Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?

  • Ok, das bedeutet jeder Wanderhirte sollte (adieu Sturmgewehr) mit einer Gummischuss-Waffe ausgestattet werden, richtig? Oder wo ist jetzt die Brücke zum "Wanderhirten"?
    Und wie soll ein einzelner Hirte mehrere Wölfe "vergrämen"? Die sind doch nicht blöd! Die sehen doch das er allein ist und haben den vorab schon ausgiebig ausgekundschaftet. Während der Hirte vorne einen Wolf "vergrämt", reisst ein anderer hinten zwei Schafe oder sprengt die Herde auseinander. Schonmal Wölfe auf der Jagd gesehen (ok ich auch nur in Dokus)? Die arbeiten zusammen und kommunizieren miteinander und sind Profis die sich über einen schreienden, fuchtelnden und mit Steinen werfenden Hirten totlachen.


    Ich glaube bei Deinen Texten immer mehr ich bin bei "wünsch Dir was" gelandet.

    okay, lass mich mal überlegen: Ich bau dem Wolf ein superleckeres all you can eat buffet mit einer oder auch zwei Sorten Fleisch ( wenn ich Ziegen mit vergesellschaftet habe) und beraube dank Koppelhaltung den Tieren das arttypische Verhalten der Flucht.


    Es kommen konstruktive und in anderen Ländern durchaus erfolgreich angewandte Lösungsvorschläge und unterstellt demjenigen dann ein Wünsch Dir was Verhalten?


    Ehrlich jetzt?


    Süss!


    Gut, dann rotten wir den Wolf wieder mal aus und beklagen im Nachhinein das Sterben verschiedener Arten.


    Weil ernsthaft an Lösungen sind wir nicht interessiert und jammern lieber auf hohem Niveau.

  • Komisch, ich hingegen bin der Meinung bisher noch keine auch nur ansatzweise umsetzbare - da total realitätsfern - Lösung von Dir gelesen zu haben. Wie gesagt, Deine Vorschläge gehen in Richtung "nicht umsetzbar für den Nutztierhalter", was Dir hier auch diverse DFler die Nutztierhalter sind versucht haben zu erklären. Du ignorierst Sie nur konsequent. Wie würdest Du Dein Verhalten also betiteln?

  • Vergrämen mit Gummigeschossen darf nicht jeder und die offiziellen Stellen kommen dabei nicht aus den Puschen. Wo in Niedersachsen war es, wo ein ganzes Dorf Abend für Abend belagert wurde, weil die Wölfe an das Dammwild wollten? Da hätte man super vergrämen können, nein man ließ die Bewohner allein und mit Töpfen klappern- was die Wölfe null interessiert hat.

  • Ach die Wölfe....sind alle scheu....und so natürlich...
    Die tun nichts...die wollen nicht spielen.


    Ich warte jetzt mal ganz releaxt ab, wie Bayern mit den einwandernden Braunbären klar kommt.

  • Aber in den Momenten, wo der Mensch einfach nur am Zaun entlang läuft und die Hunde nebenherlaufen, DA wirken sie nicht selbstbewusst.
    Ohren hinten, zeitweise Gähnen, das meine ich.

    Nur mal für die Vorstellungskraft - da geht nicht einfach ein Mensch lang, sondern so ein Typ:
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    Da mir diese Kittel viel zu gross sind und es hier fast immer windig ist, bläht sich das Ding auch noch auf und ich sehe aus wie ein Michelin-Männchen und stinke nach "Bergfrische".


    Dass die Hunde auf sowas mit Verwirrung und Unsicherheiten reagieren, hab ich geschrieben und das ist auch nichts Verwerfliches oder sonderlich Verwunderliches.
    Die wichtige Frage ist: was machen sie draus?
    Und das lösen sie sehr gut - sie laufen dem Ding nebenher und halten es unter Beobachtung, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar unter der Fragestellung "ist sie das jetzt oder ist sie es nicht und wenn sie es ist, warum benimmt sie sich dann so bescheuert?"
    Selbst beim Hulk-Schrei bleiben sie rein defensiv - niemand kann da draussen Hunde gebrauchen, die beim Menschen nach vorne gehen. Bei letzterem würden sie mit Karacho durch die Arbeitstauglichkeitsprüfung rasseln.
    Der Mensch - auch der sich fehl- oder aggressiv verhaltende Mensch - soll und MUSS für HSH im Einsatz eine völlig andere, moderatere Liga sein, als Vierbeiner aller Art. Sonst kann man die Hunde hier in D da draussen nicht einsetzen.
    In den Traditionsländern würden Hunde, die sich Menschen gegenüber aggressiv verhalten, konsequent ausgemerzt.


    Ich glaube, Du siehst diese Situation unter völlig falschen Voraussetzungen und entsprechend fallen dann Deine Schlussfolgerungen aus.



    Würde heißen: Ich müsste nur mit meinen Hunden deutlich auf Abstand gehen, damit (in diesem Fall) deine Hunde auch wieder in den Beobachtungsmodus gehen?
    Idealerweise sollte ich mit meinen Hunden natürlich erst gar nicht so nah ran kommen, dass deine Hunde vehement reagieren müssten.


    Ab 10 Metern abwärts Zaunabstand finden meine es hier dann allmählich richtig doof und agieren vehementer. Du könntest mit angeleintem Hund dann da aber dennoch vorbei - es wäre halt für den Moment etwas laut. Wenn mal solche Wege kommen, wo man mit Hund eng an HSH hinter Zaun vorbei muss, dann nimmt man den eigenen Hund eng bei sich, im Idealfall auf der dem Zaun abgewandten Seite und passiert die Strecke zügig. Sobald man den Zaun passiert hat und sich sichtlich entfernt, sind die HSH dann zufrieden.


    Ja, die Hunde kommunizieren. Aber ich glaube, der eine fragt den anderen, ob sie nicht lieber abhauen möchten.
    Doch der andere geht kurzentschlossen kurz nach vorne, deswegen bleibt der zweite auch am Zaun.
    Insgesamt wirken beide Hunde unsicher, auch beim nach vorne gehen.

    Nein, da fragt keiner den anderen, ob sie nicht lieber abhauen möchten.


    Da wird geklärt, wer diesmal am Zaun das Sagen hat, damit man sich nicht in die Quere kommt. Das gehört mit zu den Dingen, die die Hunde sich erst im Verlauf erarbeiten und dieses Anfragen ist bereits ein grosser Fortschritt. Bis vor einigen Monaten haben sie das nämlich noch in bereits laufender Äktschn mit kurzem Gerangel untereinander geklärt. Das gehört zum Ressort "Herdenschutztaktiken", was die Hunde sich angepasst an ihr Umfeld erst im Team erarbeiten müssen.
    Nicht jeder Hund taugt gleich für jede Rolle in einem Hundeteam. Da gibt es im Laufe des Zusammenwachsens als Team grosse Schwankungen und oft auch noch mal Änderungen, bis es irgendwann passt und die Hunde sich blind aufeinander verlassen können.


    LG, Chris

  • Vergrämen mit Gummigeschossen darf nicht jeder und die offiziellen Stellen kommen dabei nicht aus den Puschen. Wo in Niedersachsen war es, wo ein ganzes Dorf Abend für Abend belagert wurde, weil die Wölfe an das Dammwild wollten? Da hätte man super vergrämen können, nein man ließ die Bewohner allein und mit Töpfen klappern- was die Wölfe null interessiert hat.

    Gummigeschosse sind eine elende Tierquälerei. Ich denke jeder, der mal einen Paintball auf eine ungeschützte Stelle bekommen hat, kann das nachvollziehen. Nur haben die Gummigeschosse noch mehr Wucht.


    Die getroffenen Tiere erleiden schwere Hämatome und Knochenbrüche, die sie teilweise in ihrem Leben als Wildtier lebensgefährlich einschränken können. Mit Gummigeschossen kann man auch nicht präzise treffen. Ein Schuß in die Nieren und der Wolf hat massive Schwierigkeiten.


    So ein Gummigeschoss klingt nett und tierfreundlich, trotzdem ist es eine Waffe um das Tier zu verwunden. Das darf man nicht vergessen.

  • Bären??? Bayern? Ich glaube ich hab was verpasst.

    Hier in Südtirol sind auch schon der ein oder andere Bär unterwegs, weil im Trentino Bären aus Rumänien oder so angesiedelt wurden über ein Projekt. Über den Brenner ist es nicht so weit für Bären,, legen an einem Tag ja schon eine schöne Strecke zurück.

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