Welche Rasse passt denn nun?

  • Das stimmt, es lässt sich händeln man muß aber aufpassen. Carlos fängt selten Streit an, aber wenns denn sein soll geht er nicht zurück. Der Jagdtrieb ist auch nicht zu verachten, da muß nur ein Eichhörnchen am Baum sein und los gehts.

  • also Collie seh ich bei den Anforderungen jetzt weniger. Hütehundtypisch können die als Junghunde auch mal reizempfindlich mit Hang zum nicht-selbst-zur-ruhe-kommen sein wenn man Pech hat, außerdem reagieren die allermeisten Collies selbst auf kleinsten Druck entweder mit Verweigerung oder Meideverhalten, das muss man mögen und mit umgehen können. Das ist jetzt nicht Das, was jemand der egt einen Schäfer haben möchte sucht, zumindest kann ich's mir nicht vorstellen.


    Collies sind tolle Hunde für einfühlsame, ruhige Menschen und Wartebauschwerfer. Dann laufen die praktisch von alleine mit. Aber die sind lange nicht so furchtlos oder kompromisslos wie jede Art von Schäferhund. Wenn man einen überwiegend netten Hund sucht dann passt der Collie. Muss er nicht nett sein und soll nicht zuuu sensibel sein sollte man meiner Meinung nach beim Schäferhundtyp bleiben.

  • also Collie seh ich bei den Anforderungen jetzt weniger. Hütehundtypisch können die als Junghunde auch mal reizempfindlich mit Hang zum nicht-selbst-zur-ruhe-kommen sein wenn man Pech hat, außerdem reagieren die allermeisten Collies selbst auf kleinsten Druck entweder mit Verweigerung oder Meideverhalten, das muss man mögen und mit umgehen können.

    Hm, ok das habe ich bei Fiete jetzt weniger, aber ist ja auch ein eher gemütlicher Brite aus einer Showlinie. Der Absatz trifft hier auf den Sheltie eher zu.
    Aber ja, sensibel und meidend reagieren, das kenne ich auch. Anfangs hat mir Fiete gerne in die Wade gebissen, wenn ich durch den Garten gegangen bin. Mein "Nein" in dem Zusammenhang führte dann auch zum Meiden. Damals war er aber auch neu und sehr unsicher uns gegenüber. Inzwischen ist er nicht mehr so dünnhäutig.


    Klar, in keinster Weise mit dem DSH zu vergleichen, aber die Anforderungen erfüllt ein Collie schon recht gut finde ich. Nur das überall dabei sein von Anfang an sehe ich kritisch.

  • Also ich denke schon, dass ein bewusst so ausgesuchter Welpe gut von Anfang an mit dabei sein kann. Es gibt ja solche und solche in den Würfen. Nur wie "hart" der Alltag jetzt sein kann, kann man von hier aus schlecht beurteilen. Und nen großartig "eigenen Kopf" haben meine jetzt auch nicht gerade. Kommt jedenfalls drauf an wie das gemeint ist... "Frauchen, du sagst hü, aber ich mache trotzdem hott!" oder eher "Ui,das sieht spannend aus, keiner verbietet es, dann probieren ich es mal aus!". Ersteres beißt sich ja schon son bisschen mit dem gewollten Will-to-please. Zweiteres haben meine beiden aber doch - heute erst bewiesen :lol: "
    Hui, ein zugefrorener Bach, da geh ich rauf..."
    "Ich auch! "
    " Es knistert, cool! "
    " Ja, cool! "
    " Ups, nu bin ich eingebrochen! "
    "Huch!"
    "Egal,dann blubber und plansche ich ein bisschen!"
    "Ich auch!"
    Also ihre eigenen Storys brauen die sich schon zusammen während ich lache :headbash: Sag ich aber Feierabend, dann ist Feierabend, da wird nicht diskutiert. Und das finde ich sehr bequem. Da braucht es gar keinen Druck. Wenn man jetzt selber nicht der Typ ist, der Stress, Hektik und emotionales Getöse braucht oder warum auch immer lebt, dann seh ich da nicht unbedingt Probleme. Vorausgesetzt man äußert gezielt was man sucht. Vielleicht eher den robusten im Wurf, als das Sensibelchen.

  • Bezüglich Erfahrungen zum Beauceron, ich rufe mal @Das Rosilein - ich glaube sie kann da bestimmt gut Auskunft geben

    :winken: und da bin ich schon ;)
    Kann mich bemühen xD und bilde mir ein sagen zu können: Nö, Beauceron sehe ich hier nicht in der engeren Wahl.


    Will-to-please in annehmbaren Grenzen (bei Condor wars manchmal so als würde er versuchen zu wissen was ich von ihm will, bevor ich etwas will)

    Weiss nicht genau, was Du darunter verstehst, aber der WTP hält sich in Grenzen. M.E. noch deutlicher, aber in etwa schon so:

    DSH haben keinen klassischen will to please. Sie wollen arbeiten, aber sie wollen jetzt nicht zwangsläufig dem HF gefallen, da gibt es sehr große Unterschiede mit denen man umgehen können muss.

    Ein ständiger Balanceakt, zwischen der Veranlagung zur Zusammenarbeit und ihrer Selbständigkeit. Wenn man keinen Zugang findet oder kein Gespür dafür hat, ihn zu motivieren oder vll. gar zu früh zu viel von ihm zu verlangt, wird er sich verweigern und seine eigenen Entscheidungen vorziehen. Antwortet man mit Druck darauf, wäre das eine ziemlich schlechte Idee. Am einfachsten kann man ihn händeln, wenn er selbst einen Sinn in dem erkennt, was er tun soll. Sieht er keinen, macht er das vll. einmal Dir zuliebe mit ... aber auf die Dauer kann man das heften. Der lässt Dich einfach stehen, Wiederholungen der Wiederholung wg. liegt ihm nicht, so hebt er das Bein, pinkelt und geht.

    kein übermäßiger Jagdtrieb

    Kommt so hin, gut regelbar.

    Der Hund soll von Welpe an "hart genug im nehmen" sein um mich von Anfang an überallhin zu begleiten (Freunde, Familie, Ausflüge) - sprich nicht zu sensibel das ihn neue Eindrücke direkt aus dem Leben beamen

    Das kannst Du knicken. Noch zu sehr steckt ihm seine ursprüngliche Herkunft (mehr HSH als alles andere) in den Genen. Weiterhin ist der Beauceron ein Spätentwickler, Highlife würde ihn überfordern, ländlich ruhig liegt ihm mehr. Als junger Hund sogar extrem ausgeprägt. Eine Rasse, die man langsam und mit aller Ruhe an alles heranführen sollte. Er muss sich erst alles anschauen (manchmal mehrfach) noch einmal drüber schlafen (so formuliere ich das gerne). Neuem steht er zwar mit einer gewissen Neugierde gegenüber, zieht aber die Beobachtung aus der Distanz vor.


    Das wird ihm manchmal als Ängstlichkeit ausgelegt, das ist aber ein Trugschluss. Er will das erst verstehen, tastet sich heran und lernt extrem viel durch Zuschauen (auch von älteren Hunden im Rudel). Noch eine sehr ... hhhm ... ursprüngliche Art mit Neuem oder zu Lernendem umzugehen.

    Wachtrieb erwünscht (weiß ich mittlerweile gut händeln)

    Hat er ... und Schutztrieb. Lässt sich aber, also aus meiner Perspektive, gut händeln (sofern er nicht überfordert wurde, dann drehen sie gerne hohl ...nach vorne, entscheiden im Zweifelsfall selbst - so zumindest der Hauptabgabegrund, wenn er denn erwachsen geworden ... so ca. 3-jährig, der ein früher, der andere später).

    Eigener Kopf (Der Hund sollte auf jeden Fall auch ein hohes Maß an "ich probiers jetzt einfach und guck mal was passiert" mitbringen)

    Eigener Kopf, den hat er. Ob Dir das gefällt, wie er was löst, kann ich nicht beurteilen. Kommt ja drauf an, was er tun soll.


    Clown (Condor ist ein extremer Clown, ohne dabei irgendwie seine "Ernsthaftigkeit" zu verlieren)

    Kein Clown. Schon als Welpe wenig, als erwachsener Rüde eher selten. Wenn die Mensch-Hund-Beziehung stimmt, kann sich zwischen seinem Menschen und ihm einspielte Spässchen entwickeln. Aber spätestens ab 4 wird ihm das zu doof, die werden in der Regel richtig erwachsen.

    kein grundsätzliches Artgenossenproblem (habe gehört manche Rassen bringen das so mit sich)

    Ein grundsätzliches Artgenossenproblem haben wir nicht, aber sie verlieren mit dem Erwachsensein das Interesse an fremden Artgenossen (mit Spielwiese können sie nur als Jungspund was anfangen). Meine sind ruhig, haben auch ihre Freundschaften, aber mit zunehmendem Alter sind sie weniger bereit, noch neue Freundschaften zu schliessen.


    Meine sind keine Raufer, unterscheiden sehr fein, was überhaupt eine Bedrohung darstellen könnte (ein Zwerg ist es schon mal nicht). Aber Mr. Bombastic in ähnlicher Gewichtsklasse sollte sich überlegen, einen auf dicke Hose zu machen. Solange ein solcher Distanz wahrt, braucht man nicht mal die Leine feste zu packen. Stürzt sich einer direkt drauf, kann sich das blitzschnell ändern, so träge sie sonst auch wirken ... und dann meinen sie das auch ziemlich tonlos ernst.


    Also das hier kommt auch so hin:

    Der andere ist entspannter. Er macht einigermaßen erfolgreich UO und Obedience. Ist aber insgesamt einfach etwas gemütlicher und muss schon etwas zur Mitarbeit motiviert werden. Also bei der Arbeit auf dem Platz nicht vergleichbar mit den Border Collies oder Schäferhunden. Dafür arbeitet er sehr ruhig. Clownig ist er eigentlich nicht

    Der Beauceron wurde mir bisher immer als sehr schwierig im Umgang beschrieben und die sollen wohl (angeblich) auch recht häufig mit der Geschlechtsreife nicht mehr die verträglichsten sein.

    Hhhm, wie geschrieben und eine Interpretationsfrage. Everybody's Darling auf der Hundewiese sind sie nicht. Das sind schon Sensibelchen, aber auch mit eigenem Kopf. Überforderung, Ungerechtigkeiten (stets aus ihrer Perspektive) und unangemessene Härte stecken sie nicht gut weg. Aber man sollte sich auch nicht auf der Nase rum tanzen lassen, sonst nehmen sie Dich nicht mehr für voll.

    Sind mir ehrlich gesagt zu groß und zu "schwer". Also so um vollem Umfang. Jedenfalls die die ich kennen gelernt habe...

    Wenn Dir der Rotti zu schwer sein wird, dann ist es der Beauci vermutlich auch. Die Mädels sind was zierlicher, in der Regel. Die Rüden können schon rechte Brocken werden, nicht selten auch zwischen 40 - 50 kg. Sind nicht so kompakt wie der Rotti, dafür mit der Schulterhöhe und längerer Rücken.

  • wenn man ein Händchen für hat sind diese Allüren auch kaum der Rede wert, besonders mit Hütierfahrung. Nova hatte ein enormes Problem zur Ruhe zu kommen als Welpe und Junghund. Dafür war er immer absolut nett und hat auch nix angestellt - aber er hat halt jeden kleinen Reiz als Aufhänger genommen und tagsüber nur geschlafen wenn man sich mit ihm hingelegt hat.


    Würde man heute nicht mehr denken, der ist der unauffälligste Collie geworden den ich kenne. Er geht schon fast unter zum Teil. Aber er brauchte sehr viel liebevolle Konsequenz.


    Aber ich kenne collies in Händen die halt nicht passen. Laute, grobe Menschen mit hau-ruck Mentalität (Achtung Klischee- ganz viele männer). Menschen die selbst enorm rastlos und nervös sind. Zu weiche menschen, die sich nicht trauen eine Grenze einzufordern. Das kann dann schon scheitern. Collies sind nicht enorm anspruchsvoll aber ich finde es muss passen damit alle Freude haben.


    Collies sind super, fast immer total nett und wollen alles richtig machen. Manchmal aber nicht so ganz kritikfähig und zu neugierig ;)

  • sehr viel liebevolle Konsequenz.

    Jo, Beispiel, wir üben gerade, dass Frauchen den Vollgek... Plüschpo frei schneiden und sauber machen darf, ohne dass der Collie ihr in den Arm beißt. Er kann schon sehr grantig werden. Werde ich dann auch grantig fällt er in sich zusammen und läuft weg. Will ich eigentlich nicht. Gebissen werden will ich auch nicht. Am besten klappt es, wenn ich bei so einer Ausflippaktion aufhöre, völlig unbeeindruckt bleibe, warte bis er sich wieder entspannt und weiter mache. Kostet eine gewisse Überwindung, er hat eine beeindruckende Kauleiste.

  • Ich denke, egal, für welche Rasse man sich entscheidet - man muss immer gucken, welche Nachteile und "Special Effects" sie hat.


    Jeder Vorteil ist zugleich auch immer mit Nachteilen behaftet...


    Möchte ich einen kernigen, knackig arbeitenden Hund mit WTP, habe ich auch ganz schnell einen überdrehten Spinner, der ständig fordert und die Bude umdekoriert, wenn man ihn über- oder unterfordert.


    Möchte ich einen sensiblen, leichtführigen Hund ist die Schwelle zum Schisser nicht weit..(muss nicht sein, aber kann...)


    Möchte ich einen Hund mit Schutztrieb, schützt der schnell auch so, wie ich es nicht möchte.


    Möchte ich einen entspannten, ruhigen Hund, muss ich vermutlich eine gewisse Büffeligkeit und Motivationslosigkeit in Kauf nehmen.


    Möchte ich einen intelligenten, schnell lernenden Hund, wundere ich mich vielleicht bald, wie viel unerwünschten Mist er in Sekundenbruchteilen gelernt hat...


    Ich weiß ganz genau, warum ich meine 3 Hunde gewählt habe.
    Den Staffordshire Bullterrier wollte ich damals, weil mein Sohn recht klein war (nicht standfest ggü. großen Triebsäuen) und ich dennoch bei meinem Beuteschema bleiben wollte: Kernige Hunde mit ordentlich Beutetrieb und Arbeitseifer - aber eben kleiner als gewohnt.
    Bekommen habe ich dann (meinen Rüden) tatsächlich einen kleinen Hund mit großem Herz, Triebsau, Beutegeier, blitzschnell, WTP, Witz, arbeitsgeil.... aber auch einen Hund, der rassebedingt nicht auf Verträglichkeit mit fremden Hunden selektiert wurde, der als Welpe ähnlich anstrengend wie der Mali war und mit dem ich Hundewiesen, gewisse Urlaubsländer und manche Bundesländer meiden muss.
    Die SBT-Hündin zog dann erst vor knapp 3 Jahren für meinen Sohn ein - da wollte ich einen für meine Verhältnisse etwas gemäßigteren Hund (weniger reizoffen und etwas weniger Beutetrieb) und der Züchter riet mir zu einer Hündin, die dann auch genau so war. Sonderlich verträglich mit Fremdhunden ist sie allerdings auch nicht...


    Zum Mali muss ich wohl nichts schreiben, da sind Vor- und Nachteile ja hinlänglich bekannt.


    Im Endeffekt habe ich derzeit genau die Hunde, die ICH haben wollte und bin sehr glücklich mit ihnen. Mich stört es aber auch nicht, alleine in der Pampa Gassi zu gehen, die Hunde in ungewohnten oder stressigen Situationen engmaschig führen zu müssen, Hundewiesen großräumig auszuweichen, kaum jemandem die Hunde zur Betreuung abgeben zu können, endlose km auf Hundeplätze zu fahren und einen Großteil meiner Freizeit den Hunden zu widmen.


    Wichtig ist, dass man bei aller Euphorie realistisch überlegt, welche Nachteile schlimmstenfalls auftreten könnten, ob man das Knowhow für diese Nachteile hat und ob man damit (zufrieden!) leben könnte.


    Leider neigt man als Mensch ja dazu, sich in der ersten Euphorie Vieles schön zu reden, was dann später zu einem bösen Erwachen führt.


    Aus dem Grund finde ich es übrigens toll, wie viele Leute sich hier im Forum bezüglich der Rassewahl im Vorfeld hier Gedanken machen!

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