Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • @Mokkapi
    Wo aus nrw kommt ihr denn?


    @Feyra478
    Oder Casper darf zum lösen auf die Wiese und dann macht ihr auf dem Weg zusammen lustige Sachen. Der hat ja ne Größe, da kannst ja wunderbar fast alle Tricks einstudieren (ich habe Slalom durch meine Beine mittlerweile aufgegeben :roll: ). So hat er die Versuchung nicht direkt vor der Nase. Und absolut hochwertig belohnen (Trofu bleibt zu Hause, Wiener, Käse, Hähnchenbrust, was er eben mag und verträgt).


    @Leiia
    Mamba hatte am Anfang gar kein Problem mit der Wippe - bis sie einmal runtergegangen ist, niemand die Wippe festgehalten hat und sie sich vor dem Geräusch als die Wippe auf den Boden gefallen ist total erschrocken hat.
    Wir mussten dann echt mega Abstand haben wenn andere Hunde gelaufen sind und haben dann schöngefüttert. Mittlerweile kann sie eben in der Nähe liegen (Wippe kommt auf dem Boden auf, zack Blick zu mir „Keks?“) und seit 2 Wochen läuft sie die wieder selbst, mit mir nebendran und dem Trainer der eben hält und langsam kippt - und halben Schweinen auf Toast, die in der Zeit in den Hund gefüttert werden :pfeif:

  • Warum pöbelt er denn?Mit Leckerli würde ich da nur bedingt arbeiten. Unter Umständen belohne ich den Hund nur für sein Verhalten. Das muss bei euch nicht so sein, das kann ich auch nicht beurteilen, aber ich wollte es mal zum Bedenken in den Raum werfen.
    Lola hat ja nicht gepöbelt sondern wollte dringend und sehr freundlich zum Begrüßen und Spielen da hin. Ich hab es über den Gehorsam gelöst. Lola lief Fuß und das habe ich auch eingefordert, weil sie gezeigt hat, dass sie es kann. Ab da war klar, dass Lola nur eine andere Entscheidung trifft UND das ich falsch korrigiert habe bzw es versucht habe. Seitdem laufen die Hundebegegnungen immer besser, aber auch, weil ich vom Kopf her weiß, dass sie KANN und das folglich verlange und nicht zweifle, was das wird. Zudem beachte ich den anderen Hund gar nicht. Anfangs hab ich (bei genug Abstand) demonstrativ ganz woanders hingesehen, es für Lola also sehr deutlich gemacht: interessiert mich nicht. Hat geholfen.

    Ich halte mich da an Anweisungen vom Buch Leinenpöbler, das Prinzip ist Quasi Gegenkonditionierung. Also Hunde doof wird zu Hunde lecker, und sollte der Hund dabei lernen, er soll pöbeln, ist das einfacher wiede zu ändern, weil die Motivation dann eine andere ist. Vorher ist es emotional, danach meint der Hund nur er bekommt Leckerchen für.


    Ins Fuß kann Ivo dann nicht. Er sieht einen Hund, und auch wenn er den toll findet und nur hin will, ist er je nach Distanz, Situation und Hund nicht in der Lage auf irgendwas dazu reagieren. Ich Clicker oder Marker tolle, doofe und (wenn man das so sagen kann) uninteressante Hunde, aber in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Bei den einen wird schon belohnt wenn er kurz still steht statt hinzurasen bzw. In der Leine zu hängen und dabei ruhig ist. Ins pöbeln Clicker ich eigentlich nicht rein, wenn er so in Rage ist dass ich keinen ruhigen Moment bekomme bin ich zu nah dran. Soll man aber auch machen können. Bei anderen wird ruhiges schauen und zu mir umorientieren geklickt. Da hat er das wechselspiel immer abwechselnd zum Hund und zu mir zu schauen schon gut drauf. Uns hilft es, besonders die Möglichkeit ihm schnell und teilweise in sehr kurzen Abständen Rückmeldung zu geben hilft ihm. An den Erzfeind kommen wir schon viel näher als früher, auch bei anderen Hunden ist es besser, aber Ivo ist da sehr aufgeregt und emotional, das geht nicht von einen Tag auf den anderen.


    Ich denke, oft ist das Pöbeln Frust. Manchmal bin ich der Meinung aber auch nicht, weil er bei Hunden wo er uuuuuunbedingt hin will eigentlich eher aus der Distanz schon fiept als loszubellen. Im Moment frage ich mich manchmal, ob doch etwas Unsicherheit dahinter steckt.



    Achso, demonstrativ woanders hinsehen bringt nicht viel, wenn da sein Hund auftaucht, da schaut Ivo nämlich nicht zu mir. Ich glaube, er nimmt mich da je nach Reizlage gar nicht so war.


    Abstandsvergrößerung nimmt er beim pöbeln aber sehr gerne an. Wenn er hin will eher nicht.


    @Elaia,
    Schicke dir ne PN

  • Ich glaube inzwischen ich habe das Problem, dass er das Gefühl hat sich mit kommenden Hunden auseinanderzusetzen selbst gefördert. Als er jung war wollte ich, dass er andere Hunde ignoriert, und dachte das erreicht man, indem man wenn Hunde kommen nichts tut. Aber Ivo lief ja, damals noch im Freilauf immer vor. Da hat er von mir keine Orientierung bekommen und meint deswegen, da steht er alleine da, er muss sich kümmern. Wenn er hin will, will er hin, aber wenn er nicht will, oder es noc gar nicht weiß, weil er die Hund nicht kennt, muss er sich trotzdem damit auseinandersetzen. Das war ein Fehler. Aber wir arbeiten dran. Ich denke, dass er inzwischen oft bereitwillig Distanz vergrößert, was er vorher nie getan hat, zeigt, dass er solangsam bisschen wahrnimmt, dass ich mich schon um Hunde kümmere. Und ihm sage, wir können ja zusammen ausweichen.

  • @Maizy
    Happy birthday an den jungen Mann! :party:
    Gehts euch gut?
    Beim Mantrailen wird dieses Jahr nur noch ein Anfängerkurs stattfinden (weil die meisten dann ja auch trainieren wollen und die Gruppen aber irgendwann voll sind). Schnuppern geht aber fast immer. Die Besitzer der Anfängerhunde waren sehr begeistert- ich auch wieder, ich seh so gern wie die Hunde sich freuen, wenn sie die VP gefunden haben und wie die Besitzer sich auch freuen. Ich hab Theorie bzw Leinenhandling verbessern können, die Anfängertrails hat Lola als Lehrobjekt für die anderen gearbeitet.

  • Ich glaube inzwischen ich habe das Problem, dass er das Gefühl hat sich mit kommenden Hunden auseinanderzusetzen selbst gefördert. Als er jung war wollte ich, dass er andere Hunde ignoriert, und dachte das erreicht man, indem man wenn Hunde kommen nichts tut. Aber Ivo lief ja, damals noch im Freilauf immer vor. Da hat er von mir keine Orientierung bekommen und meint deswegen, da steht er alleine da, er muss sich kümmern. Wenn er hin will, will er hin, aber wenn er nicht will, oder es noc gar nicht weiß, weil er die Hund nicht kennt, muss er sich trotzdem damit auseinandersetzen. Das war ein Fehler. Aber wir arbeiten dran. Ich denke, dass er inzwischen oft bereitwillig Distanz vergrößert, was er vorher nie getan hat, zeigt, dass er solangsam bisschen wahrnimmt, dass ich mich schon um Hunde kümmere. Und ihm sage, wir können ja zusammen ausweichen.

    dann würde ich erst recht über ein Fuß Gehorsam und Führung abgeben verlangen. Vorausgesetzt, da ist keine Unsicherheit. Das kannst du anfangen zu üben in anderen reizhöheren Situationen und zum Schluss mit genügend Abstand am Hund.
    Oder Ivo lässt du generell an der Leine neben dir laufen und nicht vorweg.

  • Hier sind doch Flächensuchhunde (in Ausbildung), zu @WeisseSchwalbe. Wann habt ihr denn angefangen und unter welchen Voraussetzungen? Wird sofort in offener Fläche gesucht oder erstmal auf gesichertem Gelände?
    Ich möchte das mit Lola ja an sich auch probieren. Eigentlich später, weil wir ja zum Mantrailen gehen. Allerdings denke ich, Lola kann beides (wir haben beim Trailen auch Hunde aus der Flächensuche, die das unterscheiden können) - vielleicht nicht sofort, aber mal schnuppern. Allerdings übe ich noch am Wild. Andererseits weiß ich auch, dass Lola im Arbeitsmodus andere Sachen ausblendet und man jagt die Hunde ja nicht sofort in offenes weiträumiges Gelände, oder?
    Der Zeitaufwand ist mir bewusst. Aber Lola ist quasi mein Hobby und ich kann mir vorstellen, dass diese Art von Menschen "jagen" für Lola aufgrund der Bewegungsfreiheit nochmal mehr bringt als das Trailen (was sie liebt , Lola liebt ja Menschen und arbeitet auch gern). Und klar ist auch, dass der Aufbau dauert. Das ist auch okay, ich muss nicht in einem halben Jahr (eh utopisch) einen fertigen Hund haben. Mir gehts um das Miteinander.
    Und wenn der Hund was gut kann und man langfristig damit noch helfen kann, ist das ja auch schön. Mantrailer gibt es in Sachsen in den Staffeln auch nur wenige.

  • Hier sind doch Flächensuchhunde (in Ausbildung), zu @WeisseSchwalbe. Wann habt ihr denn angefangen und unter welchen Voraussetzungen?

    Wir haben angefangen, da war Pascow etwa 1 3/4 Jahre alt. Er kannte die Box im Auto schon gut (wichtig, da die Hunde seeeehr lange warten), stand ganz gut im Gehorsam, wir hatten natürlich eine Bindung zueinander aufgebaut. Und wir dachten, jetzt könnte man eigentlich mal mit Hundesport oder sowas anfangen. :hust: Hat er aber wirklich nicht gefordert.


    Es gibt auch Leute, die fangen mit Welpen an. Das ist einfach Ansichtssache und hängt, glaube ich, auch vom Hundetyp ab. Es gibt Typen (oft Hütehunde, hab ich das Gefühl), die sind im ersten Jahr schon genug damit beschäftigt, mit der Welt 'klarzukommen', zu lernen Reize zu filtern, runterzukommen usw., finde ich. Aber das ist halt wirklich Ansichtssache.


    Zitat von Pueppi.Schlappohr

    Wird sofort in offener Fläche gesucht oder erstmal auf gesichertem Gelände?


    Das hängt vom Gelände ab, das die Staffeln zur Verfügung haben. Manchmal sind die halt eingezäunt (Nato-Gelände z.B.), manchmal nicht (Steinbruch). Wobei die Verantwortlichen sicher alles andere als begeistert wären, wenn ein Hund jagen geht. :hust: Ich glaube, keine Staffel wird, wenn samstags z.B. Training im Steinbruch ist, den Ort umlegen, weil eventuell ein Interessent kommt. Es bedarf glaub ich recht viel Organisation um die Trainingsorte.

    Zitat von Pueppi.Schlappohr

    Allerdings denke ich, Lola kann beides (wir haben beim Trailen auch Hunde aus der Flächensuche, die das unterscheiden können) - vielleicht nicht sofort, aber mal schnuppern.

    Ich kann nicht wirklich beurteilen, ob man beides machen sollte. Das sind ja so völlig unterschiedliche Suchtechniken. Im Hobbybereich vielleicht schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob das nicht hinderlich wäre für den Hund in einer ernsthaften Personensuche (im Einsatz). Es gibt auch Staffeln, die beides anbieten, allerdings machen die Hunde nur entweder das eine oder das andere. Es ist auch nicht gewollt, dass die Flächensuchhunde fährten.

    Zitat von Pueppi.Schlappohr

    man jagt die Hunde ja nicht sofort in offenes weiträumiges Gelände, oder?

    Normalerweise wird zuerst mal geschaut, wie es um den Beutetrieb vom Hund bestellt ist und wie er sich Fremden gegenüber gibt. Er wird abgeleint und in einem großen Kreis von mehreren Personen bespielt und gefüttert.
    Der nächste Schritt wäre dann, dass der HF weg geht und der Hund hinterherläuft und dort belohnt wird.
    Hast du Angst, dass Lola stiften geht? So sehr, wie der Hund in dem Spielkreis gelockt wird, wäre das doch eher unwahrscheinlich? Und wenn du vor ihr wegrennst, wird sie vermutlich auch hinterher wollen?

    Zitat von Pueppi.Schlappohr


    Der Zeitaufwand ist mir bewusst.


    Das dachte ich vorher auch. :ugly: Und nun ist es so, dass es mindestens den Zeitaufwand eines Minijobs hat, natürlich unbezahlt, und im Grunde kein Platz für Hobbys mehr ist. Es kommen manchmal Interessenten, die sagen, sie wüssten ja, dass es viel Zeit kostet. Die allermeisten kommen nicht mehr wieder.


    Ich muss inzwischen jedem abraten, der zur RHS will, um seinen Hund 'auszulasten'. Der Weg dorthin ist ein sehr langer (2-3 Jahre) und lastet den Hund anfangs überhaupt nicht aus. Der Hund wartet 4 Stunden im Kofferraum, wird 10 Minuten gearbeitet, wartet wieder 4 Stunden im Kofferraum, und fragt abends: "Ja toll, und jetzt?" Später, wenn richtige Suchen und Einsätze gemacht werden, ja. Aber es ist kein Hundesport, es ist auch irgendwie mehr als ein Hobby. Im Endeffekt geht es darum, Menschen zu helfen, dafür wird das Hund-Mensch-Team ausgebildet. Und das kostet viel, viel, viel Zeit. Viele Abende, Wochenenden, viel mehr als das Training 2x die Woche. Man muss es richtig geil finden im Ehrenamt. :ugly:


    Ich musste auch erstmal gedanklich davon weg, den Hund auszulasten. Wir sind ja jetzt seit ca. einem halben Jahr dabei, nächstes WE ist die Eignungsprüfung. Es geht um was völlig anderes als Auslastung. Aber wenn es einen gepackt hat, wirklich gepackt, ist es toll. :herzen1:

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :bussi:
    Wenn Lola jetzt wirklich geeignet wäre für die Fläche, dann könnte ich das Trailen auch lassen. Das ist ja aber auch nur Freizeit (und lastet für den Tag aus ab einem bestimmten Niveau).
    Warten kann Lola, das ist sie gewöhnt vom Trailen und privat und von zwei Stunden auf vier zu gewöhnen, sollte gehen. Ging am Wochenende auch prima beim Kurs.
    Ja, anfangs ist da nix mit Auslastung. Ich mach das auch nicht deshalb sondern weil ich ja uU das Schöne mit dem Nützlichen verbinden kann.
    Haha, wenn ich weggehe und alle anderen spielen anbieten, bleibt Lola je nach Tagesform auch da, befürchte ich. Mit meinem Schwager ist sie letztens schwanzwedelnd mit und hatte den zwei Mal kurz gesehen.
    Lola ist ja jetzt 12 Monate und kann Ruhe halten, aber auch dosiert was machen. Das käme auf den Versuch an. Ich will auch nicht nächste Woche zum Schnuppern gehen oder so, das ist eher perspektivisch. Neben Trailen steht jetzt weiter Üben am Wild an und je nachdem wie das läuft, guck ich mal weiter.
    Vielen Dank nochmal!

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