Gestresster Junghund - aber wieso?

  • Hallo,

    ich, ich habe auch so einen Unruhegeist. Und hoffe auch auf Besserung :( : . Bis Onno mal so müde ist, dass er sich gleich zu Hause hinlegt ... :dagegen: . Natürlich bemühen wir uns auch um Ruhe, aber jetzt mit Schulanfang muss er eben auch im Alltag mitlaufen. Allerdings bleibt Onno vormittags alleine und schläft dann natürlich.

    LG Steph

  • Mein 19 Wochen alter Pudel ist auch so ein Kandidat. Er ist extrem neugierig und möchte am liebsten überall gleichzeitig sein.

    Im Schlafzimmer hatte er von Anfang an keine Probleme, sich hinzulegen.
    Im Wohnzimmer auf der Couch war es anfangs unmöglich für ihn, zu ruhen. Er war nur unterwegs und suchte sich Dinge, in die er beißen konnte. Anfangs hab ich ihn auf der Couch immer so lange hochgenommen, bis ich gemerkt habe, dass er entspannt ist. Dann konnte er auch auf der Couch schlafen. Mittlerweile muss ich ihn nur mehr selten hochnehmen, er legt sich von selbst hin.

    Ich habe auch einen Laufstall, in den er kommt, wenn ich keine Zeit für ihn habe (kochen, zusammen räumen usw.) und er mir nicht nachrennen soll. Den habe ich langsam aufgebaut. Jetzt kann ich mich auch in der Wohnung bewegen, ohne dass er winselt, weil er mir nicht nach darf. Er ruht/schläft dann, ist aber immer mit einem Ohr bei mir.

    Es läuft noch immer nicht perfekt und ich hoffe wie du, dass sich das bald gibt. Ich merke jedoch schon eine Besserung, also es wird langsam (sehr langsam).

  • Das kann ich mir auch gut vorstellen. Er ist ja sehr neugierig und wahnsinnig verspielt. Kann gut sein, dass er sich denkt, er könnte ja etwas tolles verpassen.

    Ich dachte nur, dass er mit 5 Monaten ja nicht mehr soo jung ist und sich nach 2 Monaten bei mir schon leichter tun sollte damit.

    Hat jemand auch einen Hund, den man zu Hause oft zur Ruhe "zwingen" muss (eben mit Box, Laufstall, Anleinen,...)? Wie lange dauert denn das bis sie es auch alleine besser schaffen ruhig zu werden? Oder gibt es Hunde bei denen man das auch im Erwachsenenalter noch machen muss?

    Faffi ist jetzt 9 Monate und hat es gelernt. Sobald man sich damit arrangiert hat, scheint es plötzlich zu flutschen... Bei uns hat es auch geholfen, den Hund öfter mal aus dem Raum zu schicken, so nach dem Motto, wieso soll ich da jetzt mitgehen, die schicken mich eh wieder weg. Dann macht er lieber ein Nickerchen vorm Ofen.

  • Ganz genau kann ich nicht sagen, was er bei der Züchterin schon alles erlebt hat. Sie wohnte eher ländlich, hat aber erzählt, dass sie bewusst auch Ausflüge macht, bei denen die Welpen Verkehr und städtisches Treiben kennen lernen. Meist waren es aber bestimmt eher Ausflüge in ruhigerer Umgebung. Besuch bekam sie allerdings viel und auch der Garten war mit verschiedenen Dingen für die Welpen ausgestattet. Mir kam es für die ersten Wochen eines Welpen recht passend vor,

    Das hört sich alles sehr gut an und dein Welpe hat offenbar eine gute Aufzucht genossen.
    Es gibt halt viele Hundevermehrer, die gerade Kleinhundwelpen nur in der Wohnung oder womöglich im leichter zu reinigenden Badezimmer aufziehen. Daß solche Welpen dann beim neuen Besitzer mit allen Eindrücken aus der Außenwelt überfordert sind und Stress haben, ist klar. Zum Glück ist das aber bei deinem Hund offenbar nicht der Fall.

    Dagmar & Cara

  • Ich persönlich glaube nicht an ein Kontrollverhalten, sondern daran, dass der Hund einfach "Angst" hat, dass du ihm abhanden kommst und er dann alleine ist - wobei man das auch Kontrollverhalten nennen kann .

  • Hat jemand auch einen Hund, den man zu Hause oft zur Ruhe "zwingen" muss (eben mit Box, Laufstall, Anleinen,...)? Wie lange dauert denn das bis sie es auch alleine besser schaffen ruhig zu werden? Oder gibt es Hunde bei denen man das auch im Erwachsenenalter noch machen muss?

    Es hat gedauert und teilweise klappt es noch nicht, das kommt auf die Situation an.

    Bei mir zu Hause ist Hund relativ entspannt, wenn natürlich auch noch sehr klebrig. Aber er kann liegenbleiben oder sogar weiterschlafen wenn ich was mache.
    Sind wir bei meiner Mutter dann kommts drauf an. Ist sie nämlich auch da, kommt der Hund nicht runter. Das ist alles viel zu spannend und er kann sie ja auch immer so schön um den kleinen Finger wickeln, sie krault ja fast schon auf Kommando :D
    Und dann die ganzen Geräusche und Gerüche...
    Sind wir bei Muttern und sie ist noch nicht da, dann kann sich der Herr komischerweise auch mal hinlegen und dösen. Leider krieg ich Muttern nicht umerzogen XD und ich habs auch aufgegeben da immer hinterher zu sein, dafür ist der Kontakt dann auf einmal die Woche beschränkt und am Tag vorher und hinterher passiert hier genau nix, ausser schlafen und Gassi gehen.

    Hilfmittel wie Box, Leine oder Laufstall ordentlich aufgebaut und sinnvoll eingesetzt können echt eine grosse Entlastung für euch beide werden, nur solltet ihr dann eben auch, wenn Hund soweit ist, versuchen Ruhesignale und Rituale zu etablieren. Und halt auch gucken, dass ihr Hund nicht unnötig aufpuscht weil er dann ja eh in den Laufstall kommt.

    Durchatmen, durchhalten, wird schon :winken:

  • Der Hund ist fast fünf Monate, also momentan noch vier Monate alt.
    Und in diesem Alter geht er jeden Tag mit Dir 1 Std. 15 min spazieren, spielen und trainieren, er wird jeden Tag zu Deiner Mutter zur Betreuung gebracht, die läuft auch noch 2x mit ihm und macht teilweise Ausflüge mit dem Welpen, ansonsten beobachtet der Welpe Deine Mutter, ohne richtig zur Ruhe zu kommen, nach der Abholung trainiert ihr noch jeden Tag 10 min das Alleinsein und habt einen Hundtrainer.

    Ich würde da weder an Kontrollwahn, noch an eine SDU oder Schmerzen denken. Dem kleinen Hundekind knallen schlichtweg die Kabel durch, weil das viel zu viel für ein so junges Tier ist!

  • Aus Erfahrung würde ich den Hund in einer guten Klinik richtig durchchecken lassen.

    Ich habe ähnliches mit meinem Junghund durch. Die "Dorftierärztin" wie auch die erste Klinik hat ihn als gesund abgetan und meinte das sei ein psychisches oder Erziehungsproblem. Nun habe ich den Salat und eine gesundheitliche Großbaustelle.
    Es ist besser geworden, aber von gut sind wir auch noch recht weit weg. Alles Gute!

  • Glaubt Ihr wirklich an ein gesundheitliches Problem? Ich bin ja sonst immer sehr schnell mit der Empfehlung eines Tierarztes, um körperliche Ursachen abzuklären, dabei und denke vor dem Hintergrund meiner Hunde auch schnell an eine SDU.
    Aber bei dem, was hier einem vier Monate alten Welpen abverlangt wird, liegt es für mich auf der Hand, dass das Problem hausgemacht ist.

    Im Eingangsbeitrag steht, dass der Welpe von Beginn an schlecht zur Ruhe kommt und dass ihn Veränderungen im Tagesablauf sehr stressen. Mit diesem Welpen, der eh schon ein Problem damit hat, zur Ruhe zu kommen, ist in den letzten sieben Wochen das nachfolgende Programm durchgezogen worden:

    • Täglicher Betreuungswechsel
    • Boxentraining
    • Alleinsein- Training (täglich 10 min mit Kamera)
    • Aufbau Deckensignal (zum Platz gehen und bleiben)
    • Anleinen am Platz/ Bewegungsradius einschränken
    • Sozialisierungsprogramm on top (Stichwort: "Ich habe versucht ihm in den ersten Wochen bei mir viel zu zeigen")
    • 1 Std 15 min Spaziergänge Halterin, davon eine große Runde von 30- 45 min, auf denen der Welpe hohl dreht, inkl. Spiel und weiterem Training
    • zusätzliche Spaziergänge der Mutter oder Besuche/ Ausflüge
    • Hundetrainerin
    • Häufige Tierarztbesuche (Impfen, Durchfall)
    • Ernährungsumstellung (von Dose zu Barf zu Selbstgekocht)

    Und das bei einem Hund, der vom Wesen her schon sehr unruhig ist, der fast den ganzen Tag wach ist, sich im Kreis dreht, permanent hechelt, Durchfall hat und seinen Schwanz jagt. Ein Welpe, der bei diesem Programm durchdreht, ist für mein Empfinden nicht krank, sondern reagiert völlig normal darauf, dass er gnadenlos überfordert wird.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!