Trächtige Hündin musste sterben

  • Übrigens brauche ich mir gar nichts Fiktives auszumalen. Meine letzten Welpen kamen per Kaiserschnitt. Natürlich am Wochenende. Ich wusste wo ich hinfahre und was an Kosten auf mich zukommt. Auch die Zahlungsmodalitäten waren vorher klar.


    Ich kann mich nur wiederholen: Hier haben die Besitzer auf ganzer Linie versagt.


    PS: Und wer davon träumt, dass Welpen in einer sterbenden Hündin noch ewig lang leben ... was soll man dazu sagen?
    Die Bewegungen, die nach dem Tod zu sehen sind, sind unwillkürliche Muskelkontraktionen des verstorbenen Tieres.

  • Dass 800 Euro Anzahlung in einem Leben & Tod-Notfall nicht reichen, kann ich mir auch nur schwer vorstellen - es sei denn ,die TS hätte ganz klargemacht, dass sie den allfälligen Rest nicht zahlen kann.


    Aber selbst dann fällt es mir schwer zu glauben, dass gleich zwei Kliniken so handeln. Das letzte Mal, dass ich mit einem Notfall in einer Klink war, war auch am WE nachts, Welpe mit schwerem blutigem Durchfall. Der Hund wurde stationär aufgenommen, mit der Option einer OP am Morgen, falls es eine Verletzung im Darm gewesen wäre. Wir waren da nicht bekannt, trotzdem wurde der Hund erstmal behandelt, ohne dass ich nach Geld gefragt worden wäre. Ich habe nicht mal eine Anzahlung machen müssen, obwohl ich's angeboten habe, und alles erst bei Abholen des Hundes bezahlt.


    Kann ja sein, dass die Zahlungsmoral inzwischen so miserabel geworden ist, dass Klinken da rigoroser vorgehen, aber so ganz mag ich die Geschichte so nicht glauben. Da fehlt mir wirklich die andere Hälfte.

  • Es mag ja wirklich Kliniken geben, die das gerade bei neuen Patienten, die durchblicken lassen, dass sie kein Geld haben, so handhaben.

    Die Klinik in Duisburg hat mir beide Male in Abständen von 10 Jahren bei beiden größeren Beträgen sofort Ratenzahlung angeboten, die ich nicht annehmen musste (GsD).


    Ich will nicht sagen, dass es nicht vielleicht Kliniken gibt, die auf Grund der heutzutage zum Teil echt mangelnden Zahlungsmoral ihrer Kunden und entsprechenden Erfahrungen, dazu übergegangen sind, vorher bezahlt zu werden.


    Aber mich wundert es halt, weil man ja im Vorraus nicht wissen kann, wie und was genau beim Hund gemacht werden muss. :ka:

  • Nein.Was hier betrieben wird ist der deutliche Verweis auf die Verantwortung, die man mit der Anschaffung eines Tieres übernimmt. Dass genau das nicht passiert ist, hat mehrere Hunde das Leben gekostet.

    und da der Hund bzw. die Hunde die Opfer waren, kann man die auch nicht beschämen bzw. runtermachen denn die leben ja nicht mehr.


    Ich denke allerdings immer noch, dass sich dieser Fall so oder so ähnlich nicht abgespielt hat. Und da wir nur die eine Seite kennen, macht die Geschichte so, noch weniger Sinn.


    Im großen und ganzen dreht es sich darum Verantwortung zu übernehmen und als erwachsener, mündiger Mensch, vorzuplanen und vorzubereiten.


    Ich glaube, dass das in unserer Gesellschaft ja eh ein Problem ist. Keiner will mehr verantwortlich sein bzw. Verantwortung übernehmen. Alle anderen müssen schuld sein, weil dies, das, jenes.


    Ich halte es da mit Judge Judy aus den USA "I demant responsibility".


    Das ist wie mit den tut Nixen, oder mit akitas mitten in Wien, oder mit hundehaufen aufsammeln, oder, oder, oder. Der ruf "der tut nix" entbindet einen nicht aus der Verantwortung, wenn man sich nicht richtig über die Hunderasse informiert und dann mit dem unpassenden Hund dasteht, ist man schlicht und ergreifend selber schuld, nicht der Hund, nicht Fritz Meier, der gesagt hat, " man kann jeden Hund, zum Stadthund sozialisieren". Wenn man einen Hund kauft, feststellt der ist trächtig, dann muss man sich blitzschnell mit dem Tierarzt beraten und entsprechend seines Geldbeutels Vorkehrungen treffen. Es gibt Möglichkeiten kastration, Abbruch der Trächtigkeit, austragen lassen der Welpen (mit entsprechenden Absprachen, Rücklagen, oder Helfern im Hintergrund) usw.


    Schlicht und ergreifend Verantwortung übernehmen!


    Lg

  • Und ich werde es - bei aller Liebe zu meinen Tieren - nie verstehen, wie man erwarten kann, dass jemand seine finanzielle Existenz und die seiner Familie und Angestellten aufs Spiel setzen muss, weil man als Tierarzt gefälligst erst tierlieb sein muss.


    Ja, es mag ein Apltraum für den Hundehalter sein, aber da muss man einfach vorher darüber nachdenken, egal ob zuhause oder im Urlaub. Und gerade bei zweiterem kann ich es verstehen, dass die Tierärzte da erstmal Geld sehen wollen und nicht darauf vertrauen, dass die Leute sich nicht einfach aus dem Staub machen.

    keiner setzt deswegen seine finanzielle Existenz auf das Spiel nicht wegen 800 Euro und einem dreifachen Satz.
    Wir reden nicht von tagelanger stationären Aufenthalt sondern einer Operation. Die Nachsorge hätte sie bei der anderen ta machen können.

  • Zitat von Peggy1990

    Desweiteren habe ich die Hündin bei mir aufgenommen weil die Besitzer mit ihr überfordert waren.
    Und ich habe noch 3 weitere Hunde die ich alle aus den Tierheim geholt habe da es dort genug hunde katzen und andere Tiere gibt die sehnsüchtig ein Zuhause suchen.
    Und ich gebe lieber solchen Tieren ein neues Zuhause Als irgendwelche Hunde zu vermehren die irgendwann genauso im Tierheim landen.

    Die TE und alle anderen mit den gleichen Ideen können hier lernen, dass Tiere retten/ Tierschutz in erster Linie eins ist: teuer.
    Deshalb lieber im Vorfeld überlegen, ob man es sich leisten kann noch ein Tier zu übernehmen, um ihm ein (vermeintlich) besseres Leben zu bieten.

  • Ja, es mag ein Apltraum für den Hundehalter sein, aber da muss man einfach vorher darüber nachdenken, egal ob zuhause oder im Urlaub. Und gerade bei zweiterem kann ich es verstehen, dass die Tierärzte da erstmal Geld sehen wollen und nicht darauf vertrauen, dass die Leute sich nicht einfach aus dem Staub machen.

    Vor 13 Jahren wurde mein damaliger Hund auf dem Spaziergang fast totgebissen (ein Lungenflügel ist kollabiert, der Hund hatte einen schweren Schock usw.).
    Der andere Hundehalter hat mich sofort zum nächsten Tierarzt gefahren - und ich hatte keinen Cent dabei - wir waren ja im Wald spazieren...
    Sogar mein Handy lag zu Hause, so dass ich auch nicht sofort jemanden anrufen konnte.



    Lexi wurde damals sofort untersucht (Ultraschall, Röntgen usw.) und dann umgehend behandelt.
    Als dann alle Notfall-Maßnahmen ergriffen wurden, habe ich gefragt, ob ich telefonieren darf und habe meinen Mann angerufen.
    Der war aber in der Arbeit und hatte noch 45 Minuten Fahrzeit vor sich.


    Auch ansonsten hätte ich niemanden gewusst, der aufgrund der Fahrzeit schneller als innerhalb von 30 Minuten da gewesen wären, weil alle arbeiten waren...


    Hätte die Tierärztin mit der Behandlung gewartet, bis ich das Geld in der Praxis gehabt hätte, hätte ich Lexi mit 11 Monaten verloren... :( :


    So schnell kann das gehen - und völlig ohne "nicht vorbereitet sein", völlig ohne "keinen Puffer haben" und völlig ohne "leichtsinnig sein" usw.

  • Ich bleibe dabei, dass ich die Story so nicht glaube.
    Was natürlich sein kann: man bietet der Klinik 800€ und bittet darum, das “ohne Rechnung“ zu behandeln. Darauf wird eine Klinik nicht eingehen können.


    Oder, man hat im Vorfeld schon “verbrannte Erde“ hinterlassen - sprich: noch Rechnungen offen.

  • Ich finde es und werde es nie in Ordnung finden bei einem Notfall wo es um Leben und tot geht die Finanzen geregelt werden müssen.

    Das ändert sich schnell, wenn Du selbstständig bist und die Notfälle ein Maß annehmen, das Dich an den Punkt bringt, an dem Du Deine Miete, Deine Krankenversicherungen, Deine Lebensmittel, Deine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen oder eigene Notfälle selbst nicht mehr finanzieren kannst.
    Unterhalt Dich doch mal mit Tierärzten, frag sie, was sie verdienen und wie häufig sie mit solchen Notfällen konfrontiert werden. Dann wirst Du schnell verstehen, wie groß die Notwendigkeit ist, die Verantwortung genau dort zu sehen und zu belassen, wo sie hingehört: bei den Tierhaltern. Der Vermerk "Ich bin Tierarzt und keine Bank" findet sich ja nicht ohne Grund inzwischen auf immer mehr Tierarzt- Seiten im Web.


    Und es geht ja hier nicht um exotische Ausnahmefälle, sondern um pure Gedankenlosigkeit mit Vorlauf. Die Beispiele von echten Notfällen (z.B. Unfall im Ausland) hinken da für mein Empfinden ganz gewaltig.

  • keiner setzt deswegen seine finanzielle Existenz auf das Spiel nicht wegen 800 Euro und einem dreifachen Satz.

    Hast Du mal einen Blick hinter die Kulissen geworfen und auch nur eine geringe Ahnung davon, wie häufig solche "Notfälle" passieren?
    In Kliniken ist das nicht die Ausnahme, sondern an der Tagesordnung.
    Ich finde es unglaublich naiv zu glauben, dass so etwas "mal" passiert. Unterhalt Dich doch mal mit Tierärzten in einer Klinik und frag nach, wie oft sie mit Haltern konfrontiert werden, die die Behandlungskosten für ihre Tiere nicht mehr bezahen können. Wenn die Tierärzte jedem dieser Anliegen nachkommen würden, gäbe es bald keine Kliniken mehr.

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