Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Picard hat heute die HSH kennen gelernt. Nicht ganz freiwillig und auch auf der anderen Seite des Feldes, aber er war trotzdem schwer beeindruckt.

    Die Schafe standen in den letzten drei, vier Wochen ein paar Meter weiter, wo man nicht einfach so vorbeikommt, so dass ich den Weg ums Feld regelmäßig genutzt habe, wenn Spuk Physiotherapie hat. Seine Physio befindet sich nämlich so etwa 500m Luftlinie von den Schafen entfernt.

    Heute waren die Schafe und ihre Hunde auf einmal wieder da, was ich aber erst gesehen habe, als wir schon den Weg halb runter waren. Um nicht mit Picard da lang zu müssen, bin ich dann am Ende vom Weg nach links zwischen den Feldern durch, anstatt nach rechts an der Herde entlangzugehen.

    So kamen wir an einem Feld vorbei, hinter dem dann die Weide begann, und ich habe die Hunde beobachtet, wie sie uns im Auge behielten. Einer lief an den Schafen entlang parallel mit uns mit, ein anderer blieb stehen und schaute, was wir machen und wo wir hinwollen. Wir waren aber wohl weit genug weg, um keine Bedrohung darzustellen, es wurde nicht einmal gebellt.

    Um wieder zurück zum Ausgangspunkt zu kommen, mussten wir einen Umweg durch ein Wäldchen gehen und sind am Ende auf dem Weg wieder zurückgelaufen, den wir gekommen waren, während auf der Feldseite, wo die Schafe standen, gerade ein anderer Halter mit Hund ankam, der natürlich die Hunde ausgelöst hat.

    Spuk stand ein bisschen angespannt da, war sehr aufmerksam und ist auf mein "Chill mal!" weitergelaufen, Picard stand kurz wie angewurzelt, hat übers Feld zu den HSH geschaut und ist dann mit einem RIESIGEN Bogen von den Hunden weg hinter uns hergelaufen. Der andere Halter hatte seinen Hund an der Flexi, was die Hunde ziemlich aufgeregt hat, die waren nicht begeistert, dass der Hund zwar, schlauer als sein Halter, an der abgewandten Seite des Weges möglichst weit vom Zaun entfernt, aber gleichzeitig mit Imponiergehabe und weit vorm Halter vorausgelaufen ist. Beim Spuk regen sie sich tatsächlich weniger auf, wenn wir da langgehen, aber der ist eben auch direkt neben meinem Bein und hat sich da nicht zu entfernen.

    Klein-Picard fand die HSH auf alle Fälle wahnsinnig beeindruckend, hatte aber keine Angst. Das spricht in meinen Augen wieder für die klare Kommunikation selbst auf Distanz. Zwergi hat scheinbar schon am Bellen erkannt, was die wollen, sehen konnte er die nämlich mit seinen kurzen Beinen von seiner Position aus nicht richtig. :lol:

  • Da gehts noch weiter mit den HSH und der Wildsau:

    https://www.mainpost.de/region…rt768,10364828#kommentare


    Endlich mal wer Offizielles, der sich äussert:

    https://www.mainpost.de/region…utzhunden;art768,10364856


    Ich hab mit Weidetieren bisher in NRW, Niedersachsen und Bayern gelebt: bisher überall haben die Jäger vor Drückjagden Bescheid gegeben, weil IMMER die Gefahr besteht, dass das Wild die Zäune niedermacht. Das war schon ohne HSH selbstverständlich - mit HSH sollte es erst REcht selbstverständlich werden.

  • Ja, das stimmt wohl.

    Ich bin aber der Typ Mensch, der sich vorher alles mögliche durch den Kopf gehen lässt, nur um dann spontan alle Pläne über den Haufen zu werfen und einfach zu machen :tropf:


    So viel ich mit bekommen habe, sind die Schafe mit den Hunden mittlerweile weg.

    Habe aber einige Videos von befreundeten HH bekommen=)

  • Ich bin aber der Typ Mensch, der sich vorher alles mögliche durch den Kopf gehen lässt, nur um dann spontan alle Pläne über den Haufen zu werfen und einfach zu machen :tropf:

    Dann passt das :lol: - viele "was wenns" in petto zu haben, ist nicht verkehrt.

  • Ich hatte gestern nur einen kleinen Teil mitbekommen, wo es größtenteils um Herdenschutzhunde ging. Kam mir recht ausgewogen vor.

    https://www.hr-inforadio.de/po…odcast-episode-61320.html

    Um HSH gehts da erst ab Minute 17, der Rest ist so in Richtung "der übliche Kram" und mittlerweile glaube ich, dass die sicherste Methode niemals einen Wolf zu Gesicht zu bekommen, die ist, ihn unbedingt sehen zu wollen. :lol:

  • mittlerweile glaube ich, dass die sicherste Methode niemals einen Wolf zu Gesicht zu bekommen, die ist, ihn unbedingt sehen zu wollen.

    Siehste, und darum kommt auch kein Wolf zu euch: Die Mcs wollen ihm unbedingt auf die Mütze hauen, dafür müssen sie ihn sehen, also wollen sie ihn sehen und ergo kommt er auch nicht zu euch. :p

  • Gibt es eigentlich spezielle Einsatzbereiche wo manche HSH Vorteile gegenüber anderen haben?


    Zb Kangal bei großen weit überblickbaren Flächen und zb Owtscharkas in waldigen Gebieten oder ein Kuvasz dann in bergigen Gegenden?


    Oder liegen die Unterschiede eher im Charakter der Rassen, während der Schutz relativ ähnlich gestaltet wird?


    Gibt es Vorlieben wo man sagt: Zu den Schafen kommt ein Maremano während bei den Rindern Kangals sinnvoller sind?

  • Viel zu lesen, aber in Sachen Herdenschutz die beste Info-Quelle: die Schweizer Herdenschutz-Jahresberichte, hier von der Gruppe CH Wolf:

    https://chwolf.org/assets/docu…gspool-HSH_2019-11-22.pdf



    Wölfe sind verflixt schlaue Gegner (im Herdenschutz darf man das sagen). Die merken alles sofort, weil sie schlichtweg immer wieder regelmäßig auch an gut geschützten Herden vorbeischauen.


    Das darf man niemals unterschätzen. Wie im obigen Zitat EINEN Hund allein arbeiten zu lassen, halte ich für überaus grenzwertig. Auch wenn der Hund das grossartig gemeistert hat - er hätte auch bei etwas vorwitzigeren Wölfen das erste schweizerische Hundeopfer werden können. Oder vor Stress ebenfalls eine MD bekommen können. MDs sind bei HSH im Einsatz eines der häufigsten Krankheitsbilder!

  • Aber das war doch wohl ein Notfall mit dem einzelnen Hund, da der zweite ja überraschend verstarb - denke ich


    Ah, weitergelesen und gesehen, dass der schnell geliehene Ersatzhund Probleme mit Wanderern machte :/ das ist dann natürlich besonders blöd

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