Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Ich clicker immer, wenn Pauli an durchhängender Leine ist, und er hat keine Erwartungshaltung. Ich clicker aber nur, wenn er entspannt ist.


    Die großen Spaziergänge sind bei uns auch Freilauf und da leine ich Pauli 1-2 mal für eine Minute an und übe die Leinenführigkeit. Das funktioniert in bekannten Gegenden gut.
    In der Stadt kann ich das jetzt noch vergessen, dafür ist alles viel zu interessant. Da lass ich ihn ziehen und alles genau erkunden :smile:
    Ich hab aber auch einen 4kg Hund und wenn der mal kurz zieht, merk ich das nicht mal xD


    @Pueppi.Schlappohr ich seh dein Foto beim 2. Link. Süße Maus, die Haare um die Schnauze sind herzig :cuinlove:

  • Wie immer - ihr seid zu schnell für mich. |)


    Zunächst übe ich in geschlossenen Einheiten - die beginnen und enden mit Ankündigung. In diesemn Einheiten übe ich neues Verhalten oder festige altes. Da passiert nichts, außer dass wir eben intensiv üben (egal was). Für den Beginn der Leinenführigkeit habe ich Pepper angeleint und die Leine auf Zug gebracht (sanft, versteht sich) und den Abbau desselben geclickert/belohnt. Den Zug habe ich absichtlich aufgebaut, mit dem Ziel dass der Hund die Spannung auf der Leine in Richtung der Spannung abbaut. Ich habe also absichtlich Zug nach links oder rechts aufgebaut (an der Leine gezogen), dem Pepper nachgeben musste.


    Dann bin ich gegangen - Zug aufgebaut - Click/Marker/Belohnung für das Abbauen des Zugs.


    Danach sind wir raus gegangen, dieselben Übungen. Leine gewechselt, dieselben Übungen. Leine länger, dieselben Übungen. Andere, lange Leine, laufen - dieselben Übungen. An dem Punkt habe ich dann die geschlossenen Einheiten (vorerst) beendet und den Abbau vom Zug während des Spaziergangs belohnt.


    Ich habe den Zug aber immer absichtlich aufgebaut, nicht der Hund (je nach Hund hat man sonst womöglich eine Verhaltenskette in Form von 'Ich zerre, dann korrigiere ich mich, dann gibts einen Keks'). Und ich lobe/belohne auch jetzt gute Leinenführigkeit bzw. aktiven Abbau von Spannung auf der Leine.


    Das Folgen am Bein habe ich ähnlich aufgebaut und dann unter das Kommando 'Komm' gestellt.


    Auf Spaziergängen nutze ich den Clicker auch als Marker, wenn ich Verhalten belohne, allerdings nicht ständig - für Pepper sind Clickereinheiten sehr aufregend und schwer spannend, das darf und soll auch so sein, denn er soll sich dabei ja konzentrieren. Fordere ich ihn also auf etwas zu tun (im Komm zu laufen etwa), dann clicker ich das durchaus, aber ich mache nicht aus dem gesamten Spaziergang eine anhaltende Übungssituation - ich entlasse ihn mit einem 'Weiter' aus der Übung und beende die dann damit auch (und damit stecke ich auch den Clicker weg). Trotzdem: Klar, ich übe also auch unterwegs, denn da brauche ich das entsprechende Verhalten ja, nicht etwa im Wohnzimmer. :)


    (wobei sich mir das Konzept Leinenspaziergang immer noch nicht erschließt, Gassi gehen heißt hier Freilauf oder zur Absicherung eben FLEXI oder Schlepp dran)

    Den Umstand, dass alle Spaziergänge mehr oder weniger großzügigen Freilauf beinhalten, kann (aus verschiedenen Gründen) nicht jeder immer herbeiführen. Manchmal passt die Gegend nicht. Manchmal der Besatz (an Menschen und Tieren) nicht. Manchmal ist der der eigene Hund das Problem. :)


    Spaziergänge an der zwei Meter Leine mit ausreichend Möglichkeiten zum Schnuppern und Schlendern sind anders, aber nicht verkehrt, finde ich und vermitteln eine ganz andere Art der Ruhe und Entspannung.

  • Wenn ich das alles so lese, denke ich doch, dass ich einen einfachen Kandidaten hier zu Hause habe. Leinenführigkeit arbeite ich gar nicht. Nala zieht nicht an der Leine. Aber ich denke das hat auch immer was damit zu tun, was man als Leinenführigkeit erwartet.
    Einige sind da ja eher "strenger" und der Hund soll hinten oder daneben laufen. Das ist mir bei Nala zB relativ egal, bzw ich bevorzuge sogar, dass sie vor mir läuft, damit ich im Blick habe, was sie so alles aufsammeln möchte.


    Wir arbeiten seit gestern mit den Trainingsdisks. Ich brauche sie nur ganz leicht "schütteln" und sie reagiert darauf. Gestern hat sie so sofort ein Stück Brot liegen gelassen, heute dann einen Haufen. Ich glaube das bekommen wir ganz schnell auf die Reihe, aber ich muss echt extrem aufpassen, wie ich diese Dinger einsetze, sie ist davon schon ein bisschen verunsichert. Wenn ich die werfen würde, hätte sie vermutlich einen Herzkasper, das sensible Ding.


    Heute früh ist sie in der Flexi von einem kleinen Hund hängen geblieben, da hat der Mann die Leine abgemacht und sie saß sofort wie versteinert da, wegen der Leine. Davor hat sie ja auch echt Schiss und braucht dann immer ein paar Minuten, bis sie sich wieder richtig entspannen kann.
    In solchen Dingen ist sie echt speziell und schnell aus dem Konzept zu bekommen. Da bin ich ganz froh, dass das manchmal einfach passiert, vielleicht gewöhnt sie sich ja so irgendwann daran.

  • @RuDako Ich wollte damit auf keinen Fall sagen, dass Leinenspaziergänge schlecht sind. =) Ich wollte nur betonen dass meine Herangehensweise an die Leinenführigkeit eben nicht auf Leinenspaziergänge an 2m ausgelegt ist und deshalb in diesem Fall eventuell nicht funktioniert.

  • Wir arbeiten seit gestern mit den Trainingsdisks. Ich brauche sie nur ganz leicht "schütteln" und sie reagiert darauf. Gestern hat sie so sofort ein Stück Brot liegen gelassen, heute dann einen Haufen. Ich glaube das bekommen wir ganz schnell auf die Reihe, aber ich muss echt extrem aufpassen, wie ich diese Dinger einsetze, sie ist davon schon ein bisschen verunsichert. Wenn ich die werfen würde, hätte sie vermutlich einen Herzkasper, das sensible Ding.

    Und Lola so "Oh geil, spielen!" :ugly:

  • @RuDako Ich wollte damit auf keinen Fall sagen, dass Leinenspaziergänge schlecht sind. =) Ich wollte nur betonen dass meine Herangehensweise an die Leinenführigkeit eben nicht auf Leinenspaziergänge an 2m ausgelegt ist und deshalb in diesem Fall eventuell nicht funktioniert.

    Ist hier tatsächlich auch so. Gassi für die Hundis gibt es morgens im Auslaufgebiet. Zwei Std durch den Wald stromern. bzw über die Waldwege, nein sie dürfen nicht ins Unterholz, oder nur in Wegesnähe. Da sind die Zwerge offline, Fiete hat momentan wegen hormongefüllter bunter Murmeln in seinem Kopf die SL wieder dran. Aber die schleppt meist und dient als mein verlängerter Arm, wenn der Gockel meint eine Hündin angraben zu müssen und mich dabei ausblendet.
    Nachmittags gehe ich meist alleine mit jedem Hund eine kurze Runde, so 20 Minuten. Und das ist ein Leinengang. Die Jungs ziehen beide nicht, ist aber nicht mein Verdienst, die ziehen halt einfach nicht. Ich erwarte aber eben auch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, sowie selbstständiges Absitzen vor jeder Straße. Mein kleiner Streber liebt dieses kurze Gassi tatsächlich sehr und ist dann der Vorzeigehund schlechthin, da haben wir aber auch lange dran gearbeitet und ich habe diese Situationen bewußt so trainiert. Das kann er (inzwischen).
    Bei Fiete ist das Thema nicht fröhlich von rechts nach links zu wechseln und Fahrradfahrer und Autos ignorieren. Fahrräder klappt inzwischen ganz gut, Autos sind ein Thema. Und absitzen an der Straße kann er bislang nur, wenn es seeeehr ruhig um uns ist. Ansonsten fliegt sein Kopf zwischen mir und Straße hin und her und er kriegt es einfach nicht hin.
    Manchmal gehe ich morgens mit allen drei Hunden zusammen an der kurzen Leine bis zu einem Wäldchen (sonst fahren wir Fahrrad) und da wird eine Art Wildgänseformation eingehalten bis wir da sind und da leine ich dann ab. Aber bis dahin hat keiner rum zu schreien, Zäune zu markieren, oder die Seite zu wechseln. Das klappt auch mit Fiete ganz gut, denn würde er da wechseln würde er auf Chica latschen und das traut er sich definitiv nicht. Da ist die Alte mein Erziehungspartner. Fiete links, Chica rechts, Emil rechts vor mir. Für ihn ist es wichtig zu führen. Das spielt mir durchaus in die Hand, bei gemeinsamen Gassigängen kräht er ganz gerne mal rum. Aber sobald er das anfängt darf er nicht mehr vorn laufen, sondern ich schicke ihn nach hinten. Das findet er mega kacke und hört sofort auf zu bellen, darf dann wieder vor und hält auch den Rand.

  • Heute habe ich mich fast zu Tode erschreckt. Gehen im Dunkeln unsere übliche Runde, kommen ans Ende des Zauns des letzten Hauses im Ort, als von links eine Frau mit 2 Hunden plötzlich aus den Weingärten auftaucht, die sofort pöbelnd in der Leine hingen. Mann, Herzrasen. Ich gehe nie zwischen Weinstöcken und hätte da auch nie Gassigänger vermutet. Meiner hat sich natürlich auch aufgeregt, hab ich sogar verstanden. An so Dinge muss ich mich wohl noch gewöhnen...

  • Wie schafft man es denn einen Ausgleich zu schaffen wenn Spaziergänge nur an der Leine stattfinden?


    Ich glaub meine Hunde wären spätestens nach eine paar Tagen mit reinen Leinenspaziergängen völlig durch den Wind.

  • Na natürlich muss man für Freilauf sorgen. Lola hat den Garten und kann eben aller zwei/drei Tage in passendem Gelände laufen.


    @Lysira13
    Ja, das kommt vor.
    Lola hat sich gerade vor einer Katze zu Tode erschreckt als diese frech hinterm einem Zaun vorlegte, wo sonst niiiiieeee auch nur irgendwas ist. Dann kamen Elstern, dann ein Hund. Optimal. Und das vorm Frühstück.

  • Bei uns ist auch nicht immer Freilauf möglich, ich versuche da ein gesundes Mittelmass zu finden...


    Im Winter finden die Spaziergänge morgens und abends berufsbedingt im Dunkeln statt, deswegen an der Leine, dafür sind wir am Mittag 40-45 Minuten ohne Leine unterwegs. An den 3 arbeitsfreien Tagen pro Woche sind sie dafür bestimmt jeweils 60-120 Minuten im Freilauf. Das funktioniert gut und gibt keine Probleme...


    Freilauf ist einfach nicht immer möglich auch wegen äusseren Umständen (dunkel, viele Menschen, Strassen, Wild) sehe das so wie @RuDako.

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