Intuitive Erziehung

  • was würdest du denn tun, wenn sie es nicht kann?
    genau das finde ich nämlich immer schlecht.... Hund MUSS das können.

    Schara konnte es z.B. nicht. Sie hatte dann keinen Kundenkontakt und war in einem anderen Raum. War ihr sogar lieber, weil sie da aufgrund ihrer Taubheit die Sicherheit hatte, dass niemand kommen konnte. Es gab nur eine Tür und durch die kam nur ich. So konnte sie richtig entspannen ohne ständig in Hab-acht-Stellung zu sein.


    Bei Muki ginge das widerum gar nicht. Weil sie uns hören würde und immer dabei sein will. Also muss sie halt bestimmte Regeln einhalten wenn sie dabei sein will. Zum Glück klappt das sehr gut. Wenn nicht, müsste ich mir etwas anderes überlegen.

    • Neu

    Hi


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    • Wenn du dich aber im Normalfall nicht so viel bewegst und deine Beine zielgerichtet so viel bewegt hast, damit es dem Hund unbequem wird, ist das Drangsalieren und nix anderes.
      :ka:

    • Wenn du dich aber im Normalfall nicht so viel bewegst und deine Beine zielgerichtet so viel bewegt hast, damit es dem Hund unbequem wird, ist das Drangsalieren und nix anderes.
      :ka:

      Na ja, dann ist es halt drangsalieren. Ist das schlimm? Es hat seinen Zweck erfüllt und niemand weh getan.
      Finde ich immer noch besser als wenn ich den Hund ausgesperrt hätte. So schlief er auf seinem Kissen neben dem Bett und schien mir nicht traumatisiert.

    • Na ja, dann ist es halt drangsalieren. Ist das schlimm? Es hat seinen Zweck erfüllt und niemand weh getan. Finde ich immer noch besser als wenn ich den Hund ausgesperrt hätte. So schlief er auf seinem Kissen neben dem Bett und schien mir nicht traumatisiert.

      Andersrum glaube mir, hätte mich der Hund ganz schön drangsaliert wenn er im Bett verblieben wäre. Ic hkonnte mich gar nicht mehr umdrehen, weil er ständig auf der Decke lag und bei dem Wetter lieg ich mal offen mal zugedeckt da. Also ich liege nicht die ganze Nacht still schlafend da.

    • Ich find es halt unfair. :ka:
      Man hätt es ihm ja auch einfach sagen können. =) Und damit wäre ich bei meinem „Problem“ mit „natürlicher“ Erziehung. Nur weil es natürlich ist, ist es nicht unbedingt fair.
      Das ist zB etwas, was ich für wichtig erachtet: Hunde haben ein Recht darauf, in ihrem Tun angeleitet zu werden, zu wissen, was jetzt gerade richtig und was falsch ist, zu wissen, was Mensch gerade von ihnen will.
      =)
      Wenn die Wutz hier zb mal rutschen soll, wird sie lieb und nett angesprochen („Hazeli? Gehst du mal weg?“) und dann geht sie... Ist die müde, mault sie mich beim Aufstehen an, ruf ich sie mit „komm mal her, kleine Schlechte Laune“, knuddel sie, Schmatzer auf die Gumminase und unser beider Welt ist wieder in Ordnung.

    • Gerade beim Bett ist das doch eigentlich eher eine einfache Sache - die Hunde unterscheiden ja auch die Person/Räumlichkeit - also - wenn bei Dir kein Bett erlaubt ist - ich würde das dem Hund auch eher deutlich sagen(damit meine ich nicht streng oder so - nur deutlich von der Körpersprache/Gestik), so dass er von Anfang an weiß - okay, wenn ich bei der Ollen bin, dann gibt's kein Bett.


      Dann legt er sich auch im besten Falle nicht ins Bett, wenn ich nicht da bin.


      Was er dann woanders macht, ist wieder was anderes.


      Hunde kommunizieren meistens klarer und schneller, als wir es jemals könnten - und wenn wir mal klar kommunizieren, dann schätzen sie das auch, wissen sie doch gleich bescheid.


      Ich verstehe den Gedankengang dahinter mit dem Rumwobbeln und ungemütlich machen-und es klingt ganz witzig - Inception like - die Idee einpflanzen, dass das Bett doof ist, wenn du drin liegst. ;-)


      Jedoch wie gesagt - natürlich wäre es auch unter Hunden gewesen, dass einer knurrt und sagt: "Mein Schlafplatz, troll dich."
      Und nicht den Hund erstmal hinzulassen um dann abzuschnappen/rumzuknurren.

    • Ich hatte mir bei dem Titel so etwas vorgestellt wie den Vergleich der Hundeerziehung früher und heute. Wenn ich an meine Kindheit denke, haben die Hunde in der Familie eigentlich immer "nebenher" gelebt. Sie waren ins Familienleben integriert, manche hatten Ihre Aufgaben (z.B. Wachhund fürs Firmengrundstück), aber es wäre nie jemand auf die Idee gekommen, stundenlang in Internetforen zu lesen, dutzende Bücher zu wälzen, oder eine TV-Show nach der anderen ala Der Hundeflüsterer zu schauen.


      Die Hunde waren da und gehörten dazu. Erzogen wurden sie nach bestem Wissen und Gewissen, ohne Zuhilfename einer Hundeschule, eines Hundepsychologen oder sonst irgend welcher Hilfsmittel.


      Bei dem Einen klappte es prima, bei einem Anderen evtl. weniger. Aber es hat sich auch niemand wirklich große Gedanken darüber gemacht.


      Welchen Hunden im Ort man lieber aus dem Weg geht, welchen Hof man nicht einfach betritt, wusste man einfach und eigentlich hat sich niemand daran gestört.


      Heutzutage sind viele Hunde eher Livestyle Objekt als Hund und es herrscht ein absoluter Informationsüberfluss, was die Hundeerziehung angeht.


      Auch wenn ich selber irgendwo in der Entwicklung gefangen bin - man kann sich dem Ganzen ja nicht komplett entziehen - versuche ich mir immer wieder bewusst zu machen, dass es auch anders ging / geht und eher auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen, als den nächsten Ratgeber zu lesen.


      Und oftmals funktioniert vieles mit etwas mehr Gelassenheit, woran man vorher durch die Versuche 1-100 aus Ratgeber XY kläglich gescheitert ist.

    • Ich kenne es 'früher' auch noch anders, aber damals lebte ich auch eher noch ländlich.


      Jetzt in der Großstadt werden ganz andere Anforderungen an den Hund gestellt... .Die Meisten dürfen/sollen nicht mehr wachen, mit allem verträglich sein und bloß nicht auffallen.
      Den Ball dürfen sie dann auf ausgewiesenen Flächen holen, aber wehe der Hund bellt den Besoffenen an, der schwankend auf einen zugeschlingert kommt... .


      Man kann gewissen Hunden gar nicht 'einfach' aus dem Weg gehen, man sieht jeden Tag soviele... auch neue Hunde.


      Ich denke unser Hund wäre ländlich viel glücklicher - aber das geht nun momentan leider nicht... .


      Ich denke aber auch, das früher war nicht unbedingt "natürlicher" - es war eher unbedarfter.

    • @below


      da sprichst du etwas an, worüber ich mir schon recht oft Gedanken gemacht habe.


      Und ich wunder mich auch, warum es "früher" so einfach nebenher gut funktionierte. Und heute so ein "Geschiss" drum gemacht wird.
      (Ich bin Jahrgang 89 und ohne Hunde aufgewachsen - also das "eigentliche" früher kenne ich nur durch Erzählungen meiner Eltern - die Jahrgang 62 sind)


      Ich denke aber nicht dass Hunde heute "lifestyle-Objekte" sind - zumindest nicht mehr als früher.
      Klar gibt es die heute - gab es früher aber auch. (Am französischen Hof die Hunde waren auch nix anderes als lifestyle-Objekte - die hat es zu jeder Zeit gegeben)


      "Früher" hatten sie eher noch Aufgaben - wie Haus+Hof bewachen, daher die Anschaffung. Da hat sich auch niemand nen "Spezialisten" (Border Collie, Viszla, ...) geholt wenn er nur das Haus bewacht haben wollte - da gab es ne Bauernhofmischung und gut ist. Vielleicht noch nen Schäferhund oder Rottweiler/Dobermann ...


      "Heute" ist der Hund viel eher Sozialpartner. Soll als Sozialpartner überall dabei sein und hat daher völlig andere Aufgaben.
      Die Hunde in deiner Kindheit below,
      wurde viel mit denen gassi gegangen? Gab es Hundetreffen? Wurden die mit in den Bus, in die Bahn, mit ins Kaffee genommen?
      Mussten die mit Straßenverkehr (Autos, Jggern, Fahrrädern) und überfüllten Stadtparks zurecht kommen?


      Der Hund meines Vaters nicht.
      Mein Vater ist auf den Dorf aufgewachsen, jedes Haus hatte einen Wachhund. Der lebte meist im Zwinger und auf dem Grundstück.
      einmal die Woche hat mein Papa den Trolli (so hieß der Schäferhund) vor den Wagen gespannt um Schrott zu sammeln. Das wars.


      Meine Mama ist in der Stadt aufgewachsen - in einem DDR-Plattenbauviertel. Mit vielen Familien, Straßenbahnen, Parks, Geschäften, Schulen, Spielplätzen, ...
      Eigentlich wie heute - ich wohne auch dort - 3 Blöcke weiter.
      Meine Großeltern leben immer noch dort, die wissen/wussten auch sehr gut Bescheid über den Block, wer wo arbeitet usw.
      Im ganzen Block gibt es 11 Aufgänge mit 5 Stockwerken. Auf jedem Stockwerk gab es 2 Wohnungen/Familien. Das sind also 110 Familien im ganzen Block.
      Und von diesen 110 Familien hatte niemand einen Hund - laut Aussage meiner Großeltern gabe es "früher" in unserem Virtel nur ganz ganz wenige Hunde - vielleicht 3 oder 5 vorsichtig geschätzt.


      Heute sieht das ganz anders aus - heute hat allein mein Aufgang 3 Hunde
      Der Aufgang meiner Großeltern 3 Blöcke weiter hat 2 Hunde.


      In dem Früher meiner Mama als Stadtkind, gab es also gar keine Hunde mit denen man es heute vergleichen könnte.


      Und um jetzt wieder den Bogen zur "Intuition" zu schlagen:
      Wenige Menschen hatten damals einen Hund - also sind nur wenige Kinder mit Hund aufgewachsen.
      heute haben viele Menschen einen Hund, aber (weil sie ohne Hund aufgewachsen sind) keine "Intuition" - das müssen sie erst lernen.


      In Zeiten des Internets und des Medienüberflusses bekommen immer alle alles mit.
      Alles mögliche wird verbreitet, toddiskutiert, für Verwirrung gesorgt und und und. Das ist nicht nur bei Hunden so.
      Zu allem gibt es heute X Ratgeber, Meinungen und Tips.
      Egel obs Kindererziehung, Hamsterhaltung, der Fahrradkauf, Kochen, Ausbildung oder das stinknormale Spazieren im Park ist ... Wenn man will - und sich für eine Sache interessiert, dann kann man um ALLES ein "Geschiss" machen ;)


      Hinzu kommt der gesellschaftliche/Mediale Druck der in den letzten Jahrzehnten ziemlich gestiegen ist.
      Der Wunsch nach Perfektionismus, alles gleich richtig zu machen. Einem Idealbild zu entsprechen. Davor ist niemand gefeit.
      Wir sind ständig auf der Suche nach etwas Besserem, etwas Neuerem. Ein neuer Partner, eine neue Ehe, das neue Handy, das Auto, der gerettete Hund, ...
      Wenn etwas nicht funktioniert muss es weg und ausgetauscht werden.
      Da dies bei einem Lebewesen zum Glück ziemlich assozial ist, muss man gucken wie man das Lebewesen schnellst möglich zum funktionieren bringt.


      Ich denke, durch diese Mentalität sind wir (ich spreche von meiner Generation) deutlich weniger anpassungsfähig und kompromissloser.
      Wir sind eine Generation von einzigartigen Individualisten die ständig noch glücklicher werden müssen - wir müssen und nicht anpassen - die Umwelt hat sich an unsere Bedürfnisse anzupassen.


      Auweia - jetzt habe ich aber ganz schön rumschwadroniert auf meiner hohen Kanzel ... ich komm mal wieder runter.
      Aber ich habe zu lange dran gesessen um das jetzt wieder zu verwerfen - ich schick das jetzt mal so ab ^^

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