Ich weiß nicht mehr weiter

  • Danke für die Antworten. Das ist das erste mal das Leute sachlich mit mir über das Thema sprechen. Ich wurde vorher wie gesagt Massivs angegangen. Ich nehme mir die Ratschläge zu Herzen. Ich möchte nur das es meinem Hund gut geht. Ich möchte nicht das er unterfordert ist. Um mich selber mal zu reflektieren, vielleicht habe ich mir zu viele Gedanken gemacht um seine Auslastung und ihm zu viel aufgebrummt.

  • Ich spricht der Retriever Fachmann ( ne Spaß, aber hatte bereits mehrere davon).
    Das wichtigste was ein Retriever lernen muss, ist Langeweile aus zuhalten.
    Dein Retriever steht viel zu hoch im Trieb ( und Pubertät kommt da noch zu).
    Reduziere das Apportieren sofort auf einmal in der Woche, ansonsten kannst du noch zweimal die Woche beim Spazieren gehen paar Kopfaufgaben machen.
    Kauf dir evtl das Buch „Sam, Apport“, da wird so gut erklärt, wie man immer wieder an der Ruhe und Besonnenheit des Hundes arbeiten muss.
    Das muss du nicht ewig lange, aber von jetzt an etwa 1 Jahr.
    Ganz ganz wenig Apporte, für deinen Retriever ist es ab sofort eine Belohnung für gutes Verhalten, das er Apportieren darf.
    Zb er muss sitzen du legst ein Dummy in 5 Meter Entfernung hin. Sitzt er brav und Still da, dann darf er das Dummy aufnehmen und zu Dir tragen.
    Sammelt er bei Gassi, wo er sich entspannen soll, Dinge auf, immer wieder konsequen und Kommentar los weg nehmen....weitergehen.
    Ich hab damals einen Spaziergang gehabt wo ich das wohl 100 mal machen musste.

  • Und nebenbei würde ich ihn ein Spielzeug tragen lassen wenn er das so gerne macht. Dann muss er sich nicht selbst irgendwas suchen.

    nein, bitte niemals


    Dadurch versteckt ihr den Trieb noch.
    Er muss lernen, dass er auch ohne was im Maul durchs Leben kommt

  • Wenn Greta der Spaziergang zu lange oder zu aufregend war, sucht sie sich auch was zum tragen. Ich lasse ihr das ein paar Minuten, dann nehme ich es mit Tauschen wieder ab und fertig.
    Ich habe Dummytraining erst mit ca 10 Monaten begonnen. Vorher nur 2-3 mal die Woche UO und 2× die Woche Rettungshundetraining. Aber auch sehr dosiert, als nur ganz kurze Übungen.
    Nimm doch einen Dummy mit, den darf er ein paar Minuten beim Gassi tragen und fertig

  • hui ruf dir bitte immer wieder ins Gedächtnis dass er noch ein Jungspund ist der gerade anfängt zu pubertieren. Das heisst da sind zur Zeit nicht so arg viele Gehirnzellen in betrieb. Vielmehr hat er dafür einen ganzen Haufen bunte Seifenblasen im Kopf....


    Ich mach mit meinen Hunden ja auch Sport aber in dem Alter wäre dieses Programm für meine der Overkill gewesen. selbst erwachsen bekommen die nicht täglich Training. Versuch das mal auf 2x max 3x die Woche zu reduzieren. Dafür nimmst du dir dann aber zeit und suchst dir Sachen raus die er dabei lernen soll. Auch hier gilt aber max 15 Minuten!


    Ansonsten mach das Alltagstraining wirklich im Alltag. Hier mal abrufen da mal sitz machen. Gerade in diesem hirnamputiertem Stadium ist weniger oft mehr. Denn jedes verweigerte Kommando gibt den Hinresten die Info "Tschaka genau so gehts!" also spar dir das und konzentriere dich auf seine lichten Momente

  • Dazu kommt, das ein Dummy für einen Retriever eine Maxi Belohnung ist.
    Darf er es einfach so tragen, für null Leistung, ist es das gleiche, als wenn er Leckereien bekommt für nichts.
    Wozu denn noch anstrengen?
    Der Hund bekommt einen Apport fürs brav sein, niemals einfach so, und schon gar nicht, um schlechtes Benehmen abzuwenden.
    Wenn der Hund Stöckchen aufsammelt um seinen Trieb zu befriedigen, ist es das selbe, als wenn er Essen klaut, weil er bisschen Appetit verspürt. Gegen letztes trainiert ihr doch auch konsequent gegen an.

  • Ich würde euch auch zu viel mehr Ruhe raten!


    Mit einem Hund in dem Alter fänd ich folgendes Grundgerüst passend:


    Zweimal am Tag Freilauf und wenig Leinelaufen (z. B. zweimal 30 Minuten oder auch 45 Minuten) , es darf auch gerne alle zwei Tage noch ruhiger ablaufen. 1-2 mal pro Woche mit befreundeten Hunden zusammen spazieren, dann aber auch nicht zu lange und lass ihn nicht hohlballern!
    Einmal kurz nur zum Lösen raus an der Leine (maximal 15 Minuten, eher kürzer)


    Dazu machst du zweimal pro Woche Dummytraining, welches einen der großen Spaziergänge ersetzt. 15 Minuten sind für euch bestimmt schon lange. Mach nicht zu viele Dummys, lass ihn lieber sauber arbeiten. Mein vierjähriger Retriever bringt in 30 Minuten Training maximal 20 Dummys. Davon sind die meisten sehr schwierig für ihn zu finden/zu merken/wie auch immer.


    Zuhause Ruhe. Kuscheln ja, Spielen nein.


    Zieh das mal so über mehrere Wochen durch. Das Übersprungsverhalten würde ich durch ruhiges Wegblocken und vorausschauendes Gassi vermeiden. Lass ihn gar nicht erst deinen Ärmel schnappen. Dein Retriever zeigt dir schon, dass etwas falsch läuft. Nimm es an und ändere etwas für euch.


    Und dann berichte mal, wie es läuft :sweet:

  • Für mich klingt das nach einem Junkie (ich habe auch einen - mittlerweile relativ geheilt).


    Nur eben nicht nach einem Ball sondern nach allem was sich Apportieren und ins Maul nehmen lässt.


    Retriever sind dafür gezüchtet es toll zu finden Dinge ins Maul zu nehmen und zu Apportieren. Du beschäftigst ihn täglich mit solchen Maulspielen (Dummytraining). Es wurde im gezeigt, dass es ganz toll ist den Dummy (vielleicht auch zusätzlich Spielzeug? Stöcke?) in den Mund zu nehmen und dass das dann immer Spaß und Beschäftigung mit Frauchen heißt.


    Entgegen einiger Ratschläge wäre ich jetzt sofort - so lange er noch jung ist - dafür: nimm dem Junkie seine Droge!


    Heißt erst mal Monate (!) kein Dummytraing, kein Spielzeug rumtragen lassen kein Stock, kein gar nichts. Andere Leute davon ab halten. Alles was mit ins Maul nehmen zu tun hat auf Null.


    Ich weiß wie hart das ist - ich habe am Anfang an den ersten Stöcken fast ne std gestanden und meinen Hund geblockt, irgendwann reichte ein kleines geflüstertes nein und irgendwann wurde es nicht mehr versucht (ca ein Jahr später aber mein Hund durfte auch zwei Jahre Stöcke und Bälle jagen und tragen, deiner ist ja noch jünger).



    Zusätzlich würde ich dein Training runter Schrauben. 2x 10 Minuten am Tag gezieltes Gehorsamstraining reicht völlig.



    Wenn dein Hund in Monaten (!) tiefenentspannt ist und nichts mehr ins Maul nimmt kann man vielleicht mal drüber nach denken noch Mal gezieltes Dummytraining (am besten mit Trainer) zu versuchen. Aber nicht täglich und stundenlang. Vielleicht tut es deinem Hund auch gut es ganz zu lassen.
    Er zeigt scheinbar sehr oder zu stark seine Rasseeigenschaft gerne Dinge ins Maul zu nehmen und du hast indem du das zu sehr bei ihm mit einer Erwartungshaltung verknüpft hast den falschen Grundstein gelegt (kein Vorwurf ging mir genauso).


    Ich konnte mit meinen Junkie eine Zeit kaum noch spazieren weil er völlig Gaga nur nach Stöcken gesucht hat - nach wirklich mehreren Monaten nichts ins Maul nehmen und Apportieren (auch Null Spielzeug im Haus) hatte ich wieder einen normalen Hund der seine Umwelt wahrgenommen hat. Wenn irgendwo ein Kind mit Stöcken hantiert muss ich bis heute (6 Jahre später) noch meinen Hund an seinen Gehorsam erinnern und wenn Stöcke fliegen anleinen.

  • Ich glaube ja, dass gezielte und sehr stark angeleitete Arbeit für Retriever wichtig ist.


    Es muss überhaupt nichts mit dem Dummytraining zu tun haben, dass der Jungspund im Ärmel hängt. Das würde mich ehrlich gesagt eher wundern.


    Aber da muss man sich ran tasten und schauen, was richtig ist.


    Ein Retriever, der geil auf Dummys ist, ist was ganz anderes als ein Balljunkie. Ich würde ihm seine Arbeit nicht wegnehmen. Aber ich würde sie Arbeit sein lassen und strikt von den Spaziergängen trennen.

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