Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

Zitat von McChris

Selbst die Pressestelle vom Niedersächsischem Umweltministerium gibt zu, dass der Zaun vorher intakt war. Es wird nichtmal angezweifelt, dass das Umreissen des Zauns im Zuge der Wolfspräsenz stattgefunden hat.

Jetzt also bitte nicht alle möglichen anderen Risse bei nicht vorhandenem Grundschutz mit in diesen Topf hier schmeissen.

Nee, mir ging es nur darum, dass ein gewisses Misstrauen bzgl. eines vorhandenen gut gestellten Zauns (leider) häufig berechtigt ist. Für mich ist das ein Grundproblem, das dann leider alle Tierhalter ausbaden müssen. Wenn in 9/10 Fällen die Zäune sch... oder quasi gar nicht vorhanden sind, dann fehlt manchmal wohl auch einfach Vertrauen.

Zitat

Ich bin so ziemlich der wolfsfreundlichste Tierhalter den ich kenne, aber selbst ich habe allmählich die Nase voll von diesem Gehampel.

Das ist ja leider das Grundübel an solchen Richtlinien, die bei festgefahrenen Fronten eben keinerlei Abweichungen oder praktische Auslegungen zulassen. Wenn die Richtlinie besagt, dass der Wolf 2x Grundschutz überwunden haben muss, dann ist das Belagern von Herden nicht erfasst und damit keine Ausnahmegenehmigung für einen Abschuss. Das heißt, man müsste die in Niedersachsen wirklich heiß umkämpfte Regelung für Abschüsse wieder aufmachen. Schwierig.
Ob es tatsächlich keine Hilfsangebote von Seiten des Ministeriums gab, das mag ich nicht beurteilen. Aus S-H weiß ich, dass Hilfsangebote auch abgelehnt wurden, weil es die "falsche" Hilfe war und man etwas anderes erwartete. Ich möchte definitiv nicht im niedersächsischen Umweltministerium sitzen.

Ein wirklich schwieriges Thema . . .

Ich liebe ja alle Tiere - ich rette ja beim umgraben auf meiner Parzelle sogar die Regenwürmer - ich habe halt einen Knall

Gäbe es nicht vielleicht die Möglichkeit, die Wölfe zu betäuben, und in einem geschützten Bereich wieder auszuwildern?

Bitte mich nicht köpfen - ich brauche meinen Kopf noch . . .

Zitat von McChris

Und auch die Lernfähigkeit von Wölfen unterschätzt.

Besonders das.

Und die „Erfindung“ ist jetzt auch nicht neu. So gehen Kühe zum Melkroboter.

Zitat von Mondkalb

und in einem geschützten Bereich wieder auszuwildern?

wo soll der sein?

Zitat von hasilein75

wo soll der sein?

Also ich habe keine genaue Adresse - aber Deutschland ist ja nun auch nicht so klein.

Ich fand es vor einigen Jahren schon ziemlich "fragwürdig", nun wieder Wölfe in unser Lebensfeld zu lassen - aber das war ja eine Entscheidung von "schlauen Menschen", und nicht den Tieren.

Mir war damals schon klar, daß es über kurz (oder lang) damit zu Problemen kommen wird - aber wer bin ich schon kleines Licht

Nun haben wir ein Problem, für das ein Weg gefunden werden sollte - und ich finde halt, man könnte doch versuchen, für alle eine gute Lösung zu finden - eben besser als der totale Abschuß.

Die Wölfe haben sich das ja so auch nicht aus Gemeinheit ausgesucht - sie wurden gelassen, und sind nun ein Problem - aber ihre "Schuld" ist es ja in dem Sinne auch nicht (ich Köpfe mich gleich selbst).

Ich fand die Zeit ohne Wölfe ziemlich gut, andere Menschen haben entschieden, daß es nicht gut ist, und nun ist nicht gut, was eigentlich gut ist - und ich wundere mich, daß mein Kopf explodiert

Hl. Sankt Florian. verschon unser Haus ,zünd andere an.

Zitat von Mondkalb

Also ich habe keine genaue Adresse - aber Deutschland ist ja nun auch nicht so klein.

Du hast Recht, Deutschland ist nicht so klein. Aber halt sehr dicht besiedelt.

Und in den meisten Gebieten gibt es bereits Wolfsrudel. Da tut man einem Einzelwolf keinen Gefallen, wenn man ihn in ein fremdes Rudel wirft.

Und ja du hast Recht es ist ein Dilemma.

Ich gehöre durchaus zu den Menschen, die sich gefreut haben (und immer noch freuen) dass es wieder Wölfe in Deutschland gibt. Und das obwohl ich Pferdehalter bin.

Aber ich fürchte, wenn die Entscheider es nicht schaffen, und danach sieht es leider aus, vernünftige Regelungen zu erlassen, um ein miteinander zu ermöglichen.

Und dazu gehört in meinen Augen, der vernünftige Einsatz von Herdenschutzhunden aber auch der Abschuss einzelner Wölfe. Sonst werden wir früher oder später die Wölfe erneut komplett ausrotten, weil die Sache eskaliert ist.

Und ja es macht ein bisschen fassungslos dabei zuzusehen.

Und ja, Leidtragend sind erst die Weidetierhalter, und irgendwann wieder der Wolf.

Zitat von LUKE13

Aber ich fürchte, wenn die Entscheider es nicht schaffen, und danach sieht es leider aus, vernünftige Regelungen zu erlassen, um ein miteinander zu ermöglichen.

Und dazu gehört in meinen Augen, der vernünftige Einsatz von Herdenschutzhunden aber auch der Abschuss einzelner Wölfe. Sonst werden wir früher oder später die Wölfe erneut komplett ausrotten, weil die Sache eskaliert ist.

Eben. Der Wolf ist der größte Beutegreifer hierzulande. Wodurch sollte sein Bestand sich denn regulieren, wenn nicht durch den Menschen? Solange der Wolf Nahrung findet, wird seine Population wachsen. Und nachdem wir Nahrung zu Hauf auf den Weiden stehen haben, wird das Populationswachstum erst dann durch die Nahrung begrenzt, wenn unsre Weiden leer bleiben. Aber wollen wir das?

Wenn wir ein weitgehend friedliches Miteinander haben möchten, müssen wir die Wölfe dahingehend erziehen, dass sie unsre Siedlungsgebiete und Nutztiere meiden. Und das wird leider nicht mit Wattebauschwerfen gehen.

Ich finde Wölfe toll. Aber ich will in der Natur Wölfen höchstens mit viel Abstand begegnen. Genauso wie Wildschweinen, Wisente, Hirsche und Luchse. Beim Fuchs oder Dachs muss die Entfernung nicht ganz so groß sein, aber auch die mag ich nicht unbedingt nah bei mir haben.

Das sind Wildtiere. Die leben nach Regeln, nach denen ich, wenn es drauf ankommt, den kürzeren ziehe. Kein Wildtier denkt "Oha, ein Mensch. Die Krone der Schöpfung. Mit dem müssen wir vorsichtig umgehen." Leider glauben die Wolfsromantiker, dass das anders sei...