Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • @Brizo :ka: Er hört eigentlich gut auf Nein, aber ich wollte für das Schnüffeln und Markieren draußen ein anderes Wort nehmen, da ich Angst habe, dass sich das Nein abnutzt.

    Ich werde morgen mal berichten. Sonntags ist bei uns Ruhetag, da gibt es nur kurze Löserunden.

    Davon abgesehen werde ich auch nochmal über Tardastrex, chemische Kastration für 4 Wochen, nachdenken. Ich bin absolut kein Fan von Kastrationen, aber ich vermute, dass es doch sehr viel mit seinen Hormonen zu tun haben könnte.

    Andererseits ist er drinnen absolut ruhig und er jault auch nicht oder verweigert sein Essen nur weil irgendwo eine läufige Hündin ist. Er vergeht sich auch nicht an seinem Spielzeug oder gar Kissen.

    Und ich bin eben auch kein Fan davon.. naja, jetzt bin ich erstmal gespannt wie es morgen draußen läuft, wenn er nicht überall schnüffeln und markieren darf. Ich habe mir gedacht, dass wir eine langweilige Route laufen? Gehe ich ins Feld oder auf die große Hundewiese, fällt es ihm wahrscheinlich noch schwerer?

  • Henry ist jetzt schon 11 Monate alt und pieselt immer noch wie ein Mädchen :ugly: außerdem ca 1 mal max 2 mal auf dem Spaziergang. Dafür sobald wir wieder im heimischen Garten sind ganz dringend sein großes Geschäft, das geht unterwegs nicht :hust:

  • @Brizo Er hört eigentlich gut auf Nein, aber ich wollte für das Schnüffeln und Markieren draußen ein anderes Wort nehmen, da ich Angst habe, dass sich das Nein abnutzt.

    Wenn er das Nein in dem Sinne verstanden hat, wie ich es mit "Abbruch verstanden" meine (und ich denke, dass sich das mit dem Verständnis vieler anderer hier deckt) dann würde sich da nix abnutzen. Weil du die Info einmal zum richtigen Zeitpunkt geben würdest und er würde es unterlassen. Und nicht dazu genötigt wärst das "Nein" immer wieder zu sagen, damit er sich dran hält.

  • Wenn sich das Nein abnutzt ist es kein sauber aufgebauter Abbruch, ganz einfach. :ka:

    Und die Kastration, egal ob chemisch oder chirurgisch kannst du machen, besser erzogen ist Casper dadurch aber nicht.
    Die Kastration ist nie die Alternative zur Erziehung, sie kann sie höchstens in Ausnahmefällen unterstützen.

    Wenn du jetzt spritzen lässt verlagerst du das Problem um vier Wochen nach hinten. Und was hast du dann gewonnen? Nichts!

    Du hast einen völlig normalen Junghund der nicht mal oversexed zu sein scheint. Die Kastration in welcher Form auch immer ist völlig unnötig und wäre reine Bequemlichkeit.
    Denn was du beschreibst würde ich nicht mal als Problem werten.
    Diese Entwicklungsphase macht jeder junge Rüde durch. Da müsste man ja alles kastrieren.


    Des Rätsels Lösung heißt aber ganz einfach und wie eigentlich immer: Erziehung!

    Bau einen vernünftigen Abbruch auf und hindere ihn am Spuren verfolgen. Biete Alternativverhalten an und wenn er nicht drauf reagiert ist das sein Pech, Spüren verfolgen darf er trotzdem nicht.
    Fang nicht gleich mit etwas so Komplexem wie Apportieren an. Das kann er gerade nicht, hast du ja schon bemerkt. Belohne doch einfach Blickkontakt zu dir, dann verstärkt du auch gleich noch die Umorientierung.

    Ares hat bei Spuren (egal ob Wild oder Hunde) zB gelernt sich selbstständig umzuorientieren statt ihnen nachzugehen. Bei den läufigen Hündinnen muss ich nachhelfen und ihn daran erinnern, aber das Endziel ist dasselbe.

  • Rein von der Beschreibung von @Feyra478 kann ich mir persönlich keine Meinung zu bilden, ob schon too much ist, oder nicht.

    Allerdings kann ich nun nach eigener Erfahrung sagen, dass Lito auch überhaupt nicht oversexed war. Klar ein bisschen prollig, aber das halte ich für einen jungen Terrier (der mit einem angstaggressiven Zweithund zusammen lebt) auch nicht soo ungewöhnlich.
    Dafür stand er ansonsten verhaltenstechnisch völlig neben sich. An mangelnder Erziehung lag es auch nicht, sein Verhalten war zwanghaft und er hat zwischendurch immer wieder versucht alles richtig zu machen.

    Nun hat er seit knapp 3 Wochen den Chip und seit 4 Tagen haben ich einen komplett anderen Hund. Im positiven Sinne.

  • Ich würde gerne lernen, einen richtigen Abbruch zu trainieren.. Bin aber noch auf der Suche nach nem gescheiten Trainer. Zumindest Hummel scheint niemanden hier in der Gegend zu kennen, gibts denn noch jemanden hier im Fred, der viele gute Hundetrainer kennt? Ansonsten probier ich mich mal so durch xD

    Ivo ist... also mein Bild von ihm wandelt sich im Moment etwas. Ich nehme ihn gar nicht mehr als hibbelig war. Es ist einfach, dass bestimmte Situationen ihn so tangieren, dass er z.B. nicht mehr ansprechbar ist. Aber ich lerne im Moment auch ihn besser zu lesen. Wir haben noch keinen Trainer gefunden, aber ich mache ja auch Erfahrungen und bin bemüht, ihn besser zu lesen.

    Heute auf den Weg kam uns ein Hund entgegen, wir sind nach links, die sind auf die gleiche Seite (@_@) und ich merkte schon, dass Ivo so... also bei Hunden ist er immer angespannt, aber er wurde so... dieser Blick (den ich nur von der Seite sehe), ich wusste irgendwie, der würde gleich pöbeln, obwohl wir diesen anderen Hund noch nie gesehen haben. Einmal ansprechen brachte natürlich nichts, hab ihn dann kurz genommen (da lies er zwei Beller), bog nach links auf die Wiese ab, hab ihm dabei sozusagen den Weg abgeschnitten und er lief brav mit, war auch sofort wieder ruhig, und nach einem Moment war er auch wieder so da, dass er Leckerchen nehmen konnte. Die Frau hat sich dann bedankt. Das war nett. Ich würde mir trotzdem wünschen, das man zumindest auf die andere Seite des Weges geht. Bisschen Platz war da ja.

    Kann natürlich sein, dass er auf das Kurznehmen bisschen reagiert hat. Ich trainiere dagegen indem ich ihn immer mal wieder kurznehme und dabei aber einfach nur mit Leckerchen füttere.

  • Rein von der Beschreibung von @Feyra478 kann ich mir persönlich keine Meinung zu bilden, ob schon too much ist, oder nicht.

    Allerdings kann ich nun nach eigener Erfahrung sagen, dass Lito auch überhaupt nicht oversexed war. Klar ein bisschen prollig, aber das halte ich für einen jungen Terrier (der mit einem angstaggressiven Zweithund zusammen lebt) auch nicht soo ungewöhnlich.
    Dafür stand er ansonsten verhaltenstechnisch völlig neben sich. An mangelnder Erziehung lag es auch nicht, sein Verhalten war zwanghaft und er hat zwischendurch immer wieder versucht alles richtig zu machen.

    Nun hat er seit knapp 3 Wochen den Chip und seit 4 Tagen haben ich einen komplett anderen Hund. Im positiven Sinne.

    Wie stand er verhaltenstechnisch neben sich? Wie äußerte sich das?
    Was hat sich mit dem Chip verändert?

    Das würde mich sehr interessieren.

  • Wie stand er verhaltenstechnisch neben sich? Wie äußerte sich das?Was hat sich mit dem Chip verändert?

    Das würde mich sehr interessieren.

    Puh in Kurzfassung ist das schwer zu sagen. Er war quasi nicht mehr er selbst, wenn wir das Haus verlassen haben. Er war wie im Tunnel/Rausch hat einfach nur nach vorn gezogen und wirkte abwesend. Bewegungsreize setzten ihn in Ausnahmezustand, er drehte sich schreiend im Kreis. Schon beinahe panisch mit auf gerissenen Augen. Er stand so unter Stress und Anspannung, dass er vermutlich nicht mal gemerkt hätte, wenn man einen Stein nach ihm geworfen hätte. Dazu kam Dauerfiepen, wirklich nonstop. Korrekturen oder das Abrufen von Dingen die er eigl kann, hat seinen Stress nur noch verschlimmert.

    Kein Unterschied, als die Nachbarshündin läufig war und auch sonst kein gesteigertes Triebverhalten. Daher wäre ich lange Zeit auch nicht auf die Idee gekommen, dass auf die Hormone zu schieben.
    Die Klinik überredete mich in Verbindung mit dem Verhalten und einer vergrößerten Prostata allerdings zu Tardastrex. Darunter wurde es dann eine Weile besser, bis es zuletzt wieder ganz extrem war. Daher nun der Versuch mit dem Chip.

    Seit nun 4 Tagen ist er viel entspannter. Runden im Dorf gehe ich noch nicht, um ihn nicht zu überfordern. Aber draußen im Wald und Feld ist er wieder voll ansprechbar. Er reagiert auf Korrekturen und nimmt Hilfen bereitwillig an. Ich habe wieder den Hund der Gefallen will und schlagartig wieder beinahe alle Regeln an die er sich die letzten Monate nicht halten konnte, weiß und umsetzt.
    Zu dem ist er müde. Ein Zustand der bei dem Hund quasi nicht existent war, weil er immer unter Dauerstrom stand. Geschlafen wurde immer nur seicht in kurzen Intervallen. Nun schläft er nach einer Runde über Stunden tief und fest. Ich hoffe inständig, dass es nun nicht nur eine kurze Phase ist, sondern sich wirklich durch den Chip so einpendelt.

  • Ich würde gerne lernen, einen richtigen Abbruch zu trainieren.. Bin aber noch auf der Suche nach nem gescheiten Trainer. Zumindest Hummel scheint niemanden hier in der Gegend zu kennen, gibts denn noch jemanden hier im Fred, der viele gute Hundetrainer kennt? Ansonsten probier ich mich mal so durch xD

    Ivo ist... also mein Bild von ihm wandelt sich im Moment etwas. Ich nehme ihn gar nicht mehr als hibbelig war. Es ist einfach, dass bestimmte Situationen ihn so tangieren, dass er z.B. nicht mehr ansprechbar ist. Aber ich lerne im Moment auch ihn besser zu lesen. Wir haben noch keinen Trainer gefunden, aber ich mache ja auch Erfahrungen und bin bemüht, ihn besser zu lesen.

    Heute auf den Weg kam uns ein Hund entgegen, wir sind nach links, die sind auf die gleiche Seite (@_@) und ich merkte schon, dass Ivo so... also bei Hunden ist er immer angespannt, aber er wurde so... dieser Blick (den ich nur von der Seite sehe), ich wusste irgendwie, der würde gleich pöbeln, obwohl wir diesen anderen Hund noch nie gesehen haben. Einmal ansprechen brachte natürlich nichts, hab ihn dann kurz genommen (da lies er zwei Beller), bog nach links auf die Wiese ab, hab ihm dabei sozusagen den Weg abgeschnitten und er lief brav mit, war auch sofort wieder ruhig, und nach einem Moment war er auch wieder so da, dass er Leckerchen nehmen konnte. Die Frau hat sich dann bedankt. Das war nett. Ich würde mir trotzdem wünschen, das man zumindest auf die andere Seite des Weges geht. Bisschen Platz war da ja.

    Kann natürlich sein, dass er auf das Kurznehmen bisschen reagiert hat. Ich trainiere dagegen indem ich ihn immer mal wieder kurznehme und dabei aber einfach nur mit Leckerchen füttere.

    Warum pöbelt er denn?
    Mit Leckerli würde ich da nur bedingt arbeiten. Unter Umständen belohne ich den Hund nur für sein Verhalten. Das muss bei euch nicht so sein, das kann ich auch nicht beurteilen, aber ich wollte es mal zum Bedenken in den Raum werfen.
    Lola hat ja nicht gepöbelt sondern wollte dringend und sehr freundlich zum Begrüßen und Spielen da hin. Ich hab es über den Gehorsam gelöst. Lola lief Fuß und das habe ich auch eingefordert, weil sie gezeigt hat, dass sie es kann. Ab da war klar, dass Lola nur eine andere Entscheidung trifft UND das ich falsch korrigiert habe bzw es versucht habe. Seitdem laufen die Hundebegegnungen immer besser, aber auch, weil ich vom Kopf her weiß, dass sie KANN und das folglich verlange und nicht zweifle, was das wird. Zudem beachte ich den anderen Hund gar nicht. Anfangs hab ich (bei genug Abstand) demonstrativ ganz woanders hingesehen, es für Lola also sehr deutlich gemacht: interessiert mich nicht. Hat geholfen.

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