Paradoxe Reaktion auf Valium
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Also zunächst noch einmal vielen Dank für Eure Gedanken! Bei Smilla kommen/kamen jetzt 3 Sachen zusammen, weshalb die verschiedenen Ansätze passend waren.
Zusammen kam scheinbar:
1. Vergiftung, vermutlich Ochratoxin
2. Paradoxe Reaktion auf Diacepam
3.Reaktivierung ihres Traumas durch Schmerzen, vor allem dann später bei der brennenden IV-Gabe (Schmerzen + Todesangst + eingesperrt sein), weshalb sie vermutlich auch so lange nicht wieder zu beruhigen war.Der Verlauf über 24h deutete immer weniger auf Bandscheibe, immer mehr auf Vergiftung hin. Sie hat einen stark veränderten Körpergeruch, die Zuckungen hat sie nicht nur im unteren Körperbereich, sondern auch Kopf, Ohren, Augen. Teilweise kippte sie komplett um, insgesamt schien sie immer wieder orientierungslos. Sie speichelte extrem. Ich sag Euch, sie war ein zuckendes, zitterndes Bündel Elend und ich konnte sie nichtmal rein holen.
Ziemlich wahrscheinlich hat sie eine verpilzte Walnuß geknackt und sich eine Ochratoxin-Vergiftung zugezogen, die TA heute meinte, dass der Verlauf bei ihr ziemlich typisch war - von der extremen Panik und der paradoxen Reaktion auf Diacepam mal abgesehen.Seit heute mittag war sie erschöpft, blieb aber verängstigt und zurück gezogen, ab heute nachmittag wurde es dann Stück für Stück etwas besser. Ich konnte mich ihr erst auf ein paar Meter nähern und Ihr Wurst zuwerfen, dann hat sie sich Stückchen geholt und ist danach immer wieder sofort auf Distanz gegangen und nach und nach wurde sie wieder zutraulicher.
Und irgendwann hats scheinbar 'klick' gemacht und sie kam schwanzwedelnd auf wackligen Beinen zu mir gestackst. Als ich sie dann anfassen durfte, habe ich sie erstmal locker angeleint, ihr weiter Wurst gegeben, bin ein bißchen mit ihr gelaufen und dann mit ihr ins Auto und zur Klinik.Irgendwann gings dann ganz schnell besser und inzwischen ist ihr Habitus wieder wie ausgewechselt. Die Smilla von vorher - zutraulich, verschmust, spielzeugverliebt und unendlich freundlich. Nur gerade auch unendlich erschöpft. Nachdem wir zurück waren, haben wir beide erstmal eine Runde geschlafen und für heute habe ich mein Nachtlager bei ihr im Wohnzimmer aufgeschlagen.
Jetzt werden wir nächste Woche nochmal die Blutwerte checken und dann die Nierenwerte im Auge behalten. Aber für jetzt bin ich erstmal froh, dass mein Hund lebt, dass er wieder weiß, dass er hier ein Zuhause hat und dass er wieder laufen und sitzen kann
Auf die folgenden Gedanken möchte ich noch eingehen, auch wenn sich das jetzt aufgelöst hat
Manchmal reicht ja schon ein Geräusch von draußen. Aber ob ein Vorkommnis in der Wohnung wirklich der einzige Auslöser gewesen sein kann? Immerhin war sie direkt nach dem Einkaufen noch nicht so panisch und weggetreten sondern nur sehr schreckhaft. (So interpretiere ich den Text, kann auch völlig falsch liegen.)
Du hast das ganz richtig interpretiert @Ixabel. Sie war nur irgendwie schreckhaft, ist in die Ducke gegangen, als meinem Mann der Schlüssel runterfiel z.B., was mich sehr überrascht hat. Ich denke aber schon, dass es auch daran liegen kann, dass wir sie ausgerechnet alleine gelassen haben, als es begann ihr nicht mehr gut zu gehen. Wirklich Panisch wurde sie erst ab der Medikamentenverabreichung IV. Und hier vermute ich sehr stark, dass das die direkte Wiederholung ihres Traumas war: Todesangst + Schmerzen + Eingesperrtsein. Das plus die paradoxe Reaktion war wohl der Supergau.
In einem anderen Beitrag hier hast Du den Begriff 'Panikhund' gebraucht @Lorbas. Sowas hat zwar sicher Interpretationsspielraum, aber ich würde Smilla nicht als typischen Panikhund bezeichnen. Selbst dass sie Angsthund ist, überrascht viele, wenn sie sie erleben. Panik habe ich bei ihr bisher bis gestern nur in 2 Situationen erlebt, als sie von anderen Hunden spontan gejagt wurde (herzlichen Dank auch). Aber sie macht unglaubliche Fortschritte und wenn man sie derzeit erlebt, kann man sich fast nicht vorstellen, dass sie noch im Oktober nach Hundebegegnungen oft vor psychischer Erschöpfung einschlief, im November sich noch bei jedem Hund ablegte. Inzwischen läuft sie mit mir problemlos an anderen Hunden vorbei und guckt auch mal neugierig um meine Beine rum. Insgesamt hat sie ein sehr hohes Erregungsniveau, dass sich bei ihr (wenn unreguliert) in Bewegung und Pseudo-Jagdverhalten äußert, hat aber eine frohgemute Grundstimmung und geht vorsichtig neugierig durchs neue Leben.BTT und nochmal abschließend zum Threadtitel:
Davon dass Smilla paradox auf Diacepam reagiert hat, können wir ziemlich sicher ausgehen. Geäußert hat sich das bei ihr in einer 180°-Wendung ihres normalen Verhaltens hin zu eine Mischung aus Panik und Aggression. Die Aggression blieb bis etwa 8:00 Uhr morgens deutlich, daher kann man bei ihr von gut 5 Stunden ausgehen, bis die Wirkung abgeklungen war.Jetzt werde ich mich mit Smilla auf dem Sofa einrollen und schlafen. Ich bin unendlich erschöpft und sie schnarcht auch schon.
Gute Nacht ihr lieben
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Ich freue mich, dass alles gut aus gegangen ist! Schlaft und erholt euch gut ihr beiden
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Das freut mich so sehr das es für euch gut ausgegangen ist .
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Oh sorry, ich vergaß darauf einzugehen:
Kann die mobile TA ggf. Luminak im per Blasrohr geben? Ich weiß ja nicht, ob die das kann?
Die mobile TÄ hat mal glatt abgelehnt zu kommen und meinte, der Hund muss in die Klinik. :|
Im Nachhinein bin ich froh drum, selbst wenn die TA heute nacht das mit dem Diacepam vielleicht nicht so super gehandelt hat (wäre schön gewesen, wenn sie an das Propofol gedacht hätte). An sich bin ich in dieser Klinik super zufrieden. -
Himmel, Gott sei dank ist es jetzt vorbei! Fühl dich gedrückt!
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Oh Mensch, wir haben auch einen Walnussbaum im Vorgarten und einen hinten im Garten, die Dinger werde ich wegmachen.
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Zum Glück alles gut ausgegangen
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puh, das ist ja nochmal gut gegangen.
freut mich sehr, dass sich das jetzt alles aufgeklärt hat.
jetzt ruht euch erstmal aus von dem schreck
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Puhhh ... Sachen gibt es ... (das Projekt Walnussbaum im Garten pflanzen habe ich glatt gestrichen ... hätten wir schon einen, würde ich ihn fällen lassen)
Schön, dass alles am Ende doch noch so gut ausgegangen ist.
Für Deinen Hund einund für Dich natürlich auch
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Kann die mobile TA ggf. Luminak im per Blasrohr geben? Ich weiß ja nicht, ob die das kann?
Dafür braucht man einen Schein, also fürs Blasrohr
Den haben eigentlich nur Zootierärzte.
Ds hört sich doch gut an! Und ich denke, ihr habt die Situation gut erkannt und analysiert. Arme Maus. Ich hoffe sie erholt sich nun schnell.
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