Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Ich bin jetzt weder Experte für Flyball, noch für die Mischung. Aber das naheliegende im Bezug auf den Sport wäre wohl, dass die bessere Zeiten laufen. :ka:
    Ich will hier auch nicht Position für die Leute, die entsprechende Verpaarungen machen ergreifen. Ich möchte halt wie Im Eingangspost erklärt verstehen, warum selektieren auf bestimmte Stärken heutzutage anscheinend ein no-go ist, wo wir doch nur wegen dieser Praxis heute diese tolle Vielfalt an Rassen haben.


    Natürlich ist ein Border ein spezialisierter Hütehund, trotzdem (oder grade deswegen) ist er auch ein gängiger Sporthund. Durch seine Eigenschaften, die ja auch raus selektiert wurden brilliert er in vielen Sportarten und wird dementsprechend oft geführt, mehr sollte das nicht heißen. (Ob das jetzt gut oder schlecht, richtig oder flasch ist will ich hier nicht bewerten)

  • Um mir genau diese Art von Diskussion zu sparen bezeichne ich meinen kleinen immer als Labi Mischling, Kleinpudel Mischling oder Labi x Kleinpudel in Foren :D Fakt ist aber das wir ihn als Labradoodle gekauft haben und das auch so in seinem Pass steht. Ich versteh das Problem ehrlich gesagt auch nicht so genau? Natürlich gibt es viele schwarzen Schafe und auf solche Versprechungen wie "Doodle haaren nicht" sollte man auch besser nicht hören. Unserer haart zumindest, wenn auch deutlich weniger als ein reiner Labi oder der Goldi meiner Tante. Den streichelt man einmal kurz und schon sieht man aus als hätte es geschneit. Bei Mico hab ich, wenn man bedenkt das ich mit ihm zsm lebe, eigentlich nie nennenswerte Haare an mir kleben. Diese Hybridhunde(was wohl die eigentliche Bezeichnung wäre. Bei Mischlingen sind die Kreuzungen zufällig während bei Hybridhunden ganz bewusst zwei verschiedene Rassen miteinander gekreuzt wurden) sind ganz bestimmt nicht das non plus ultra aber wenn ich bedenke wie viele Rassen wir haben die in ihrer Gesundheit ernsthaft beeinträchtigt sind...
    Das Problem mit den Doodlen ist zB das viele sich nicht richtig informieren und einfach glauben das alle Doodle hypoallergen sind. Dumm nur das die meisten Doodle die nicht haaren aus der F1b Generation stammen. Also nicht 50/50 sind sonder 25/75 wobei 75 üblicherweise den Pudelanteil beschreibt. Wobei zB der Maltipoo (Malteser x Zwergpudel) nie haaren sollte einfach weil weder Malteser noch Pudel haaren.


    Wenn ich eins gelernt hab dann das in Foren einen Rassehund zu haben vollkommen okay ist und einen Mischling. Eine bewusste Kreuzung wird eher kritisch bis sehr negativ gesehen wie ich schon gelesen hab auch in anderen Foren. Draußen im "echten" Leben gibt es diese Diskussion eigentlich nicht. In der Hundeschule haben wir Goldis, Labrador, Bearded Collie, Jack Russell, Parson Russell, Aussiedoodle, Labradoodle, Australian Shepherd, Windhunde und was weiß ich noch alles (verschiedene Gruppen) und es kümmert niemanden. Wem die Doodle nicht bekannt sind fragt vllt mal nach was das ist und wenn man dann erklärt das es eine Mischung aus Pudel und X ist ist es auch kein Thema mehr.


    Ganz ehrlich? Ich bezeichne Mico als Labi Mix etc in Foren um mir evtl Diskussionen zu sparen(wobei mir aufgefallen ist das es iwas am Namen sein muss. Ich hab nie einen unfreundlichen Kommentar bekommen dafür das wir uns einen Labi x Kleinpudel geholt haben hab aber schon zich mal gesehen wie andere geradezu frech und anmaßend behandelt wurden sich einen Doodle geholt zu haben was im Prinzip genau dasselbe ist) aber er hat vier Beine, zwei Augen, ne Nase, einen Schwanz, Fell und einen entzückenden Hundeblick. So wie (fast) jeder andere Hund auch. Das er ein Doodle ist macht ihn weder besser noch schlechter als ein Rassehund oder ne Promenadenmischung.

  • Es ist kein No-Go auf bestimmte Eigenschaften zu selektieren. Das ist Zucht und somit passiert es staendig.


    Fuer mich (!) haben nur ganz viele dieser Ideen die falschen Eigenschaften auf dem Schirm und die Verpaarungen sind nicht durchdacht.


    Ich weiss schon, dass du mit den Mixen da nix am Hut hast. Aber solche Fragen sollte man sich (also die Produzenten dieser Mixe) halt stellen, bevor ein Wurf geplant wird ;)

  • Ich möchte halt wie Im Eingangspost erklärt verstehen, warum selektieren auf bestimmte Stärken heutzutage anscheinend ein no-go ist, wo wir doch nur wegen dieser Praxis heute diese tolle Vielfalt an Rassen haben.


    Vermutlich weil wir in einer Zeit leben, wo der Stellenwert des Hundes als "Familienmitglied" höher wiegt und man die Gebrauchsfähigkeit und den entsprechenden "Umgang mit Zuchtmaterial" nach Mainstream nicht mehr gutheißt.


    Problem ist vermutlich, dass man unter FCI eben eine gewisse Kontrolle über Zucht und Züchter nachvollziehen kann - womit dies einfach "seriös" wirkt, während Mischlingsverpaarungen immer den Beigeschmack der "sinnlosen Vermehrerei" haben.


    Wenn man das Ganze neutral und wertfrei betrachtet, müsste einem sofort klar sein, dass dies Schwachsinn ist. Aber man bastelt sich halt seine Schubladen und bewertet Dinge nach seinen eigenen Maßstäben. Geht mir auch so.


    Bei Mischlingswürfen guckt man nun mal immer doppelt so kritisch hin ... was ich auch nicht schlimm finde, da ja leider nur in ganz, ganz wenigen Fällen bei "geplanten Mischllingswürfen" irgendein Konzept dahinter steht.

  • Worin besteht denn der Unterschied bei der Mischlingszucht von Hounds zur Verbesserung der Rennleistung und meinetwegen Border/Whippets zur Verbesserung der Zeiten beim Flyball, jetzt als Beispiel? :ka:


    Naja, ich stelle mir da schon die gleiche Frage... Wenn Mischlingszucht, dann schon mit "Sinn und Zweck" (das es da Unterschiedliche Definitionen gibt kann man ja in den wenigen Posts bisher schon sehen) aber grade im Bezug auf die Doodles sehe ich den auch eher weniger Begleithunde gibt es ja viele. Andererseits, wenn die Ausgangsrassen zusammen passen, keine falschen Versprechungen gemacht und verantwortungsbewusst gezüchtet wird, gibt es bestimmt auch größere Probleme auf der Welt als "Doodles". :ka:

  • Ich finde es auch nicht unwichtig, ob so eine Mischung Sinn macht oder nicht.
    Ich frag nochmal: Was kann keine Rasse dieser Welt im Flyball, was eine neue Mischung aber kann? Wie wird da selektiert? Was soll der Whippet im Border verbessern, was dann auch im Alltag eine positive Auswirkung hat? Wieso soll dort dauerhaft ein grosser Genpool vorhanden sein?

    Ich denke auch, Schnelligkeit und noch leichterer Körperbau.
    Ich glaube (!!!!!!!!!), die Höhe der Hürden beim Flyball wird auch dem kleinsten beteiligten Hund angepasst. Es würde dann "Sinn machen" (laut der Regeln!!!), einen Mini dabeizuhaben. Und damit wäre der Zucht aus Sheltie plus kleinem Border plus Terrier für Verrücktheit plus Papillon für WTP Tür und Tor geöffnet (da passen Ausgangsrassen für mich zB nicht mehr zusammen).


    Ja, ne, einen Whippet-Border-Mix im Wald freilaufen zu lassen, daran denkt wohl keiner (zusammenpassende Ausgangsrassen.... hhhm, zweifelhaft).
    Das wäre für mich ein Gegenargument.
    Genauso, dass bei dem Miniformat der verrückte, kernige Terrier NOCH schneller und agiler wird (leichter... quadratischer im Körperbau...). Sowas würde ich im Alltag niemals haben wollen.
    Im Grunde machen doch die Arbeitseigenschaften (klare Birne, Kooperation) die Tauglichkeit für den Sport aus, wenn wir jetzt mal Sporthund mit "Arbeitslinie" gleichsetzen (bitte jetzt nicht päpstlicher als der Papst werden und zB Dienstmalis im OG-Sport thematisieren, so ist das nicht gemeint). Ich verstehe nicht, warum man die auf Teufel komm raus dann doch wieder aufs Spiel setzen sollte.
    Grüßle
    Silvia

  • Worin besteht denn der Unterschied bei der Mischlingszucht von Hounds zur Verbesserung der Rennleistung und meinetwegen Border/Whippets zur Verbesserung der Zeiten beim Flyball, jetzt als Beispiel? :ka:


    Naja, ich stelle mir da schon die gleiche Frage... Wenn Mischlingszucht, dann schon mit "Sinn und Zweck" (das es da Unterschiedliche Definitionen gibt kann man ja in den wenigen Posts bisher schon sehen) aber grade im Bezug auf die Doodles sehe ich den auch eher weniger Begleithunde gibt es ja viele. Andererseits, wenn die Ausgangsrassen zusammen passen, keine falschen Versprechungen gemacht und verantwortungsbewusst gezüchtet wird, gibt es bestimmt auch größere Probleme auf der Welt als "Doodles". :ka:


  • @silvi-p
    Ist halt die Frage worauf man selektiert schätze ich. Mal angenommen man nimmt den reinrassigen, langsameren Whippet (als reinrassiges Pendant). Dann lässt man den im Wald immer noch nicht von der Leine und hat eine schlechtere Leistung im Sport.


    Und den Gedanken mal weiter gedacht: Wenn wir jetzt von Zucht und nicht von einmaligen Mix Würfen ausgehen. Werden die Hunde, die eben nicht den Kopf anlassen und Kooperieren, halt nicht weiter eingesetzt, sondern die, die das gewünschte Verhaltenspaket mitbringen. Zucht und Selektion eben. :ka:

  • Das einzige Problem was ich dabei sehe ist, dass man sich Hunde mit einer Absicht produziert und dann Tiere mit ggf ordentlich Ansprüchen hat egal ob man das das ganze Hundeleben lang bieten kann oder nicht.
    Versteht ihr was ich meine ? :???:
    Andersrum: Halte ich mir nen Rudel Schlittenhunde ist hôchstwahrscheinlich mein ganzes Leben darauf angepasst, hab ich Hütehunde halte ich mir wahrscheinlich auch Vieh.
    Aber Sport? Seien wir doch Mal ehrlich. Nichts ist so schnellebig wie Sportler. Was hab ich in den letzen 15 Jahren schon erlebt. Große Pläne und dann verstreitet sich der Verein, der Partner spielt nicht mehr mit, der Job wechselt, man wird schwanger oder sonstwas. Aber den Hund hat man trotzdem daheim :???:

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