Kann man zuviel Gassi gehen?
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Ich bin jetzt zugegebenermaßen auch verblüfft. Im Qualzuchttread wird die Gesundheit von Rassen u.a. daran gemessen, ob sie in der Lage sind, regelmäßig große Strecken in flotter, gleichmäßiger Geschwindigkeit zurückzulegen. Rassen wie der Mops, die seit kurzem über sehr moderate Belastungstests auf kurzen Strecken getestet werden, müssen massive Kritik einstecken. Sie könnten nach wie vor nicht die der Spezies üblichen Laufleistungen erbringen.
Jetzt erfahre ich, gerade diese Laufleistungen wird total überschätzt, stresst viele Hunde psychisch.
Da drängt sich mir der Gedanke auf, daß diese physische Einschränkung doch prima mit der als normal angesehenen psychischen Einschränkung korrespondiert. Hunde, die nicht laufen können in zweierlei Hinsicht treffen auf Menschen, die mit ihnen nicht laufen wollen. Perfekt.
Junghunde, die auf Ruhe getrimmt werden, sind eben bequemer in begrenzten Räumen und Gebieten zu halten als Junghunde, die ausgiebig ihrem Explorationsdrang nachgehen dürfen. Für mich klingt das nach "Aus der Not eine Tugend machen". Habe ich einen Hund mit schwachem Nervenkostüm, "adele" ich dieses Manko mit der Behauptung, das Management wäre doch der Normalfall, und nicht die Ausnahme.
Und das Welpen/ Junghunde grundsätzlich "nicht zu wenig, aber schnell zu viel" laufen können, ist eine steile These. Mangelnde Übung des Bewegungsapperates in der Jugend ist meiner Meinung nach für mehr spätere Auffälligkeiten verantwortlich, als die gefürchtete Überlastung. Die gibt es, aber seltener als Unterlastung.
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Hi,
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Nun ja, ich geh jetzt mal schräg in den humanen Bereich und da zum Leistungssport. Viele Leistungssportler haben im Nachgang ihrer Karriere extreme gesundheitliche Probleme im Knochen- und Bandapparat aufgrund zu schneller und zu extremer Belastung.
Warum sollte das bei Hunden anders sein? Weil sie auf vier Pfoten laufen und Schmerzen nur begrenzt äußern können?
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Ich bringe mal BewegungWelpe_d.pdf mit ein.
Hab auf die Schnelle leider nicht gefunden wie das "erforscht" wurde, aber ich fand es zumindest ganz interessant zu lesen.
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Wieviele Hunde wachsen denn als Leistungssportler auf, und wieviele entsprechen eher dem menschlichen Pendant Couchpotatoe? Und welche Gruppe hat vorramgig gesundheitliche Probleme aller Arten? Zumindest sind mir im humanen Bereich keine Aufrufe bekannt, Kinder ruhiger zu halten und ihren Bewegungsdrang einzuschränken.

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Zum Welpen muss ich sagen dass sie natürlich nicht tot umfallen, aber du kannst einen Welpen nie zu wenig aber schnell zu viel bewegen. [...]
Außerdem schaffst du dir einen Hund der nie zur Ruhe kommt und immer Action will. [...]
Wie kommst du zu der Annahme, dass man einen jungen Hund nie zu wenig bewegen kann?
Der ganze Bewegungsapparat muss sich ausbilden, Muskeln aufbauen. Wie soll das ohne entsprechende Reize gehen?
Auch bei jungen Fohlen bemüht man sich, dass sie möglichst schnell rauskommen damit sie sich frei bewegen können. Ganz zu schweigen von der Psyche - ein Kind sperrt auch niemand ein.
Und wann schafft man sich einen Hund, der nie zur Ruhe kommt und immer Action will? Wenn man dem Welpen die Möglichkeit gibt zu spielen und sich zu bewegen?
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Meiner Meinung nach, nimmt man einen Welpen (genauso wie einen Kind) sehr viel Lebensfreude, wenn man es so toben lässt so wie es will. Auch wenn man selbst denkt das es zuviel wird.
Woher kommt denn der Trend, dass der Welpe erstmal ruhen lernen muss? Ein Welpe ist eine kleine Bombe, die die Power ausleben will.
Da macht man den Welpen psychisch eher krank, wenn er plötzlich seinen Bedürfnissen nicht mehr nachgehen kann und zum Couchpotatoe gemacht wird.
Meiner Meinung nach müssen Welpen/Kinder auch ihre eigenen Grenzen kennenlernen und merken wann es zu viel war.
Und zwischen Leistungssport und natürlichen Bewegungsdrang liegen auch Welten.
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Jetzt erfahre ich, gerade diese Laufleistungen wird total überschätzt, stresst viele Hunde psychisch.
Ich versuche mich mal mit Erklärung.
Ich kann mit meinen 2 von 4 Hunden, die schnell gestresst sind. 15 und auch 20 km am Rad fahren...immer noch...
Selbstverständlich wird das trainiert. Und es wird nicht der Hund vom Sofa gezogen einmal im Jahr und dann musser laufen.BCs sind sind von Hause aus bewegungsfreudig.
Meine Hündin läuft IMMER schon! Am Fahrad weniger und gleichmässiger , als wenn ich 2 Stunden Gassie latsche.Bei 2 Stunden läuft sie X mal die Strecke, beim Radeln einmal.
In 2 Stunden laufe ich um die 14 km. Plus Minus....Mein Collie läuft in 2 Stunden, das was ich laufe...und tobt mal zwischendurch.
Die Border muss ich an die Leine nehmen oder ins Kommando, damit sie aufhören.
Sind wir zuhause, sind wir draussen und die Border agil (jetzt immer noch mit fast 14 und 11)
Ich muss es lenken, und ihnen sagen: legt euch hin, oder sie in die Wohnung bringen.Also nichts mit SOFA und die machen nie was. NEIN....die machen DAUERND und man muss das eben überblicken und regeln.
Mein Collie und auch der Mudi und die Urlaubshunde legen sich hin! Von alleine.
Mein BC Rüde rennt sich zum Sklett.....dem kann ich nicht so viel Essen geben, dass er bei Gewicht bliebe, wenn ich den nicht regulieren würde.Er kam als Nothund zu mir und war ein Sklett, weil die Vorbesitzer halt dachten: Hund ist Hund....wird schon richtig sein, dass der 24 Stunden im Zwinger hin und her luft und die Schafe in Sichtnähe anschaut. Is ja ein Border! Der braucht ja schliesslich Schafe.
Labbies kann man auch hohldrehen...dann rennen die nur noch doof durch die Gegend.
Meinen Collie kann ich so hoch nicht drehen. Der ist ein anderer Typ Hund.
Auch bei tausenden von Nachbarhunden ginge das nicht. Deshalb verstehen das so wenig Menschen.
Ach ist das müssig...
Ich werde solche Hunde eh nicht mehr halten, wenn meine Senioren mal nicht mehr sind.Und vielleicht schaffe ich es denn auch mich aus solchen Diskussionen rauszuhalten.
Schade finde ich hier nur, dass wenige bis kaum einer mal sagt: Boah, spannend. Das wusste ich gar nicht.
Und dass kein Austausch ist, sondern immer wieder:"Stimmt nicht" Hunde können alle stundenlang stressfrei Gassie gehen.....
Und auch das nicht verstehen, dass ein Hund, der schnell gestresst ist, nicht zwangsläufig eine fette Sofaratte sein muss, sondern ein ausdauernder Läufer und sportlicher und gesunder Hund sein kann, macht das müssig.Meiner Meinung nach, nimmt man einen Welpen (genauso wie einen Kind) sehr viel Lebensfreude, wenn man es so toben lässt so wie es will. Auch wenn man selbst denkt das es zuviel wird.
Woher kommt denn der Trend, dass der Welpe erstmal ruhen lernen muss? Ein Welpe ist eine kleine Bombe, die die Power ausleben will.
Es kommt auf den Welpen an!
Meine Border "toben" bis zum Herzstillstand.
Neulich sah ich einen Neufi spielen. Netter Junghund.
Der war kurz vor dem zusammenbruch.Aber die haben tasächlich nachdem der ewig mit 3 erwachsenen ihm fremden Hunden "gespiel" hat noch auf mich mit 3 Hunden gewartet.
Die Gelenke des grossen Hundes waren schon schlackerig, der hielt sich nur noch mühsam auf den Beinen.
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Meiner Meinung nach, nimmt man einen Welpen (genauso wie einen Kind) sehr viel Lebensfreude, wenn man es so toben lässt so wie es will. Auch wenn man selbst denkt das es zuviel wird.
Ich würde die ja zustimmen, auf Henry traf es zu. Aber der neue von meinen Eltern war gestresst und hat nie Ruhe gehalten. Er fand nie Ruhe und so kam er immer mehr in Stress. Er hat viel gepinkelt und neigt zum rammeln.
Er darf sich mit Henry auspowern, aber wir müssen es beendet, weil er einfach überdreht. Das Spiel schaukelt sich hoch und er fängt wieder das pinkeln und rammeln an.
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Ich bin jetzt zugegebenermaßen auch verblüfft. Im Qualzuchttread wird die Gesundheit von Rassen u.a. daran gemessen, ob sie in der Lage sind, regelmäßig große Strecken in flotter, gleichmäßiger Geschwindigkeit zurückzulegen. Rassen wie der Mops, die seit kurzem über sehr moderate Belastungstests auf kurzen Strecken getestet werden, müssen massive Kritik einstecken. Sie könnten nach wie vor nicht die der Spezies üblichen Laufleistungen erbringen.
Jetzt erfahre ich, gerade diese Laufleistungen wird total überschätzt, stresst viele Hunde psychisch.
Da drängt sich mir der Gedanke auf, daß diese physische Einschränkung doch prima mit der als normal angesehenen psychischen Einschränkung korrespondiert. Hunde, die nicht laufen können in zweierlei Hinsicht treffen auf Menschen, die mit ihnen nicht laufen wollen. Perfekt.
Junghunde, die auf Ruhe getrimmt werden, sind eben bequemer in begrenzten Räumen und Gebieten zu halten als Junghunde, die ausgiebig ihrem Explorationsdrang nachgehen dürfen. Für mich klingt das nach "Aus der Not eine Tugend machen". Habe ich einen Hund mit schwachem Nervenkostüm, "adele" ich dieses Manko mit der Behauptung, das Management wäre doch der Normalfall, und nicht die Ausnahme.
Und das Welpen/ Junghunde grundsätzlich "nicht zu wenig, aber schnell zu viel" laufen können, ist eine steile These. Mangelnde Übung des Bewegungsapperates in der Jugend ist meiner Meinung nach für mehr spätere Auffälligkeiten verantwortlich, als die gefürchtete Überlastung. Die gibt es, aber seltener als Unterlastung.
Danke für dieses Posting!
Wie soll Umweltsozialisation klappen, wenn der Hund gar keine Umwelt kennenlernt? Wie soll Resilienz entstehen, wenn der Hund dazu keine Gelegenheit kriegt?
Langsamer aber beständiger Aufbau und keine extra Bespaßung, dann kann sich der Hund langsam gewöhnen.
Bewegung ist unerläßlich um den Körper gesund zu halten- insbesondere als Krebsprävention, deswegen sollte man sie nicht vorenthalten. -
Ich hab jetzt nur die letzte Seite gelesen aber
ist bei dieser ganzen Diskussion nicht auch wieder einfach das gesunde Mittelmaß gefragt? Unsrer hat sich von Anfang an Dir Ruhephasen genommen die er gebaucht hat hier mussten wir keine Ruhe üben aber ich habe auch eine Hündin in der Familie die WIRKLICH 24 Stunden am hibbeln wäre wenn man sie lassen würde und bei genau diesen Hunden ist es doch wichtig die Ruhe zu erlernen und zur Not im welpenalter auch zu erzwingen. Hier gilt wirklich nach müd kommt bled
Ich glaube man kann doch nicht jeden Hund über einen Kamm scheren. Der eine verträgt mehr der andere weniger.
Wir haben eine kleinsthündin im Freundeskreis und selbst sie hält bei den 2 Stunden runden locker mit. Wenn es ihr zu viel wird geht sie zum Halter und lässt sich ein Stück tragen. Die meisten sind wohl der Meinung kleiner Hund braucht nicht viel Auslauf ich glaube ihr gehts ganz gut damit und für sie ist es eine Strafe wenn sie nicht mit darf.Natürlich wird es immer Halter geben die Ausreden haben weil sie schlicht keine Lust haben groß laufen zu gehen aber die werden sich auch keines besseren belehren lassen.
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