Hundesuche für Mutter -> Whippet?
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Also ich hab so einen Whippet aus Show Linien.
Jagt wie sau und ist nicht leichtführig sondern eher stur. Freilauf im Wald geht nicht - finde ich für mich auch Null schlimm. Zum Freilauf fahre ich auf bestimmte Wildarme Wiesen mit dem Auto oder sie läuft kurz im Park frei, wenn die Labratutnix Leute gerade nicht da sind. Einfach so geht je nach Wohngegend nicht.
Mein Hund ist höchst sensibel (das ist nicht das Gegenteil von Stur und gleichbedeutend mit Leichtführig!). Das heißt negative Erfahrungen brennen sich stark ein und wenn man Pech hat therapiert man daran dann wieder relativ lange rum.
Ich würde nichts auf angeblich weniger Jagdtrieb bei Showlinien geben und über alle Linien schauen wo ich die wesensfestesten, am besten sozialisierten Hunde finde. Wenn man keinen Jagdtrieb möchte oder einen Hund der garantiert viel frei laufen kann, ist es die falsche Rasse.
Rennen etc machen wir auch nicht. Ich habe es versucht aber wegen ihres Fremdhundeproblems war sie auf der Rennbahn die hier ist überfordert. Hätte ich einen netten kleinen Coursingverein in der Nähe würde ich es aber auf jeden Fall machen. Unbedingt brauchen tut mMn ein whippet das nicht. Im Winter ist ja eh Pause. Spaß haben sie aber garantiert.
Ich empfinde den Whippet jetzt auch nicht als leichtführig. Eher sehr stur und clever im Stehlen und manipulieren (ich mag das).
Die ersten 15 Monate war es auch nicht wirklich ein ruhiger Hund.
Also Whippets können schon Traum Hunde sein - wenn es zu den Erwartungen passt. Meine schmust, ist super Menschenbezogen, bellt kaum, kommt überall hin problemlos mit, wacht nicht, besitzt weder zu Mensch noch Hund Agressivität.
Aber andere Sachen waren eine Herausforderung- nach einmal (!) gebissen und gejagt werden bei fremdhunden nicht mehr wegzurennen hat gut ein Jahr gedauert und ist im Zweifel bei der nächsten schlechten Erfahrung wieder dahin (mein pinscher schüttelt sich einmal und gut ist). Alleine bleiben war ein Akt, klappt jetzt so 3 std.
Am jagen trainiere ich nichts, außer auf den Wegen bleiben - dass es auch mit viel Training unwahrscheinlich ist einen Windhund von Flüchtenden Rehen abzuhalten weiß man vorher. Ich betreibe halt Management damit wir die nicht unangeleint treffen. -
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Hab auch gelesen, dass sie eigentlich Sichtjäger sind, was es ja theoretisch einfacher macht, weil sie das wild ja frühstens sehen, wenn ich es auch sehe und im Idealfall sehe ich es eher bzw gehe dahin wo ich Sichtwild ausschließen kann.
Ich glaube ehrlich gesagt das kannst du vergessen, du siehst niemals etwas bevor der Hund es sieht.
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Wenn es unbedingt ein Whippet aus reiner Showlinie sein soll, würd ich mich nach gemäßigteren Exemplaren umsehen. Keine riesigen Whippets, die wie Mini- Greys aussehen. Man muss sich klar sein, dass der Jagdtrieb nicht geringer ausfällt, ich finde, die jagen oft unselektierter.
Ich bin ein Anhänger der S+L- Whippets, dem "Klassiker" ohne Extreme. Wenn man von dem großen Ausstellungen wie dem Sighthoundfestival in Doesch absieht, brauchen auch die sich auf Shows nicht zu verstecken, trotzdem funktional, jedem Gelände gewachsen und blitzschnell.
Für Windhundverhältnisse sind sie sehr gut zu erziehen! Mein Rüde machte mir keinerlei Probleme, war schnell stubenrein, lässt sich abgesehen von Wild überall abrufen und ist Frauchens kleines verwöhntes Bubele. In ihren Adern schlägt Terrierblut, das macht sich bemerkbar. (Whippet = Greyhound, Windspiel, hochläufige Terrier) Mein Kleiner hatte mit seiner Hypersexualität zu kämpfen. Was das angeht sind sie deutlich mehr auf Zack als andere Windhunde (ok, Windspiele halten da auch gut mit...).Hab auch gelesen, dass sie eigentlich Sichtjäger sind, was es ja theoretisch einfacher macht, weil sie das wild ja frühstens sehen, wenn ich es auch sehe und im Idealfall sehe ich es eher bzw gehe dahin wo ich Sichtwild ausschließen kann. Aber ich frag mich einfach ob das dann im realen Leben auch so ist oder ob sie ihre Rassebeschreibung nicht gelesen haben und auch die Spur nehmen
Das ist vom Individuum abhängig. Ich hatte bisher noch keinen Windhund, der sich nicht dafür interessierte. Manche bringen es mit, andere erlernen es, wenn man unvorsichtig ist.
Je nach Windhund reicht ein Knacksen im Gebüsch aus, ein Huschen im Augenwinkel und er ist...weg. In der Ferne können Hunde mit potenziell Jagdbaren verwechselt werden, nur um ein weiteres Beispiel zu nennen.
Bei Wildsichtung wirds...interessant.Das man den Whippet in Wildreichen Gebieten nicht von der Leine lösen kann, bzw auch immer mit den Augen vor dem Whippet sein muss, haben wir herausgefunden und das könnte sich meine Mutter noch vorstellen. Aber wird der Whippet glücklich mit pesen auf 800m2 Garten?
Na klar reicht der Garten aus. Ich bin mir aber sicher, dass du geeignete Gebiete findest, wo du nen Whippet laufen lassen kannst. Ich kenne keine Rassevertreter, der nicht von der Leine darf. Abrufbar ist im Notfall (Wild, Katzen) allerdings keiner.
Es sind Vollbluthetzer, mit keinem Nicht- Windhund vergleichbar.
Der Whippet gibt Sichtlaut, ist ein Profi was das Jagen angeht und während der Hatz überwindet er jedes Hindernis.Das sind die Basics, wenn du mehr wissen willst, frag nur.
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Ich glaube ehrlich gesagt das kannst du vergessen, du siehst niemals etwas bevor der Hund es sieht.
Ja und nein.
Also erst mal sind es hauptsächlich Sichtjäger. Nicht nur.
Einer ganz frischen Fährte (also ich hab das Reh noch paar min vorher gesehen) geht mein Whippet auch nach. Aber nicht wirklich zielgerichtet und verschwindet auch nicht einfach im Wald sondern mein Hund ist da ein paar mal auf und abrennend aber nicht ansprechbar in 100 Meter Entfernung mit Fährte genauer aufnehmen beschäftigt. Das ist was anders als wenn einem jetzt ein Schweißhund an der Stelle durchgebrannt wäre aber auch nicht schön.Im Wald kommt leider mittlerweile die Erwartungshaltung dazu. Wir haben Recht oft wild getroffen, so dass sie dort auch in ein paar hundert Meter Umkreis gucken gehen würde und Fährten nach ohne dass Wild zu sehen ist. Beim knacken von Holz schießt sie los - könnte ja wild sein. Da geht Freilauf nur mit mir zu hohem Restrisiko. Im Stadtwald bei meinen Eltern dagegen war es kein Problem, weil kaum wild.
Dieses vorher sehen klappt - in geeigneter Umgebung. Das heißt kurz gemäht, weit einsehbar, kein direkter Waldrand in der Nähe, keine Büsche wo was drin sitzen kann, keine Straße in der Nähe. Trifft hier auf manche Obstbaumwiesen oder Feldwege im Herbst/Winter oder kurz nach dem Mähen zu, dass da höchstwahrscheinlich nichts größeres sitzen kann. Dazu kommt noch ein Alter Sportplatz seit dort die Familie mit den vielen Katzen nicht mehr wohnt und ein paar kleinere Wiesen im Dorf. Ein Weg zwischen eingezäunten Schnellstraße und Fluss.. man findet schon was.
Ein Reh was aus dem Gebüsch hüpft vorm Whippet sehen - ging hier so das erste Jahr, danach waren die Sinne zu geschärft. Wenn sie jetzt was übersieht - das kommt vor - ist es Glück, weil sie gerade buddeln oder so.
Das klingt alles dramatisch aber mein Hund läuft ohne größeren Aufwand fast jeden Tag frei - bis auf eine Spitzmaus gab es auch noch keine Opfer, weil ich vorsichtig bin und einfach nur gezielt ableine.
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also erstmal:
Ich persönlich halte nicht viel von reinen Show-Züchtern. Aber auch dort gibt es welche, die mit ihren Hunden zwar selber keinen Sport machen, deren Nachzuchten aber im Sport laufen und/oder man auf sportliche Deckrüden achtet.
Allerdings: wenn ein Züchter behauptet, dass seine Hunde nicht jagen (weil Show-Linie), dann Finger weg! Zum einen stimmt das nicht (jedenfalls bei den Hunden aus solchen Zuchten, die ich kenne) und zum anderen sollte das auch niemals das Zuchtziel sein! Es hat bisher noch praktisch keiner Rasse gut getan, ihren Charakter weg zu züchten (und ja, der Hetztrieb ist eines der Hauptmerkmale eines Windhundes/Whippets).
Am liebsten sind mir persönlich S+L-Züchter (Show und Leistung).
_________Windhundesport muss man mit seinem Windhund nicht machen - aber es gibt nichts, was den Hund glücklicher macht (außer echtes Wild hetzen).
Ich würde das Coursing nicht missen wollen. Man muss dazu auch nicht unbedingt Mitglied im Verein werden - für Nicht-Mitglieder ist nur der Beitrag für's Training etwas teurer.
___________Whippets sind relativ führige Windhunde, die auch sehr viel Spaß an der Zusammenarbeit mit ihrem Menschen haben.
Seit letztem Sommer mach ich mit Jin Agi und Jin liebt das.
Tricks kann Jin auch ein paar, aber da bin ich nicht so kreativ und da wir hauptsächlich in der Mittagspause trainieren und Jin da meist lieber bei meinen Kolleginnen bettelt, kommt da auch nicht so viel dazu. Ich lass sie dann meist, Hase, "mach dich groß", Winken, und Diener machen - Übungen, die die Rückenmuskulatur stärken. Das ist mir wichtig, weil ich schon auf eine gute Besmuskelung achte, gerade weil Jin Coursing läuft und hier immer volle Leistung gibt.Ansich ist der Whippet auch einfach gerne überall dabei und machen das auch problemlos mit.
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Whippets sind - wie alle Windhunde - KEINE reinen Sichtjäger. Allerdings sind sie idR auf andere Reize recht gut kontrollierbar. Sie neigen auch eher nicht dazu, selbstständig loszuziehen und was jagbares zu suchen (das sieht bei z.B. Galgos gern mal anders aus).
___________Man darf die Sensibilität des Whippets nicht verwechseln. Ja, sie sind sensibel. Aber sie sind auch unglaublich hart. Und Drama-Queens. Sie sind sehr gut darin, ihre Körpersprache dazu auszunutzen Mitleid zu bekommen/Schimpfe zu entgehen.
Jin hat als Welpe gern mal im Übermut den Hund meiner Schwester überrannt: unsere Schimpfe kam bei ihr gar nicht richtig ran, derweil der Hund meiner Schwester das Schimpfen auf sich bezog und ein Häufchen Elend war!
Jin merkt auch, wenn es mir nicht so gut geht. Draußen heißt es für sie: Frauchen ist unaufmerksam? Gut, dann mach ich eben mein Ding.Man muss mit Whippets mit Fremdhunden aufpassen. Viele Fremdhunde kennen keine Windhunde fallen bei Rennspielen aus Frust ins Hetzen/Mobben - die Besitzer merken das meist gar nicht ("Da ist meiner mal schön müde!"). Allerdings Mobben Whippets auch selber gern. Am besten sind oft Spielpartner, die etwas großer und kräftiger als Whippets sind. Wobei man Whippets natürlich auch problemlos auf Kleinhunde sozialisieren kann - nur beim Spielen muss man hier nochmal etwas mehr ein Auge drauf haben, damit die Kleinen nicht mal (versehentlich) überrannt werden.
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Whippets sind Sprinter, das heißt, mit etwas Flitzen lassen, bekommt man sie ganz gut ausgelastet. Aber sie gehen auch gerne längere Touren oder Wandern.
Bei mir es so, dass ich in der dunklen Jahreszeit unter der Woche Jin nicht flitzen lassen kann (außer im Garten), da ich Vollzeit arbeite und es sowohl vor als auch nach der Arbeit schon dunkel ist und Jin im Dunkeln nicht frei laufen darf. Dafür geh ich dann in der dunkeln Jahreszeit nach Möglichkeit 1-3x pro Woche joggen und am Wochenende gibt's dann ein größeres Programm.
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Im Haus sind Whippets tatsächlich sehr ruhig und brav. Manche schlagen allerdings auch an, wenn es klingelt (Jin z.B.) und manche sind Diebe - gibt wohl nicht wenig Whippets, die auch mal auf der Küche stehen. In diesem Punkt hab ich es mit Jin recht einfach; sie ist zwar wahnsinnig verfressen, akzeptiert aber Tisch/Küchenzeile als weggeräumt (jedenfalls außerhalb der Läufigkeit).
_____________Ich glaube, das ist erstmal alles, was mir einfällt.
Ach so, vielleicht noch: es ist utopisch zu glauben, dass einem der Whippet niemals durchbrennen wird. Wir sind alle nur Menschen und keine Maschinen. Wir machen alle mal Fehler. Damit muss man leben können und daraus lernen.
Glücklicherweise sind Whippets idR (wenn man nicht (aus Nachlässigkeit) zu oft Fehler macht) schnell wieder da.Und kleinere Wunden haben Whippets eigentlich fast immer, manchmal bemerkt man die Kratzer erst, wenn sie schon am Verheilen sind. Den Hunden macht das normalerweise eh nichts aus.
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Für die TE (bzw. für die Mama) wäre es von Vorteil, mal mit Whippethaltern Gassi zu gehen, um sich das Ganze anzugucken.
Vll. geht ihr mal auf ne Renn- od. Coursingveranstaltung, dann seht ihr in etwa, was diese Hunde ausmacht. -
Bedlington? Das wär doch quasi ein whippet/Terrier?
Ich lebe seit Dezember vorletzten Jahres mit einer Lurcherhündin zusammen.Sie gleicht optisch sehr einem Beddy-Whippet / Whiplington, vielleicht ist sie auch ein Rauhaar-Galgo/Ratonero-Mix, jedenfalls kann sie ihre Herkunft als Windhund - Terrier-Mix nicht verleugnen. Größe 50 cm SH, 11 kg, aus Andalusien, jetzt gut 2 Jahre alt.
Ihr Jagdtrieb ist eine echte Herausforderung, der will-to-please ist eher durchwachsen ausgeprägt.
Zuhause ist sie eher lebhaft, aber auch total verkuschelt - chillen auf dem Sofa, unter der Bettdecke schlafen, viel Körperkontakt.Freilauf ist in übersichtlicher Umgebung sehr gut möglich, in wildreichen Gebieten oder in *Kaninchengegenden* ist sie kaum ansprechbar - das ist sicherlich eine Frage des Trainings, das ich noch optimieren könnte, aber es wird wohl eher eine Herausforderung bleiben. Coursing wäre eine gute Idee, werde ich auch in absehbarer Zeit testen. Wenn sie Freude daran hat, werden wir das in unser Repertoire aufnehmen.
Zweifellos ein großartiger Hund, aber meiner Einschätzung nach kein Alltagshund zum einfach Mitlaufen.
Soviel zu meiner bescheidenen Lurchererfahrung. -
Landleben ist immer relativ und kann mit Windhund auch relativ anstrengend sein.
Je nachdem wie und wo sie wohnt, kann das dann so ne Region sein, wie daheim bei mir, wo kein Windhund von der Leine kommt.
(Zuviel Wald und Wild. Windhund, der bei der Hatz full speed in ein Ästchen brettert, ist ein gepfählter Windhund. In meinen Windhundkreisen ist Pfählung, neben Brüchen und großflächigen Hautwunden ungefähr unter den Top 3 der richtig üblen Dinge, wenn der Hund doch mal abhaut. Gebaut ist der Hundetypus für freie Fläche. Viiiiel freie Fläche.)
Zwei Grundregeln noch, die mir spontan einfallen:
Der nicht jagende Welpe und Junghund macht übermütig und wiegt in falscher Sicherheit. Die richtige Jagdlust kommt mit dem Heranwachsen.
Ein Gartenzaun ist kein Gartenzaun. Bei interessanten Sichtungen vorallem. ( Der Galgo ist natürlich größer, als der Whippet, aber 1,70 aus dem Stand war für eine Katze, ein Eichhörnchen oder ein Huhn immer machbar. Die Galgos, die mir bekannt sind, sind eher Zaunspringer, die Whippets teilweise auch erstaunliche Kletterer)
Ansonsten: ganz reizende Geschöpfe!
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Ich dachte, die TE schrieb was von gut eingezäunten Garten? Je nach Höhe (vorausgesetzt er kann sich nirgends durchzwängen) eignet sich dieser doch wunderbar zum Toben.
Ich kenne zig Whippets die im Garten sausen. Die kleinen Engländer sind gemäßigter als die Spanier.Edit: ich finde ja, dass sich mit etwas Mühe meist geeignete Gebiete finden, wo der Whippet freilaufen kann, auch wenn man ne Strecke mit dem Auto zurücklegen muss.
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Gut eingezäunt wurde nicht näher definiert und ist Auffassungsache. Daher der Einwand.
Aber Garten ist jedenfalls schon mal gut.
Ob die täglich anvisierten 1 1/2 -2 Stunden Spaziergang an der Leine oder frei oder teils teils ablaufen könnten, hängt von der Gegend und dem Hund selbst ab - und ein kleinwenig von der Erziehung.
Ich nehm Whippets auch eher als die "ableinbarsten" Windhunde wahr, meine Wochentagswhippets einstmals hatten viel geringeren Radius als Galgo und Mix, sind mehr frei gelaufen (aber auch mehr und länger weg gewesen, beim Besitzer zumindest). Ich empfand sie "hundiger" und "kerniger" im Erziehungssinne, als meine Galgoverschnitte und weniger autonom agierend.
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