Bilder von toten Hunden öffentlich teilen?

  • für mich ist es kein Andenken, sondern war nur in diesem Moment ein Abschied. An dem ich irgendwie doch teilnehmen konnte.
    Wenn ich an Lilli denken will dann nehme ich schöne Fotos. Am besten wo sie mit Henry auf der Couch liegt. :herzen1:

    War übrigens nicht auf dich bezogen - nur eine allgemeine Aussage. :)

  • Wie oben geschrieben: Zuspruch und Trost erhalten, mit der Trauer weniger allein sein, sich von anderen Hundeliebhabern verstanden fühlen etc.


    Mit Sicherheit ist das für den ein oder anderen von großer Wichtigkeit.
    Von Nutzen.

    Und all das geht nur mit einem Foto des toten Tieres?
    All das geht nicht, indem man über den Verlust schreibt oder ein Bild des noch lebenden Tieres einstellt?


    Hmmm nein, das glaube ich nicht.


    Ich kann den Wunsch nach Trost und Zuspruch verstehen, aber warum da so ein Bild dabei sein muss, bleibt mir immer noch offen

  • Es kommt bestimmt auf das wie an.
    Wenn jemand sein Tier friedlich hinlegt, mit Blumen schmückt und vielleicht lieblings Spielzeug dazu legt und Foto macht. Dieses seinen Freunden schickt mit: "Jetzt geht es ins Tierkrematorium. Gute reise kleiner Schatz" Ich seh da echt kein Problem darin. Es muss ja nicht jeder machen, aber ich kann es schon verstehen es zu machen.
    Machen würde ich es wahrscheinlich nicht.

  • @Munchkin1 :
    Weil nicht jeder der Ansicht ist, dass ein Bild seines verstorbenen Hundes für andere ein Ärgernis sein könnte.
    Da geht es doch wirklich nur minimal darum, mal hinter dem eigenen Standpunkt zurückzutreten und nach links und rechts zu gucken.
    Das was man da sieht muss ja nicht gefallen, aber es ist eben da und hat seine Gründe und seine Berechtigung.

  • Für mich gibt es ganz persönliche und intime Momente und niemals würde ich davon ein Foto posten.


    Aber - der Selbstdarstellzwang im Netz nimmt sowieso immer erschreckendere Ausmaße an und scheinbar gibt es für viele Menschen nur noch die Sensationsgier und den Wunsch nach Kommentaren und Clicks.


    Jeder kann mit seiner Trauer umgehen wie er es zum Verarbeiten braucht, aber manches finde ich schon sehr befremdlich und frage mich wirklich wo die Entwicklung noch hinführen soll.

  • Schwieriges Thema.
    Ich selbst mag nicht so viele Bilder sehen zusätzlich zu meinen eigenen inneren Bildern und den archivierten.
    Also schränke ich das sehr ein.
    Ich möchte mir nicht die toten Tiere mir völlig unbekannter Personen ansehen.
    Wenn viele User das kultig finden und posten wird es schnell beliebig und austauschbar.
    Darin liegt für mich die eigentliche Gefahr.
    Es ist ähnlich wie nur zu einem Ort zu fahren für ein Bild, das dann gepostet wird mit Millionen anderen Bilder von Menschen, die auch dort waren.
    Im DF wird auch öffentlich getrauert und das ist gut so.
    Ist ja auch Sinn der Community nicht nur die lustigen Stories zu teilen.
    Wennn es Usus würde dabei Fotos vom toten Tier zu posten, würde ich mich entziehen.


    LG, Friederike

  • Und was machst du dann mit dem Foto? Wenn ich fragen darf.

    Die habe ich hier eingestellt und gefragt, was ich gefunden habe.
    Letztens lag bei mir im Garten ein kleiner Nager. Ich wusste nicht, ob es ob es eine große Feldmaus, Wühlmaus oder eine Jungratte war.
    Dank der User hier, wurde ermittelt, das es eine tote Jungratte war.

  • Und was ist denn eigentlich das Problem bei der Suche nach "Aufmerksamkeit"?
    Warum darf man die sich in einem solchen Fall nicht wünschen? Warum sollte es verwerflich sein, wenn manche auf diese Weise nach Trost und Zuspruch suchen?

    Wie oben geschrieben: Zuspruch und Trost erhalten, mit der Trauer weniger allein sein, sich von anderen Hundeliebhabern verstanden fühlen etc.


    Mit Sicherheit ist das für den ein oder anderen von großer Wichtigkeit.
    Von Nutzen.

    Ich bin da zwiegespalten.


    Einerseits kann ich nachvollziehen, was du meinst. Der Wunsch nach Trost und Zuspruch ist natürlich auch nicht verwerflich, sondern normal und menschlich.


    Andererseits gibt es mMn Momente in unserem Leben als Mensch, die eine innere Verarbeitung und ein 'In-sich-gehen' erfordern.
    Dazu gehören, finde ich, einschneidende Erlebnisse wie Geburt, schwere Krankheit, Tod, aber auch Traumata, Zäsuren eben, nach denen man nicht zur Tagesordnung übergehen kann.


    Nach meinem Empfinden neigen wir Menschen hier dazu, heutzutage soweit es geht, alle negativen Empfindungen auszublenden, wir möchten keine TrauerARBEIT leisten, wir "drücken" uns sozusagen u.U. vor der Bewältigungsarbeit dieser Gefühle, die die Zäsur/das Ereignis/der Tod bei uns auslöst. Ich nehme mich da nicht aus, ich fühle mich auch lieber gut als schlecht.


    Es wird u.U. nicht so sehr nach innen gehorcht und das eigene Seelenleben gepflegt, sich zurückgezogen und bewältigt, sondern es wird nach Außen agiert, ein Text oder Bild auf FB zb hochgeladen und auf Zuspruch von Außen gehofft.


    Das ist etwas, was ich schade finde.


    Man selbst hat die Chance verschenkt, an dem Ereignis zu wachsen, plus, man macht sich abhängig von anderen, ihrem Trost, ihren Likes, ihren Kommentaren. Das macht einen wiederum verletzlich und angreifbar.


    Das ist aber wohl ein Grundsatzthema, ob soziale Netzwerke eher Teil der Lösung oder Teil des Problems sind ;) .


    Es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie man was wann verarbeiten möchte.
    Ich persönlich behalte die großen Themen für mich und bespreche das mit Menschen, denen ich vertraue und die ich in natura kenne, oder ich mache das mit mir selbst aus.

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