Der einsatzfähige Mantrailer - nur was für Jagdhunde?

  • Ich habe letztes Jahr den ASB Ausbilder Lehrgang absolviert. Da man dort in allen Sparten (F, T und MT) geprüft wird und ich von MT nur oberflächlich ne Ahnung hatte, habe ich angefangen, mich intensiv mit MT auseinander zu setzen und habe aufgrund dessen auch sehr häufig das MT Training besucht (in unserer Staffel trainieren wehen der Größenverhältnisse F und MT getrennt voneinander) und mich hat die Faszination MT total gepackt.
    Aus Spaß haben wir dann Caja mal angetrailt und es hat uns beiden so viel Spaß gemacht, dass wir dort hängen geblieben sind.
    Caja ist noch bis August in F geprüft, wir laufen allerdings keine Einsätze mehr.
    Ich fände es unfair ihr gegenüber, da wir F nicht mehr trainieren.

  • Im Prinzip geht es mir ganz ähnlich wie dir. Ich bin viel ins MT-Training eingebunden und trauere oft meiner (eher kurzen) Trailvergangenheit mit Smilla hinterher, der kleinen Mischlingshündin.


    So wie es zur Zeit aussieht, wäre wohl mit einem zweiten Border zur Zeit nur ne Option hobbymäßig zu trailen und ihn nicht in der Staffel zu führen. Gegen die Empfehlung der Ausbilderin kann ich staffelintern da wohl keine Experimente machen. Tatsächlich hatten wir schon mal zwei Border Collies in der Trail-Ausbildung. Die eine wurde auf Fläche umgestellt um endlich die nötige Anzahl geprüfter Teams für die polizeiliche Sichtung der Staffel zu erreichen (die Trailausbildung dauert ja einfach länger) und die zweite ist aufgrund gesundheitlicher Probleme der Hundefüherin weggefallen.


    Ich bin gespannt wie es bei euch weitergeht.

  • Darf ich fragen, was Dich an MT mehr fasziniert?


    Ich habe Flächensuche selbst nur per Video gesehen und fand es sehr faszinierend, aber was übt für Dich das Faszinierende an MT aus?
    Im Prinzip wird der Hund ja durch die Leine gebremst/eingeschränkt!

  • Flächensuche macht mein Hund mehr oder weniger ohne mich:
    Leine ab und er sucht - blöd formuliert rennt er blöd durch den Wald bis er was in die Nase bekommt. Den Geruch dann auszuarbeiten ist Erfahrungssache (Erfahrung des Hundes, nicht meine).
    Natürlich lernt man auch hier seinen Hund zu lesen, zu erkennen wenn da was war und man den Hund eine Stelle genauer ausarbeiten lassen sollte, Schwierigkeiten im Gelände zu bedenken... aber im Wesentlichen bin ich bei der Sache raus.


    Das Mantrailing ist sehr viel feiner, das Zusammenwirken von Mensch und Hund (auch das unbeabsichtigte) sehr viel dichter.
    Es gilt seinen Hund arbeiten zu lassen, ihn aber vor Gefahren zu schützen (vor allem Verkehr). Den Hund richtig zu lesen hat einen ganz anderen Stellenwert. Hat er Hochwind? Braucht er mehr Leine? Hab ich ihn gerade unbeabsichtigt irgendwo ausgebremst? Schicke ich ihn nochmal zur Kontrolle in eine Seitenstraße? Wo war der Hund noch sicher und wo haben wir die Spur verlassen?


    Es liegt sicher nicht jedem, aber ich finds toll.

  • @Cherubina: Danke. Ich bin auch gespannt, wo uns die Reise hinführt. Selbst wenn es nicht zum geprüften MT Team reicht, lernt man doch unglaublich viel über sich und seine Hund.


    @asterix99 für mich hat MT nicht mehr Faszination als F, sondern eher eine andere.
    Unter anderem die schon von @Cherubina genannten Aspekte.
    Und für mich kommt hinzu, dass der Hund, im Gegensatz zur F, nichts durch laufen ausgleichen kann. In der F läuft der Hund so lange, bis er (im Idealfall) auf Witterung stößt. Man hat sein fest abgestecktes Gebiet, was es abzusuchen gilt. Beim MT hat man keine Ahnung wo einen der Trail (sofern Geruch vorhanden) hinführen wird. An jeder Kreuzung und Abbiegung ist es möglich, dass man verschiedne Entscheidungsmöglichkeitem hat und deshalb mit seinem Hund auf eine ganz andere Weise Zusammenarbeiten muss.

  • Ich habe nur einen Flächensuchborder ausgebildet. (DRK)


    Und beim Trailen nur beigewesen und mal angeguckt mit Collie.


    Der Border kann alles (lernen). Das ist so.
    Aber die beschriebenen Tücken bei der Rasse sind eben, dass je erwachsener der Hund wird, desto mehr kooperiert er mit dem Menschen und nimmt, wie Corinna so schön beschreibt, selbst die Gedanken schon auf. Und das ist eben in der SUCHE nicht gut!


    Und da ist ein "klassischer" Jagdhund einfach geeigneter und ich würde nie wieder einen BC als Rettungshund ausbilden. (ICH...)


    Ich kenne einige BCs in dieser Arbeit und es gibt unfassbare Selbstläufer.....ABER, es gibt eben auch die "Totalausfälle".


    Das liegt an den unterschiedlichen Linien (Show-Arbeit-ect.)


    Mit dem BC bist du halt schnell fertig, der kann das ganze Prüfungsgedöns mit 10 Monaten auswendig....
    Durchs Gelände rasen und suchen macht den meisten auch Spass. Und deshalb werden sie auch oft genommen.


    Ich sehe den BC gerne anderswo. Und Anderswo UND echte Staffelarbeit....ist für 99 % aller BC Halter nicht zu stemmen, da muss man schon Geld ohne Arbeit haben, also selbst reich, oder reicher Mann/Frau...


    HOBYMÄSSIG? Immer gerne auch mit jeder Rasse! Und privat zum Mantrailer ausbilden auch immer.


    MEINE Meinung...und das sehen sehr viele Staffeln, die sehr viele BCs haben, natürlich ganz anders.


    Nur wenn man als Retrieverhalter in eine BC Staffel kommt, dann verstehe ich schon, dass das geheult wird....Der BC macht halt, während der Retriever noch diskutiert, frisst, grad nicht kann...(liegt aber auch an den Linien |) )

  • Ich sehe den BC gerne anderswo. Und Anderswo UND echte Staffelarbeit....ist für 99 % aller BC Halter nicht zu stemmen, da muss man schon Geld ohne Arbeit haben, also selbst reich, oder reicher Mann/Frau...


    HOBYMÄSSIG? Immer gerne auch mit jeder Rasse! Und privat zum Mantrailer ausbilden auch immer.

    Ich habe weder Partner, noch habe ich reich geerbt. Trotzdem schaffe ich es ganz gut meine Arbeit, die zeitraubende Staffelarbeit und die eigenen Schafe unter einen Hut zu bekommen.
    Mein Border macht also tatsächlich beides: Hüten und Flächensuche.


    Ich finde über die Eignung des Borders in der Fläche braucht man gar nicht lange zu sprechen. Man muss mit dem Typ Hund gut können und in der Ausbildung die Besonderheiten beachten. Wenn da alles stimmt, sind es aber hervorragende und zuverlässige Flächensucher (Bei uns zur Zeit 5 geprüfte zwischen 3 und 11 Jahren. Keiner dieser Hunde hat nach der Prüfung Probleme durch zu viel "Nachfragen" mehr gezeigt. Als Junghund und in der Ausbildung schon mal). Ausnahmen gibt es natürlich.




    Mir ging es tatsächlich ums Trailen, weil man da die Verbindung über die Leine deutlich stärker hat und eben trotz der reichlich vorhandenen positiven Erfahrungen mit dem Border in der Fläche unsere Trainerin völlig dagegen ist.
    Scheinbar nicht ohne Grund.

  • Ich hatte/ habe einen Flächensuchborder, einen Partner und einen 40 Stunden - Job.
    Schafhaltung überschnitt sich mit RH Arbeit.



    Ich fand das zeittechnish sehr schwierig.


    Aber es war eine sehr schöne Zeit.
    Der Border in der Fläche ist ein Selbstläufer, oder eben Totalausfall, das hatte ich geschrieben.


    Einen Border für das Trailen, meinte ich, ist aus erwähnten Gründen nicht geeignet, in meinen Augen.

  • Deiner Erklärung kann ich zu 100 % zustimmen. :bindafür:
    Ich habe auch Mantrailing betrieben und es leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen. Ich trauere dem heute noch hinterher.

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