zuzuweisen. Schuld ist natürlich der, der verletzt und demütigt, der Täter.


    Es geht darum, die Dynamik dahinter zu verstehen, warum ein und derselbe Satz oder ein Wort, eine Äußerung, zb "Schxxx-Köter", die eine Person tief verletzt und das letzte bisschen Selbstvertrauen nimmt und eine andere Person lässt die Äußerung und die beabsichtigte Verletzung einfach abprallen und bleibt völlig unbeschadet.


    Und, ich bin auch so, ich will immer alles genau verstehen und hinterfragen, um es einzuordnen. Das ist zeitraubend, energiefressend und anstrengend, hilft mir aber meinen Alltag als HSP zu bewältigen.


    Minipin-Jack vielleicht findest du dich hier wieder: https://www.zartbesaitet.net

  • Dass ich fast nur nette Sprüche höre ("schöner Hund") habe ich dann wohl meiner guten Ausstrahlung zu verdanken? :D

    Nein, ich glaube, dass die Sprüche gar keinen Grund oder Ziel haben. Die Leute sagen halt einfach, was ihnen gerade einfällt, ohne darüber nachzudenken.

  • Hummel Na ja, ich finde halt die Logik schon spannend: Die Prämisse lautet, jeder ist nur für sich und sein eigenes Verhalten verantwortlich - und die Folge lautet, wenn meine Botschaft nicht richtig ankommt liegt die Verantwortung auf keinen Fall bei mir selbst und meiner Formulierung, sondern ausschließlich beim Adressaten. (Mein erster Reflex ist bei so was zum Beispiel üblicherweise, kurz zu gucken ob ich da vielleicht was missverständlich ausgedrückt habe - Verantwortung für die Botschaft übernehmen also, die ja mein Teil der Kommunikation war und für die ich - siehe Prämisse - also die Verantwortung habe.)

    Nein, da hast du mich völlig falsch verstanden.


    Das ist nicht eineindeutig ;-)


    Natürlich ist jemand, der sich sein Ego poliert, in dem er versucht jemanden zu verletzen sehr wohl dafür verantwortlich und ich verurteile sowas auch zutiefst. (Eigentlich ist er/sie ja ne arme Sau, wenn er/sie das nötig hat...)


    Aber ich sage nur, dass es kein Zufall ist, dass es "immer die gleichen" trifft und dass man dem nicht hilflos ausgeliefert ist.


    ich finde gerade im Forum merkt man oft, mit welchem "Ohr" gelesen wird. Sach-Ohr zB bei manchen selten. Appell-Ohr schon sehr häufig (wenn dir das was sagt). Sprich: Wie gehe ich damit um, was bei mir ankommt.

    Und wenn mir jemand entgegenblökt "Drecksviech, bissiges!", dann ist es an mir, ob ich mir diesen Schuh anziehe und es mich verletzen lasse - oder ob ich mir denke: Ach je, der hat ganz offensichtlich Angst und versucht nur, mich zu verscheuchen, damit er keine Angst mehr hat.


    Natürlich ist diese Entscheidung ein Prozess und der geht nicht von heute auf morgen. Nur wenn jemand schreibt und dabei sehr verzweifelt klingt, da nicht "rauszukommen", war es eher als Hinweis dahin gedacht, dass man sich sehr wohl helfen kann. Man kann die Umwelt nicht ändern, aber seinen Umgang mit ihr.

    Frei nach dem Motto: Love it, leave it or change it. Jenachdem, was halt geht.

  • Ich wollte zu dem, was vorher geschrieben wurde, dass man nämlich selbst in der Hand hat, wie man reagiert oder eben nicht reagiert, sondern auf Durchzug schaltet, noch anmerken, dass man manchmal aufgrund seiner eigenen Geschichte nicht in der Lage ist, sich zur Gänze freizumachen bzw noch besser, zu schützen von den von Tätern intendierten Verletzungen und Demütigungen.

    Stimme dem voll zu. Hatte schon mehrmals versucht auf Durchzug zu machen und bin jedes Mal aufs Neue kläglich gescheitert. Denn jedes Mal wenn ich versuchte auf Durchzug zu machen, dann merkte ich dabei immer, wie ich mir damit letzlich nur selbst was vormache. Und wenn ich meine eigenen Gefühle unterdrücken muss, dann ist es einfach nicht echt, sondern ich mache mir dann damit nur selbst was vor. Es ist nur dann echt, wenn man Durchzug machen kann und es gelingt, daß einem das alles am Allerwertesten vorbeigeht und man keinen einzigen Gedanken darüber verliert.


    Das passt zu dem, was Hummel geschrieben hat, dass es Menschen gibt, die strahlen unbewusst etwas aus, was mobbende Menschen wahrnehmen und ausnutzen.

    Dabei geht es nicht darum, einem Menschen, der schlecht behandelt wird, die Schuld dafür zuzuweisen. Schuld ist natürlich der, der verletzt und demütigt, der Täter.

    Da ich nicht gerade vor Selbstvertrauen strotze, kann ich mir das gut vorstellen. Vielleicht strahle und sende ich ja tatsächlich unbewusst in meiner Körpersprache bestimmte Signale aus, die solche Menschen als ideale Zielscheibe für ihre Giftpfeile wahrnehmen. Und ich sehe es auch so, wie einige von uns hier: Es dürften viele Faktoren Einfluß darauf haben, ob und wie häufig es zu solchen Situationen mit Passanten, die Giftpfeile schiessen, kommt. Die Faktoren die dies eher begünstigen oder vermeiden, wurden ja hier zahlreich genannt: Das Publikumsumfeld in dem man sich bewegt, in der Natur oder eher in einem Wohnviertel und viele weitere Faktoren.


    Es geht darum, die Dynamik dahinter zu verstehen, warum ein und derselbe Satz oder ein Wort, eine Äußerung, zb "Schxxx-Köter", die eine Person tief verletzt und das letzte bisschen Selbstvertrauen nimmt und eine andere Person lässt die Äußerung und die beabsichtigte Verletzung einfach abprallen und bleibt völlig unbeschadet.


    Und, ich bin auch so, ich will immer alles genau verstehen und hinterfragen, um es einzuordnen. Das ist zeitraubend, energiefressend und anstrengend, hilft mir aber meinen Alltag als HSP zu bewältigen.

    Ich erkenne mich darin absolut wieder. Will auch immer alles genau verstehen und einordnen. Dazu passt auch folgendes: Sagt ein/e Passant/in im beim Vorbeigehen aus dem Nichts heraus und ohne für mich ersichtlichen Grund "Scheisshund" dann frag ich mich: Warum nennt diese Person meinen Hund einen "Scheisshund"? Meine Hündin hat ja gar nix getan, um so zu reagieren und deswegen kann ich diese Reaktion von solchen Passanten einfach nicht verstehen.


    Es wäre für mich wohl besser, man würde konkret benennen, was das eigentliche konkrete Problem ist und nicht einfach nur "Scheisshund". Denn das Wort "Scheiss" ist ein sehr weiter Begriff und lässt sich nicht eingrenzen und einordnen. Und, er ist eben auch sehr verletzend, wenn man keinen dicken Panzer hat. So wie mein Naturell ist, stelle ich mir dann x Fragen und mir gehen x Gedanken durch den Kopf und komme dann zu x möglichen Ursachen, Begründungen etc.


    Und genau das ist ein Zeiträuber und zapft mir sehr viel Energie ab. Wie du, DerFrechdax und auch die anderen Hundefreunde hier sehen, mache ich mir sehr viel Gedanken, zu viele Gedanken. Nur kann man sich halt unmöglich einen anderen Kopf aufsetzen.


    Meine Hündin hat das Cushing-Syndrom und deshalb hat sie eine sogenannte Stammfettsucht und sieht aus wie ein kleines Hängebauchschweinchen. Da ich weiss, daß meine Hündin wegen Cushing langsamer ist, nehme ich darauf Rücksicht und gehe beim Spazierengehen auf sie ein, indem ich gemütlich laufe, so daß sie mit mir Schritt halten kann. Ich kann mir gut vorstellen, dies könnte alles auch ein "gefundenes Fressen" für Idioten sein, die das zum Anlass nehmen um ihre dummen, unüberlegten, abfälligen, respektlosen Bemerkungen (Giftpfeile) wie "Scheisshund", "blöder Hund" usw. zu schiessen und damit Menschen wie mich sehr verletzen. Weil ich ja weiss, warum meine Hündin so ist, wie sie ist und für ihr Cushing nichts dafür kann, treffen mich diese Giftpfeile bis ins Mark.


    So wie ich es einschätze, gibt es leider Menschen, die denken, ein Hund muss immer funktionieren, und wenn er, der Hund, altersbedingt und/oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so kann wie früher, ist er einfach ein "Scheisshund" und in denen ihren Augen nichts mehr Wert. Eben wie eine Wegwerfware, wie ein Stück Scheisse. Zumindest interpretiere ich Bemerkungen wie "Was ist das für ein Scheisshund" von solchen idiotischen Passanten so und bringe sie damit in Zusammenhang. Sowas schmerzt mich eben ungemein. Worte können viel Unheil anrichten.


    Minipin-Jack vielleicht findest du dich hier wieder: https://www.zartbesaitet.net

    Vielen lieben Dank für den Link. In vielerlei Hinsicht erkenne ich mich darin wieder.

  • Vielleicht hilft es dir, Kopfhörer und Musik mitzunehmen. Und wenn du an Menschen vorbeiläufst, mach einfach auf laut und hör der Musik gut zu - du weißt dann gar nicht, ob jemand was gesagt hat.


    Auf jeden Fall Kopf hoch! :bindafür: Deine Hündin hat bestimmt den besten Besitzer, den sie sich hätte wünschen können!

  • Wenn mir jemand so kommt (was sehr selten passiert...bin auch HSP), dann empfinde ich nur eines: Mitleid. Da muss man schon einen echt blöden Tag haben oder zu Hause nicht genug Bestätigung und Liebe bekommen, um so etwas nötig zu haben.


    Und wenn doch mal jemand so was sagt, dann frage ich den sehr freundlich und ehrlich neugierig, was genau ihn daran stört. Den meisten Leuten ist das sehr peinlich, weil sie tatsächlich nichts daran (zB am Hund, an mir an was auch immer) stört. Meistens sind das innerlich ganz unsichere Menschen, wie ein unsicherer Hund der dabei nach Vorne geht. Sie gleichen das dann durch Aggression aus, andere erniedrigen um sich selbst zu erhöhen. Ist doch traurig, oder?

    Momentan ist mein Sitterhund ein großer schwarzer Labrador mit bernsteinfarbenen Augen. Eine Seele von Hund, aber es haben schon einige Leute gesagt dass sie Angst haben (wir müssen immer einen sehr schmalen Weg entlang, auf dem man nicht gut ausweichen kann. Er ist an einer kurzen Leine und geht ganz brav neben mir, aber ich bin halt nur etwa so schwer wie er xD). Ist mir mit anderen Sitterhunden noch nie passiert. Meist kommen wir dann ins Gespräch, neulich ist sogar eine Frau den ganzen Weg um den See mitgekommen, wir sind eine ganze Stunde lang zusammen spazieren gegangen und am Ende hat sie sogar den Hund gestreichelt.

    Das ist jetzt nicht direkt eine a fällige Bemerkung, aber in anderen Lebenslagen hat das immer gut funktioniert. Einfach mal nachfragen, dann nimmt man dem anderen allen Wind aus den Segeln und muss nicht stundenlang drüber nachdenken, denn man bekommt eine Antwort (und wenn die Antwort ist "weiß nicht", dann weißt du dass der Kommentar nichts mit dir oder deinem Hund zu tun hat sondern die Person mit sich selbst ein Problem hat) :ka:

  • Da ich nicht gerade vor Selbstvertrauen strotze, kann ich mir das gut vorstellen. Vielleicht strahle und sende ich ja tatsächlich unbewusst in meiner Körpersprache bestimmte Signale aus,

    Glaub ich nicht.


    Die Leute beharken das, was "aus der Reihe tanzt": Ist der Hund extrem groß, extrem klein, dick, dünn, usw. kommen dazu entsprechende Sprüche. Vor allem von Menschen, die selbst nicht gerade durch optische Vorzüge glänzen.


    Hat ein sonst "normal aussehender" Hund irgendeine Auffälligkeit, Pfotenverband, gerötete Augen, o.ä. wird er sofort darauf reduziert und man soll wildfremden Passanten gefühlte 100 x am Tag erklären, wieso, weshalb und warum. Das ist ja noch halbwegs nett, aber wahrscheinlich würden die nicht fremde Menschen einfach zu deren gesundheitlichen Status befragen. "Ach, Sie tragen ja eine Brille! Warum das denn?" "Was haben Sie denn da am Fuß? Sind Sie etwa in eine Schlägerei geraten?"

    Aber bei Hunden (und womöglich auch bei Kindern) gibt halt jeder seinen Senf dazu.

  • Vielleicht hilft es dir, Kopfhörer und Musik mitzunehmen. Und wenn du an Menschen vorbeiläufst, mach einfach auf laut und hör der Musik gut zu - du weißt dann gar nicht, ob jemand was gesagt hat.


    Auf jeden Fall Kopf hoch! :bindafür: Deine Hündin hat bestimmt den besten Besitzer, den sie sich hätte wünschen können!

    Lach


    Ja, mit Kopfhörer und Musik würd ich das alles nicht mehr mitbekommen, was Passanten an abwertenden und ablehnenden Worten gegen meine Hündin raushauen.


    Oh, danke für deine aufbauenden Worte. :-)

    Ich tue für meine Hündin das beste, so bestmöglich es mir gelingt. Genau wie du, Hummel und auch die anderen Hundehalter hier im Forum auch mit ihren Hunden. Meine Hündin zeigt es mir durch ihre Dankbarkeit.

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