Hund aus Zwinger-/Gartenhaltung aufnehmen?

  • Bei Speedy, er war 9 Monate alt. Er wurde abgegeben, weil der vorhandene Rüde mit ihm nicht klar kam. Aufgrund einer schwerwiegenden Verletzung kann er nicht im Sport geführt werden.
    - angeblich sozialisiert, hat er panische Angst vor Hunden gehabt
    - die Verletzung wurde von den Besitzern nicht richtig versorgt, deshalb hat er jetzt einen Plattfuß und Arthose im Ellenbogen
    - sein Futter, was er angeblich super verträgt, hat er überhaupt nicht vertragen
    - keine Beißhemmung mit 9 Monaten :ugly:
    - total zum Spielzeugjunkie gemacht, trotz Verletzung :verzweifelt:
    - Leinenführigkeit nicht vorhanden
    - Gehorsam nicht vorhanden
    etc.


    Lissi, mit 8 Monaten übernommen:
    - war weder umweltsicher noch verträglich
    - sie war fast verhungert und verdurstet, hing fast zwei Wochen nur im Wassernapf mit der Nase :omg:
    - kannte keine Spaziergänge, obwohl das Gegenteil behauptet wurde
    - war komplett verfloht und hatte einen Bandwurm, von wegen gesund :mute:
    - sie kannte wirklich nichts, absolut gar nichts
    - konnte nicht mal Treppen laufen oder ins Auto einsteigen :omg:


    Natürlich kann man auf die Nase fallen, im Prinzip bin ich das auch. Aber ich habe die Hunde aus einem Zuhause geholt, wo sie es nicht gut hatten und das ist das Positive daran.
    Lissi wohnt hier nicht mehr, weil sie nicht alleine bleiben konnte, aber sie habe ich sehr gut vermittelt, ich bekomme immer wieder Berichte und Fotos.
    Und Speedy ist ein mega toller Hund geworden, mit viel Arbeit, aber er war es wert. Heute ist der panische Hund von damals verträglich mit allem, geht nicht jagen, Junkie haben wir auch bekämpft und er begleitet mich täglich ins Altenheim. Also ein kompletter Volltreffer!!


    Ach ja, ich habe beide Hunde am Tag des Kennenlernens sofort mitgenommen, was in beiden Fällen wirklich die beste Entscheidung war!!


    Warum denkst Du, dass sie Dir einen Bären aufbinden? In welcher Beziehung denn?

  • @asterix99 Nur kommen die Hunde leider nicht immer in solch fähige Hände wie in deine und dann wird's blöd für Hund und Herrchen. :hust:

    Puh, ich würde mich nicht als fähig bezeichnen. Speedy ist mein 3.ter eigener Hund und Lissi war die 4.te.
    Ich habe mit Dusty einen immer jagenden Hund gehabt und mit Bibo einen Hund mit Artgenossen Aggression seit sie zweimal gebissen wurde.
    Wollte selbst HT werden und habe halt viele Seminare besucht.
    Natürlich lernt man immer mit den vorhandenen Problemen.
    Man muss sich halt bewusst sein, dass ein Second-Hand Hund nicht immer unproblematisch sein wird. :ka:
    Bei Speedy habe ich den Vorbesitzern auch erst geglaubt, aber nachdem Speedy vor meiner 14 Jahre alten Hündin weglaufen wollte, keimten Zweifel auf.
    Er kommt halt aus einer guten Zucht, aber die Vorbesitzer haben ihn dann eben versaut :omg:


    Wenn man in dem Bewusstsein ran geht, es wird ganz schlimm und vielleicht wird es dann nicht so schlimm, dann kann man das als positiv verbuchen xD


    Ich habe mir eigentlich vorgenommen, den nächsten Hund selbst zu "versauen", aber wie ich mich kenne, wird es wohl wieder ein Second-Hand-Hund |)


    Aber die Bereitschaft zum Lernen, dran Arbeiten, viel Geduld und Ausdauer muss einfach bei Aufnahme eines solchen Hundes da sein =)

  • Ich finde, es gibt mindestens zwei Sichtweisen, ob man sich dazu entschliesst, einen Hund aus Zweithand zu übernehmen:


    Entweder sucht man einen Hund, der bereits ziemlich "perfekt" ist, ähnlich lebt wie man selber und der wenig Schwierigkeiten bereitet, weil er bereits alles kennt. Das sind Idealfälle, gibt es aber durchaus, wie man häufig im Forum lesen kann.


    Oder der Hund lebt absolut nicht ideal, hat kein schönes Leben, müsste dringend weg aus der momentanen Situation. Da muss man sich auf verschiedene Baustellen gefasst machen, die man vorher noch gar nicht genau abschätzen kann. Aber Hauptsache, der Hund kommt da weg.


    Und dann gibt es noch die Kombination aus beidem:
    Hund scheint perfekt zu sein, passt alles, Liebe auf den ersten Blick, aber hinterher tauchen dann eben doch einige Baustellen auf, die sich erst nach einigen Wochen oder Monaten zeigen. Da muss man dann halt auch Arbeit reinstecken.
    Oder andersrum: Der Hund hatte kein schönes Leben, scheint "schwierig" zu werden, aber man nimmt ihn trotzdem... es zeigt sich dann, dass der Hund sich optimal einfügt und überhaupt keine Schwierigkeiten macht.


    Es ist immer ein Tanz auf dem Hochseil, aber ich finde, es lohnt sich!
    An Eurer Stelle würde ich alles vorbereiten, genügend viel Zeit einplanen und den Hund anschauen gehen und u.U. gleich mitnehmen. Er wird bestimmt bei Euch ein schöneres Leben führen können als jetzt.
    Viel Glück!

  • @JennyHund hat so einen Volltreffer übernommen. Ihre "fast" schwarze Maus ist der Volltreffer und auch aus zweiter Hand.


    Wir hatten damals aus dem TH (als Familienhund) einen Labbi-Mix, den Blacky. Der hat gezogen wie ein Ochse, war aber eine Seele von Hund.
    Die Beschreibung von ihm weiß ich nicht mehr, aber wir haben nie bereut, ihn geholt zu haben. Er war einfach ein toller Kerl und bereits 5 oder 6 als wir ihn bekommen haben. =)

  • Warum denkst Du, dass sie Dir einen Bären aufbinden? In welcher Beziehung denn?

    Nun, zuerst einmal antworten sie sehr wortkarg und auf alle Fragen kommen nur Antworten wie "ja, natürlich kann der Hund das!"
    Am Telefon waren sie auch recht reserviert, aber das kann natürlich auch einfach deren Art sein. Wir hatten und haben aber den Eindruck, dass der Hund ihnen überhaupt nicht wichtig, sondern sogar ziemlich egal ist.
    Auf meine letzte Frage kam nur noch zurück "das kann ich Ihnen ja alles auch genauer erzählen wenn Sie da sind".

  • Ich würde mich drauf einstellen, dass der Hund kaum vom Grundstück runter kommt.
    Entsprechend würde ich mich drauf einstellen, an Umweltsicherheit, Reaktion auf Artgenossen, Leinenführigkeit intensiv arbeiten zu müssen.


    Wenn ihr das könnt und wollt, warum nicht!


    Ich würde aber auf keinen Fall damit rechnen, einen perfekt erzogenen und umweltsicheren Hund zu bekommen. Wenn ich tippen müsste, würde ich sagen, die haben den Hund als Wachhund im Garten und gehen nicht mit ihm raus. vielleicht gabs Ärger mit Nachbarn wegen Dauerkläffen.


    Das ganze Thema Gesundheit bei einem Goldie aus "Hobbyzucht" hat man natürlich auch. Wobei es da eh nie ne Garantie gibt.

  • Mal weg von Ebay Kleinanzeige würde mich halt interessieren, ob der Hund mal was anderes außer den heimischen Garten kennen gelernt hat.


    Wenn nicht, darf man sich bestimmt auf etwas gefasst machen, was Alltagstauglichkeit angeht.
    Ich habe hier selbst einen ehemaligen Gartenhund, die augenscheinlich auch noch komische Erziehungsmaßnahmen genossen hat.
    Alleine mit dem laufen an der Straße war sie am Anfang maßlos überfordert, von anderen alltäglichen Dingen draußen ganz zu schweigen.


    Es hat mich viel Arbeit gekostet, aus ihr den Hund zu machen, der sie heute ist und auch heute sind bestimmte Dinge nicht mit ihr möglich.


    Ich würde da also ein ganz besonderes Augenmerk drauf werfen, wenn ihr euch den Golden anguckt.

  • Hm, ich würde hinfahren und mir den Hund anschauen.
    Wenn der Hund auf euch zugeht und nett ist, dann holt ihn da weg und gut ist.


    Immer im Hinterkopf, dass einige Baustellen auf Euch warten könnten !!


    Er kann auch einfach nur happy sein, dort weg zu kommen, aber vielleicht ne Artgenossen Aggression haben. Weiß man alles nicht.
    Im TH kriegt man nicht immer die Wahrheit gesagt und bei Privatverkäufen meist noch weniger.
    Lasst einfach euer Herz sprechen, ob der Hund zu euch passen würde.


    Ich habe beide Kleinanzeigen Hunde aufgrund ihres Wesens aufgenommen.
    Speedy hat sich gleich auf meinen Fuß gelegt und sein unglaubliches Gesicht hat mich verzaubert.
    Lissi war ne Brüll-Tante, aber als sie sich eingekriegt hatte, wollte ich sie einfach nur da weg haben.

  • Weshalb ist es eigentlich vor allem hier im Forum so verpönt, bei ebay Kleinanzeigen nach Hunden zu schauen?

    Vorurteile, deswegen. EbayKA ist nichts anderes als früher der Wochenendtiermarkt in der Tageszeitung. Da gab es seriöse und unseriöse Anbieter. Kritisch bleiben und sich selbst ein Bild machen.
    Chilly, der blonde in meinem Avatar, fand ich über EbayKA, mir hätte nichts besseres passieren können

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