Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Ich glaub da gibts kein patentrezept, da jeder Hund halt anders ist....ich hab ja gleich zwei nun 1 Jahr alte knalltüten...gleiche rasse...gleicher Wurf ...und grundverschieden :lachtot:
    ...Pepe ist echt aufmerksam...mit ihm musste ich kaum üben, um ihm klar zu machen, dass er sich auf mich konzentrieren soll und immer mal Blickkontakt suchen soll....er reagiert auch super auf körperliches blocken und ihm beizubringen neben oder hinter mir zu laufen war echt nicht schwer....auch wenn er sich manchmal versucht an der Leine aufzuspielen und steifbeinig zu laufen (Vorstufe vom pöpeln) kann ich ihn mit ner Berührung und strenger Ansprache super gut da raus holen und er versteht echt schnell, dass und was er gerade nicht soll
    ...Youma ist ja wie son adhs Kind :headbash: ...die weiß beim Spazierengehen garnicht wo sie zuerst hingucken soll weil ja jeder graßhalm spannend ist....ihr begreiflich zu machen, dass sie zu mir gucken soll ist echt nem drama...neben mir laufen wenn nix spannendes ist kann sie...was aber nicht heißt, dass sie nur einmal zu mir guckt :ugly: ...dementsprechend lässt sie sich auch schwer körperlich blocken, weil sie irgendwie nicht mich als ernstzunehmendes hinderniss wahrgenommen hat und einfach weiter versuchte um dieses plötzliche Hindernis (mein Bein, mein ganzer Körper ) drum herum zu kommen...und da sie sofort in ne irre Aufregung verfällt ist sie dann auch kaum ansprechbar ..egal ob leckerlies, Spielzeug, schimpfen :fluchen: ....also haben wir erstmal ewig lang am “schau” in ruhigen Situationen geübt, damit sie lernt zu mir zu gucken...irgendwann hat sie dann auch mal angefangen von selbst mal zu mir zu gucken was irre belohnt wurde....seither läuft es zunehmend besser...wenn Youma so halbwegs gedanklich bei mir ist kann ich sie nun auch blocken und sie reagiert dann auch...aber wenn sie schon in so nem super aufregungszustand ist klappt das kaum...das braucht einfach noch Zeit....die grundkommandos wie Sitz und halt funktionieren auch im aufgeregtem Zustand noch...das macht sie dann einfach, ohne jedoch ihren Fokus aus den Augen zu lassen...aber irgendwas mit Bewegung wie Fuß laufen geht nicht...da verliert sie die Selbstbeherrschung :lepra:

    ...ich denke, man muss halt für jeden Charakter den richtigen Weg finden...und dieser ist halt verschieden...

    Zum Thema Training :
    An der Leine gibts bei mir nur neben/hinter mir ...die ganze Zeit während sie an der Leine sind....seit sie ganz klein waren....da ich wusste, dass die beide mal über 30kg werden, hab ich nix anderes geduldet ....so Übungen wie Fuß oder ablegen gibts pro Spaziergang maximal 5 Minuten....halt wird bei jedem Spaziergang mindestens einmal geübt...ist meiner meinung nach das wichtigste Kommando überhaupt

  • @Pueppi.Schlappohr erstmal schön, dass es bei euch gut läuft :applaus: .
    Ich denk auch so oft: So und bei der nächsten Hundebegegnung block ich sie und gut ist.
    Ich kriegs nicht hin :emoticons_look: . Irgendwie windet sie sich immer wieder an mir vorbei und hängt bellend in der Leine.

    Dabei wäre mir hier ein kurzer und relativ schmerzloser Prozess auch wesentlich lieber, denn sie tickt heftiger aus als früher, wenn wir anderen Hunden auf engem Raum begegnen.
    Eine Hundetrainerin die uns letztens begegnet ist, hat meine Freundin danach gefragt, ob Mala sehr aggressiv sei :omg: .
    Ich hab also eine schnelle Lösung gebraucht, da auf Distanz üben und immer näher rantasten uns so schnell bei den Begegnungen, bei denen man nicht ausweichen kann, nicht weiterhelfen werden.
    Ich hab dann dieses Video gefunden und dachte mir, dass es ein Versuch wert ist. Auch wenn ich es grundsätzlich etwas eigenartig finde, den Hund an der Leberwursttube vorbeizulotsen :???: . Wenn es aber wirklich dazu führt, dass sie sich dann langfristig an mir orientiert, wenn andere Hunde auftauchen... Dann bitte :ka: . Mir ist der Weg wesentlich lieber als eine körperliche Korrektur.

    Und siehe da, trotz gesteigertem Verhalten ihrerseits wg. Läufigkeit, konnte ich sie problemlos mit der Tube an 3 anderen Hunden vorbei führen.
    Mal sehen.

  • @Aenima
    Sehr, sehr schön zu lesen, dass das Blocken bei euch auch nicht so einfach ist. Viele verstehen nicht, dass den Hund das nicht nachhaltig beeindruckt.
    Ich behalte das mal im Hinterkopf mit dem geilen Leckerli. Meine Sorge ist dabei, dass Lola dann nur lernt "Geil, ein Hund. Leberwurst!" und die Aufregung nicht rausgeht sondern nur umgelenkt wird bis die Leberwurst langweilig ist.

    @Funky
    Jo, leider hat außer mir keiner den Sinn erkannt, dass der Hund bitte nicht vorn läuft und ich hab's nicht gut umsetzen können mit meinem kleinen ADHS-Hund. Oder Hochsensibelchen? Letztlich nimmt Lola auch viiiieeel an Außenreizen auf. Städtisch läuft das gut seitdem ich das Orientieren an mir belohne und noch besser seitdem ich nur noch hinter mir belohne. Das schnallt sie gerade gut.

    @Syrus
    Genau. Ich finde das Clickern gut, weil sich das a) hier abhebt von dem "Gewäsch" der anderen. Und das Clickern ist ein ruhiger Ton, auf keinen Fall bürstelt das so auf wie "fein", vermutlich auch, weil das Recht emotionslos ist. Und: es ist viel klarer meinerseits, fällt mir auch leichter da punktgenau zu loben.
    Und doch, ich geb unterwegs Strecken, wo ich mal so laufe, dass der Hund möglichst gar nicht in die Leinenspannung kommt und clickere dann auch keine Spannung bzw das Auflösen ihrerseits nicht.
    Ich finde es so eine Gratwanderung, weil Lola ja auch lernen soll, entspannt zu laufen ohne ständig einen Click zu erwarten. Weißt du, was ich meine?
    Klingt eher toll bei euch! Wenn Lola arbeitet beim Trailen ist sie auch ein ganz anderer Hund. Das ist etwas, was sie einfach kann, natürlich auch selber bestimmen kann (im Rahmen der Arbeit) und was ihr irre viel Spaß bringt. Ich will auch gucken, ob ich langfristig noch was anderes finde zum Arbeiten für Lola. Aber... irgendwann. Gerade sind wir beschäftigt.

  • @Rocky1217 Quasi, das übe ich halt auf Distanz mit der nötigen Ruhe.
    Ich wusste nicht, dass ich es auch in den hektischen Momenten als Umorientierung üben kann. Hätte nicht damit gerechnet, dass sie ansprechbar bzw. ablenkbar ist. Leberwurst sei dank :lol:

    @Pueppi.Schlappohr ja, die Befürchtung hatte ich auch. Meine Hoffnung ist, dass sie einfach verknüpft "Hund, boah, besser zum Mensch schauen". Lt. dem Video kann man die Superbelohnung ausschleichen.

  • @Pueppi.Schlappohr Aus dem Grund habe ich das Prinzip Leinenführigkeit zwar rein positiv erklärt, fordere das inzwischen aber einfach ein.
    Ich habe zusätzlich aversiv ein "ran" aufgebaut bei dem er an meiner rechten Seite gehen und nicht überholen und ziehen darf, sonst schicke ich ihn sehr energisch zurück.
    Das funktioniert sowohl mit als auch ohne Leine.

    So, nun weiß er also was grundsätzlich verlangt wird (lockere Leine, nachgeben wenn doch mal zug drauf kommt, rechts neben mir gehen) und dass es fürs Befolgen der Regel eine Belohnung gibt, beim unerlaubten Abweichen eine Korrektur.
    Dadurch kann ich die Belohnungsrate drastisch runter schrauben und er kommt aus dem Keksmodus raus und schlendert einfach entspannt neben mir her.

    Die rein positive Alternative wäre gewesen die Dauer zwischen den Belohnungen immer weiter zu steigern solange der Hund noch an lockerer Leine läuft. Das hätte ewig gedauert und zu ähnlichen Problemen wie bei euch geführt.
    Das ist übrigens ein Problem das ich generell bei möglichst rein positiver Erziehung beobachte: die Grundlagen kann man so toll vermitteln, aber das Verhalten konstant und unter Ablenkung zuverlässig zu bekommen ist sehr, sehr langwierig und frustrierend für alle Seiten.


    Ich muss allerdings dazu sagen, dass es hier kein Leinengassi gibt. Für Spaziergänge sind die Hunde offline (bzw Mailo tlw an der Flexi) und die kurze Leine kommt nur dran wenn wir irgendwo hin wollen und dann laufen die Hunde ohne Schnüffeln neben mir.
    Die Situation, dass die Hunde sich an einer 1,5-2m Leine frei bewegen dürfen gibt es hier gar nicht. Da über längere Zeit nicht zu ziehen ist natürlich deutlich schwieriger als wenn zusätzlich zum Kriterium "lockere Leine" noch eine feste Position an meiner Seite vorgegeben ist.

  • Gassi gehen heißt hier normale Leine. Kein Freilauf und noch keine Flexi oder Schlepp. Daher arbeite ich am nicht ziehen, weil das mühsam ist wenn er es ständig tut. Es wird eh langsam, dauert halt :-) So ist das bei jedem unterschiedlich.

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