Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Ich meinte damit eher die "Offiziellen", also die, die sich hoffentlich im Vorfeld etwas mehr informiert haben sollten.


    Dass die Normal-Bevölkerung sowas nicht bedenkt, ist ja zwangsläufig normal.


    Bei kleinen Wiederkäuern sind Lamas/Alpakas eine gute Ergänzung zu HSH, weil sie durch ihre Größe mehr Übersicht haben als die Hunde, je nachdem, wie das Gelände ausfällt. Bei größeren Herdentieren genügen die i. d. R. schon. Sobald hier ein Rind irgendwas in der Ferne fixiert, sind die Hunde in Alarmbereitschaft.

  • Man kann zwar nicht erkennen, wie hoch der Zaun tatsächlich ist, aber der Sprung (ich hab den Eindruck, der Wolf setzt kurz auf beim Zaun) sieht recht flüssig und geübt aus - Springer erschweren den Herdenschutz extrem.

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  • Ein Satz den man häufig hört: Herdenschutzzäune machen dem Wild das Betreten/Queren von Weideflächen unmöglich.


    Dass das nicht so sein muss, kann man hier nachlesen:

    https://www.herdenschutz.dvl.org/fileadmin/user_upload_herdenschutz/Fachinformationen/2024_Wilddurchlaessigkeit_Studie_NABU_DVL.pdf


    Meine eigenen Erfahrungen dazu:

    - mein Festzaun mit 7 Reihen E-Zaun, im unteren Bereich Draht (20, 40, 60, 80), mittig Litze (100,120), oben wieder Draht (140) wird problemlos von Rehen, Dachsen, Füchsen, Igeln, Mardern, Wachteln, Hasen, leider auch Katzen passiert

    - meine Schafsnetze, 108 plus Breitband bei 130, werden von nicht kitz-führenden Rehen übersprungen, vom Dachs einfach durchgebombt, vom Wildschwein ebenfalls einfach durchgebombt, meist Frischlinge oder Überläufer, egal wie viel volle Kanne Strom drauf ist, Katzen werden von Schafsnetzen gut ferngehalten, Füchse kommen da ebenfalls problemlos rein


    Tödliche Zaununfälle mit Wildtieren hatte ich seit 2015 insgesamt vier, betroffen waren ausschliesslich Amphibien, eine Erdkröte hatte das Pech, ausgerechnet über einem untern Zaun gebauten Ameisenhaufen queren zu wollen und ist dabei an den Draht gekommen, 2 Gelbbauchunken hatten das Pech, ausgerechnet in einer Nacht den Zaun zu queren, als vorher ein anderes Wildtier die damals noch Litze zerrissen hat und sie über die am Boden liegende, aber noch tackernde Litze gelaufen sind, ein Molch ist an einer der wenigen Stellen, wo beim Schafsnetz die 1. stromführende Litze durchhing gequert, und zwischen nicht stromführender Bodenlitze und 1. stromführenden Litze an den Strom gekommen. So straff, dass nie was leicht durchhängt, ist in Hanglage nahezu unmöglich zu spannen, auch nicht mit zwölfendrölfzig Extra-Stecken.

    Draht birgt nicht so eine Verhedder-Gefahr wie Litze und wo E-Zaun steht, ist hier Strom drauf, auch, wenn keine Tiere auf der Fläche sind.

    An der Waldrandweide gibts bei den gut sichtbaren Tierpfaden immer noch extra Flatterband in den Zaun geknüpft, für die bessere Wahrnehmung.

    Kontrolliert wird täglich und alles, was locker ist/durchhängt, wird sofort wieder straff gespannt.

  • Ich frage mich immer wieder, wie man bei den Empfehlungen, Lamas und Alpakas als Herdenschutztiere einzusetzen, übersehen kann, dass es in den Ursprungsländern als "erfolgreicher Herdenschutz" gilt, wenn das Herdenschutztier tot ist, weil es sich den Wölfen entgegengestellt hat, aber dafür eben kein Schaf gerissen wurde?


    https://www.propferd.at/main.asp?VID=1&kat1=96&kat2=643&DDate=26082020&NID=7395&scsqs=1&scsqs=

    Also Halt machen sie vor ihnen definitiv nicht...


    https://www.srf.ch/news/schwei…eschossen%20werden%20soll.

  • Chris, entschuldige bitte, dass ich hier OT dazwischen komme, aber bei den Gelbbauchunken spitze ich gerade sehr die Ohren: Mein Neffe ist dieses Jahr bundes- und später europaweit unterwegs, um für ein TiHo-Forschungsprojekt Gelbbauchunken zu kartieren und zu fotografieren. Magst du vielleicht, gern auch per PN, verraten, ob und wo es in deiner Nähe Vorkommen gibt? Dankeschön auf jeden Fall!

  • Vor etwa 2 Wochen gabs eine fotografisch dokumentierte Wolfssichtung in Spucknähe, in der vergangenen Woche ist ein kleiner toter Kerl gefunden worden, der ein noch sehr junger Wolfswelpe hätte sein können. Leider gibts da nur 2 Fotos von, als dann irgendwann mal der informierte Jagdpächter schauen gegangen ist, war die Waldpolizei schon da gewesen und nichts mehr zu finden. Die eigentlichen Finder sind dann nochmal dahin und haben ein paar Fellhaare gesichert. Offiziell ist noch gar nichts davon.

  • Erschreckend ist doch, wie wenig sich die Wölfe von den Hunden hinter dem Zaun beeindrucken lassen. Da scheinen bereits Lernerfahrungen gesammelt worden zu sein ...

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